Kaffee wirkt schlaffördernd bei älteren Menschen?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen der angewandten Pflegewissenschaften,

ich habe mal wieder einen Diskussionspunkt.
Wirkt Kaffee nun schlaffördernd bei älteren Menschen?
Aus der Praxis habe ich sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht. Kaffee wird nun schon seit vielen Jahren mal mehr und mal weniger dazu eingesetzt.
Ich persönlich trinke ihn um nachts wacher zu sein. Allerdings habe ich ihn auch schon an ältere Menschen als schlafförderndes Mittel mit Erfolg verteilt.

Was im Kaffee wirkt nun schlaffördernd, oder ist dies ein Ammenmärchen?
Wo liegt die Altersgrenze, bei der Kaffee nicht mehr munter sondern müde macht?
Ähm, ich wollte jetzt nicht die Schlafprobleme von Menschen in der Klinik psychologisch durchleuchten, die ja bekanntlich vielfältig sind.

Meine Erfahrung in der letzten Nacht war, dass er bei einer alten Dame (84) sehr gut gewirkt hat, sie ist etwas dement, bei einem Herrn im Alter von 59 Jahren, ähnlich agitiert wie die Dame, überhaupt nicht.
Beide Patienten haben kein Alkoholproblem in ihrer Anamnese.

Auf eine spannende Diskussion freut sich
Narde

hier noch bisschen was zum klicken und lesen:
Koffein Wikipedia
Kaffee aus der Sicht des Chemikers
 
Eine Erklärung, die mir vor Jahren von einem Arzt gegeben wurde:
Niedriger Blutdruck erschwert das Einschlafen, Kaffee hebt den Blutdruck und begünstigt das Einschlafen somit.
 
Mir wurde erklärt, dass dies mit einem Stoff im Gehirn zu tun hätte!
Ich kenne auch, dass bei alten Menschen die auf Schlaftabletten nicht reagiert haben pure Coffeintabletten gegeben wurden, wo sie einen guten Schlaf darauf hatten.
Ich weiss nicht, wie es heutzutage gehandhabt wird, aber als ich noch auf der Inneren gearbeitet habe war das gar nicht selten.
 
Hi,

also, ich bin zwar noch nicht alt, aber bei mir wirkt Kaffee auch schlaffördernd... :D

LG
 
Ich kann mir noch an meine Zeit in der Geriatrie erinnern. Dort war es ein muß gerade Bewohnern mit Einschlafstörungen Kaffee zu geben. Ich mußte als Schüler um 19:00 Uhr noch ne Kaffeerunde machen. Begründung der schlauen Weißkittel (Spaß-schlaue Weißkittel Ärzte, das geht nicht): das Zentrum im Hirn das für das Schlafen zuständig ist wird besser durchblutet.:fidee:

Bobbel
 
Hallo,

soweit ich eiss wikt Kaffee schlaffördernd, wenn man sich sofort nach dessen Genuss schlafen legt.
Anregend wirkt er, wenn man diesen Punkt überdauert und wach bleibt...

Quelle: meine Dozentin;-)
 
Ich habe gehört das es bei kindern schlaffördern sein sollte(aber heißt nicht das ich kindern kaffee gebe)...
 
Hallo,@all

Ich habe gehört das es bei kindern schlaffördern sein sollte()...

Das mit den Kinder hab ich auch schon gehört.
Es würde aber bedeuten, daß bei Kindern und alten Menschen die gleichen Voraussetzungen für eine schlaffördernde Wirkung zugegen sind.
Diese wären aber interessant herauszufinden!(Ich such mal weiter danach)
Außerdem trifft die schlaffördernde Wirkung ja nicht auf alle Menschen gleichermaßen zu, also müssen bestimmte Faktoren erfüllt sein.
Manchmal im Nachtdienst hab ich auch Kaffee verteilt, aufgefallen ist mir, daß er bei den Patienten wirkt, die eine gewisse paradoxe reaktion auf Schlafmedikamente haben.

Liebe Grüße von
Manu
 
Ihr macht mich neugierig: wie erklärt sich diese paradoxe Wirkung? Schlafstörung ist ja nicht gleich Schlafstörung: Inhaltsverzeichnis "Schlafstörungen/Patienten-Ratgeber". Wann ist der Einsatz sinnvoll, wann kontraindiziert.

Elisabeth (die wahrscheinlich ein Delayed sleep phase syndrome = DSPS *g* hat)
 
Ich dachte immer das es daran liegdas der kaffe bei älteren dementen patienten eine paradoxe wirkung hätte, es gibt ja auch welche die nach benzos erst richtig aktiv und aufgedreht werden
 
Und ebend hier setzt meine Frage an: wie erklärt sich dei paradoxe Wirkung?

Elisabeth
 
Die schlaffördernde Wirkung von Koffein hat nichts mit dementen Patienten zu tun. Da die nachts sowieso schon aktiver sind, würden die dann ja völlig aus dem Häuschen sein.
Ein ehemaliger OA der Gerontopsychiatrie hat das Koffein bei älteren depressiven Patienten als Einschlafhilfe verordnet. Bedingung war, dass nach dem Kaffee sofort Bettruhe angesagt war. Er hat sich die zuerst müde machende Wirkung des Koffeins zu Nutze gemacht. Wurde die erste halbe Stunde verpasst und weitere Reize gesetzt, wars mit dem Schlafen vorbei.
Ich selbst nutze Koffein beim Schlafen, wenn ich weiß, dass ich nur eine sehr kurze Nacht habe( unter 4 h). Bin dann früh auch fitter als ohne. Ist aber nicht für den Dauergebrauch zu empfehlen!
MfG
rudi 09
 

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