Lieber Martin H. (und KollegInnen)!
Ok, du hast mich animiert, weiterzuschreiben

. Diesen langen Text hast du jetzt davon

.
1.) Wenn ich mir die Qualifikationen auf Wikipedia ansehe, verstehe ich nicht, warum Herr Wodarg und Herr Bhakdi den Herren Whieler und Drosten bezüglich Corona fachlich so viel nachstehen sollten, und auch nicht, warum sie sich zeitlich vor Corona in deutschen Medien vielfach äußern durften, jetzt aber gemieden werden.
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2.) Bezüglich Correktiv.org, und dass die Zahlen von Influenza und Corona nicht vergleichbar wären: Der Inhalt passt nicht mit der Überschrift überein. Der Text besagt eher noch, dass die Grippe schlimmer war. Denn bei Grippe GAB es laut Text eine Übersterblichkeit, bei Corona finde ich darauf (bis JETZT) noch keine Hinweise:
Schaut euch mal dieses Dokument an!
Was verstehe ich denn hier falsch?
3.) Du beschreibst die Unterschiede zwischen Influenza und Corona:
Unterschiedliche Stämme,
EIN (wohl eher unkritisches) anderes Symptom (Geruchs- und Geschmackssinn - der geht bei mir übrigens schon bei einem Schnupfen zumindest teilweise verloren

),
Coronafälle gehen im Sommer nicht auf 0 und im Winter ists wieder der gleiche Erreger (klingt für mich sogar UNkritischer als bei der Grippe, bei der man sich in jeder Saison neu überraschen lassen muss, welcher Erreger diesmal kommt),
keine Impfung (in manchen Jahren wirkungslos, da man den Erreger vorher der nächsten Saison nicht kennt),
keine Grundimmunität (zählt denn die Grundimmunität gegen die Gruppe der Corona-Erreger medizinisch gar nicht?)
Ok, klar, ein paar Unterschiede gibts natürlich immer. Sie klingen für mich aber nicht unbedingt alle so viel bedeutender oder kritischer als bei der Influenza. Zumindest nicht so viel kritischer, als dass bei einer schweren Grippewelle gar nichts davon mitzubekommen ist, bei Corona aber politische Entscheidungen getroffen werden, die sich anfühlen, als würden draußen auf den Straße die Menschen reihenweise tot umfallen.
Wenn die Grippe rumgeht kriege ich das persönlich mit. Dann kenne ich ganze Familien - einige!- die miteinander zwei Wochen flach liegen. Auf der Arbeit fehlen spürbar Mitarbeiter. Hm, bei Corona kenne ich gerade mal meine Cousine und ihren Mann - in Norwegen. Für mich passt das gefühlt alles nicht zusammen - der Hauptgrund warum ich hier nachfrage.
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Heute hat ein Kundin mir erzählt, ihre 8!-jährige Nichte muss für eine Woche in Quarantäne. Das bedeutet: Allein in ihrem Zimmer bleiben, niemand darf zu ihr. Sie kriegt das Essen "unter der Tür durchgeschoben". Sie "darf" den Geschwistern durch die geschlossene Tür beim Spielen zuhören. Und das Mädchen ist komplett symptomfrei! Hätten Eltern VOR Corona wegen der MÖGLICHKEIT, dass die Tochter Grippe haben KÖNNTE, eigenmächtig eine solche Entscheidung getroffen, hätte wohl das Jugendamt wegen Kindeswohlgefährdung vor der Tür gestanden.
5.) Eine Vierjährige schreit und weint, weil ihrer einjährigen Schwester die Nase läuft, und die Ältere nun Panik hat, die Kleine hätte Corona und würde sterben. Was tun wir unseren Kindern an?
6.) Unsere Alten sterben alleingelassen, und Angehörige dürfen sich nicht verabschieden.
7.) Des Weiteren darf man lesen:
"'Ultima Ratio für Quarantäne-Brecher'
Die Regierung setzt damit eine Forderung des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl (CDU) um, der dies bereits Anfang November gefordert hatte. Er sei froh, dass nun Einigkeit darüber herrsche, "dass uneinsichtige Quarantäne-Brecher abzusondern sind", sagte Strobl in Stuttgart. Dies sei die "Ultima Ratio für Menschen, die nicht bußgeldempfindlich sind"."
Welchen Staat wollen wir?
8.) Manchmal habe ich heute das Gefühl, man darf an allem erkranken und sterben - nur an Corona bitte nicht. Die Gesunden sind doch auch noch da. 83.000.000 Menschen nehmen gerade (vom Staat erzwungene) "Rücksicht" auf die Ältesten und Kränksten.
Ich würde auch nie auf die Idee kommen, mich einem älteren oder kranken Menschen zu nähern, wenn ich irgendwelche Krankheitsanzeichen hätte und zudem noch wüsste, dass gerade eine potentiell tötliche Infektionskrankheit die Runde macht. Das war aber auch VOR Corona schon so! Das sollte selbstverständlich sein. Aber was jetzt hier läuft - es treibt mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.
9.) Eigentlich hätte ich erwartet, dass großflächig Vitamin D, Zink, Selen... in der Bevölkerung verteilt werden und großangelegte Aufklärungskampagnen über gesunde Lebensführung gestartet werden (und von mir mir aus kann man auch noch gerne eine Weile auf große Partys und sonstige Massenansammlungen verzichten). Und dass man ordentlich Geld in die Hand nimmt, um möglichst viele, die aus eurem Berufsfeld ausgestiegen sind, wieder neu zu motivieren und ordentliche Ausstattungen für die Mitarbeiter zu besorgen (statt das Geld für Restaurants und Theater auszugeben, die man trotz vorbildlicher Hygienemaßnahmen dicht macht). Stattdessen höre ich vor allem viel Angstmache.
Wir scheinen keinen angemessenen Umgang mit und keine Ehrfucht und Demut vor der Natur, vor Krankheit und Tod zu haben. Wir glauben als Menschen, wir könnten mit technokratischen Maßnahmen die Natur in die Knie zwingen und über Krankheit und Tod herrschen. Dabei gehört der Tod zum Leben (das gerade kaum noch stattfindet) hinzu und - so schlimm es in jedem Einzelfall ist - wir sind immer noch nicht die Herren über Leben und Tod. Vielmehr sollten wir uns darum kümmern, dass diejenigen, die dann doch leider sterben müssen, das in Ruhe, Würde und Begleitung ihrer Angehörigen tun können.
Liege ich mit solchen Gedanken denn sooo vollkommen daneben? Und bin ich jetzt ein Verschwörungstheoretiker und ein rücksichtsloser Menschenlebengefährder, der nur an sich selber denkt?