Altenpflegeausbildung - Mir platzt gleich der Kragen...

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Hallihallo,

mein allererster Beitrag hier im Forum und ich nutze den gleich mal zum Luft machen :angry::

Ich habe nun schon einige Altenheime durchtelefoniert und mich nach den Ausbildungskonditionen erkundigt. Es ist einfach unterirdisch, was man da geboten bekommt für eine Vollzeitausbildung!
)
Punkt 1 ist, dass bisher keine, der von mir angerufenen, Altenpflegeeinrichtungen (Domizile, Heime, Stiftungen) mit der (einzigen) staatlichen Altenpflegeschule in Berlin zusammenarbeitet, sondern alle mit Schulen, wo Schulgeld fällig wird. Das sind hier in Berlin um die 100 EUR/Monat.

Punkt 2 sind die Ausbildungsvergütungen: Bislang lagen alle so um die 600 EUR. Brutto versteht sich und versteht sich auch, dass davon noch das Schulgeld bezahlt werden soll.

Ich möchte wirklich gern die Ausbildung machen, aber wie soll ich dann mein Leben finanzieren?

So, wie es hier läuft, spekuliert man auf die Kofinanzierung durch das Arbeitsamt. Das heißt, ich müsste mich arbeitslos melden. Das ist doch ein Unding.

Gibt es noch attraktive Ausbildungen oder muss ich mich nach Alternativen umsehen? Wer von euch hat diesen Weg über die Arbeitsamtförderung gemacht und wieviel bleibt dann im Endeffekt im Portemonnaie hängen?
 
In welchen Altenheimen arbeiten die Schüler der von dir bevorzugten Schule?
Hast du bei der Schule schon mal angefragt?
 
Und so wird es auch später sein.
Um nach dem Verlust der Stelle eine neue zu bekommen, sitzt Du erst einmal Deine Zeit ab,
bis das Amt wieder zur Kofinanzierung bereit ist.

Ausbildung zur GuK wird wenigstens honoriert, und Du bist anschließend arbeitsmarkttechnisch
breiter aufgestellt.
 
Hallo narde,

das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Ich werde dort nachfragen. Danke!

Elisabeth: Damit kann ich mich nicht abfinden. Ich habe derzeit eine stille Hoffnung, mal sehn, obs klappt.

Elfriede: Das klingt furchtbar! Ich denke, es geht aber auch anders bzw. ich weigere mich derzeit noch alles schwarz-weiß zu sehen...
 
Hier (Bayern) sind manche Heime froh, dass sie Azubis zur Altenpflege bekommen und unterstützen oder übernehmen die Ausbildungskosten der Schule. Frag doch einfach in verschiedenen Heimen nach. Unser neuer Gesundheitsminister will ja die Altenpflegeausbildung für alle kostenlos machen. Wann???, keine Ahnung. Hoffentlich bald.
 
Warum muss es Altenpflege sein? Du kannst auch mit einer Krankenpflegeausbildung in die Altenpflege gehen.

Nebenbei- wie hoch muss denn die Ausbildungsvergütung sein? Was erwartest du da?

Elisabeth
 
Nebenbei- wie hoch muss denn die Ausbildungsvergütung sein? Was erwartest du da?

Elisabeth

@Elisabeth: Man sollte auch als Azubi nicht unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Ich dachte ja schon, ich sei damals als Student arm dran gewesen (mit ~550 Euro Bafög im Monat. Da hatte ich aber noch nicht meine 280,- Miete bezahlt und noch nicht mal geatmet). Bei solchen Konditionen wie von der TE beschrieben würde ich aber auch in die GuK abschwenken. Wenn man dann noch eine Stelle findet, wo nach Tarif bezahlt wird, kann man gut leben.
 
Hast du dir mal das Lehrlingsgeld allgemein angesehen? Soviel wie eine angehende GuK bekommt entspricht nicht der Norm. Der Student befindet sich da in guter Gesellschaft.

Elisabeth
 
Hast du dir mal das Lehrlingsgeld allgemein angesehen? Soviel wie eine angehende GuK bekommt entspricht nicht der Norm. Der Student befindet sich da in guter Gesellschaft.

Elisabeth

Ja habe ich. Am meisten gestaunt habe ich, als die Verkehrsbetriebe meiner Heimatstadt für mehr Lohn streikten: Die Azubis bekommen dort im 1.Lj. 1.6k brutto. Ähm... ja. Wir sollten auch mal streiken.
Sorry fürs OT.
 
Den Nagel auf den Daumen getroffen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Eine Frage der Wertschätzung !

Ich würde mich lieber von einer Krankenschwester im Bus befördern lassen,
als dass ein Busfahrer meinen Tubus wechselt !

Pflege ist halt ein Frauenberuf -------------------- so what ?!

Ein effektiver Streik gefährdet Patienten/Bewohner.
Damit sind wir erpressbar. M.E. ist hier der Gesetzgeber zwingend in der Pflicht.
 
Ja habe ich. Am meisten gestaunt habe ich, als die Verkehrsbetriebe meiner Heimatstadt für mehr Lohn streikten: Die Azubis bekommen dort im 1.Lj. 1.6k brutto. Ähm... ja. Wir sollten auch mal streiken.
Sorry fürs OT.
1600 1. Lehrjahr??? Das glaube ich erst wenn ichs schwarz auf weiß sehe. Und das solltest du auch! Glaub nicht jeden Bären der dir aufgebunden wird...
 
Ich glaube das. Ein Klassenkamerad meines Bruders hat da angefangen damals, und ist mit ähnlich horrend hohen Beträgen (damals aber noch in DM) heimgekommen. Den Vertrag hab ich gesehen. Bin bald vom Stuhl gekippt.
 
Ja habe ich. Am meisten gestaunt habe ich, als die Verkehrsbetriebe meiner Heimatstadt für mehr Lohn streikten: Die Azubis bekommen dort im 1.Lj. 1.6k brutto. Ähm... ja. Wir sollten auch mal streiken.
Sorry fürs OT.
Also bei den Münchner Verkehrsbetrieben wird bezahlt:
[h=2]Mehr als Tarif.[/h]Monatliche Ausbildungsvergütung ab 1. August 2013

  • 1. Ausbildungsjahr: 793,26 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 843,20 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 889,02 Euro
  • 4. Ausbildungsjahr: 952,59 Euro
Ausbildungsunternehmen - Schüler - Jobs & Karriere - Stadtwerke München (SWM) - Privatkunden
 
Laut PDF der Arbeitsagentur sollten beide Ausbildungsberufe Altenpflege und Gesundheits- und Krankenpflege gleich honoriert werden. Siehe hier: http://www.arbeitsagentur.de/web/wc...tei/mdaw/mdk4/~edisp/l6019022dstbai390559.pdf

Seite 57 Altenpflegeausbildung
Seite 248 Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung

Ich erlebe das auch hier, dass das nicht überall so ist. Aber auch schon viele Seniorenheime zahlen entsprechende Entgelte. Also nicht verschaukeln lassen oder evt tatsächlich überlegen ob die Ausbildung im "erstmal" anderen Bereich nicht ne gängige Alternative ist.
 
@Jillian Irren ist menschlich. DM ist nicht gleich Euro und so ordnet sich der Betrag bei 800 Euro ein. Heutzutage ein normales Lehlingsgeld, damals sicher sehr üppig.

Bleibt aber schlussendlich trotzdem die Frage, was empfiehlt man der TE. Ich würde immer noch sagen: Krankenpflegeausbildung. Sie wird kaum etwas an den Bedingungen der Einrichtungen ändern können. Es scheint genug Azubis zu geben, die diese annehmen. So ist das nun mal mit dem Markt. Der wird von Angebot und Nachfrage bestimmt.

Elisabeth
 
Es hat sich einiges getan... Nicht nur hier im virtuellen Raum.

Ich versuche mal auf eure Fragen und weiterführende Antworten generalistisch :wink1: einzugehen und hoffe, dabei fällt nichts unter den Tisch.
Heute habe ich leider nicht die Zeit, alles einzeln zu beantworten, denn morgen bin ich zum Bewerbertag eingeladen.

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Ich habe auch schon gehört, dass es in anderen Teilen Deutschlands besser bestellt ist, doch ich habe meinen Lebensmittelpunkt in Berlin und bin nicht bereit für eine Ausbildung umzuziehen. Für eine Arbeit ev. später schon.

Zur generalistischen Ausbildung habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, jedoch wusste ich bislang noch nicht, dass es bereits Modellversuche an der Wannsee Schule gibt. Vielen Dank für den Artikel :flowerpower:. Da stand allerdings auch, dass sich 725 Bewerber um 25 Plätze in den Ring werfen durften.... Ferner stand, dass sich alle für ein weiterführendes Studium entschieden haben. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass es derartige Berufsbilder noch nicht gibt. In Deutschland schaut man doch sehr auf Abschlüsse.

Für eine Ausbildung als Altenpflegerin habe ich mich aus diversen Gründen entschieden: Zum einen, weil ich gern Menschen über einen längeren Zeitraum begleiten möchte, es in meiner Stadt wohl sehr schwer werden wird, einen Ausbildungsplatz der GuK zu bekommen, dessen Lerninhalte mich an und für sich mehr interessieren, ich der Meinung bin im Altenpflegebereich braucht es Menschen, die auf der Achtung der Würde des Menschen bis zum Schluss bestehen.

Da hier außerdem über die Höhe des Ausbildungsgehaltes diskutiert wurde, kann ich nur in den Raum werfen, dass der Altenpflegebereich Menschen wie mich anzieht, die nicht mehr 16 Jahre alt sind und bei den Eltern wohnen. Auch möchte ich meine finanzielle Selbstständigkeit gewahrt wissen, da ich sonst unter Umständen mich kaum noch von den von mir - hoffentlich bald betreuten - Menschen unterscheiden würde.

Ich habe dem Berliner Berater für die Altenpflegeausbildung (Beratungsteam Altenpflegeausbildung: Altenpflege) gestern ausführlich meine Situation schriftlich geschildert und bin sehr gespannt, was und ob etwas dabei herauskommt.
 
So, habe nun eine Ausbildung an Land gezogen. Es wäre bei einem kirchlichen Träger. Das Klima dort schein zu stimmen, die Bezahlung ist okay und es wird wohl Rücksicht auf einen Nebenjob genommen.

Insgesamt schwanke ich aber noch, ob ich nicht doch die Ausbildung zur GuK machen soll. Diese scheint mir vom Ablauf her viel strukturierter und auch kontrollierter.
 
So, habe nun eine Ausbildung an Land gezogen. Es wäre bei einem kirchlichen Träger. Das Klima dort schein zu stimmen, die Bezahlung ist okay und es wird wohl Rücksicht auf einen Nebenjob genommen.

Herzlichen Glückwunsch! Zur Struktur beider Ausbildungen kann ich nichts sagen. Ich denke aber, viel hängst auch davon ab, wie man sich selbst organisiert und was man ausserhalb der Schule noch erarbeitet.
 

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