P
Piratte
Gast
Wir haben seit etwa 7 Wochen eine Patientin auf Station.
Ihr wurde bei uns eine Krebserkrankung diagnostiziert, es wurde
eine Trachealkanüle gesetzt und dann nach etwa 4 Wochen eine
Larynektomie gemacht.
Aufgrund von Aspiration hatte sie auch nach der TT nur wenige Tage eine
Sprechkanüle - und nun ist es ja ganz vorbei mit Sprechen so ohne Kehlkopf...
Die Patientin wird zunehmend depressiver.
Sie hat auch fast die ganze Zeit eine Magensonde. Besonders gerne
hat sie sich nicht selbst versorgt, aber ich hab es ihr gleich am Anfang beigebracht
und mit etwas anschubsen hat sie es auch selbst gemacht.
Kommunikation miot ihr war zurückhaltend, aber soweit normal für jemanden,
der eine solche Diagnose bekommen hat.
Inzwischen hat sie Komplikationen und kann deswegen auch nicht entlassen werden.
Unsere Patienten erhalten nach der OP einen Koffer mit Erstausstattungsmaterial für Kanülenversorgung.
Sie verweigert aber das ganze, als ihren Koffer anzuerkennen.
Sie setzt sich so überhaupt nicht mit ihrer Krankheit auseinander.
Sie zeigt keinerlei Bereitschft, etwas selbst zu tun.
Man kommt so überhaupt nicht an sie heran.
Man hat das Gefühl, dass man gegen eine Wand redet.
Sie liegt den ganzen Tag nur im Bett.
Gleichzeitig kommt sie mir auch etwas zwanghaft vor, da
ihr Bettplatz stehts korrekt aufgeräumt ist und sie das gerade gemacht Bett
noch weiter glatt zieht und kleine Falten rausmacht.
Sie ist stets korrekt gekleidet. Hat sie etwas Sputum an den
Klamotten, wird die Kleidung sofort gewechselt. Sie ist korrekt gestyled.
stets perfekt (körper)gepflegt und war auch schon mehrfach beim Friseur.
Sie schreibt uns auch inzwischen kaum noch etwas auf. Am Anfang, kurz nach
der ersten OP hat sie noch Sachen aufgeschrieben, aber wie gesagt, jetzt
kaum noch.
Sie bekommt nicht so viel Besuch, trotzdem aber ist immer mal jemand da.
Letztlich wohl auch ihre (zweite?) Tochter, die sie schon länger nimmer
gesehen hatte.
Danach schien sie auch besser drauf zu sein.
Jeder Kontakt mit der Krankheit wird von ihr vermieden.
Es liefen bisher zwei psychiatrische Konsile.
Beim ersten meinte die Psychiaterin, dass sie das Gefühl hatte, dass die
Patientin zwanghaft lächelt, um etwas anderes scheinen zu lassen als
das, was tatsächlich Sache ist.
Es wurde Remergil 15 mg angeordnet.
Aber die ganze Sache wird immer schlimmer.
Seít dem Re-Konsil vor ca. 2 Wochen bekommt sie nun Remergil 30.
Soweit ich weiß, sediert Remergil zunächst, wirkt dann aber nach einer
Weile auch Antriebssteigernd.
Die Patientin nimmt keine Hilfe an, gibt sich verschlossen, aber mit
Dauergrinsen im Gesicht.
Ich bin wirklich ratlos, was noch mit ihr zu tun ist.
Wie können wir es schaffen, an sie ran zu kommen.
Es ist inzwischen wirklich so, dass keiner die Patientin mehr sehen kann.
Es ist so anstrengend.
Halt auch diese Entwicklung, dass sie am Anfang schon recht zugänglich war,
aber eben inzwischen überhaupt nichts mehr kommt.
Habt ihr vielleicht ein paar Ideen?
Auch einfach zum (Personal)Selbstschutz, um sich nicht an ihr aufzureiben?
Ich bin nicht grundsätzlich dafür, einem solchen Menschen keine
Chance zu geben, aber es ist inzwischen doch ein großer Frustfaktor dabei...
Ihr wurde bei uns eine Krebserkrankung diagnostiziert, es wurde
eine Trachealkanüle gesetzt und dann nach etwa 4 Wochen eine
Larynektomie gemacht.
Aufgrund von Aspiration hatte sie auch nach der TT nur wenige Tage eine
Sprechkanüle - und nun ist es ja ganz vorbei mit Sprechen so ohne Kehlkopf...
Die Patientin wird zunehmend depressiver.
Sie hat auch fast die ganze Zeit eine Magensonde. Besonders gerne
hat sie sich nicht selbst versorgt, aber ich hab es ihr gleich am Anfang beigebracht
und mit etwas anschubsen hat sie es auch selbst gemacht.
Kommunikation miot ihr war zurückhaltend, aber soweit normal für jemanden,
der eine solche Diagnose bekommen hat.
Inzwischen hat sie Komplikationen und kann deswegen auch nicht entlassen werden.
Unsere Patienten erhalten nach der OP einen Koffer mit Erstausstattungsmaterial für Kanülenversorgung.
Sie verweigert aber das ganze, als ihren Koffer anzuerkennen.
Sie setzt sich so überhaupt nicht mit ihrer Krankheit auseinander.
Sie zeigt keinerlei Bereitschft, etwas selbst zu tun.
Man kommt so überhaupt nicht an sie heran.
Man hat das Gefühl, dass man gegen eine Wand redet.
Sie liegt den ganzen Tag nur im Bett.
Gleichzeitig kommt sie mir auch etwas zwanghaft vor, da
ihr Bettplatz stehts korrekt aufgeräumt ist und sie das gerade gemacht Bett
noch weiter glatt zieht und kleine Falten rausmacht.
Sie ist stets korrekt gekleidet. Hat sie etwas Sputum an den
Klamotten, wird die Kleidung sofort gewechselt. Sie ist korrekt gestyled.
stets perfekt (körper)gepflegt und war auch schon mehrfach beim Friseur.
Sie schreibt uns auch inzwischen kaum noch etwas auf. Am Anfang, kurz nach
der ersten OP hat sie noch Sachen aufgeschrieben, aber wie gesagt, jetzt
kaum noch.
Sie bekommt nicht so viel Besuch, trotzdem aber ist immer mal jemand da.
Letztlich wohl auch ihre (zweite?) Tochter, die sie schon länger nimmer
gesehen hatte.
Danach schien sie auch besser drauf zu sein.
Jeder Kontakt mit der Krankheit wird von ihr vermieden.
Es liefen bisher zwei psychiatrische Konsile.
Beim ersten meinte die Psychiaterin, dass sie das Gefühl hatte, dass die
Patientin zwanghaft lächelt, um etwas anderes scheinen zu lassen als
das, was tatsächlich Sache ist.
Es wurde Remergil 15 mg angeordnet.
Aber die ganze Sache wird immer schlimmer.
Seít dem Re-Konsil vor ca. 2 Wochen bekommt sie nun Remergil 30.
Soweit ich weiß, sediert Remergil zunächst, wirkt dann aber nach einer
Weile auch Antriebssteigernd.
Die Patientin nimmt keine Hilfe an, gibt sich verschlossen, aber mit
Dauergrinsen im Gesicht.
Ich bin wirklich ratlos, was noch mit ihr zu tun ist.
Wie können wir es schaffen, an sie ran zu kommen.
Es ist inzwischen wirklich so, dass keiner die Patientin mehr sehen kann.
Es ist so anstrengend.
Halt auch diese Entwicklung, dass sie am Anfang schon recht zugänglich war,
aber eben inzwischen überhaupt nichts mehr kommt.
Habt ihr vielleicht ein paar Ideen?
Auch einfach zum (Personal)Selbstschutz, um sich nicht an ihr aufzureiben?
Ich bin nicht grundsätzlich dafür, einem solchen Menschen keine
Chance zu geben, aber es ist inzwischen doch ein großer Frustfaktor dabei...