Chaos - Leitstelle und ZNA sprechen sich nicht ab?

Karo Karo

Junior-Mitglied
Registriert
14.06.2016
Beiträge
33
Ort
NRW
Beruf
Azubi zur GuK, Chemikerin (B.Sc.)
Akt. Einsatzbereich
Zentrale Notaufnahme
Funktion
Krankenpflegeschülerin
Hallo nochmal!
Vorgestern im Spätdienst wurden wir von der Rettungsleitstelle nach einem freien Bett in der Neuro gefragt. Unsere diensthabende Neurologin bejahte dies und es wurde von der Leitstelle ein Z.n. epileptischer Anfall per RTW und mit NA Begleitung angekündigt.
Und was kam: ein junges, internistisches Polytrauma (damit meine ich zig Erkrankungen), intubiert und kontrolliert beatmet mit einem Status Epilepticus :eek1:!!!
Wir hatten ein Bett in der Neuro frei, aber kein freies ITS-Bett.

Jetzt war der RD mitsamt der Patientin natürlich da. Die diensthabende Neurologin war natürlich sehr irritiert da von der Leitstelle nicht die Rede von einem Status epilepticus war. Der OA der Neuro kam hinzu (alle standen mitten auf dem Flur, um die Patientin versammelt) und ordnete ein umgehendes CT an, da ihm die Pupillen der Patientin nicht gefielen.
Währenddessen kam der OA der Anästhesie hinzu und es wurde überall hausintern rumtelefoniert ob irgendwo noch ein ITS-Bett frei wäre, ob man wen verlegen könnte etc.
Nichts- alles dicht! Die Patientin wurde vom CT (Gott sei Dank in Ordnung) wieder umgewuchtet auf die Liege, mitsamt ihrer Kabellage und Beatmung.
Es wurde das nächstgelegene Krankenhaus mit Neurologie angerufen und nach Intensivkapazität gefragt. Die sagten, sie können die Patientin übernehmen.
Der Notarzt und sein Team verabschiedeten sich mit den Worten, sie können die Patientin nicht wieder mitnehmen, das liege jetzt in der Hand des Krankenhauses, und wir müssten ja die Leitstelle anrufen und einen ITW o.ä. anfordern.:wut:
Gut, dass der ITW-Arzt von der Anästhesie unseres Hauses gestellt wird, sodass dieser direkt in die ZNA gestiefelt kam, und kurz darauf auch die Feuerwehr mit dem ITW.

Das zeigt, das hier einiges schief gelaufen ist in puncto Absprache.
Wer hat hier den eigentlichen Fehler gemacht? Der NA oder die Leitstelle?
Und ist es wahr, dass der NA die Patientin tatsächlich nicht weiterverlegen kann/darf?
Immerhin kann er sie ja intubiert herbringen, also kann er sie auch intubiert wegbringen, oder?
Es tat einem einfach nur die Patintin Leid, die immer wieder hin und her geschoben wurde...
:angry:
mit verständnislosen Grüßen
Karolin
 
also im prinzip ist es so, dass ein öffentliches KH einen versorgungsauftrag hat und keine patienten ablehnen darf, es muss immer zumindest eine erstversorgung gewährleistet sein (egal ob beatmet oder nicht). gibt es kein freies bett muss sich die klinik um eine verlegung kümmern.

idealerweise klärt dies der RD im sinne von allen vorher ab (intensivbett vorhanden, etc.) - aber er muss es nicht abklären und kann auch einfach in die nächste klinik fahren und sagen hallo hier sind wir... macht natürlich in der regel niemand, grad wenn man weiß dass ein intensivbett gebraucht wird, hier wurde vermutlich von seiten des RD falsch kommuniziert.

dass der NA/RTW wieder geht ist in ordnung. die disponierung und auswahl der rettungsmittel obliegt alleinig der leitstelle. sprich die notaufnahme muss eine verlegung bei der leitstelle mit entsprechender dringlichkeit anmelden, die leitstelle entscheidet dann, welches rettungsmittel zum einsatz kommt.
 

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