Gerade ist mein Opa verstorben und nun qüalen mich Schuldgefühle, das ich es hätte verhindern müssen.
Und hätte ich anders reagiert, dann wäre er wohl noch am leben, schließlich lernen wir diese Dinge ja in der Ausbildung.
Ich habe die Gefahr der Situation nicht erkannt, obwohl es eingentlich offensichtlich war und weiß nicht wieso.
Mein Großvater war seit drei Jahren trocken, bevor er zehn Tage vor seinem Tod wieder mit dem Trinken angefangen hat, da er direkt nebenan wohnt wusste ich davon, aber ich habe es vermieden auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln.
Natürlich ging es ihm schlecht, er hatte schon Ösophagusvarizen, aber in der Akutsituation habe ich nur daran gedacht das er sich schlecht fühlt, weil er wieder trinkt. Und ich war wütend und angeekelt darüber das er betrunken und schmuddelig war.
Dann an seinem Todestag war ich zuhause, genau wie meine Mutter. Sie sagte mir bescheid, das wir nach Opa sehen müssen. Er hatte seine Bekannte angerufen, weil es ihm nicht gut ging und er glaubte er müsse vielleicht ins Krankenhaus.
Wir sind dann zu ihm gegangen und er saß wie immer auf seinem Sofa und der Fernsehr lief, vor ihm stand noch ein Glas Wein. Ich wollte eigentlich nicht mit und mit der Ganzen Sitation nichts zu tun haben, aber weil ich mich (vermeidlich) mit Krankheit auskenne bin ich mitgegangen.
Er atmete schwer (war nicht zyanotisch, konnte auch sprechen und laufen und da er schon Ewigkeiten raucht (Zigarren) dachte ich zuerst an COPD) und meinte er hat Bauchschmerzen (Unterbauch), die Bekannte die in der Zwischenzeit auch dazugekommen war sagte daraufhin, das er Durchfall hatte und sich auch Erbrechen musste (ich hab das Ganze auf den Alkoholkonsum geschoben).
Ich meinte zwar wir sollten ihn ins Krankenhaus bringen, aber ich war nicht sicher ob es notwedig ist den Notarzt zu rufen und habe auch nicht darauf bestanden, als mein Opa meinte er möchte noch eine Stundeewählt warten.
Er wollte sich noch Waschen und ging ins Bad wo er sich mit Hilfe etwas gewaschen hat und sich saubere klamotten angezogen hat.
Ich versuchte herauszufinden welche Medikamente er nimmt und wo seine Krankenkassenkarte ist, leider war er betrunken und wusste dadurch nicht alles. Mal sagte er das er seine Marcumar (Z.n. Insult) seit dem Trinken nicht genommen hat, dann war es nur ein paar Tage her, alles ein wenig verwirrend.
Ich hab seinen RR gemessen und da er sein Amlodipin nicht genommen hat hat es mich (leider) nicht gewundert, das er erhöht war (160/90; Puls 70)
Immer wieder haben wir drei (meine Mutter, die Bekannte und ich) hin und her überlegt was wir machen sollten. Notarzt rufen oder nicht, das er noch in Krankenhaus müsste war uns schon klar, aber leider wirkte die Situation nicht so bedrohlich, wie sie es war.
Fast eine Stunde später haben wir dann doch gegen den Willen meines Opas (er wollte wieder "noch ein stündchen warten") die 112 gewählt.
Das war leider zu spät. Kurz nachdem wir den Rettungswagen gerufen hatten, wollte er nochmal zur Toilette, was er noch alleine schaffte. Danach ging es ihm akut schlechter. Nun klagte er über starke Bauchschmerzen und mit der Luft wurde es schlechter. Ich hab nochmal seinen Blutdruck gemessen 170/100; Puls 80.
Und ich dachte nun auch das es eine gefährliche Situation ist und war froh das wir den Notruf abgesetzt hatten, er wusste vor Schmerzen nicht mehr wie er liegen/sitzen sollte. Es stellte sich heraus, das er nur nicht ins Krankenhaus gewollt hatte, weil er das Gefühl hatte noch zur Toilette zu müssen, aber es kam nichts. Aus diesem Grund hatte er immer wieder gewollt, das wir damit warten ihn ins Krankenhaus zu bringen, aber ich bin sicher wenn wir ihn ignoriert hätten und einfach angerufen hätten, dann wäre er schon mitgegangen. (Mein Opa war ziemlich Stur)
Ein Rettungswagen kam, ohne Notarzt.
Er bekam Sauerstoff, RR war ca.190/?? SpO2 wurde gemessen (die haben besorgt gewirkt, aber nichts über die Werte gesagt. Einer ging los, um einen Tragesitz zu holen. Als wir ihn rübersetzen wollten konnte er nicht mehr alleine aufstehen, wir haben ihm zu zweit darauf geholfen. Einer der Rettungkräfte ging zum Wagen und forderte einen Notarzt. Vor dem Haus musste er dann vom Stuhl in die Trage. Wir haben ihn fast tragen müssen.
Es dauerte und dauerte bis der Notarztwagen kam. Vier Leute wusselten im RTW herum und versuchten meinen Opa zu stabilisieren, das dauerte unendlich lange (40 Min- 1 std ich weiß es nicht mehr).
Bevor sie dann losfuhren kam der Notarzt zu uns, er meinte er vermutet die Aorta (aneurysma/ruptur) und das es schlecht aussieht.
Obwohl er das gesagt hat und ich wusste das er wenn es das ist keine Chance hat, war ich fest überzeugt das wir ihn (vielleicht erst am Folgetag auf der Intensivstation) besuchen würden. Ich hab noch beim ihm geputzt als er weg war, weil ich dachte, er freut sich bestimmt wenn er wiederkommt und alles ist sauber. Das er dann seine Lehre gezogen hat und nie wieder trinkt.
Reanimationspflichtig kam er in die Klinik und starb im Schockraum. Er ist verblutet durch die Ösophagusvarizen.
Ich kann nicht verstehen, wieso mir die Schwere der Situation nicht bewusst war.
Immer wieder frage ich mich, warum ich nicht richtig gehandelt habe. Ich weiß nicht was mit mir los war...
Würde ich hören, das ein Mensch Luftnot und Bauchschmerzen hat so würde ich immer sofort darauf bestehen das ein RTW gerufen wird...
Es ist schrecklich für mich zu wissen, das diese Stunde die wir noch gewartet haben sein tod war.
Es wäre ein leichtes gewesen zu verhindern das er stirbt. Und immer muss ich daran denken das er für jemanden der Luftnot hat ganz ruhig und entspannt wirkte (überhaupt nicht panisch/ängstlich), wahrscheinlich hat er sich sicher gefühlt... so als hätte er gedacht: ich hab hier zwei die sich mit was medizinischem auskennen, wenn das jetzt wirklich lebensbedrohlich wäre dann würden sie einen Arzt holen bzw. dafür sorgen das nichts schlimmes passiert.
Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen...
Vielleicht hat jemand einen Rat oder eine Erklärung für mich. Ich weiß nicht mit wem ich darüber reden kann.
Und hätte ich anders reagiert, dann wäre er wohl noch am leben, schließlich lernen wir diese Dinge ja in der Ausbildung.
Ich habe die Gefahr der Situation nicht erkannt, obwohl es eingentlich offensichtlich war und weiß nicht wieso.
Mein Großvater war seit drei Jahren trocken, bevor er zehn Tage vor seinem Tod wieder mit dem Trinken angefangen hat, da er direkt nebenan wohnt wusste ich davon, aber ich habe es vermieden auch nur ein Wort mit ihm zu wechseln.
Natürlich ging es ihm schlecht, er hatte schon Ösophagusvarizen, aber in der Akutsituation habe ich nur daran gedacht das er sich schlecht fühlt, weil er wieder trinkt. Und ich war wütend und angeekelt darüber das er betrunken und schmuddelig war.
Dann an seinem Todestag war ich zuhause, genau wie meine Mutter. Sie sagte mir bescheid, das wir nach Opa sehen müssen. Er hatte seine Bekannte angerufen, weil es ihm nicht gut ging und er glaubte er müsse vielleicht ins Krankenhaus.
Wir sind dann zu ihm gegangen und er saß wie immer auf seinem Sofa und der Fernsehr lief, vor ihm stand noch ein Glas Wein. Ich wollte eigentlich nicht mit und mit der Ganzen Sitation nichts zu tun haben, aber weil ich mich (vermeidlich) mit Krankheit auskenne bin ich mitgegangen.
Er atmete schwer (war nicht zyanotisch, konnte auch sprechen und laufen und da er schon Ewigkeiten raucht (Zigarren) dachte ich zuerst an COPD) und meinte er hat Bauchschmerzen (Unterbauch), die Bekannte die in der Zwischenzeit auch dazugekommen war sagte daraufhin, das er Durchfall hatte und sich auch Erbrechen musste (ich hab das Ganze auf den Alkoholkonsum geschoben).
Ich meinte zwar wir sollten ihn ins Krankenhaus bringen, aber ich war nicht sicher ob es notwedig ist den Notarzt zu rufen und habe auch nicht darauf bestanden, als mein Opa meinte er möchte noch eine Stundeewählt warten.
Er wollte sich noch Waschen und ging ins Bad wo er sich mit Hilfe etwas gewaschen hat und sich saubere klamotten angezogen hat.
Ich versuchte herauszufinden welche Medikamente er nimmt und wo seine Krankenkassenkarte ist, leider war er betrunken und wusste dadurch nicht alles. Mal sagte er das er seine Marcumar (Z.n. Insult) seit dem Trinken nicht genommen hat, dann war es nur ein paar Tage her, alles ein wenig verwirrend.
Ich hab seinen RR gemessen und da er sein Amlodipin nicht genommen hat hat es mich (leider) nicht gewundert, das er erhöht war (160/90; Puls 70)
Immer wieder haben wir drei (meine Mutter, die Bekannte und ich) hin und her überlegt was wir machen sollten. Notarzt rufen oder nicht, das er noch in Krankenhaus müsste war uns schon klar, aber leider wirkte die Situation nicht so bedrohlich, wie sie es war.
Fast eine Stunde später haben wir dann doch gegen den Willen meines Opas (er wollte wieder "noch ein stündchen warten") die 112 gewählt.
Das war leider zu spät. Kurz nachdem wir den Rettungswagen gerufen hatten, wollte er nochmal zur Toilette, was er noch alleine schaffte. Danach ging es ihm akut schlechter. Nun klagte er über starke Bauchschmerzen und mit der Luft wurde es schlechter. Ich hab nochmal seinen Blutdruck gemessen 170/100; Puls 80.
Und ich dachte nun auch das es eine gefährliche Situation ist und war froh das wir den Notruf abgesetzt hatten, er wusste vor Schmerzen nicht mehr wie er liegen/sitzen sollte. Es stellte sich heraus, das er nur nicht ins Krankenhaus gewollt hatte, weil er das Gefühl hatte noch zur Toilette zu müssen, aber es kam nichts. Aus diesem Grund hatte er immer wieder gewollt, das wir damit warten ihn ins Krankenhaus zu bringen, aber ich bin sicher wenn wir ihn ignoriert hätten und einfach angerufen hätten, dann wäre er schon mitgegangen. (Mein Opa war ziemlich Stur)
Ein Rettungswagen kam, ohne Notarzt.
Er bekam Sauerstoff, RR war ca.190/?? SpO2 wurde gemessen (die haben besorgt gewirkt, aber nichts über die Werte gesagt. Einer ging los, um einen Tragesitz zu holen. Als wir ihn rübersetzen wollten konnte er nicht mehr alleine aufstehen, wir haben ihm zu zweit darauf geholfen. Einer der Rettungkräfte ging zum Wagen und forderte einen Notarzt. Vor dem Haus musste er dann vom Stuhl in die Trage. Wir haben ihn fast tragen müssen.
Es dauerte und dauerte bis der Notarztwagen kam. Vier Leute wusselten im RTW herum und versuchten meinen Opa zu stabilisieren, das dauerte unendlich lange (40 Min- 1 std ich weiß es nicht mehr).
Bevor sie dann losfuhren kam der Notarzt zu uns, er meinte er vermutet die Aorta (aneurysma/ruptur) und das es schlecht aussieht.
Obwohl er das gesagt hat und ich wusste das er wenn es das ist keine Chance hat, war ich fest überzeugt das wir ihn (vielleicht erst am Folgetag auf der Intensivstation) besuchen würden. Ich hab noch beim ihm geputzt als er weg war, weil ich dachte, er freut sich bestimmt wenn er wiederkommt und alles ist sauber. Das er dann seine Lehre gezogen hat und nie wieder trinkt.
Reanimationspflichtig kam er in die Klinik und starb im Schockraum. Er ist verblutet durch die Ösophagusvarizen.
Ich kann nicht verstehen, wieso mir die Schwere der Situation nicht bewusst war.
Immer wieder frage ich mich, warum ich nicht richtig gehandelt habe. Ich weiß nicht was mit mir los war...
Würde ich hören, das ein Mensch Luftnot und Bauchschmerzen hat so würde ich immer sofort darauf bestehen das ein RTW gerufen wird...
Es ist schrecklich für mich zu wissen, das diese Stunde die wir noch gewartet haben sein tod war.
Es wäre ein leichtes gewesen zu verhindern das er stirbt. Und immer muss ich daran denken das er für jemanden der Luftnot hat ganz ruhig und entspannt wirkte (überhaupt nicht panisch/ängstlich), wahrscheinlich hat er sich sicher gefühlt... so als hätte er gedacht: ich hab hier zwei die sich mit was medizinischem auskennen, wenn das jetzt wirklich lebensbedrohlich wäre dann würden sie einen Arzt holen bzw. dafür sorgen das nichts schlimmes passiert.
Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen...
Vielleicht hat jemand einen Rat oder eine Erklärung für mich. Ich weiß nicht mit wem ich darüber reden kann.