Abitur nachholen und dann noch studieren?

iggi

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09.04.2006
Beiträge
45
Beruf
Gesundheits-und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Häma/Onko
Hallo,

ich bin momentan total am überlegen ob ich mein Abitur an einer Fernhochschule mache. Also ich werd bald 24 Jahre, arbeite seit fünf Monaten in der Anästhesie (vorher war ich ein Jahr auf ner Häma/Onko). Mir macht die Arbeit in der Anästhesie zwar spaß, ich lern jeden Tag noch was neues und jeder Tag bringt eine neue Herausforderung mit sich. ich will eben nicht bis zur Rente dort arbeiten, überhaupt weiß ich nicht ob ich mit 60 Jahren noch so arbeiten kann (hab nen unbefristeten Vertrag). Aber ich denk die ganze Zeit das ich schon zu alt dafür bin noch mein Abi zu machen und dann noch zu studieren. Würde gern mal wissen wie andere des gemacht haben. Am liebsten wäre mir ja ein Pflege-/ oder Sozialpädagogikstudium. Hab vorher nämlich in Bayern ne zweijährige Ausbildung zur Kinderpflegerin gemacht und damit auch meinen mittleren Bildungsabschluss erreicht. Da war ich halt auch total gut in Pädagogik/Psychologie und anderen etwas zu zeigen und mein Wissen weiterzugeben mach ich total gern.
Ich muss eigentlich um mir meine Wohnung/Auto usw. leisten zu können auf jeden Fall noch Vollzeit arbeiten, soviel hab ich leider auch noch nicht anssparen können. Aber kann man des überhaupt schaffen? Mein Englisch und Mathe (worin ich immer ziemlich schlecht war) is auch schon über fünf Jahre her. Jetzt würd ich einfach gern mal wissen ob´s jemanden hier gibt dem es ähnlich geht oder diesen Weg schon geht.

Viele Grüße
iggi
 
Hi.

Ich fasse zusammen:

- Du willst/kannst nicht weniger Geld verdienen
- Deine momentane schulische Vorbildung ist ein mittlerer Abschluss, erlangt durch eine Berufsausbildung
- Deine Selbsteinschätzung für nicht näher definierte "Pädagogik/Psychologie" ist "total gut", für die beiden Schlüsselfächer Mathe/Englisch "ziemlich schlecht" (und das auf höchstens Realschulniveau)
- Du willst das Abi als Fernkurs machen

Ehrlich?

Die allgemeine Hochschulreife als Fernkurs wird (wenn überhaupt möglich) sehr viel eigenständiges und hochdiszipliniertes Lernen erfordern - dazu ist eine mittlere Reife mit Schwächen in Mathe/Englisch (die zumal schon ein paar Jahre her iss) in Verbindung mit einem Vollzeit-Schicht-Job keine sehr gute Ausgangsposition.

Wenn das klare Ziel die Pflegepädagogik ist, würde ich mich eher gezielt um eine Fachweiterbildung bemühen und damit dann den FH-Zugang zu bekommen.
Sozialpädagogik weiß ich nicht - aber für beides gilt, dass es aus rein finanzieller Sicht eher betrübliche Perspektiven sind. (nicht alle, aber viele).
Deswegen den Aufwand Abitur betreiben? Bliebe die Alternative Fachabitur.

Für andere Studienfächer gilt dann allerdings wiederum, dass um so besser das Abi, um so eher den Platz. Ich gehe mal davon aus, dass Du da dann ebenfalls viel Arbeiten würdest wollen - was wiederum mit einem BA-Studium an sich nicht ideal kombinierbar ist.

Ich denke mal, Du solltest einige Grundsatzentscheidungen treffen....und dann eher zielorientiert vorgehen. Was ist wichtig? Auto/Wohnung oder Studium. Die berühmte "Wo willst Du in zehn Jahren sein?" - Frage eben

Gruß,

DS
 
hallo iggi,

ich gebe "der student" dahingehend recht, dass du zunächst mal das ziel näher definieren solltest. dann findet sich der rest von selbst. möglichkeiten gibts da viele. und machbar ist es dann auch. was du vergessen kannst ist das arbeiten gehen, schon gar nicht vollzeit. selbst wenn du dein abi per fernhochschule machst, hast du keinen geringeren zeitlichen aufwand. dann drück lieber wieder die schulbank, wofür es übrigens schüler-bafög gibt, sofern du die voraussetzungen erfüllst. je nachdem, wo du hin willst, brauchst du das vielleicht auch nicht. deine zwei berufsjahre hast du bald voll, womit für das ein oder andere die tür schon geöffnet ist oder das fachabi ausreichend. wegen deines alters mach dir keine sorgen. du bist noch jung genug, um dich neu zu orientieren. und wenn du dein ziel dann vor augen hast, bist du auch bereit dich finanziell einzuschränken und mathe und englisch zu lernen. :-) nebenbei bemerkt, schafft man das abi auch ohne mathe zu können, wenn die noten in anderen fächern gut sind. also sollte auch das dich nicht abschrecken, neue ziele zu verfolgen. du wolltest wissen, ob es anderen hier ähnlich geht. ja! ich (bin "schon" 27) habe letztes jahr wenigstens noch das fachabi gemacht. dabei bin ich teilzeit weiter arbeiten gegangen, was ich überhaupt nciht empfehlen kann. habe nun sogar einen studienplatz in meinem wunschstudium bekommen und meinen unbefristeten arbeitsvertrag dafür gekündigt. auf dauer lassen sich studium und festanstellung einfach nur mit viel zu viel mühe unter einen hut bekommen. da schränke ich mich finanziell lieber ein. also, nur mut und viel erfolg!!
 
So, als erstes: Mit 24 bist du weitem nicht zu alt, um einen Schulabschluss nachzuholen. Wenn du an ein Abendgymnasium oder Kolleg gehst, wirst du sehen, dass du zu den Jüngsten zählst ;-)

Generell würde ich aber mal schauen, ob du nicht auch ohne eine schulische Hochschulzugangsberechtigung studieren kannst und zwar als sog. beruflich Qualifizierte(r). Schau mal hier, da findest du die entsprechende synoptische Darstellung der KMK für die Gegebenheiten in den einzelnen Bundesländern.

Solltest du explizit eine Schule des ZBW besuchen, also bspw. neben deiner Berufstätigkeit das Abendgymnasium, möchte ich dir sagen, dass sehr viele dort genau die gleichen Voraussetzungen/Probleme heben (letzter Schulbesuch lange hier, unterschiedlicher Kenntnisstand, usw.). Die Lehrer nehmen sich dort den unterschiedlichen Gegebenheiten an und sind sehr erfahren darin, Erwachsene zum Abitur oder der Fachhochschulreife zu führen. Von daher keine Angst, auch wenn es in Englisch/Mathe Defizite gibt. Es werden auch Vorkurse genau in diesen Hauptfächern angeboten.

Kleine Korrektur: "Abitur an einer Fernhochschule" ist aus zweierlei Hinsicht nicht wirklich korrekt, zum einen meinst du eher eine Fernschule als eine Fernhochschule, da letztere zu einem Hochschulabschluss führt und nicht zu einem Schulabschluss, zum zweiten bereiten Fernschulen in einem Fernlehrgang lediglich auf die staatliche Nichtschülerabiturprüfung vor. D.h. die Fernschulen prüfen gar nicht selbst, weil sie es nicht dürfen (sie sind keine Ersatzschulen) und sorgen "nur" für eine ordentliche Vorbereitung.

Wie die anderen kann ich aber nur sagen, dass zu Beginn aller Planungen das Ziel steht, d.h. wo willst du hin, was möchtest du (welches Studium und wo? Vollzeit oder Teilzeit? Welchen Schulabschluss brauch ich dafür bzw. allgemeiner, wie erlange ich einen Hochschulzugang? Wie möchte ich die schulische HZB nachholen, wenn ich sie brauche, Vollzeit/Teilzeit? Welche Möglichkeiten der finanziellen Förderung gibt es für mich? usw.) Dann kann man nach Möglichkeiten und Wegen schauen.
 

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