Themen für Projektarbeit ( Wochenbett, Geburt, Stillen, etc.)

Lea_25

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Azubi Pflegefachfrau
Hallo :)

Ich bin Auszubildende zur Pflegefachfrau im 2. Lehrjahr (Generalistik) und mache parallel ein duales Studium „Angewandte Gesundheits- und Pflegewissenschaften“ im 2. Semester. Ich weiß, dass ich später in die Richtung Wochenbett und Neugeborene gehen möchte (durch ein Praktikum im Ausland), allerdings habe ich durch die Generalistik keine Chance auf die Wochenbettstation zu kommen. Jetzt habe ich ein paar Probleme, ein passendes, praxisbezogenes/ -relevantes Thema für meine 1. Projektarbeit, die Ende dieses Semesters ansteht, zu finden. Vielleicht habt ihr Ideen für Themen in diesem Bereich, die praxisrelevant sind und sich gut eignen würden. Die Projektarbeit soll in Form einer Literaturrecherche/systematischen Übersichtsarbeit erfolgen, also sollte ich etwas zu dem Thema finden können.

Vielen Dank für eure Vorschläge!
 
Hallo Lea,

da dein Interessengebiet der Bereich „nach der Geburt“ ist, würde sich anbieten:

Pflege nach Sectio - Pflege nach Spontangeburt

In diesem Themenfeld solltest du einiges finden.

Die psychischen Aspekte der beiden Arten der Geburt wären bestimmt auch interessant als Gegenüberstellung.

Du findest bestimmt was.

LG Einer

P.S. Warum kannst du nicht auf die „Wochenbettstation“ ? (wenn es diese in dieser Form überhaupt noch gibt ) Habt ihr keine Gynäkologie mit Entbindung ?
 
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Danke für deine Antwort!

Das mit der Generalistik ist ja so eine Sache … Die Einsätze in der Altenpflege wurden extrem verlängert, die Einsätze mit Kindern extrem verkürzt. Bei dem dualen Studium ist alles noch viel mehr gedrückt. Und auch wenn unser Haus eine Mutter-Kind-Station hat, gibt es nicht genügend Stellen, um allen Azubis einen Einsatz auf einer Kinderstation zu gewährleisten. Unser Pädiatrieeinsatz ist 2 Wochen lang und viele sind auch in eine Kita gekommen, da das auch zählt … und ja, danach darf man theoretisch überall arbeiten.
Ich war selbst zwei Wochen in einer Einrichtung mit schwerst-mehrfachbehinderten Jugendlichen, aber jetzt feh mir halt ein bisschen der Praxisbezug zu relevanten Themen auf der Mutter-Kind-Station …
 
Wie wäre es mit Gewalt unter Geburt? Etwa 60% aller Frauen erleben Gewalt unter Geburt durch Hebammen/Ärzt:innen und auch Pflegekräfte.

Wie wirkt sich diese Erfahrung aus auf Infektion? Stillraten? Mutterkindbindung etc?

Was ich persönlich ganz spannend finde, wäre eine Gegenüberstellung von einer Klinikgeburt und einer außerklinischen Geburt. Statistisch iat eine Hausgeburt sicherer als eine Klinikgeburt. Die Zahlen erscheinen jährlich bei der QUAG eV.
Hier wäre eine relevante Fragestellung, wie sich diese Parameter auf das Wochenbett auswirken. Kommt es bei Gruppe A oder B häufiger zu Infektion, Stillproblemen, Depression etc?


Du kannst mir auch gerne schreiben. Ich habe beide Kinder zuhause geboren, weil ich auf keinen Fall in einer Klinik misshandelt werden wollte.
Meine Kinder wurden beide ohne Ärzte, ohne Interventionen und ohne Schmerzmedikation geboren. Es waren wunderschöne und unkomplizierte Geburten.
Die Apgar-Werte waren 9/10/10 und 10/10/10.


Leider ist die gesellschaftliche Sicht sehr verklärt auf außerklinische Geburten und Klinikgeburten. So eine Arbeit würde helfen, Stereotype zu bekämpfen und Frauen eine besseren Zugang zur Geburtshilfe zu ermöglichen. Aktuell sind sie ja klinisch mehr ein Gefäß, als eine relevante Größe
 
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Oh mir fällt noch etwas ein.

Deutschland liegt etwa 50% über der Sectioempfehlung der WHO (10 bis 15% werden maximal empfohlen, 30 bis 40% sind die aktuelle Realität).
Das heißt, mehr als jeder zweite Kaiserschnitt ist eigentlich schädlich für die Gesundheit von Mutter und Kind.

Dazu gibt es kaum Arbeiten.
Wieso passiert das? Was sind die Risiken? Welche Relevanz hat das für die Pflege, wenn es so viele (unnötige) Kaiserschnitte gibt?
 
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@ maja-heart

Deine Themenvorschläge sind sicher interessant.
Ich denke aber, dass sie das Maß einer Projektarbeit weit überschreiten. Durch eigene Erfahrungen weiß ich, dass die Dimensionen vieler Projekte zu Anfang meist unterschätzt werden.
Was du vorschlägst sind Forschungsarbeiten, Studien oder auch vielleicht eine Dissertation.

Nebenbei: Wenn du Statistiken (oder Prozentwerte zu kritischen Themen) nennst, solltest du am Besten eine Quelle benennen.
Hilft dabei langwierige Diskussionen/Streitgespräche zu vermeiden.

Beispiel:
Deine Aussage, dass eine Hausgeburt statistisch sicherer ist als eine Klinikgeburt vergleicht den "Anteil der geplant außerklinisch beendeten Geburten" von 1,8% mit den restlichen 98,2% Geburten im Kliniken.
Da dadurch auch alle Patientinnen aus der Statistik fallen, die Risiko-Schwangerschaften haben und somit keine Hausgeburt durchführen können, darf man also bei deiner Aussage in Frage stellen.
Nebenbei: Im Bericht des QUAG eV werden lediglich alle erfassten Daten gezeigt. Ein Vergleich mit Klinikgeburten findet nicht statt. (Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass dies der Sinn dieser Erfassung sein soll.
Quelle ist übrigens:


LG Einer
 
Ich denke auch, dass die genannten Themen den Umfang der Projektarbeit einer Auszubildenden weit übersteigen. Zur Themenfindung möchte ich an die Technik des Clusterns erinnern: https://www.krankenschwester.de/for...-intensiv-und-anaesthesie.120209/#post-501087

Es gibt aber eine recht aktuelle Studie aus Deutschland, die die Unterschiede zwischen Geburten in ärztlich geleiteten bzw. hebammen-geleiteten Kreißsälen untersuchte: https://www.mags.nrw/sites/default/...reisssaal_bericht_medizinische_sicherheit.pdf
 
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Vielen Dank für eure Beiträge!

Auch ich habe den Eindruck, dass die Themenvorschläge von maja-heart die Anforderungen übertreffen, denn wir sollen eher Themen wählen. Zu denen es bereits Literatur gibt. Aber Danke für den Vorschlag, wer weiß, vielleicht kann ich es für spätere Arbeiten gebrauchen!

Mittlerweile bin ich bei Geburtsverletzungen / Dammschnitten bzgl. pflegerischer Interventionen und Wundheilung hängen geblieben. Aber ich habe schnell gemerkt, dass ich die Themen wirklich eingrenzen muss, sonst wird das ganze viel zu groß.
 
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Falls du Literatur suchst, fand ich diesen Aufsatz hier sehr gut für eine erste Übersicht. Da sind dann auch weitere Literaturangaben dabei:

Es ist schwierig, kritische Literatur zu finden. In der Regel sind medizinische Aufsatz zum Thema Geburtshilfe so gestimmt, dass alles seine Richtigkeit hat, so wir es gerade praktiziert wird.

Kritische Stimmen wären zum Beispiel auch Michel Odent, Sven Hildebrandt oder Frank Louwen.
 
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