Mehr männliche Pflegekräfte in der Psychiatrie!?

jamboree

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Psychiatrie
Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen.

Ich bin als Krankenpfleger in einer Psychiatrischen Klinik auf einer geschützten Station beschäftigt.
Das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Pflegekräften ist bei uns sehr unausgeglichen, "zugunsten" der weiblichen Kolleginnen. Es gibt deutlich mehr weibliche Pflegekräfte als männliche.

Der Dienstplaner hat bisher darauf geachtet das die jeweiligen Schichten mit mindestens einem Mann als Pflegekraft besetzt war, was natürlich nicht immer möglich war. Der Bisherige Grund warum man diese Geschlechterspezifische Besetzung im Dienstplan ermöglich wollte möchte ich erst einmal offen lassen. Es klappte mal mehr mal weniger.

Nun gibt es von der PDL für den Dienstplaner aber eine sog. "Dienstanweisung" das rund um die Uhr ein Mann als Pflegekraft im Dienst sein muß. Warum? Dazu gibt es aktuell noch keine klare Aussage. Also auch das muß ich offen lassen.

Aufgrund des Mangels an Männern die bei uns arbeiten ist dies nicht möglich (Wochenenden, Feiertage, Urlaub, Krankheitsausfall...) und selbst wenn diese Arbeitgeber ungünstigen Tage nicht eintreffen ist ein für den Arbeitnehmer Geregelter Plan nicht möglich.
Abgesehen davon habe ich als männliche Pflegekraft schon irgendwie das Bedürfnis das Gleichbehandlungsgesetz mal ganz in Ruhe zu lesen.

Wie schaut es bei euch aus? Wie wird es bei euch geregelt? Wie sind eure Erfahrungen? Wie ist eure persönliche Meinung?

Ich bin sehr gespannt.
 
Das "Ungleichgewicht" ist ja nicht auf die Psychiatrie beschränkt. Die Begründung für männliches Pflegepersonal dürfte hier aber auf der Hand liegen.

Wenn es nicht genüg Pfleger gibt, um alle Dienste abzudecken, dann kann man den Dienstplan nicht entsprechend schreiben. Diese Unmöglichkeit lässt sich schwarz auf weiß belegen, auch der PDL gegenüber. Warum ein geregelter Plan nicht möglich sein soll, verstehe ich nicht - den schreibt man rechtzeitig und gut ist.

Ich verstehe nicht ganz, inwiefern das Gleichbehandlungsgesetz hier ein Problem darstellt (da ich davon ausgehe, dass auch die weiblichen Pflegekräfte nach wie vor im Drei-Schicht-System eingesetzt werden), aber was hindert Dich daran, Deinem Bedürfnis nachzukommen?
 
na ja, ich an " jamboree " `s stelle würde mir ebenfalls zu indest gedanken darüber machen, ob ich konkret wegen meines geschlechtes dienstplanmässig schlicht anders eingesetzt werde, als ob ich eine von vielen frauen wäre, deren dienstplangestaltung, ob ihrer zahlenmässig höheren besetzung, sich variabler und damit eventuell fairer - sprrich meinen bedürfnissen enstprechend angepasster - gestalten lässt.

somit könnte der verdacht entstehen, dass ich eine eventuellen nachteil habe, weil ich männlich bin !

sso ganz weit hergeholt scheint mir die argumentation nicht zu sein, da ich ähnliches selbst schon vor einigen jahren erlebt habe...
 
Eine solche Regelung wie jamboree habe ich bisher noch nicht erlebt, ich war aber auch noch nicht in der Psychiatrie tätig (außer in der Ausbildung der Pflichteinsatz, aber das ist nicht vergleichbar).
Wie schaut es denn mit Nachbarstationen aus?
Falls es nicht möglich ist, selber ständig einen Mann pro Schicht (mindestens) zu stellen, könnte dann nicht zur Not einer von einer Nachbarstation kurzfristig bei Bedarf aushelfen?
Das war z. B. bei mir in der Orthopädie so; es gab auch fast keine männlichen Pflegekräfte. Wenn jetzt aber eine der Nachbarstationen einen männlichen Pat. hatte, der früh vor der OP zu rasieren und katheterisieren war, dann half man sich halt mal schnell aus.
 
Diese Nachteile würdest du wohl nachweisen müssen (z.B. familienunfreundlichere Arbeitszeiten gegenüber den weibl. Kollegen, Verweigerung von Urlauben mit der Begründung, es sind zu wenig Männer da etc.) - aus Erfahrung weiß ich aber sehr wohl, dass das Geschlecht "Mann" in der Psychiatrie ein Vorteil ist. Wir werden mit Handkuss überall genommen. Man sagte mir mal bei einem öffentlichen Träger, man habe mich ausgewählt, da ich männlich sei.. so sieht die Praxis aus. Ich sehe hier also eher Nachteile für Frauen im Bewerbungsverfahren.
 
Diese Nachteile würdest du wohl nachweisen müssen (z.B. familienunfreundlichere Arbeitszeiten gegenüber den weibl. Kollegen, Verweigerung von Urlauben mit der Begründung, es sind zu wenig Männer da etc.)
(...)

das glaube ich allerdings auch ! und da kann es schwierig werden - vor allem wenn die verantwortlichen leitungen sich durchaus des problemes bewusst sind, aber dennoch dies niemals zugeben würden!
wie soll man auch beweisen, dass das gewünschte tauschen eines dienstes garnatiert durchgeführt hätte werden, können, wenn der mann doch nur eine frau wäre, die mit jeder anderen in der gegenschicht bsw hätte " eingetauscht " werden können, aber nur nicht der mann, der eben nur mit einem mann, von denen es möglicherweise nur einen pro schicht gibt, tauschen hätte können.....8O

- aus Erfahrung weiß ich aber sehr wohl, dass das Geschlecht "Mann" in der Psychiatrie ein Vorteil ist. Wir werden mit Handkuss überall genommen.


.
vor allem in diensten, wo keine männer sind, um den standartmindestanforderungen zu genügen :|
( zumindest kan dies als potentielles problem so gesehen werden...)

Man sagte mir mal bei einem öffentlichen Träger, man habe mich ausgewählt, da ich männlich sei.. so sieht die Praxis aus. Ich sehe hier also eher Nachteile für Frauen im Bewerbungsverfahren.

in der bewerbungs- und auswahlprozedur ist das sicher so ! aber jamboree ist ja schon längst eingestellt und wird wohl wenig nutzen aus dieser tatsache ziehen können !:weissnix:
 
in unserem Haus schreien auch alle nach Männern, natürlich im speziellen wenn es um Übergriffe und Zwangsmaßnahmen geht.
Allerdings habe ich direkt nach dem Examen auf einer Aufnahmestation gearbeitet, die in einem "Alarmbereich" lag, wo oft gar kein Mann im Dienst war und wir sind immer gut zurecht gekommen.
Ich finde es gibt keine schlüssige Argumentation dafür das immer ein Mann auf Station im Dienst sein MUSS, notfalls für Urinabnahmen, Injektionen etc. kann auch mal ein Kollege einer anderen Station aushelfen ;-)
 
Ich finde es gibt keine schlüssige Argumentation dafür das immer ein Mann auf Station im Dienst sein MUSS,

Ich finde es nicht schlüssig, das Du nicht bei Deiner Argumentation geblieben bist und ein "Aber" einsetzt.


notfalls für Urinabnahmen, Injektionen etc. kann auch mal ein Kollege einer anderen Station aushelfen

Ich finde, das diese "Notfalls pflegerischen Maßnahmen" (Urinabnahme, Injektionen, etc.), dann auch die Pflegerinnen durchführen können. Dafür sind sie ja auch ausgebildet und brauchen auch dann keinen Kollegen der anderen Station.:wink:

Männer sind nicht der "Not - Stopfen", für pflegerische Maßnahmen, die Du / Ihr (weibliches Pflegepersonal) nicht durchführen wollt (Klingt ketzerisch, ich weiß, ich bin selbst eine Altenpflegerin. Ich stehe dazu, was ich sage).
 
Wenn die Begründung der PDL tatsächlich auf "Urinabnahmen, Injektionen etc." abzielen sollte, würde ich mich auch als Mann vielsagend am Kopf kratzen.

Ich stimme -Ben- zu: Empfundene Nachteile müssten belegt werden. Sollten jetzt ausschließlich die Männer Nachtdienste schieben oder an Feiertagen arbeiten, wäre eine Ungleichbehandlung im Sinne des Gesetzes gegeben. Da sich der Dienstplan jedoch nicht so sehr von der bisherigen Regelung unterscheidet (nur, dass es jetzt eine Dienstanweisung statt einer stillschweigenden Vereinbarung gibt) dürfte der Nachweis einer Ungleichbehandlung nicht so leicht zu begründen sein.

Habt Ihr einen Betriebs- oder Personalrat?
 
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nicht immer erfüllen die eingesetzten männer den zweck weswegen sie eingesetzt worden sind: nämlich physische stärke, autorität und durchsetzungskraft gegenüber aggressiven, gewaltätigen und übergriffigen patienten zu gewährleisten- auch mit der option dies durch körperlichem einsatz zu unterstützen.
manche männer forcieren erst noch aggresive stimmung - hab da schon einiges diesbezüglich erlebt !
manche unfähigen männer nehmen dann einer fähigen frau den platz auf dem dienstplan weg, wenn man ein solches quotensystem einführt...

alles kann zwei seiten haben....


bei uns ist es so: bei meinem hauptarbeitgeber sind wir männer ( es kann mal eine weiblich urlaubsvertretung eingesetzt werden, aber das feste team besteht aus drei männern und mit unserem männlichen klienten sind wir zuammen 4 mäner die einen haushalt schmeissen :lol1: )

bei meinem nebenjobb in einer psychiatrischen klinik ist das geschlechter verhältniss fast 50 : 50. allerdings kann es tagesweise stark variieren , da es einen bestimmten anteil festangestellte und einen anteil variabel einsetzbare aushilfen beider geschlechter gibt. da können mal 2 männer oder aber auch 5 männer dabei sein - die gesamtanzahl an arbeitskräften variiert ja auch mt anzahl patienten und deren aktuellen verfasung...
 
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Ich finde es nicht schlüssig, das Du nicht bei Deiner Argumentation geblieben bist und ein "Aber" einsetzt.




Ich finde, das diese "Notfalls pflegerischen Maßnahmen" (Urinabnahme, Injektionen, etc.), dann auch die Pflegerinnen durchführen können. Dafür sind sie ja auch ausgebildet und brauchen auch dann keinen Kollegen der anderen Station.:wink:

Männer sind nicht der "Not - Stopfen", für pflegerische Maßnahmen, die Du / Ihr (weibliches Pflegepersonal) nicht durchführen wollt (Klingt ketzerisch, ich weiß, ich bin selbst eine Altenpflegerin. Ich stehe dazu, was ich sage).


Zum 1. Punkt: ich habe kein "aber" gesetzt ;-)

Zum 2. :auf der damals betroffenen Station haben wir als Frauen auch ALLE pflegerischen Maßnahmen bei Männern durchgeführt, das war nur darauf bezogen das es scheinbar SL´s oder PDL´s gibt die auf gleichgeschlechtliche Pflege Wert legen ;-)

Da kannst du wegen mir ketzerisch sein, aber ich fühle mich da jetzt nicht angesprochen weil ich kein Problem damit habe ;-)
 
nicht immer erfüllen die eingesetzten männer den zweck weswegen sie eingesetzt worden sind: nämlich physische stärke, autorität und durchsetzungskraft gegenüber aggressiven, gewaltätigen und übergriffigen patienten zu gewährleisten- auch mit der option dies durch körperlichem einsatz zu unterstützen.
manche männer forcieren erst noch aggresive stimmung - hab da schon einiges diesbezüglich erlebt !
manche unfähigen männer nehmen dann einer fähigen frau den platz auf dem dienstplan weg, wenn man ein solches quotensystem einführt...

alles kann zwei seiten haben....

da kann ich nur voll und ganz zustimmen: jeder Patient reagiert anders auf verschiedene Menschen-Typen
 

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