Hallo, Ma!ren und alle anderen!
Bei Erstbesuchen frage ich gerne nach Krankheiten, Problemen und Hilfsmitteln. Das ist Kontaktaufnahme, und ich bekomme einen Eindruck von pflegender und gepflegter Person, pflegerisch, sozial, allgemein. Ich versuche ein fachliches Gespräch, was an Grenzen stößt, wenn pflegende Angehörige seelisch sehr belastet sind, oder selbst z.B. dement werden - dann dauert ein Gespräch länger.
Meist ist dann klar, ob ein Antrag auf extra Leistungen gestellt werden kann - evtl. mehr Leistungen (z.B. Sachleistung) zu bekommen, freut die meisten. Wichtig finde ich die Frage nach Nutzung von Urlaubs- und Verhinderungsgeld (fahren Sie doch in den Urlaub, warten Sie nicht, bis Sie krank werden). Da ist das Wie natürlich das A und O: von Unterbringung in Kurzzeitpflege, "polnische Pflegekraft", Versorgung durch Freunde oder Familie, stundenweise. Nach guter Beratung nutzen es etwas mehr Angehörige.
Eine wichtige Frage: was passiert, wenn Sie ein paar Tage leicht krank sind? Da wissen viele erst mal nicht weiter. Da kann das Nachdenken angeregt werden. Bei Senioren hilft z.T. das "Einsteigermodell", z.B. 1x pro Woche kommt ein Pflegedienst des Vertrauens und übernimmt die am wenigsten geliebte Aufgabe - dann haben Angehörige und Gepflegte sofort kompetente Ansprechpartner und Hilfe im Notfall, jenseits von Anträgen auf z.B. Urlaubs- und Verhinderungsgeld.
Für Wohnraumanpassungen schau ich mir gerne kurz die Wohnung an, und verweise dann an den nächsten Pflegestützpunkt (oder auch nicht - ich habe schon krasse Wohnungsmängel oder für Pflege untaugliche Wohnungen gesehen).
Hilfsmittel: einige schaden z.B. wenn in einer Familie ständig der elektrische Wannenlifter aus der Wanne herausgehoben wird, um selbst zu baden - habe ich oft erlebt, und alle Angehörigen hatten dann Rückenschmerzen. Ein riesiges Thema, da kann ich nur Tipps geben, kümmern dürfen sich die Angehörigen und oder Gepflegten.
Manchmal erlebte ich geistig klare Pflegebedürftige, die nur von dementen Angehörigen versorgt wurden (keine weiteren Außenkontakte) - das kann eine Weile funktionieren. Da war Umgang mit Demenz ein doppelt wichtiges Thema - aber auch, was tun, wenn der körperlich Kranke notfallmäßig mit dem Krankenwagen abgeholt wird.
Das sind Themen, die mehrere Beratungen dauern. Weitere Themen: Rückenschmerzen, Abgrenzung voneinander, Erschöpfung (beider Seiten), Anerkennung (beider Seiten), Demenz (x öffnet jedem die Tür, kauft alles an der Wohnungstür, usw). Wie bereitet man sich auf die nächste MDK-Prüfung vor, wie wird ein Pflegetagebuch geschrieben, wie geht ein Widerspruch, aber auch erklären, warum jemand zurecht nicht hochgestuft wurde. Nutzung des Schwerbehindertenausweises, Schlüssel für City-Toiletten, Führerschein (erhalten, abgeben, Fahrtauglichkeit testen). Trennung von Gepflegtem und Pflegendem. Urlaub und Hilfsmitteltransport oder Medikamentenmitnahme.
Es gibt Situationen, die gut vor mir verborgen werden. Da kann ich erst reagieren, wenn ich es mitbekomme. Wenn mir Pflegequalität nicht von außen klar wird, frage ich schon nach roten Stellen, gereizter Haut usw., laß es mir zeigen, biete natürlich gleich Tipps an ... , biete Hautfaltentest an.
Liebe Grüße, Tari