Sinus Pilonidalis Nachsorge - jeder macht es anders?

pokket

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10.05.2018
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Guten Tag liebes Forum,

Ich wurde vor sechs Tagen an meinem Steiß operiert. Wie der Titel bereits vermuten lässt, wurde eine Fistel nach "klassischer Methode" exzidiert (inkl. sekundärer Wundheilung). Das verbliebene Loch gleicht hinsichtlich der Größe etwa einem großen Hühnerei.

Bereits vor der OP habe Ich mich eingehend über Operation, Verlauf, Vorbereitung und Nachsorge informiert und mir ist bereits zu dem Zeitpunkt aufgefallen, dass es wohl unterschiedliche Methoden der Nachsorge zu geben scheint! Macht es jeder anders? Was funktioniert?

Mir wurde im Krankenhaus empfohlen, die Wunde zwei mal täglich und nach jedem Stuhlgang mit dem Duschkopf auszuspülen. Danach soll Ich eine Kompresse auflegen. Zwei unterschiedliche Ärzte (selbe Praxis) bestätigten mir das Verfahren beim "Verbandswechsel".

Jetzt habe Ich hier gelesen, dass das Ausspülen unter der Dusche nicht empfehlenswert ist. Außerdem lese Ich, dass vielen mit einer Tamponage behandelt wurden. Eine Freundin, vom Beruf Arzthelferin, bestätigte mir, dass auch in ihrer Praxis mit Tamponagen gearbeitet wird. Bei jedem Wechsel der Kompressen sterilisiere Ich meine Hände mit "Sterillium" - das war es aber auch.

Was habe Ich mit meiner aktuellen Verfahrensweise zu befürchten? Muss die Wunde bei der offenen Wundheilung mit Tamponagen versorgt werden und wie spreche Ich meinen Arzt darauf an? Beide Ärzte sagten, die Wunde sähe innen "hervorragend" aus.

Zusatzfrage: Welche Duschfilter sind empfehlenswert? Einen solchen würde Ich mir ganz sicher zulegen.

Vielen Dank für eure Zeit und liebe Grüße,
pokket
 
Es gibt hierzu in der Tat divergierende Angaben: beim RKI wird Wasser das nicht steril ist nicht zur Wundspülung empfohlen! Aber auch sterilfiltriertes Wasser ist nicht isotonisch. Dennoch ist eine Wundspülung in dem Bereich an und um den Anus aus Gründen der Säuberung und der Reduktion von Keimen besser als alle sonstigen Reinigungsmethoden.
Mir ist nur ein Wundfilter (Wundpen) der Firma i3 (i3 Membrane GmbH) bekannt das für solche Einsätze optimiert ist.
(Btw.: du "sterilisiert" die Hände nicht mit Sterillium, sondern desinfizierst sie! Das ist ein wesentlicher Unterschied!!!)
 
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Lieber matras,

vielen Dank für deine Antwort! Den Link werde Ich mir gleich anschauen.

Aufgrund des langen Wochenendes konnte Ich leider keinen Arzt direkt erreichen. Hier in Hamburg scheint es auch ein Wundzentrum zu geben, an welches Ich mich wenden kann. Ich denke zum Anfang der kommenden Woche werde Ich dort vorstellig oder rufe zumindest hinsichtlich einer Terminabsprache an. Vorher spreche Ich allerdings erneut mit meinem Chirurgen, der diese Woche im Urlaub ist. Eventuell kann er mir den Unterschied zwischen der Behandlung mit/ohne Tamponade erläutern und empfiehlt weitere Dinge.

- pokket
 
Genau, wende dich an das Wundzentrum, dort wirst du bestimmt gut beraten.
Frage telefonisch nach, ob sie von deinem Chirurgen eine Verordnung brauchen oder ob sich dich einmalig am Telefon beraten können (wie du die Wunde behandeln sollst)
 
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Hi pepita-sheep,

das wird vermutlich der beste Weg sein. Insbesondere besorgt bin Ich, weil Ich seit gestern Schmerzen im Wundbereich habe - das wird aber irgendwo auch normal sein, schätze Ich. Vorher hatte Ich gar keine Schmerzen, jetzt ist es ein leichtes Brennen. Schmerzmittel (Sympal) habe Ich aber bereits beim ersten Termin verschrieben bekommen, das funktioniert soweit auch gut. Dass die Wunde mittelschwer exsudiert und manchmal auch durchaus Blut dabei ist wurde mir bereits angekündigt. Ich hoffe dementsprechend, dass das alles weiterhin im grünen Bereich ist.

Ich hoffe einfach wie jede/r Betroffene, dass sich das vernünftig schließt und das Leben in zwei Monaten so weitergeht wie gehabt.

-pokket
 
Hi pokket,

Ich hoffe einfach wie jede/r Betroffene, dass sich das vernünftig schließt und das Leben in zwei Monaten so weitergeht wie gehabt

Das wird auch so sein, da die Wunde von unten nach oben abheilen wird. So eine Wundheilung braucht Zeit.

Ich wünsche Dir alles gute für diese Zeit.

Es grüßt Dich,
pepita - sheep
 
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Zu Deiner Frage der Tamponaden: wenn die Wunde initial nicht tamponiert war, brauchts die auch nicht! Nur bei entsprechend tiefen Wunden mit Taschenbildung sind Tamponaden sinnvoll. Wenn die Wunde schön vom Wundgrund zugranulieren kann und sich kein Verhalt bilden kann muss nix tamponiert werden.
 
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Guten Abend matras,

vielen Dank für die Antwort, das nimmt mir schon mal die Angst vor dem "Mist, mache Ich das jetzt schon seit einer Woche falsch und niemand weiß davon?". Ich glaube meine Wunde ist durchaus tief, insbesondere an der Stelle, an der die Fistel "saß". Jedoch besteht keine Gefahr, dass sich bspw. die Wundränder berühren, da der "Innenraum" der Wunde durchaus groß ist. Die Wunde selbst ist so wie das für mich aussieht etwa 3-4 cm breit und 4-5 cm hoch. Über die Tiefe kann Ich nichts sagen, außer, dass eine Art "Epizentrum" besteht, das tiefer ist als die umliegenden Stellen. Es ist wie eine Baugrube für ein neues Gebäude.

Ich habe mir heute ein Zink + Histidin Präparat gekauft zur Stärkung des Immunsystems und der körpereigenen Funktionen. Die Hoffnung ist, dass das die Wundheilung unterstützt und dem Körper alle Mittel zur Verfügung stehen, sodass alles möglichst reibungslos läuft.

Ein anderes Thema: Mir wurde im Krankenhaus gesagt, dass Ich mich die erste Woche möglichst ausruhen soll. Besteht denn die Möglichkeit im weiteren Verlauf, also ab Woche II, häufiger laufen (im Sinne von "gehen", nicht "joggen") zu gehen und generell wieder "aktiver" zu sein? Diese Woche hat sich mein Pensum meist auf die Wege zur Apotheke und zum Arzt beschränkt - da sind täglich maximal 5 km drin. Gesund habe Ich täglich bis zu 15 km auf der Uhr.

Liebe Grüße,
pokket