Hallo, erstmal danke für eure Antworten
Der Patient ist Dauerbeatmet, erhält "nur" noch Atosil 2x15° als Dauermedikation.
Vorher nie Abführprobleme gehabt, keine Divertikel, Briden oder sonstige Darmerkrankungen bekannt.
Sehe das Hauptproblem in der Immobilität, an der wir momentan noch nichts ändern können. Ziel ist langfristig allerdings wieder die Mobilisation in den Multifunktionsrollstuhl.
Heerion: Diätassistenten? Leider Fehlanzeige. Habe mit der zuständigen Dame der Firma die für Sondenkost zuständig ist geprochen, da hab ich aber auch nur Schulterzucken geerntet. Will jetzt mal an den Gebietsleiter rantreten. So viel ich weiss, bieten die auch BIM-Messung an, um überhaupt mal den wirklichen Bedarf festzustellen. Bis vor 2 Wochen musste der arme Mann noch mit 1000 Kcal leben........aber egal, ist schon wieder ein anderes Thema
Narde: hab nix gegen Rhizinusöl, möchte es nur nicht dauernd verwenden.
Patient stand letzte Woche wie gesagt, kurz vorm Ileus und alle anderen Abführmassnahmen haben nicht gewirkt einschliesslich Einlauf mit Darmrohr. Patient kann kaum auf der linken Seite liegen und konnte Einlaufflüssigkeit auch nicht wirklich halten. Sind dann auf die Idee mit dem Rizinusöl gekommen, was ja auch gut gewirkt hat. Lactulose hat wieder zu viele Blähungen verursacht.
Elisabeth: du triffst es mal wieder auf den Kopf: mir will einfach nicht in den Kopf, warum er jetzt diese Abführprobleme hat (hat schon im Krankenhaus begonnen). Irgendeinen Grund muss es ja wohl geben und ich möchte nicht, dass er die nächsten 20 Jahre (Patient ist Anfang 60) Abführmittel über die Sonde bekommen muss. Der Stuhlgang ist natürlich durch das Rizinusöl mehr flüssig, was für ihn und seine Angehörigen auch nicht wirklich angenehm ist. Von Wohlbefinden kann schon mal gar nicht mehr die Rede sein (ohne die zusätzlichen Gefahren wie Mazeration der Haut, Harnwegsinfekte und Dekubitalulzera), mit denen man auf Dauer auch rechnen muss.
Macrogol ist ein ein osmotisch wirksames Abführmittel- bedeutet: Wasser wird im Darm gehalten u. durch das damit erhöhte Füllungsvolumen die Peristaltik angeregt.
Daraus ergibt sich die Frage: wenn schon die ursprüngliche Ernährung zu eienr Obstipation führte, wie soll das Macrogol wirken? Wieviel Flüssigkeit wurde zusätzlich gegeben?
Nach Packungsanweisung 125ml pro Beutel. Im Akutstadium wurde dann laut Arztanordnung auch keine Flüssigkeit mehr gegeben, da der Patient schon permanent am Aufstossen war und der Bauch derart gebläht dass man schon an der Tür stehend wusste, was los ist. Beim Abtasten des Bauches sowie abhören hatte ich lehrbuchmässig die Flüssigkeitsspiegel vor Augen. Diese Situation möchte ich ihm ein zweites Mal auf jeden Fall ersparen.