20 I.E. Alt - Insulin?

Touhy

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Hallo,
ein Patient hatte heute einen BZ über 450 und hat von meiner Kollegin 20 IE
Alt s.c. bekommen. Er ging dann bei mir bis auf ca. 250 runter. Kann der Körper die
ganzen Einheiten überhaupt verstoffwechseln? Ich meine mal gehört zu haben,
dass ab einer bestimmten Menge/h die Wirkung nicht mehr stärker wird. Das
ging um i.v. Gabe mit Insulin Perfusoren und dann irgendwie bringen mehr als
10/12 IE pro Stunde nix mehr. Ich weiß es nur nimmer genau. Wie verhält sich
das bei subcutaner Gabe, wie in diesem Fall?
 
Hab ich noch nicht gehört, klingt unlogisch, s.c. wird das Ganze ja langsamer abgebaut.

Gibt doch Pat, die regulär 3x40 IE bekommen.
Klar, gibts auch oft genug das die Resistenz so hoch ist, dass 3x10 aufs Selbe raus kommt, aber das ist ja nicht immer so.

Bekam die Pat regulär Insulin? Oder bis dato kein Diabetes oder Tbl?
 
Mir ist auch nicht bekannt, das man nicht soviel spritzen darf. Die weitere Blutzuckerkontrolle ist nur sehr wichtig. Nicht das der Patient dir im Gegenzug in den Unterzucker rauscht. Bei uns ist es aber so, das bei solchen BZ- Werten Insulineinheiten nach Arztanordnung gespritzt werden.

Viele Grüsse von Mietze- Katze:wavey:
 
http://www.krankenschwester.de/foru...4174-fraktionierte-insulingabe.html#post91778

Die Insulinmenge hat Einfluß auf Wirkeintritt und Wirkdauer: Kleine Mengen wirken schneller und kürzer, als große Mengen: Als Faustregel gilt für Alt- oder Normalinsulin ein Wirkmaximum nach 2 und eine Wirkdauer von 4-5 Stunden. Bei Mengen über 10 IE tritt das Wirkmaximum erst nach 3 bis 4 Stunden auf. Die Wirkdauer verlängert sich auf 8 bis 12 Stunden.
Diabetes-News Portal: Insulin Therapie - Spritztechnik

"Insulinresistenz": Insulinresistenz - Wikipedia

Elisabeth
 
Wenn ich die 20 IE in 2 Portionen aufteile, habe ich dann die Wirkung einer großen Dosis, oder die Wirkung einer kleinen Dosis?

Gruß, Anne
 
ein Patient hatte heute einen BZ über 450 und hat von meiner Kollegin 20 IE
Alt s.c. bekommen. Er ging dann bei mir bis auf ca. 250 runter.
Die Frage ist ja eigentlich, wie der jeweilige Patient auf Insulingabe reagiert. Generell finde ich es grenzwertig innerhalb von sehr kurzer Zeit den Zucker um 200mg% zu senken. Die Gefahr des Hirnödems ist nicht zu unterschätzen.
Wenn er nachweislich auf weniger Einheiten nicht wirklich reagiert, dann kann man die Dosis langsam steigern, ... aber mal auf Verdacht viel spritzen, weil ja auch viel Zucker da ist, finde ich gefährlich.
Aber dafür ist die Situation ja zu wenig beschrieben und mir der Patient ja auch nicht bekannt, somit nicht wirklich beurteilbar.

Generell kann man sagen, dass bei hoher Dosis in ein "Depot" s.c. gespritzt etwas langsamer resorbiert wird als in 2 kleinere Depots. Trotzdem vorsicht, ... wie man sieht kann es trotzdem sehr starke Wirkung haben. WEIL, ... 20iE sind nur 0,5ml, ... das ist ansich nicht viel und wird relativ zügig resorbiert.
 
Natürlich muss ein solch hoher BZ Wert erstmal gesenkt werden---warum nicht 20 IE s.c???

Wüsste nicht was dagegen sprechen soll. Ein Perfusor ist natürlich bei längerwährenden BZ Werten in diesem Bereich sinnvoller als die ständige s.c.-Gabe.

Eine Insulinresistenz sollte bedact werden.

werracats:lol1:
 
Der Patient war prä-OP mit Tabletten eingestellt aber nach Pankreatektomie
ist da natürlich eine Insulingabe notwendig. Inzwischen lief auch endlich ein
entsprechendes Konsil und der Patient wurde auf Lantus und Actrapid
eingestellt. Nachts ist er derzeit noch etwas arg hoch (zwischen 200 und 300)
aber tagsüber mit Werten bis 150)
 
Schon mal an den Postaggressionsstoffwechsel gedacht?

Außerdem tragen die antiinsulinergen Hormone Glukagon, Kortisol, STH und Katecholamine ebenfalls zur Blutzuckererhöhung bei.
http://www.klinikumsolingen.de/pflegedienst/weiterbildung/pdf/postaggressionsstoffwechsel.pdf

Beachtet werden muss, dass sich als Folge der Stresssituation eine herabgesetzte Glucosetoleranz aufgrund einer Hemmung der Insulinsekretion durch die Freigabe von Katecholaminen und Glucocorticoiden entwickelt. Unter parenteraler Zufuhr von Glucose kommt es daher zu Hyperglykämien und Glucoseverlusten über den Harn. Ein Teil der Kohlenhydrate muss daher in Form von Fructose, Xylit und Sorbit zugeführt werden bzw. Glucose unter Gabe von Insulin.
Indikationslexikon: Postaggressionsstoffwechsel (Postaggressionssyndrom)

Elisabeth
 
Hallo!

Also jeder Patient reagiert natürlich anders auf Insuline und die hohen Werte könne wie Elisabeth schon sagte durch Streß entstehen. Wichtig finde ich noch den Keton-Stix vom Urin zu erwähnen den man prophylaktisch bei so hohen Werten auf jeden Fall durchführen sollte um eine beginnende Ketoazidose rechtzeitig erkennen zu können.

Lg Pedi
 

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