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pmd74

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12.09.2012
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Hi Leute,
ich bin eher seltener hier unterwegs und stehe vor einem grossen Dilemma. Nicht sehr gross, aber es beschäftigt mich seitdem ich mich beworben habe.
Also langer Rede kurzer Sinn komm ich dann mal direkt zum Thema. Ich habe mich beworben und zwar bei mir in der Stadt wo ich auch wohne in einem Klinikum der Maximalversorgung. Ich arbeite jetzt seit 23 Jahren in der Krankenpflege mit wachsender Begeisterung, welche auch nie abgenommen hat. Ich bin sehr umsichtig in dem was ich tue, reflektiere und frage mich oft, was kann ich tun um mein Wissen weiter auszubauen, bzw zu vertiefen und zu verändern.
Nun kam mir der Gedanke, es mit der Kinder und Jugendmedizin zu versuchen in einer Ambulanz, aber nach dem Vorstellungsgespräch kam zwei Tage später die Absage die Stelle wäre anderweitig besetzt.
Ich habe mich zweigleisig beworben. Die andere Bewerbung bestraf die Intensivstation. Dort habe ich in meiner Freizeit zwei Tage hospitiert im Früh und im Spätdienst. Beide Tage haben mir sehr gut gefallen, und ich hätte es mir auch dort vorstellen können. Wenn sich nicht meine bessere Hälfte dazusgeschaltet hätte.
Also es ist so. Ich arbeite seit meiner Ausbildung fast nur im Bereich zentraler Notaufnahmen. Seit nunmehr drei Jahren arbeite ich in einem grösseren Haus der Regelversorgung mit 600 Betten mit insgesamt 6 Fachabteilungen. Ich habe ein super Team, mir macht die Arbeit Spass und ansonsten stimmt das andere auch, also Früh und Spätdienste, habe auch frei zwischendurch, Bezahlung stimmt und die KZVK auch, ist ein kirchlicher Träger(Caritas).
Leider fahre ich jeden Tag 60 km hin und zurück und das nervt auf Dauer. Ich weiss auch, das ich älter werde, und eigentlich weniger Stress bräuchte, nur leider trifft beides auf mich zu. In einer stressigen Umgebung zu arbeiten wo es hoch her geht, je oller desto doller, am besten jeden Tag, oder wo ich es ruhiger haben könnte, wie z.b. in der Psychiatrie. Wo ich auch gelernt habe. Ist jetzt nicht so , das ich denke das jede Psychiatrie ruhig ist, aber im Gegensatz zur Intensiv, wo beatmete Pat. liegen, wird es anders zugehen. Ich muss dazu sagen, das ich selbst nach 23 Jahren total gerne in der Pflege arbeite und es auch mein Traumberuf ist und bleibt. Trotz der ganzen Nachteile, die es nunmal gibt.
Leider habe ich keine grosse Intensiverfahrung, und genau das ist der Punkt. Ich musste heute leider der Klinik eine Absage erteilen, das ich mich trotz der Hospitation nicht sicher gefühlt habe, in eine solche Umgebung zu wechseln. Da ich eben nicht aus dem Bereich komme, fühle ich mich per se im Nachteil den anderen Kollegen gegenüber. Und ich weiss auch aus Erfahrung, wer nicht abliefert, wird die Probezeit nicht überstehen. Ich bin eben hin und her gerissen, ob ich in den Bereich wechseln soll oder nicht. Ob das zum jetzigen Zeitpunkt erfolgen würde oder halt später, macht den Kohl an sich nicht fett. Meine Absage der Klinik gegenüber stört mich auch nicht weiter. Denn ich bin unbefristet und voll integriert. Das einzige was stört ist nur die Fahrerei die leider auch Nachteile hat. Wie Spritverbrauch, Verschleiss, mehr Inspektionen usw etc pp.
Ich will nicht jammern, mir aber Meinungen von euch einholen gleich welcher Art auch immer.
Gesagt hat man mir, das die Einarbeitung 4-6 Wochen beträgt, dann hat man noch etwas Welpenschutz, aber irgendwann wollen die halt das ich Leistung abliefere.
Ich fühle mich dem auch gewachsen, denn unsere ZNA hat im Monat ca. 2200 Pat. Das heisst, das jede Schicht bedeutet, sofort zu ackern zu rennen und nicht aufs Klo zu kommen. Also wirklich Stress pur. Nörgelnde Angehörige. Wieder in Notfall, ein Infarkt oder ein Schlaganfall. Eigenlich ist immer irgendwas. Deswegen halte ich die ZNA, wo wir auch einen Schockraum habe, mir der Intensiv für fast ebenbürtig. Ausser das wir niemanden beatmen können wie auf Intensiv.
Manchmal stört halt die Fahrerei und ich wünsche mir näher an einer Klinik zu arbeiten, habe aber auch keine Lust gefeuert zu werden, wenn meine Leitung nicht mehr mit mir zufrieden ist. Ich bin wie gesagt auch keine 20 oder 30 mehr.
Wie seht ihr das, könnte das trotzdem gelingen oder sich die Hürden für mich einfach zu gross was betrifft weil ich eben nicht aus dem Bereich komme? Ich denke eben ich wäre der letzte der kommt und der erste der geht, wenn es der Leitung nicht passt was ich an Arbeit leiste oder eben nicht. Und das möchte ich nicht mehr, denn das habe ich schon durch.
Das wäre eine Intensiv, wo der Schwerpunkt auf Pulmonologie liegt mit Weaning, die Station hat 18 Betten mit vier ISO Butzen.
Soll ich den Bereich lieber meiden, wo mir gesagt worden ist, das die Pat. die dort liegen, des öfteren leider nicht mehr lebend die Station verlassen?
Also mir liegen halt auch Aussagen des Pflegepersonals vor wie: Pat. verlassen diese Station eher tot als lebendig, das muss man abkönnen und auch wollen, auch das mal die Versorgung eines Pat. 3-4 Stunden dauern kann etc.
Mich würde auch die Fachweiterbildung interessieren trotz allem was ich gehört habe, denn durch unsere grosse ZNA bin ich wirklich abgehärtet. Gut es gibt noch dort wo ich arbeite eine Uniklinik, und dort geht wirklich alles hin was hoch schwerverletzt ist. Aber wir haben auch permanent eine Art Dauerstress, und ich habe es als Wohltat erlebt, nur zwei oder drei Pat. zu haben die ich hätte im Zweifelsfall zu versorgen.
Ich möchte nur nicht mehr an die frische Luft gesetzt werden, wenn es den Obrigkeiten nicht passt, wenn ich anders arbeite, zu langsam bin, mehr Zeit brauche um Sachen zu begreifen. Gerade das Thema Beatmung ist ja ein weites Feld und ich möchte mich in dieser Hinsicht auch nicht verschätzen oder mich verkalkulieren.
Deswegen suche ich hier Rat und Tat, denn alles kann man leider nicht haben. Also sprich die eierlegende Wollmichsau. Die gibt es nirgens, aber ich wäre bereit mich zu verändern.
Nur die Kernfrage wäre, soll ich lieber im Ambulanzbereich bleiben oder mich einer solch gewaltigen Herausforderung stellen oder nicht ?
 
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was erwartest du jetzt für ne antwort??

wenn du bock auf IPS hast, dann probiere es doch aus.. meine Güte was soll den schief gehen??? es werden überall händeringend leute gesucht. du willst veränderung, dann mach doch einfach. sich vorher völlig verrückt zu machen, das bringt null. ausprobieren und gut.
 
Ich weiss nicht genau was ich für eine Antwort erwarten soll. Ist vielleicht mal so, das man selber mal nicht so genau weiss was man machen soll oder könnte. Ist ja auch keine leichte Entscheidung.
 
wieso nicht? willst du Veränderung oder nicht?

da musst du dir drüber im klaren sein.
sich verrückt zu machen, bringt dich nicht weiter.
zurück auf ne ZNA geht immer.
 
Ich lese sehr viel Unsicherheit bei Dir Gewohntes und Vertrautes zu verlassen und in der Folge davon Neues erlernen zu können. Du wirst allerdings nicht umhin kommen das zu tun, wenn Du Dich verändern willst.
So ganz sind mir Deine Beweggründe für eine Veränderung allerdings nicht klar. Lust auf Neues, Lust Neues zu lernen, oder wirklich nur die 60 km Arbeitsweg?
ITS ist mit einer ZNA nicht zu vergleichen. Ein Wechsel in ein anderes Haus bedeutet immer sich neu einzufinden, sich nicht auszukennen, derjenige zu sein, der viel fragen muss.
Ich kann verstehen, dass es schwerfällt ein vertrautes Gebiet zu verlassen. Damit nimmst Du Dir allerdings auch viele Chancen. Eine alte Patientin sagte mir mal: "Es ist nichts schlimmer, als im Alter über verpasste Chancen nachzudenken."
Das ist mit zu einem meiner Lebensmotto geworden. Hieße für Dich, ob Du es erträgst irgendwann einmal darüber nachzudenekn was gewesen wäre, wenn Du heute den Mut aufgebracht hättest und die Stelle gewechselt hättest.
Im Übrigen stimme ich Flora zu. Die Auswahl an Pflegestellen jeglicher Art war noch nie so vielfältig. Das letzte was einer Pflegekraft zur Zeit passieren kann ist die Arbeitslosigkeit. Was wäre denn Dein persönlicher "worst case" im Falle eines Wechsels?
 
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Reaktionen: Elfriede
Du hast doch eine Probezeit. Und eine Einarbeitung. Dann kannst du immer noch wechseln. Und außerdem bist du Krankenpfleger und egal wo du hingehst wirst du die speziellen Dinge lernen, die jeder Fachbereich mit sich bring. Nur Mut!
 
Brauchst du wirklich noch eine Antwort... oder hab ich das falsch verstanden, dass du die Stelle abgesagt hast???? :verwirrt::gruebel:
 
Habe ich hier auch schon gemacht:

Einfach mal das Problem hier eingestellt, obwohl mir die Lösung eigentlich schon klar wahr.
Wenn die Kollegen d´rüberlesen und keinen elementaren Fehler finden, kann ich es angehen. :up:
 
Ich danke euch allen für die vielen Antworten und ja in der Tat fällt es mir mir im Gegensatz zu manch anderen schwerer, gewohntes zu verlassen um mich neuem zu widmen.
Was nicht heissen soll das eine 18 Betten Intensiv mit Beatmung inklusive ECMO und Dialyse nichts ist für mich. Aber ich habe nun auch noch die Möglichkeit, am Montag im Klinukum hier im Ort(einem Maximalversorger), auf einer IMC zu hospitieren. Sagt man das so? Ich glaube ja.
ich werde einfach abwarten was das bringt am Montag, was ich noch erfahren habe das auf dieser Station die Fluktuation unter dem Personal wesentlich geringer ist als auf der Nachbarsintensivstation. Also auf der operativen.

Ist das Arbeiten denn auf einer operativen im Vergleich mit einer pulmologisch Intensiv jetzt anders oder wie genau kann ich mir das vorstellen?
 
Deine Problematik ist von außen halt immer schwer zu beurteilen. Grundsätzlich würde ich es wie bereits von anderen Leuten geschrieben einfach probieren. Selbst wenn es nichts für dich ist kannst du jederzeit wieder wechseln, hast dann für dich die Erfahrung gesammelt. Man muss dann einfach reflektieren warum es nichts für einen war. Ich habe auch für einige Zeit auf unserer Intensivstation gearbeitet (Internistisch und Operative Intensivstation, aufgeteilt in 2 Stationen mit je 14 Betten, wir mussten auf beiden Seiten arbeiten). Mir hat es Spaß gemacht, war natürlich erstmal alles neu weil es meiner Meinung nach einfach mit keiner anderen Station (die ich bisher kannte) vergleichbar ist und ich habe unglaublich viel gelernt, sowohl in meiner Freizeit als auch auf Station. Wir hatten auch ECMO, ILA und co. Trotzdem habe ich die Intensivstation wieder verlassen da ich mich um einige familiäre Dinge kümmern musste und für mich entschieden habe dass das erstmal wichtiger ist, für mich aber gleichzeitig klar ist dass es mein Wunsch ist zu einem späteren Zeitpunkt wieder in Richtung Intensivstation zu gehen. Mir wurde sowohl von meinen Teamleitungen als auch der Verwaltung versichert dass das völlig in Ordnung sei und ich auch jederzeit einen neuen Versetzungsantrag stellen könne um wieder dort zu arbeiten.

Ich würde es jederzeit wieder machen. Wenn du Lust drauf hast, probier es, schau es dir an und dann kann man immer wieder neu entscheiden ob man weiter bleibt, die Fachweiterbildung anstrebt, es vielleicht doch nichts für einen ist, oder oder oder. Habe auch in verschiedenen Abteilungen hospitiert um mir mal ein Bild zu machen und empfand es immer als positive Erfahrung seinen Blick über den Tellerrand zu erweitern und andere Blickpunkte zu sehen, neue Dinge zu lernen usw.

Zu deinem letzten Punkt der Unterschiede zwischen operativ und pulmologisch kann ich eigentlich nur sagen, es kommt drauf an. Bei uns fand ich war es grundsätzlich ein ähnliches arbeiten, die grundsätzliche Versorgung war die gleiche aber eben Unterschiede der Krankheitsbilder, etwas anders strukturiert von ärtzlicher Seite usw. Mehr Verbände, mehr Mobilisation, mehr geplante OPs/Verlegungen/Zugänge usw. auf der operativen. Mehr Notfälle (bei uns wird das hausinterne Notfalltelefon auf die Intensivstation geleitet), ungeplante Zugänge, mehr beatmete Patienten. Kommt dann aber auch immer drauf an was das Haus so bietet, wie groß, welche Operationen durchgeführt werden etc.
 

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