Mir ist schon ganz schlecht...

Flo

Junior-Mitglied
Registriert
01.05.2004
Beiträge
66
Ort
Flensburg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Gerontopsychiatrie
....muss gleich zum spätdienst. hab heut meinen ersten tag in meinem ersten außeneinsatz....gerontopsychiatrie. bin hammer aufgeregt und mir ist echt totaaaaal schlecht. könnt schon fast heulen =/
weiß auch nicht stell mich sonst auch nicht so an....aber naja.
wird schon...
sorry,musste mich grad irgendwem mitteilen =)
 
das gefühl kenn ich!
bei meinem Außeneinsatz hatte ich super Bauchschmerzen die ersten 2 Tage ... ich bin sowieso immer tierisch aufgeregt bei einer neuen Station!
weil man halt nie so genau weiß was einen erwartet - ob man gute oder schlechte erfahrungen machen wird, wie genau der ablauf ist (ok, da kann man sich informieren), wie das team dich aufnimmt, ob man sich allg dort wohlfühlt,..
das sind so die gedanken die mir dann immerwieder durch den Kopf gehen, was nicht bedeutet, das ich mich nicht drauf freue!:wink:
 
Warum fängt man auf einer fremden Station im Spätdienst an?


Ich denke, die Reaktion ist menschlich. Unsere Erfahrungen prägen uns. Hier wäre zu vermerken, welche Infos zum Thema Gerontopsychiatrie liegen vor.

Ich habe z.B. Probs im Umgang mit Dementen. Ich verspüre stets Angst und Unsicherheit. Biographisch läßt sich das erklären. Ich weiß mittlerweile auch um den Zusammenhang und kann bewußt mit diesem Problem umgehen. Weiß ein Azubi um solche Zusammenhänge auch? Angst kann man nur überwinden, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt.

Der Lösungsansatz: nun hab dich mal nicht so bringt einen da nicht unbedingt weiter. Unprofessionell würde ich es finden,wenn derjenige versuchen würde seine Ängste zu überspielen. Das gelingt nämlich nicht und kann unter Umständen zu Problemen führen.

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Warum fängt man auf einer fremden Station im Spätdienst an?
Find ich jetzt weniger schlimm, ... aber ich habe eh einen etwas nach hinten verschobenen Rhythmus.
Aber es macht auch Sinn im Spätdienst anzufangen. Im Frühdienst ist ja in der Regel in den ersten Stunden ein höherer Arbeitsaufwand als in den ersten Stunden im Spätdienst.
So kann man dem neuen Kollegen, Schüler oder wem auch immer die Station, das Haus usw zeigen.

Zur eigentlichen Thema würde ich jetzt erstmal abwarten, wie der erste Tag läuft.
Eine gewisse Grundaufregung ist ja meistens dabei, wenn man wechselt.
Nur diese stärke Form ist halt seltsam.
Mal schaun, wie es Flo ergangen ist und was sie/er nach dem ersten Tag zu berichten hat.
 
Erster Tag im Spätdienst find ich persönlich immer sehr effektiv!
Es ist für gewöhnlich/ im Schnitt ruhiger als im Frühdienst und somit hat man die Chance erstmal die fremde Station kennen zu lernen - was ist wo?!
Wenn man direkt in den Frühdienst geschmissen wird muss man ständig vor jeder Aktion irgendwen aufsuchen der einem dann sagt wo das Teil ist was man sucht, oder die Toilette, der wie was hier auf der Station/ im Krankenhaus speziell gehandhabt wird.

Da es aber Flo's allererster Einsatz ist wird eh erstmal eine Führung gestartet, dann geht das :-)

Mach dich nicht verrückt!
(Hab ich mich aber auch heute morgen, hatte den ersten Tag im OP/Anästhesie. War auch net soooo prickelnd, aber habs überstanden...)
 
Sodele...die ersten zwei Tage sind geschafft.
Also, meine absolut übermäßige Angst war im Prinzip unbegründet. Das Team des Wohnbereiches ist - eigentlich - sehr nett. Kann mich im großen und ganzen echt nicht beschweren.....ABER....=)
Allerdings muss ich ja zugeben, dass ich mich schon etwas...wie soll ich sagen...unterfordert gefühlt habe.
Heute morgen stand ich da erstmal wieder wie blöd rum während die Mitarbeiter schon rumflitzten und mit der Grundpflege bei den Patienten - ähm Bewohnern :-) begannen. Ja ich hab dann mal nachgefragt, ob ich nicht auch schon irgendwo hingehen soll, dann wurde ich erstmal mit großen Augen angeguckt "wiiieee....das darfst du schon? Hast du denn im Krankenhaus auch schon mal eine Grundpflege durchgeführt?" -> ähm ja!? Im ersten Moment wusste ich gar nicht so richtig was ich sagen sollte. war etwas perplex.
Naja, ohne eigentlich eine richtige Antworten bekommen zu haben, bin ich dann losmarschiert und habe zwei Bewohnerinnen versorgt.
Mittags saß ich dann in der Wohnküche und hab einer Bewohnerin das Mittagessen angereicht, da hör ich dann aus dem Dienstzimmer (ok ich gebs zu, hab angestrengt gelauscht *g*) "Anna hat heute Frau X und Frau Y schon ganz alleine versorgt. Priiima" -"oh, dann kann sie ja bestimmt auch schon alleine abhaken" *hüstel* fands irgendwie amüsant, aber geärgert hat mich die ausdrucksweise schon (weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt). Naja,dann kam eine Mitarbeiterin in die Küche und wies mich dann erstmal in die Kunst des Abhakens der Standards und des Schreibens eines Pflegeberichtes ein ;)
...ach ja und ich kann Blutdruckmessen ich schlaues Kind ;)
...dies nur als kleines Beispiel aus vielen Bemerkungen, die ich eigentlich lieber überhört hätte.
Nun gut der Dienst ging dem Ende zu und ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll.
Hm, zum einen frage ich mich - woran liegt's? Unwissenheit über meinen Ausbildungsstand? Mir an den ersten Tagen nicht zuviel zumuten wollen? Oder mach ich son einen eingeschüchterten Eindruck? (was ich mir trotz meiner anfänglich Angstattacken nicht vorstellen kann *g*)
Gut, dass ich erst mal eine "Eingewöhnungszeit/Eingewöhnungsphase"...bla wie auch immer bekomme ist klar....weil Neuland im Umgang mit dementen Personen.

Zum anderen geht mir das Geläster über das Krankenhauspersonal völlig auf den Keks. "Wie kannst du denn da nur freiwillig arbeiten? Die meisten sind doch unfähig, da lernst du doch nichts. Wir bekommen die Leute grundsätzlich mit einem Dekubitus wieder oder sie versterben kurze Zeit danach. Die meisten Krankenschwestern glauben sie sind was besseres, könnten viel mehr, glauben sie hätten eine bessere Ausbildung. An deiner stelle würde ich mir das aber überlegen, hier ist das Arbeiten doch viel schöner, das wirst du auch noch mitkriegen....blablabla"
Aaaahhh.... da konnt ich dann auch nichts zu sagen, außer, dass ich absolut zufrieden mit meiner Berufswahl bin. Finds absolut albern sowas :evil1:

Achja, noch einen Punkt über den ich mich aufrege: Hygiene. Das scheint in diesem Haus ein absolutes Fremdwort zu sein. Bei der ersten Dame wird die Intimpflege ohne Handschuhe durchgeführt anschließend wird der nächsten Bewohnerin die Zahnprothese, natürlich ohne sich zwischenzeitlich mal die Hände desinfiziert geschweige denn gewaschen zu haben, in den Mund gesetzt. Bäh. ekelhaft, ehrlich. Die benutzten Inkontinenzhosen fliegen auf den Badezimmerfußböden rum und süffen langsam vor sich hin. Urinpfützen auf dem Flur werden mit dem gleichen Wischmop entfernt, mit dem auch die Küche anschließend gewischt wird. Heute wurde der Dekubitus einer Bewohnerin neu verbunden und am liebsten hätte ich laut aufgeschrien. Die Pinzette fiel auf den Fußboden (was wahrscheinlich auch egal war denn steril war sie eh nicht, mag gar nicht wissen wo sie das olle Ding gefunden haben) aber dennoch wurde mit derselbigen erstmal schön in den Wundtaschen rumgeprökelt (natürlich auch ohne Handschuhe) und dax Fixomull mit einer Tapezierschere (echt fast einen meter lang das Ding....) an der Bewohnerin abgeschnitten....
Anschließend meinte die gute Altenpflegerin, dass es hier ja nicht so steril sein kann wie im Krankenhaus, außerdem hätte sich dort noch nie jemand was eingefangen.
*schluck* außer einem leicht sarkastischen "jaaa, das habe ich wohl schon mitbekommen" hab ich meinen Mund wieder nicht aufgekriegt und könnte mir im nachhinein in den A....llerwertesten treten.

Gut, mit der Sterilität hat sie ja recht...aber etwas Mühe geben kann man sich doch, oder?

Weiß ehrlich nicht gesagt was ich von der ganzen Sache halten soll....
Stell ich mich eigentlich zu sehr an? Zu penibel?

Das wars dann erstmal....die auf den morgigen tag "seeeehr" gespannte
anna
 

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