Zentral wirksame Medikamente

Giana

Stammgast
Registriert
09.03.2004
Beiträge
208
Ort
Bad Oldesloe
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Altenpflege
Funktion
Stellv. Wohnbereichsleitung
Hallo,

Kann mir vielleicht einer erklären, wie Medikamente zentral wirken?

Vielen Dank im Voraus

LG Giana
 
Du müsstest die Frage schon spezifizieren ... so versteht das Keiner ;-)
 
yep, was meinst du denn genau

analgetika, hypnotika, sedativa, psychopharmaka, etc.......

gibt u.a. ssri, acetylcholinesteraseblocker, rezeptorenblocker, diverse agonisten, antagonisten etc.........

grüsse :ccol1:
 
ich habe hier 3 arbeitsblätter liegen und blicke da überhaupt nicht durch...

Was meine lehrerin wissen will, ist wie Sympathomimmetika, Sympatholytika, Parasympathomimetika und Parasympatholytika im ZNS wirken, wenn ich das hier jetzt richtig verstanden habe.

Sie sagte uns, das wenn wir damit nicht klar kommen, nachforschen müssen, ihr wäre es egal...

Bloss ich verstehe das hier nicht so ganz, wie es im ZNS wirkt...

LG Giana
 
Na ja,

um ein wenig Eigenarbeit im Physiologiebuch anzuregen - wenn man sich einmal klarmacht ( und ich denke das weisst Du ), dass Mimetika sozusagen anregende Stoffe sind und Lytika hemmende Stoffe, dann isses nicht schwer. Schau einfach nach, welche Wirkungen Sympathikus / Parasympathikus haben und dann kannst Du Dir vorstellen und erarbeiten, was passiert, wenn man diese hemmt / stimuliert.

Ein recht bekanntes Parasympathikolytikum ist Atropin - es hemmt dessen Wirkung und damit bspw. die ( vagusbedingte ) Bradycardie und steigert die Herzfrequenz.

Hoffe, ich konnte Dir einwenig helfen.

Cys
 
ich habe hier 3 arbeitsblätter liegen und blicke da überhaupt nicht durch...
DAS kenne ich. Im Unterricht war mir (dachte ich) genau klar, was verlangt wird. Zuhause dann... Äh was jetzt genau:fidee:
Sie sagte uns, das wenn wir damit nicht klar kommen, nachforschen müssen, ihr wäre es egal...
...wo ihr nachforscht.
Ich glaube nicht, dass eurer Lehrerin egal ist, ob ihr die Aufgabe löst!
Bloss ich verstehe das hier nicht so ganz, wie es im ZNS wirkt...
Welchen Teil verstehst Du denn? Schreib einfach mal auf. Wir können ja dann noch weiterfragen, oder antworten.

Etwas weißt Du bestimmt! Also mal kurz abschalten, tief durchatmen und dann mal sortieren, was Dir so einfällt.


Ulrich
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hi giana

hört sich vielleich doof an aber,dafür musst du dich erstmal sehr intensiv mit dem ZNS (Anatomie/Physiologie)beschäftigen...

ich bin auch dabei,,,das ist mein 10.versuch das ZNS zu verstehn:D

va. das vegetative NS

deine antwort kann ich leider auch net beantworten:fidee:
 
ich ahbe jetzt was im Netz darüber gefunden und habe es jetzt auch verstanden...
das ZNS kapiere ich auch noch nicht so, aber wir haben da gerade erst ne Klausur drüber geschrieben und anatomie/Physiologie sind wir fast durch... muss mich da ordentlich für hinsetzen und lernen...
 
ja das stimmt...

so wie ich es verstanden habe,habt ihr unterricht ...
stell dir mal vor wie ich es packen muss,denn wir haben kein unterricht :(:(

also nutze deine chance und frage deine lehrer/docs bis zum geht nicht mehr
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo nurse83!
Du hast Post...
Falls Du meine Fragen im Forum diskutieren willst vielleicht lieber in einem anderen Thread, weil das passt ja nicht wirklich hier rein :)

Ulrich
 
Hi.
Im Gehirn können Substanzen aus dem Plasma nicht einfach so aus den Gefäßen zu den Nervenzellen gelangen; (die Funktion Blut-Hirn-Schranke entsteht durch die Tight junctions der Endothelien, durch Perizyten und Gliazellfortsätzen über den Blutgefäßen). Ob ein Medikament zentral wirken kann hängt davon ab, ob es Fettlöslich ist. Fettlösliche Substanzen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden.
Was sind jetzt diese "zentralen Wirkungen?"
zum Beispiel:
- Bindung an einen speziellen Rezeptor, z.B. ein Tunnelprotein an einer Nervenzelle, welcher sich dann öffnet.
- Verstärkung der Neurotransmitterwirkung im synaptischen Spalt, z.B. durch Hemmung der Wiederaufnahme in die Synapse oder durch Hemmung der Enzyme, die den Transmitter spalten (Cholinesterasehemmer).
Ganz allgemein kann man sagen, dass sich die zentralen Wirkungen eines Medikaments hauptsächlich auf die Nervenzellen im ZNS beziehen. Sie hemmen oder erregen die Aktivität spezieller Nervenzellen (z.B. der Nervenzellen des Sympathikus).
Hier ein ganz simples Beispiel:
Benzodiazepine wie Valium, Dormicum usw binden an einen spezifischen Benzodiazepinrezeptor. Dieser Rezeptor ist Teil eines Tunnelproteins, welcher Chloridionen in die Nervenzelle transportiert. Wenn Chloridionen in die Nervenzelle gelangen, wird das innere der Nervenzelle negativ geladen, da Chloridionen negativ geladen sind. Dadurch sind die Nervenzellen weniger erregbar, da eine Erregung der Nervenzelle mit Einstrom von positiv geladenen Teilchen verbunden ist und die negativ geladenen Chloridionen dem entgegenwirken. Der Chlorid-Kanal wird geöffnet, wenn ein spezifischer Stoff an ihn bindet (GABA). Der Benzodiazepinrezeptor erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass GABA-Moleküle an den GABA-Rezeptor binden (durch Konformationsänderung des Proteins), und wirken gleichzeitig unabhängig vom GABA auf die Öffnung des Kanals.

Um die zentralen Wirkungen der Medikamente zu verstehen muß man sich in neuroanatomie auskennen, die genauen Wirkungen lassen sich nicht pauschalisieren.
Aber allgemein kann man sagen: zentral wirksame Medikamente wirken entweder hemmend oder erregend auf spezifische Neurone, meist durch Kanalproteine an den Nervenzellen oder durch Beeinflussung der Transmittermoleküle im synaptischen Spalt.
Hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Wenn du was nicht verstehst, frag :)
 
Pharmazeutische Chemie und derren Verteilung im Körper war hier nicht die Frage. vielleich machen wir es einfacher und beschränken wir uns auf Para-sypathikus als Beispiel. Es ist schon so schwer genug und wird ehe nie im vollen Umfang von der Schule verlangt.

Parasymphatikus:
Die Zellkörper der parasympathischen Fasern sind im Hirnstamm und im Sakralmark lokalisiert. Die Fasern aus dem Hirnstamm laufen über II. Hirnnerven(N. oculomotorius)-Auge, VII. Hirnneren (N. fascialis)-Tränendrüsen-Speicheldrüsen, IX. Hirnnerven (N. glossopharyngeus)-Parotis und zu 75% über X. Hirnneren (N. vagus)-Bauchorgane. Die Neurone des sakralen Parasypathikus innervieren Colon, Rektum, Harnbalse, Ureter...
Die aktivierung des Parasymphatikus reguliert Prozesse die mit Energieaufnahme und derren speicherung zusammen hängen. Diese vorgänge laufen im körperlicher ruhe ab. Somit sind geringeres Atemvolumen(Bronchen enggestelt, sekretion erhöht) und eine niedrige Herztätigkeit(puls niedrig, RR niedrig) ausreichend. Die Sekretion von Speichel(erhöht) und Verdaungssäften(vermehrt) beschleunigt Nahrungsaufname ebenso wie gesteigerte Darmtätigkeit und erniedrigter Tonus der Schliessmuskeln und Blasenmuskeln. Viel genauer muß man das nicht wissen.

Der Überträgerstoff heist meist Acetylcholin(ACh) dazu kommen Muskarin( Pilzgift - kann ACh receptoren reversibel belegen, wird von Atropin verdängt.) -man spricht von muscarinische (M)ACh Rezeptortyp- ist nur für unsere ABC- Soldaten und Pilzsammler wichtig, musst du nicht wissen.)
Nikotin: Ein egenes kapitel für sich, z.B: nicotinische (N)ACh Rezeptortyp mit Antagonisten Curare(früher Narkose), Trimetaphan(Nakose heute). Ein gutes Beispiel ist die morgentliche Defäkation nach der ersten Zigarette und Kaffee auf Arbeit.
Es gibt verschiedene Rezptortypen für ACh welche sehr komplex sind. Genug sichworte zum googln hast du ja jetzt.

Parasypathomimetika:
ACh selbst, wird von Acetylcholinesterase(AChE) schnell inaktiviert behalb therapeutisch nicht anwendbar. wird über andere substanzen direkt oder indirekt imitiert.:
Direkte Parasymphatomimetika werden medizinisch nur am Auge (Glaukom) und bei Darmatonie angewandt, in eineígen Volksstämmen beim Kauen der Bettelnuss zur Stimulation und Anregung.
Indirekte Parasympatholmimetika hemmen selktiv AChE, somit kann ACh länger und in höherer zahl wirken. Anwendung finden wir bei Narkosen zu rascheren Aufhebung nicht depolarisiernder Muskelrelaxion. Teilweise bei atropinarigen Vergiftungen, Teilweise um Alzheimerdemenz/Demenz zu lindern und als Insektizide(Bekannt ist E605).


den rest später:.

Quellen; Taschenatlas der Pharmakologie(thieme), Erinnerungen und Sagen
 
Es gibt verschiedene Rezptortypen für ACh welche sehr komplex sind. Genug sichworte zum googln hast du ja jetzt.
Das ist nicht ganz richtig.
Die nicotinergen Acetylcholinrezeptoren des Parasympathikus haben nichts mit den nicotinergen Acetylcholinrezeptoren an der neuromuskulären Synapse zu tun.
Es gibt nur diese zwei Acetylcholinrezeptoren muskarinerg und nicotinerg.
Arzneimittel, die den Parasympathikus beeinflussen wie z.B. Atropin können niemals auf die nicotinergen ACh-Rezeptoren im parasympathischen Ganglion einwirken. Das sollte man bei zentral wirksamen Medikamenten beachten.
 
Ich hab Atropin bei (M)ACh-rezptoren erwähnt wie du sagst: ein G-Protein-gekopelter Rezeptor am postganglionären Synapse(2. Neuron) mit M1 bis M5 Subtypen. Nicht bei (N)ACh-rezeptoren weder gaglionären noch muskulären Typs. Wir haben ebenfalls nicht über die Lokalisation gesprochen. Diese Angaben sind in der Pflege nicht relevant, bis zum Anästesiekurs.

Wenn du willst kannst ja die Parasympatholytiker erklären

herion
 
Hallo,

Kann mir vielleicht einer erklären, wie Medikamente zentral wirken?

Gina wollte wissen, wie Medikamente zentral wirken. Ich glaube ich habe das in meinem Posting deutlich gemacht.
Ich fasse es für dich nochmal zusammen:
Erregung oder Hemmung spezifischer Nervenzellen durch
a) inotrope/metabotrope Ionenkanäle an den Nervenzellen und
b) Eingriff in den Transmitterstoffwechsel im synaptischen Spalt, in der Präsynapse oder des Transmitter-Reuptake.


Mich wundert, dass du das nicht einsiehst.
Oder habe ich die Frage "Wie wirken Medikamente zentral" irgendwie falsch verstanden?

Übrigens: Nicotinerge ACh-Rezeptoren des Parasympathikus haben in der Pharmakologie nichts zu suchen!
 

Ähnliche Themen