Insulin zur Appetitanregung?

ellie

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häusl. Krankenpflege
Hallo,

meine Frage steht schon im Titel.
Diese These hat ein Arzt in den Raum gestellt und einer mit Tabletten gut eingestellten Daibetikerin, aus eben diesem Grund, den Appetit zu steigern (ältere Dame) auf Insulin (Langzeitinsulin) umgestellt.
Mir ist das nach fast 30 Berufsjahren noch nicht bekannt gewesen.
Euch?
Kann es mir nur so erklären, das ein rumkrabbeln an der Unterzuckerung, Hunger auslöst, oder?

LG Ellie
 
Insulingabe bewirkt ja nicht zwangsläufig die Unterzuckerung. Aber das lässt sich doch leicht heraus finden.Bestimmt müsst ihr jetzt im Rahmen des Spritzen vorab den BZ kontrollieren. Ziel wäre es ja, dass dieser sich im Normbereich bewegt. Ist der BZ ständig zu niedrig, so bekommt die Patientin zu viel Insulin - oder zu wenig BE...Und unabhängig davon kannst Du ja dann beobachten, inwiefern sich die Insulingabe als solche auf den Appetit auswirkt...Ich selbst konnte diesbezüglich bisher keinen Zusammenhang feststellen, bezweifel jedoch, dass man dabei als Arzt eine Unterzuckerung bewusst provoziert...
 
Insulin wirkt auch irgendwie direkt auf das Hungerfühl (Hormonbedingt). So mich mein Gedächtnis nicht täuscht.

Edit: Hmm, was ich jetzt ergoogelt habe ist andersrum. Insulin HEMMT das Hungerfühl indem es die Ausschüttung der Hungerstoffe aus dem Hypothalamus mindert...
 
Hallo,
die Patientin wird nicht von mir betreut.
Kenne sie aber und war über diese Aussage: Insulin regt den Appetit an, etwas verwundert. Wie gesagt, ich hatte bisher nie davon gehört.
LG Ellie
 
Trotzdem kann Insulin nicht als „Sättigungshormon" eingestuft werden. Werden Lebensmittel gegessen, die den Blutzucker sehr schnell und stark ansteigen lassen, wie Süßigkeiten, Backwaren aus Weißmehl oder auch zuckerhaltige Softdrinks, so werden vom Körper als Gegenreaktion zu große Mengen Insulin ausgeschüttet. Dies führt schnell wieder zu einer Heißhungerattacke, da der Blutzucker dann unter den Ausgangswert gesenkt wird. Lebensmittel, die starke Blutzuckerschwankungen auslösen (hoher glykämischer Index) werden deshalb als ungünstig eingestuft. Einen hohen glykämischen Index besitzen z.B. Backwaren aus Weißmehl, Süßigkeiten und Softdrinks. Günstig dagegen sind ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte oder Gemüse. deindiaetcoach.de/wissen/verhalten/hungersaettigung/page/1.html

Ich denke Insulin als Appetitanreger ist die letzte Möglichkeit. Ich hatte das einmal bei meinem Einsatz auf der Palliativstation erlebt, aber sonst noch nie, obwohl ich viel mit Pat. zutun habe denen der Appetit fehlt. Der BZ muss halt kontinuierlich überwacht werden und gebracht hat das ganze eigentlich auch nichts :)
 
Hallo,

also davon habe ich ehrlich gesagt in meiner ganzen Berufslaufbahn noch nie etwas gehört. Wüsste wie gesagt jetzt auch nicht in welchem Zusammenhang Insulin den Appettit anregen sollte. Habe leider auch nicht's in google diesbezüglich gefunden.

Das einzigste was mir geläufig ist zum Appettit anregen ist nach wie vor der alt Bewährte Pepsin Wein. Und eine Hypoglykämie zu provozieren, nur um den Appettit anzuregen - bei aller Liebe - aber das klingt für mich auch nicht so gesund.

LG
 
hm, was für einen bmi hat die BW?
 
Je nachdem, was für ein Langzeitinsulin verordnet wurde, ist die Gefahr der Hypoglykämie recht gering.

Außerdem dürfte das orale Präparat zeitgleich pausiert worden sein.
 
ergänzend, aber nur ein ausschnitt:

(quelle: aktories/förstermann, allg. u. spezielle pharmakologie u. toxikol., kap. 27.1.3)

Insulin vermindert die Nahrungsaufnahme, indem es an den Insulinrezeptor der NPY-Neurone im Nucleus arcuatus des Hypothalamus bindet und über Hemmung von Genexpression die NPY-Produktion vermindert.

npy = Neuropeptid Y
 
Je nachdem, was für ein Langzeitinsulin verordnet wurde, ist die Gefahr der Hypoglykämie recht gering.

Außerdem dürfte das orale Präparat zeitgleich pausiert worden sein.
Wie soll es dann appetitanregend wirken?
 
hören-sagen, leider

insulinpflichtige Diabetiker Typ 2 neigen zu Übergewicht*

Essen mehr als das was sie brauchen.

O.k. so vielleicht - bei beginnender/ tatsächlicher Hypogl. wird mehr gegessen als zur Normalisierung eigentlich notwendig ist-?

rein körperlich gesehen: BZ-spiegel niedriger als gewohnt, insulinbedingt, Hirn gibt Order, brauche Energie um normal funktionieren zu können, zackig, sonst gibt's Ärger, in Folge knurrt der Magen, man hat Hunger (nicht Appetit) man isst, weil man muss....
....isst mehr als bislang, häufiger als bislang.....

......dies häufiger - führt letztlich zur Gewichtszunahme - ?



*in der Praxis - sind insulinpfl. Diabetiker Typ 2- vorwiegend übergewichtig, die wenigsten normalgewichtig
deswegen hat man auch Typ 2b, b für übergewichtig als Diagnose - ?
 
Aber ist da die Kausalitätskette nicht eher anders herum? Erst Übergewicht, dann Diabetes Typ2?

Zur Appetitanregung kann man auch Dronabinol verordnen.

Gruß spflegerle
 
*zustimmung* ja, die ist in der tat andersherum.


dronabinol ginge nur off-label. wenn das bei einem btm denn geht. indikationen für dronabinol & der hier besprochene fall haben aber so erstmal nichts miteinander zu tun.
 
o.k. konkrete Fragen

Ihr 2 hattet tatsächlich bislang
0 Patienten
die normalgewichtig waren UND tbl. bzw. insulinpflichtige Diabetiker ?????

Ein normalgewichtiger KANN gar keinen Diabetes haben?
Er MUSS erst mal übergewichtig werden, damit er an Diabetes erkrankt?



Aus einer anderen Ecke, Unterstützung, hab das schon mal gehört, deswegen ein Zitat, wortwörtlich übernommen
dort zu finden, gaanz unten, die letzten Sätze von dieser Seite.
Insulin

".....Insulin ist ein anaboles Hormon, weswegen es auch in der Tiermast eingesetzt wird. (Stichwort: Masthormon). Nach dem zweiten Weltkrieg wurde unterernährten Stadtkindern Insulin in geringen Dosen verabreicht, damit sie leichter an Gewicht zulegen konnten."
 
...dann kommt auch wieder das Gehirn ins Spiel
..dieses benötigt einen konstanten BZ-Spiegel, da kont. hoher Bedarf an Glukose
....Glukosebedarf im "Normalbetrieb" etwa 150g am Tag - etwa 20% des Gesamtglukosebedarfes

...braucht es ein gut eingespieltes Gleichgewicht aus Insulin, Glukagon, Glukoneogenese.
Drehst jetzt an der Insulinschraube...folgt....höherer Glukosebedarf, weil mehr Glukose gespeichert wird, nicht mehr zur Verfügung steht.
Bekommst Hunger, musst Essen, usw.

 
o.k. konkrete Fragen

Ihr 2 hattet tatsächlich bislang
0 Patienten
die normalgewichtig waren UND tbl. bzw. insulinpflichtige Diabetiker ?????

Ein normalgewichtiger KANN gar keinen Diabetes haben?
Er MUSS erst mal übergewichtig werden, damit er an Diabetes erkrankt?



Aus einer anderen Ecke, Unterstützung, hab das schon mal gehört, deswegen ein Zitat, wortwörtlich übernommen
dort zu finden, gaanz unten, die letzten Sätze von dieser Seite.
Insulin

".....Insulin ist ein anaboles Hormon, weswegen es auch in der Tiermast eingesetzt wird. (Stichwort: Masthormon). Nach dem zweiten Weltkrieg wurde unterernährten Stadtkindern Insulin in geringen Dosen verabreicht, damit sie leichter an Gewicht zulegen konnten."

hm...

also rot markiert = versteh ich iwie nicht richtig. ich würde jetzt eigentlich antworten wollen: ja doch, klar, mehrere (typ I und II)


und was das anabole hormon angeht:

das mit der körpermasse für insulin ist zwar korrekt, korreliert aber nicht primär mit dem hungergefühl, sondern eher mit dem (zell-)stoffwechsel i.w.s.

hier ging es doch um eine appetitanregung.


ich stell übrigens grad fest, dass das thema diabetes mich mitunter immer noch verunsichert. hm.

€: und ich stelle fest, dass die aussage "ja klar doch, die ist anders herum" so vereinfacht war, dass sie schon fast blödsinn ist. ^^ die nehm ich hiermit zurück.
 
o.k., spflegerle vermutet, dass Diabetes erst entsteht wenn man übergewichtig ist
...Aber ist da die Kausalitätskette nicht eher anders herum? Erst Übergewicht, dann Diabetes Typ2?....

folgt man der Logik, dann
kann ein normalgewichtiger gar keinen Diabetes bekommen, kann gar nicht sein

- was quark ist, gibt genug
normalgewichtige insulin-/tbl.pflichtige Diabetiker Typ 2
Es gibt mehr übergewichtige, also Typ 2b, ja. Ist hier aber - völlig wurscht.

Du hast ihm zugestimmt, ohne Einschränkung.

Somit seid ihr 2.

Besser?

Der Neuro-Esel-und-nix-Fachfrau-für-Diabetes

im Link wurde noch erwähnt, dass die Fettspeicher gefüllt werden, durch Insulin.
Es soll auch schwieriger sein das Körpergewicht/ Körperfett zu reduzieren. Könnt man noch ergänzen.

Bei unerwünschtem Untergewicht (ist ja eher selten) - wär das hilfreich, wenn es denn funktioniert....
bei unerwünschtem Übergewicht, Diabetes UND dem Versuch abzunehmen - ein ordentlicher Nachteil

bin jetzt mal noch da gelandet, seeehr ausführlich, wirkt seriös
Ca. 80 % aller neu diagnostizierten Typ 2 Diabetiker sind übergewichtig, ergo - 20% sind es nicht
Insulinresistenz bei Typ 2 Diabetes
 
spflegerle schrieb nur, dass das Übergewicht vor der Erkrankung an Diabetes kommt. Dies bezog sich wohl auf deine Aussage
Insulinpflichtige Diabetiker Typ 2 neigen zu Übergewicht*
welche implizeirt das durch den Diabetes typ 2 ein Übergewicht ausgelöst wird. Das ist so aber nicht richtig, sondern Übergewichtige neigen zum Diabetes Typ2.
Er hat nicht behauptet das nicht auch normalgewichtige oder dünne Menschen an Diabetes erkranken können.
 
o.k., spflegerle vermutet, dass Diabetes erst entsteht wenn man übergewichtig ist


folgt man der Logik, dann
kann ein normalgewichtiger gar keinen Diabetes bekommen, kann gar nicht sein

- was quark ist, gibt genug
normalgewichtige insulin-/tbl.pflichtige Diabetiker Typ 2
Es gibt mehr übergewichtige, also Typ 2b, ja. Ist hier aber - völlig wurscht.

Du hast ihm zugestimmt, ohne Einschränkung.

Somit seid ihr 2.

Besser?

Der Neuro-Esel-und-nix-Fachfrau-für-Diabetes

im Link wurde noch erwähnt, dass die Fettspeicher gefüllt werden, durch Insulin.
Es soll auch schwieriger sein das Körpergewicht/ Körperfett zu reduzieren. Könnt man noch ergänzen.

Bei unerwünschtem Untergewicht (ist ja eher selten) - wär das hilfreich, wenn es denn funktioniert....
bei unerwünschtem Übergewicht, Diabetes UND dem Versuch abzunehmen - ein ordentlicher Nachteil

bin jetzt mal noch da gelandet, seeehr ausführlich, wirkt seriös
Ca. 80 % aller neu diagnostizierten Typ 2 Diabetiker sind übergewichtig, ergo - 20% sind es nicht
Insulinresistenz bei Typ 2 Diabetes

amezaliwa, ich versteh dich grad nicht! :cheerlead:

würde es aber gerne verstehen!

bin für reboot.
 
dronabinol ginge nur off-label. wenn das bei einem btm denn geht. indikationen für dronabinol & der hier besprochene fall haben aber so erstmal nichts miteinander zu tun.

Ginge auch offiziell durch Arzt Verschreibung, ist aber wenig Erfolgsversprechend meiner Meinung nach.

Indikationen für Dronabinol Internationale Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin

Die therapeutische Verwendung von Marinol ist in den USA auf zwei Indikationen beschränkt: Appetitlosigkeit bei Gewichtsverlust von Aids-Patienten sowie Übelkeit und Erbrechen bei Krebschemotherapie. Das deutsche Gesetz sieht eine derartige Beschränkung nicht vor. Dronabinol kann bei jedem Krankheitszustand rezeptiert werden, bei der sich der behandelnde Arzt einen Behandlungserfolg verspricht.
 

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