Hallo zusammen,
dies ist mein ersten Beitrag in diesem Forum. Eine Frage brennt mir seit einiger Zeit unter den "Nägeln", nachdem ich einen Artikel zum "Notlügenkonzept" gelesen habe:
Ist es eurer Meinung nach in Ordnung (aus ethischer Perspektive) demente Personen anzulügen? Natürlich sage ich nicht jedesmal: "Nein, Ihre Mutter kommt heute nicht, die ist schon Jahre tot." Aber ist es OK zu lügen? Selbst bei der Validation wird teils gelogen und Frau Feil hat sich nicht einmal darüber Gedanken gemacht (mit anderen Worten, sie hatte keine Gewissensbisse). Und Kitwood bezeichnet seine Notlügen als "Tipps". Wollt Ihr angelogen werden, bzw. dass eure Eltern/Großeltern angelogen werden, wenn auch mit guter Absicht? Ist es kein "Armutszeugnis", wenn einer professionellen Pflegekraft nichts besseres einfällt, als den Bewohner/Patienten anzulügen? Und: warum hat man dann noch ein schlechtes Gewissen, wenn es doch keinen besseren Ausweg gibt?
Sollte nicht die Wahrheit ein wesentlicher Bestandteil der pflegerischen Beziehung sein, um überhaupt Vertrauen herstellen zu können, auch zu Demenzkranken?
Bin sehr an eurer Meinung interessiert und freue mich auf einen regen Austausch.
Gruß L.
dies ist mein ersten Beitrag in diesem Forum. Eine Frage brennt mir seit einiger Zeit unter den "Nägeln", nachdem ich einen Artikel zum "Notlügenkonzept" gelesen habe:
Ist es eurer Meinung nach in Ordnung (aus ethischer Perspektive) demente Personen anzulügen? Natürlich sage ich nicht jedesmal: "Nein, Ihre Mutter kommt heute nicht, die ist schon Jahre tot." Aber ist es OK zu lügen? Selbst bei der Validation wird teils gelogen und Frau Feil hat sich nicht einmal darüber Gedanken gemacht (mit anderen Worten, sie hatte keine Gewissensbisse). Und Kitwood bezeichnet seine Notlügen als "Tipps". Wollt Ihr angelogen werden, bzw. dass eure Eltern/Großeltern angelogen werden, wenn auch mit guter Absicht? Ist es kein "Armutszeugnis", wenn einer professionellen Pflegekraft nichts besseres einfällt, als den Bewohner/Patienten anzulügen? Und: warum hat man dann noch ein schlechtes Gewissen, wenn es doch keinen besseren Ausweg gibt?
Sollte nicht die Wahrheit ein wesentlicher Bestandteil der pflegerischen Beziehung sein, um überhaupt Vertrauen herstellen zu können, auch zu Demenzkranken?
Bin sehr an eurer Meinung interessiert und freue mich auf einen regen Austausch.
Gruß L.