Sinus pilonidalis - Wundversorgung

rajenriver

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11.09.2007
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Niedersachsen
Beruf
Kinderkrankenschwester in
Akt. Einsatzbereich
ambulante Kinderkrankenpflege
Funktion
Kinderkrankenschwester
Hallo,
ich bin nun seit längerer Zeit aus dem Beruf raus und solche Wunden hatte ich auch selten zu versorgen. Mein Mann wurde vor 1 Woche operiert und hat nun eine offene Wunde. Sie ist 5 cm tief, 6 cm lang und 3 cm breit. Eigentlich sieht alles ganz gut aus, WUndgrund ist schön rot und Exsudat ist nun auch kaum noch grünlich( fibrin -definitiv kein Eiter). Die Wunde exsudiert mäßig. Aber was mir Sorgen macht, die Wundränder. Sie sind an einer Stelle verhärtet.- Also eigentlich nicht der Rand sondern die Umgebung da. Man sieht nicht wirklich eine Fistel o.ä. aber es ist hart und bei Druck tuts ihm weh. Sonst keine ANzeichen. Keine Rötung oder Überwärmung. Er uss erst Montag wieder zum Arzt. Ich finde im Netz auch nichts über harte Ränder...Ist das ok so und gibt es sich wieder? Wundversorgung ist wie folgt:

2xtgl ausduschen, dann VW mit Octeinisept getränlten sterilen Kompressen und Saugkompresse plus Fixomull. Nichts besonderes eigentlich.
 
Es ist echt schwierig über das I-Netz eine verantwortungsvolle Antwort zu geben. Es sit ja leider nicht möglich die Wunde anzusehen .... (Nardes Kristallkugel ist sicher auch wieder verlegt....)
Wenn es bis Montag nicht reicht, geh sofort ins Krankenhaus oder Notdienst des Operateurs, oder ---!
Ausduschen finde ich persönlich nicht wirklich gut (in Wunden soll nur wirklich steriles und isotonisches) besser die Spülung mit NaCL oder Ringer (vorher anwärmen.
 
Zur Wundbehandlung,- das ist eine gängige Methode, wie sie oft stationär wie ambulant empfohlen wird,- allerdings nach dem heutigen Stand sollte dann ein spezieller Duschkopf verwendet werden- da Leitungswasser nicht steril ist und man nicht zusätzlich Keime in die Wunde hineinbringen darf.Vielleicht daher die Anweisung mit der späteren Octenisept-Kompresse. Auch bei der Anwenung von Octeisept sollte man die Anwendung ansich bedenken und darüber hinaus,dass Octenisept nur bei entsprechendem Befund und nur über einen bestimmten Zeitraum benutzt werden sollte.
Wird diese OcteniseptKompresse nur genommen, um die Wunde feucht zu halten und/oder sollen die Keime reduziert werden? Für beides gäbe es dann spezielle Gelkompressen. Auch liesse sich damit der Kontakt zum Wundgrund herstellen.
Ob nun der Wundrand verhärtet ist, und woher die Schmerzen kommen könnten, lässt sich von hier aus nicht beurteilen.
Dein Mann geht ja am Montag eh zur Wundkontrolle. Andernfalls such den Notdienst auf,- wohl am ehesten den vom Krankenhaus.
 
Also der Hausarzt hat es einfachnur trocken verbunden, als wir aus dem KH da hinwaren. Und im KH hatten die gesagt eben mit Octeinispetkompressen zu arbeiten. Und da fand ich es besser mit denen als mit den trockenen Kompressen da rein. Kenne es sonst eben auch mit Nacl oder Zucker. Aber ich will das nicht entscheiden. Der HA sagt eben trocken und er hat heut nur das Pflaster zur Seite gemacht einmal geguckt und gesagt es ist ok. Also Wundkontrolle kannste vergessen. ABER mein Mann hält Stücken von seinem Arzt und hört null auf mich. Und somit soll er das dann entscheiden. Er sagt, wenn der HA sagt alles is ok, dann IST das so:angryfire:

Was könntet ihr denn noch empfehlen anstatt Octeinisept. Kenne es auch so, dass man nach 14 Tagen kein Octeinisept mehr nehmen soll. Die Wunde exsudiert für einen Superabsorber zu wenig und für ein Tubengel zu viel. Und nicht zu vergessen das wir alles selber zahlen müssen:twisted: und somit die spezialmegateueren DInge wegfallen.:(
 
Zucker ist ein Lebensmittel und hat in einer Wunde nichts zu suchen.

Polyhexanidlösung wäre eine preiswerte, wundheilungsfördernde Alternative zu Octinidin. Polyhexanid gibt es auch als Gel.
 
verstehe ich das richtig, dass es zu langandauerndem kontakt der wundfläche mit einer octenidinhaltigen lösung kommt?
 
Wir versorgen einen Sinus mit Alginattamponaden. Octeniseptläppchen haben keinen positiven Effekt auf die Wundheilung, da sie mit dem Wundgrund verkleben. Alginat hat viele Vorteile
1. preislich im Rahmen
2. nimmt überschüssiges Exsudat auf
3. kann bis zu 4 tage in der Wunde verbleiben (je nach Wundzustand)
4. schmerzfreier Verbandwechsel
kann man ja mal drüber nachdenken

Gruß
 
Wenn dein Mann große Stücke auf seinen Arzt hält und in Bezug auf Wundversorgung nur das tut, was dieser ihm sagt- du aber auch keine Ahnung von zeitgemäßer Wundversorgung hast (vermute ich mal wegen des Zuckers)- wie stellst du dir dann eine Hilfe bzw. Empfehlung im Forum vor?
Wieso müßt ihr die Sachen zur Wundversorgung selber zahlen?Octenisept Lösung wird nicht rezeptiert, ebenso das Wundgel nicht- alles andere schon.
 
Wieso gleich so anranzen??

Wir haben kein Rezept für nichts bekommen! Im KH gab man mir viel Zeugs mit, das ist nun aber leer. Der HA hat meinem Mann gesagt er müsse alles selbst kaufen. Haben nen Paket Handschuhe von ihm bekommen und das wars!

Wer mich in der Apo morgen über Alginate schlau machen bzw was die kosten etc.

Muss man denn zwingend noch Desinfektionsmittel in der Wunde haben? Sie sieht gut aus nu, reichen da nicht einfache NACL getränkten Kompressen?

Ich finde im Übrigen Zucker in WUnden nicht schlecht. Nur weil es heute modernere Sachen gibt ist das nicht schlecht! Habe selbst viele "chronische" Wunden damit zu bekommen.
 
Ich finde im Übrigen Zucker in WUnden nicht schlecht. Nur weil es heute modernere Sachen gibt ist das nicht schlecht! Habe selbst viele "chronische" Wunden damit zu bekommen.

....mir fehlen die Worte.....
Ist vielleicht auch irgendwo noch ein bischen Birkenrinde? Und was sind "chronische" Wunden? entweder sind sie chronisch oder nicht, aber was sollen dann die Anführungszeichen?

Handschuhe gibt es, aber keine Verbandsstoffe?

So ein Blödsinn. Verbandsmaterielien werden verschrieben, (Zuzahlung 5€ i.d.R.)

Alginate sind auch bei uns bei s.p. Mittel der Wahl, da häufig noch Zelltrümmer rumschwirren, die prima aufgenommen werden. Eigentlich nässen s.p. kräftig, daher muß die Wunde auch gut gereinigt werden, keine Infektion, also NaCl ausreichend. Wegen der Nässe wird sekundär eine saugnde Auflage verwendet, Fixierung und Wechsel tgl.
 
Hi rajenriver,
habe mir dein Profil angesehen:
(ich komm über den Zucker nicht hinweg)
Du bist in einer leitenden und anleitenden Funktion und in der Kinderkrankenpflege, richtig?
Bitte informiere Dich doch mal über off label use und obsolete Mittel, mit Zucker und "das hat schon oft geholfen" begehst Du Körperverletzung.
 
Es gab da mal jemanden, der meinte, dass Zitronensaft zum Erfolg führen könnte- es führte ihn allerdings nicht zum Erfolg, sondern ins Gefängnis.
Ob Anwendung von Zucker oder Zitronensaft, da ist nur im Geschmack ein Unterschied- ich kann dir in diesem Fall von eigenmächtiger Wundbehandlung nur dringendst abraten!
 
Na ja, auch Eisen und Fönen hat in manchem Fall geholfen.
 
Das Problem ist nur, dass Pflegefachkraft Ursache-Wirkung net erklären kann.

Elisabeth (die auch rote Hintern mit dem Fön bearbeitet hat mit relativ gutem Erfolg)
 
lieber weniger zucker, dafür etwas mehr salz, schwarzer pfeffer, prise rosmarin, thymian, etwas paprika, ordentlich zwiebel & knoblauch, und dann so lange fönen, bis es gerade eben durch ist - guten appetit.
 
@Eisenbarth- die Bemerkung zeugt net unbedingt von Fachkompetenz. *ggg* Stichwort: Alternative Medizin. Vor einigen Jahren hätte niemals jemand an ein biologisches Debridement gedacht. Das wäre als unmöglich dargestellt worden. Heute ist es Alltag.

Deshalb: Wie wirkt denn Zucker? Und warum funzt das bei einigen Wunden. Wie hoch ist die Keimbelastung von Haushaltszucker? Mit welchen Keimen ist der Zucker konkret belastet?

Vielleicht können wir ja einfach mal unsere Abneigung und diverse Gesetze weglassen und mal so ganz um die Ecke denken.

Elisabeth
 
lieber weniger zucker, dafür etwas mehr salz, schwarzer pfeffer, prise rosmarin, thymian, etwas paprika, ordentlich zwiebel & knoblauch, und dann so lange fönen, bis es gerade eben durch ist - guten appetit.

Übrigens schwören einige auf Rotwein in der Wundbehandlung- womit das Menue ja nun fast komplett wäre.
 
Tja- und nun? Wie argumentierst du? "Sie haben keine Ahnung. Nur ich weiß Bescheid... und die entsprechende Industrie." Dürfte net gut kommen, wenn ich daran denke, dass die Alternative Medizin im Vormarsch ist.

Elisabeth
 
Es gab da mal jemanden, der meinte, dass Zitronensaft zum Erfolg führen könnte- es führte ihn allerdings nicht zum Erfolg, sondern ins Gefängnis.
Dieser Arzt ist allerdings wegen des Zitronensafts an sich bestraft worden, sondern weil er das Einverständnis der Patientin zu dieser Behandlung mit Zitronensaft nicht eingeholt hatte. Die Patientin ist nicht an einer Wundinfektion gestorben. Die Komplikation, die sie das Leben kostete, hätte auch bei konservativer Wundbehandlung auftreten können.
 
Zucker/Zitrone,usw. ist ein Lebensmittel und hat keine zugelassene therapeutische Indikation- ausserdem ist Zucker nicht steril,- halt also in Wunden nichts zu suchen.
Vielleicht recherchierst du mal nach dem Zitronensafturteil.
http://www.werner-sellmer.de/Aktuelles/Das Urteil im Zitronensaft-Fall 10.04.2011.pdf
.......................wurde u. a.wegen des Einsatzes von Zitronensaft zur Desinfektion schuldig gesprochen vom Landgericht Mönchengladbach