Obstipation bei Infusion nach Oesophagus-Ca

behta

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Hallo,

ich habe eine neue Patientin mit Speiseröhren-Ca zu versorgen, die mir heute erzählte, dass sie unheimliche Probleme mit der Verdauung hat - 1-2x wöchentlich würde ihr Mann ihr ein Klistier verabreichen, und auch dann würde sie den Stuhlgang nur schwer loswerden. Lactulose-Sirup schlägt nicht an, Dulcolax hilft ihr auch nicht.

Die Ernährung erfolgt z.Zt. ausschließlich über Infusion (Port).

Welche Möglichkeiten gibts denn noch, um den Stuhl aufzuweichen? :gruebel:

Viele Grüße
 
Hallo,

ich nehme an, die Patientin bekommt auch Morphin? Wir geben unseren Patienten zur Prophylaxe immer Movicol[r], wenn es sich um eine Nebenwirkung des Morphin handelt. Das sollte aber abgeklärt sein.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,

Morphium bekommt sie keins.

Ich dank Dir schon mal für den Tipp und klär das morgen mit dem Doc. :)
 
Die Ernährung erfolgt z.Zt. ausschließlich über Infusion (Port).

Ernährung ausschließlich über Port/ parenteral und dann immer noch Stuhlgang?? Woher kommt der denn? :gruebel:

Unwissende Grüße,
Nutella Woman
 
Stoffwechsel ist ja schön und gut, aber mehr als Schleim und/ oder abgestorbene Körperzellen kann da nicht entstehen... oder hat jemand eine einleuchtende Erklärung für mich (wenn das dann Offtopic wird - bitte PN. Danke!)
 
@nutellawoman: Die Darmschleimhaut erneuert sich immer noch. Ein guter Teil des normalen Stuhlgangs besteht aus abgestorbenen Schleimhautzellen. Deshalb haben auch komplett parenteral ernährte Menschen weiter Stuhlgang.

@behta: Ich hab schon einige Patienten erlebt, die felsenfest davon überzeugt waren, keine Morphine ("davon wird man nämlich süchtig") zu schlucken, obwohl sie seit langen Palladon, Oxigesic o.ä. konsumierten. Das war nämlich nach ihren Angaben nur ein Schmerzmittel oder sonstwas. Daher meine Frage.
 
@behta: Ich hab schon einige Patienten erlebt, die felsenfest davon überzeugt waren, keine Morphine ("davon wird man nämlich süchtig") zu schlucken, obwohl sie seit langen Palladon, Oxigesic o.ä. konsumierten. Das war nämlich nach ihren Angaben nur ein Schmerzmittel oder sonstwas. Daher meine Frage.

Ich bin auch heute auf Nummer Sicher gegangen und habe mir alles zeigen lassen, denn mir kam es schon merkwürdig vor, dass bei der Schwere der Krankheit keine Schmerztherapie erfolgt. :gruebel: Scheinbar hat sie keine Schmerzen, obwohl die Speiseröhre bei der letzten Bestrahlung nach eigener Aussage ziemlich heftige Verbrennungen erlitten hat.
 
Das kommt vor. Wundere mich auch immer wieder.

Kann sie denn was trinken? Movicol ist inzwischen Mittel der Wahl bei Obstipation durch Opoidgabe, aber es ist ein Pulver, das in Wasser aufgelöst getrunken werden muss.
 
Kann sie denn was trinken? Movicol ist inzwischen Mittel der Wahl bei Obstipation durch Opoidgabe, aber es ist ein Pulver, das in Wasser aufgelöst getrunken werden muss.

Sie fängt langsam wieder an - und Fernziel ist Kostaufbau und Absetzen der Infusionen.
Sie meinte, sie würde es schaffen, ein halbes Glas mit dem Präparat einzunehmen. :)

Kennt Ihr eigentlich Patienten, die nicht die gewünschte Stuhlkonsistenz durch Movicol bekommen?
Und muss es in jedem Fall selbst bezahlt werden?
 
Movicol
Qualitative und quantitative Zusammensetzung(arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)
1 Beutel mit 13,81 g Pulver enthält:
Macrogol (Polyethylenglykol) 3350 13,125 g
Natriumchlorid 0,351 g
Natriumhydrogencarbonat 0,179 g
Kaliumchlorid 0,047 g
Der Inhalt eines Beutels (13,81 g) wird in 125 ml Wasser gelöst.
...
Pharmakodynamische Eigenschaften
Macrogol 3350 wirkt aufgrund seiner osmotischen Wirkung im Darm abführend.
Macrogol 3350 erhöht das Stuhlvolumen, was wiederum die Motilität des Kolons über neuromuskuläre Wege anregt. Die physiologische Folge hiervon ist ein verbesserter propulsiver Transport von aufgeweichtem Stuhl im Kolon und die Auslösung einer Defäkation.
Die in Kombination mit Macrogol 3350 verabreichten Elektrolyte werden über die intestinale Barriere (Mukosa) mit Serum-Elektrolyten ausgetauscht und mit
dem fäkalen Wasser ausgeschieden. Hierbei kommt es zu keinem Nettogewinn oder -verlust von Natrium, Kalium und Wasser.
Klinische Studien zur Einnahme von Movicol bei chronischer Obstipation haben gezeigt, dass die für einen normal geformten Stuhl benötigte Dosierung gewöhnlich mit der Zeit reduziert werden kann. Viele Patienten sprechen auf 1 – 2 Beutel pro Tag an; diese Dosierung sollte jedoch entsprechend der individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
FachInfo-Service

Bei allem Eifer möchte ich zu bedenken geben, dass wir mit Empfehlungen diverser Medikamente vorsichtig sein sollten. Bei Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise finden wir u.a.:
Ansammlung von Gewebsflüssigkeit (Ödeme),
Atemnot, zunehmende Müdigkeit,
Körperwasserverlust (Dehydratation),
Herzversagen.
Hier scheint es mir so, als wenn nicht eine Arztmeinung eingeholt werden soll. Uns sind auch nach wie vor nicht alle Medis bekannt (eigentlich gar keine).

Abführmittel ist nicht gleich Abführmittel. Es gibt verschiedene Wirkweisen.

Elisabeth
 

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