Erfahrungen mit HIPEC?

Susi_Sonnenschein

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2.078
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Bayern
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Intensiv
Funktion
Praxisanleiterin
Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen ihr mit einer HIPEC (hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion HIPEC) bisher hattet.

Bei uns wird das hin und wieder durchgeführt und ich muss sagen, dass ich bislang noch nicht so überzeugt bin, da es den Patienten danach meistens nicht sehr gut ging. Jetzt wollte ich mal hören, welche Erfahrungen es anderswo gibt.

Bin schon auf Eure Berichte gespannt.
 
Hallo.

Wir haben so ca. 2-3 Pat im Monat die eine Hipec bei fortgeschrittender Peritonealcarcinose erhalten...
Den meisten geht es echt richtig dreckig, viele bekommen teilweise mehrere Komplikation während des Aufenthaltes aber dem ein oder anderem Patienten hilft es tatsächlich!

Optimalfall ist eine Nacht nach der OP auf der ITS, am 1sten Post OP Tag zu uns auf Peripherie. Meist mit ZVK, PDK, Zystofix, einer Redon und einer Robinson ausgestattet.
Wenns super optimal läuft ist Entlassung am 6-7 Post OP Tag gut möglich. (bisher bei ca. 15 HIPEC´s einmal erlebt!)

Unser Oberarzt der die ganzen HIPEC´s operiert sagt wegen der Prognose folgendes:
der Einwöchige Klinikaufenthalt durch die HIPEC kann optimalerweise 3 Monate mehr Lebenserwartung bringen! (Durch "Kleinhaltung" der Krebszellen im gesamten Abdominalraum.)
 
Hallo Markus,

ich krieg die Patienten nur auf der ITS bzw. IMC mit und erlebe es sehr selten, dass sie bereits am ersten post-OP-Tag auf die periphere Station kommen. Und richtig gut ging es wie gesagt kaum einem. Deshalb interessieren mich die Erfahrungsberichte von anderen. Danke schonmal für Deinen!
 
Wissen Sie das zirkulierende hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion System?Beim Anwenden von Punktionstechnik oder Portkathter werden die durch das zyklische hypertherme intraperitoneale Chemoperfusion System automatisch erhitzte Zytostatikaspüllösung mittels zwei in der Körperhöhle eingelegt Portkathter in die Körperhöhle zugeführt. Unter dem Kontroll und der Regulation vom Computer werden die Zytostatikaspüllösung auf 42℃ aufrechterhaltet und die Perfusion kontinuierlich durchgeführt wird. Durch effektiv Kontroll von Temperatur und Dauer werden die metastasierten Krebszellen zerstört,dadurch werden die wieder Bildung des Aszites zurückgehaltet.
 
Als "ultima ratio" ist die HIPEC auch bei uns nicht wirklich gut verträglich! Den Patienten geht es danach echt dreckig und ob der Gewinn an Lebenserwartung das Procedere und das zusätzliche Leiden rechtfertigt kann nur der berichten der den Strohhalm hingehalten bekommt und das Verfahren auf sich nimmt und übersteht!
Sprich: eigentlich sollte man mal Betroffenen befragen.
 
Interessant zu lesen! Kenne die HIPEC-Patienten nur aus dem OP. Dort viel Einleitungs-Aufwand, danach außer Laborkontrollen aber meist nicht mehr viel zu tun. Intraoperative Komplikationen hab ich noch keine erlebt.

Gruß
Die Anästhesieschwester
 

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