Unsere Ärtzte damals in der Akutaufnahme Sucht/ Psychiatrie diagnostizierten häufig ein "Vitrinenmangelsyndrom".
Unser Chefarzt ordnete zu einem Patienten, der zur Alkoholentgiftung kam, an: "Pat muss ausreichend trinken!"
Arzt schreibt auf die Stammblatt der Akte: "Pat. ist Polytox. Cave:Keine Benzos!"
Ordnet in der selben Minute schriftlich an: "Großes Diaschema nach Standard 40 mg, zus. 4x5mg Diazepam im Bedarf"
Eine Kollegin schrieb zu einem jungen, bettlägrigen Patienten mit Alkoholentzugsdelir: "Hr. E. wurde morgens erfolgreich gemobbt, stand noch fünf Minuten in der Ecke und fürchtete sich." -sie hatte ihn in den Stand mobilisiert und war mit ihm vor das fenster gelaufen, dass sich in einer Ecke befand. Der Patient fürchtete sich vor Freimaurern, die ihn verfolgten.
Eine meiner polnischen Mitschülerinnen erklärte im Examen dem homosexuellem Prüfer etwas Vom ANALphylaktischem (Betonung) Schock- dieser Prüfer nahm sich glücklicherweise selbst nicht zu ernst und erzählt immernoch davon. Schon übel, sie war streng katholisch und schämte sich furchtbar

Mein Kollege neulich im Dienstbuch zu einer Hausbegehung für Interessierte (unser Therapiezentrum steht unter denkmalschutz und ist recht geschichtsträchtig):
"Neues aus dem Zoo- Am Samstag wieder Heimat- L.
(L= Name des Vorsitzenden des Fördervereins unseres Hauses) hier gewesen. Warfen diesmal keine Erdnüsse, richteten aber Schaden an und verängstigten die Bewohner. Es kam zu Aggression einiger Männchen gegenüber den Beschauern, als diese in die Zimmer vordrangen. Konnte leider keine Rede über drogentherpeutischen Nutzen von
H. (
Name der Einrichtung) halten, weil ich mit dem Beschützen und Beruhigen der Bewohner vor den neugierigen Blicken der Besucher beschäftigt war, während Kollegin K. das Inventar vor Diebstahl rettete. Nächster Besuchstag steht erst im August an."
Wenn das der Kostenträger liest fragt er sich, wer hier eine stationäre Drogentherapie nötig hat...