Schlaganfall mit Hirnblutung

Tina74

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21.11.2011
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Hallo!
Ich bin zwar nicht vom fach, aber ich denke, daß es hier viele nette leute gibt, die ahnung haben von dem was ich spreche. aber nun zum thema.

mein vater (72) hatte am freitag, also vor drei tagen, ganz plötzlich einen schlaganfall. diagnose schlaganfall mit einblutung. die blutung ist 4 cm groß. die symptome bei der einlieferung waren: sprachstörungen, verwirrtheit, schwindel, unsicherer gang. er hat immer nur gesagt: das wird schon wieder.

er kam sofort auf die stroke unit des krankenhauses. samstag wurde wieder untersucht und die blutung ist nicht größer geworden. er kann hände und beine bewegen, keine lähmungen im gesicht. hat allerdings sprachstörungen, kennt sich manchmal nicht aus - dann aber gleich wieder scheint er alles zu verstehen und redet auch wieder halbwegs normal. seit gestern schläft er fast die ganze zeit. heute war sein blutdruck wieder hoch. bei der einlieferung hatte er 265/135 blutdruck. lt. arzt sind alle blutwerte ok, das herz ist etwas schwach, was aber normal sein soll, durch den hohen blutdruck. gefahr für einen herzinfarkt bestünde allerdings nicht. mein vater atmet auch selbständig - also keine beatmung. hat aber eine nasensonde weil er nicht schlucken kann.

jetzt würd ich gerne wissen: ab wann ist die kritische zeit überstanden? wann weiß man ob er überleben wird? ist es normal daß er so viel schläft? daß er kaum redet? mir kommt so vor, daß es heute schlechter als am tag danach ist. ist das normal? ab wann kann man rechnen, daß es bergauf geht? daß man ne besserung sieht? gibt es einen zeitraum bis wann die blutung größer werden kann bzw. man sagen kann, wenn sie bis dann nicht görßer wurde, bleibt sie so bzw. wird kleiner. mein vater ist wie gesagt 72 jahre alt, extrem schlank, war bislang nie beim arzt, geistig voll aktiv.

bin für jede antwort dankbar!

lg
tina
 
Liebe Tina,

ich verstehe sehr gut, was dich zu diesen Fragen treibt. Und du wirst sicher schon ahnen, was ich hier schreiben muß.
All das kann dir niemand beantworten. Wir hier in der Ferne gleich gar nicht, aber auch die behandelnden Ärzte werden und können solche endgültigen Aussagen nicht treffen.
Denn sicher ist, so unterschiedlich jeder Mensch ist, so sind es auch die Verläufe von Krankheiten. Natürlich gibt es schon Wahrscheinlichkeiten, a la:... wenn etwas zu diesem Zeitpunkt so ist, dann wird es vielleicht eher so weitergehen. Du hörst, was das für ein Eiertanz ist. Es gibt keine Sicherheiten.
Das heißt, auch für euch wird es von Tag zu Tag weitergehen, es wird Fortschritte, aber auch, und darauf solltet ihr euch einstellen, kleine und große Rückschritte geben.
Und trotzdem das jetzt etwas negativ klingt, ein Großteil wird wieder gesund und davon solltet ihr ausgehen. Bleibt an den behandelnden Ärzten dran und fragt solange, bis ihr alles verstanden habt.

Für deinen Vater und eure Familie wünsche ich viel Kraft und einen gutes Ende dieser Geschichte,

Gruß, Marty
 
vielen dank für deine antwort. ich weiß, daß man keine prognosen so einfach stellen kann. was mich halt so beschäft ist, ob er eh nicht stirbt. hab ein sehr tiefes verhältnis zu ihm. wann weiß man, ob er übern berg ist? die ärzte sind dort sehr im streß, möchten sie nicht dauern belästigen.
 
Ja, ich verstehe, das du die Ärzte nicht belästigen willst, aber anders kann man keine sinnvollen Auskünfte kriegen. Und sieh es doch mal beidseitig. Ihr liefert ja auch an Ärzte und Schwestern Informationen, die für sie wichtig sind. Was enorm hilfreich ist, wenn aus einer großen Familie ein Ansprechpartner ausgesucht wird, der es dann der Familie weitergibt. Oft nervt es nur, wenn ein Patient eine große, womöglich zerstrittene Familie hat und mehrere Angehörige erschöpfende Auskunft wollen. Aber selbst wenn das so ist, dann muß man es so hinnehmen und ich würde selbst bei meinem Angehörigen "rumnerven", solange ich noch kleinste Zweifel und Fragen habe.
Wann weiß man, wenn jemand über den Berg ist. Wissen wird man es nicht, fühlen schon eher. Ich habe bei meinen Patienten oft ein Gefühl von: hier passiert noch was, oder hier geht alles gut, meistens bestätigt sich das. Aber das nützt dir ja nichts.
Ich weiß nicht, ob du gläubig bist, ich bin es nicht mehr, vielleicht wäre es gut wenn man sagen könnte: es liegt alles in Gottes Hand.
Übersetzt heißt das aber nur, es kommt, wie es kommt und wir können nichts daran ändern. Wir können nur damit umgehen.
Du schreibst, du hast ein tiefes Verhältnis zu deinem Vater, dann wird es umgekehrt wohl auch so sein und das ist ein guter Grund für einen Menschen, zu kämpfen.
Nochmal, gib die Hoffnung nicht auf, das wird schon.

Marty
 
Niemand wird dir sagen können, ob es eine Zeit der Begleitung oder eine Zeit des Abschiedes sein wird. Sei einfach für deinen Vater da. Frage die Kollegen vor Ort, was du ganz konkret für ihn im Moment tun kannst.


Elisabeth
 
vielen dank für die antworten. mein bruder war heute abend drinnen und es wurde am nachmittag ein neuerliches röntgen gemacht, blutung ist nicht gewachsen, ist heller geworden , was heißen soll, daß der druck langsam nachlässt. nur hat er jetzt fieber bekommen und sie wissen nicht warum. bekommt jetzt zur sicherheit antibiothika.
nochmals lieben dank an euch
lg
tina
 

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