Ischämischer Schlaganfall mit späterer Epilepsie verknüpft
17.10.2005 - NEW YORK (Reuters Health) – Die Ergebnisse einer Studie, die in Norwegen durchgeführt wurde, zeigen, dass bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall ein erhöhtes Risiko für die Entstehung epileptischer Anfälle besteht.
Darüber hinaus merkte Studienleiter Dr. Morten I. Lossius in seinen Kommentaren gegenüber Reuters Health an, dass man sich als Arzt des Risikos einer Epilepsie nach einem Schlaganfall bewusst sein müsse, da Antiepileptika zur Vorbeugung weiterer Anfälle wirksam sein können.
In der Augustausgabe von Epilepsia berichten Dr. Lossius vom National Centre for Epilepsy, Sandvika, und Kollegen über ihre Beobachtung, dass in einer Langzeit-Nachsorge-Studie über 484 Patienten mit ischämischem Schlaganfall zwölf (2,5%) innerhalb eines Jahres nach dem Schlaganfall und 15 (3,1%) im Abstand von sieben bis acht Jahren nach dem Ereignis eine Epilepsie entwickelt hätten (3,1%). Die Epilepsie nach Schlaganfall wurde definiert als Auftreten von zwei oder mehr unprovozierten Anfällen nach Ablauf von mindestens einer Woche nach einem ischämischen Schlaganfall.
Die Therapie auf einer speziellen Schlaganfallstation ("stroke unit") versus auf einer medizinischen Station, das Alter bei Einsetzen des Schlaganfalls oder die Stelle, an der der Schlaganfall im Kortex aufgetreten ist, schienen keinen Einfluss auf das Risiko für die Entstehung einer Epilepsie zu haben.
In einer multivariaten Analyse war bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall und einem Wert auf der Scandinavian Stroke Scale von weniger als 30 bei der Aufnahme – Zeichen eines großen (schweren) Schlaganfalls – das Risiko für eine Epilepsie nach Schlaganfall 4,9fach höher als bei Patienten mit weniger schweren Schlaganfällen.
"Es ist wichtig, weitere Studien durchzuführen, um herauszufinden, ob neuere Therapien wie die akute Thrombolyse die Häufigkeit der Epilepsie nach Schlaganfall senken können", schlussfolgerte Lossius. "Neue neuroprotektive Medikamente und der vermehrte Einsatz der Thrombolyse können bei der zukünftigen Therapie eine wichtige Rolle spielen."
Quelle: Epilepsia 2005, 46:1246-1251.
http://www.neuro-online.de/newsletter/?externalid=140402&type=201
17.10.2005 - NEW YORK (Reuters Health) – Die Ergebnisse einer Studie, die in Norwegen durchgeführt wurde, zeigen, dass bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall ein erhöhtes Risiko für die Entstehung epileptischer Anfälle besteht.
Darüber hinaus merkte Studienleiter Dr. Morten I. Lossius in seinen Kommentaren gegenüber Reuters Health an, dass man sich als Arzt des Risikos einer Epilepsie nach einem Schlaganfall bewusst sein müsse, da Antiepileptika zur Vorbeugung weiterer Anfälle wirksam sein können.
In der Augustausgabe von Epilepsia berichten Dr. Lossius vom National Centre for Epilepsy, Sandvika, und Kollegen über ihre Beobachtung, dass in einer Langzeit-Nachsorge-Studie über 484 Patienten mit ischämischem Schlaganfall zwölf (2,5%) innerhalb eines Jahres nach dem Schlaganfall und 15 (3,1%) im Abstand von sieben bis acht Jahren nach dem Ereignis eine Epilepsie entwickelt hätten (3,1%). Die Epilepsie nach Schlaganfall wurde definiert als Auftreten von zwei oder mehr unprovozierten Anfällen nach Ablauf von mindestens einer Woche nach einem ischämischen Schlaganfall.
Die Therapie auf einer speziellen Schlaganfallstation ("stroke unit") versus auf einer medizinischen Station, das Alter bei Einsetzen des Schlaganfalls oder die Stelle, an der der Schlaganfall im Kortex aufgetreten ist, schienen keinen Einfluss auf das Risiko für die Entstehung einer Epilepsie zu haben.
In einer multivariaten Analyse war bei Patienten mit ischämischem Schlaganfall und einem Wert auf der Scandinavian Stroke Scale von weniger als 30 bei der Aufnahme – Zeichen eines großen (schweren) Schlaganfalls – das Risiko für eine Epilepsie nach Schlaganfall 4,9fach höher als bei Patienten mit weniger schweren Schlaganfällen.
"Es ist wichtig, weitere Studien durchzuführen, um herauszufinden, ob neuere Therapien wie die akute Thrombolyse die Häufigkeit der Epilepsie nach Schlaganfall senken können", schlussfolgerte Lossius. "Neue neuroprotektive Medikamente und der vermehrte Einsatz der Thrombolyse können bei der zukünftigen Therapie eine wichtige Rolle spielen."
Quelle: Epilepsia 2005, 46:1246-1251.
http://www.neuro-online.de/newsletter/?externalid=140402&type=201