Bei den Ärzten fällt es schon auf, dass sie ziemlich viele Sachen vergessen.
Ich hab auch ein herrliches Beispiel dazu. Ich hab mal den Arzt "aus Protest" nicht erinnert, den Pat. aufzuklären. Ist ja nicht meine Aufgabe, aber auch so eine Sache, was sie ohne uns jeden Tag aufs neue vergessen (wie lange ist eigentlich die Aufmerksamkeitsspanne eines Arztes???). Am OP-Tag meint wirklich der Arzt er müsse mich zusammensch***en, weil das meine Aufgabe wäre ihn zu erinnern.
Was ich dann so schlimm finde, wenn sie was vergessen und wir erinnern sie nicht, sind wir noch schuld daran.
Zur Unfehlbarkeit: ich gestehe ihnen schon Fehler zu, wenn diese nicht tagtäglich passieren würden, sie auch dazu stehen und sie es als ihre Fehler erkennen und nicht als die eines anderen!
Das gleiche ist mir gestern passiert: ich stelle eine Infusion (Antibiotika) zum Waschbecken, da ich sie in die falsche Trägerlösung gegeben habe, dies aber dann bemerkt habe. Im Waschbecken selbst, hatten wir gerade eine andere Infusion für einen anderen Pat. im Wasserbad zum wärmen, also konnte ich die 1. Infusion nicht entsorgen. Ich stell sie also neben dem Waschbecken ab und sage zu den 3 Turnusärzten: "Diese bitte nicht anhängen, ich hab sie falsch hergerichtet und muss sie dann verwerfen." Von ihnen kommt nur ein: "Jaja". Im Nachhinein dachte ich mir, hätten sie auch: "Leck mich am A..." zu mir sagen können.
Ich richte das AB noch mal richtig her und lasse es anhängen. Einige Zeit später komm ich ins wieder ins Dienstzimmer war die Infusion am WB auch weg. In böser Vorahnung renne ich zum Pat., ja dort hängt sie und leider auch schon leer. Der Arzt, der sie angehängt hat, hat nicht mal bemerkt, dass er das gleiche Med. abgehängt hat und nochmal angehängt. Eigentlich müsste dass doch seltsam vorkommen, oder nicht???
Naja, ich informiere sie darüber und frag, warum sie das angehängt haben. Sie zuckten mit den Schultern und sagten nur: "Ich wäre schuld, weil ich die Infusion nicht gleich entsorgt hätte." (Ja klar, wir stellen auch immer die Infusionen zum anhängen zum WB und nicht auf den Spritzenwagen)


Anderes Beispiel: Pat. geht es sehr schlecht. RR hoch, Pat. kaltschweißig, Atemnot, Schüttelfrost, Schmerzen, Übelkeit usw. Es stehen vier Turnusärzte (eine davon für den Pat. zuständig) und ich im Zimmer: Labor, O2, Blutkultur, Nitrospray, Analgetika, Antiemetika, Ebrantil-Ki, EKG Schwester verständigt, Pat. trübt ein, schläft immer wieder weg, ist aber noch weckbar, kann aber auf Fragen nicht mehr adäquat antworten. Auf einmal waren alle 4 Ärzte weg, sie gingen alle Mittagessen. Gottseidank, kam unser Stationsarzt gerade auf die Station und sah sich das EKG an. Sofort unter Reanimationsbedingungen auf die Intensiv. Verwundert fragte er mich, wo denn die anderen seien. Als ich ihm sagte, dass sie alle Mittagessen seien, wechselte seine Gesichtsfarbe von normal auf krebsrot. Was die anderen Ärzte sich nach dem Mittagessen anhören konnten, will ich jetzt lieber nicht beschreiben. Die Ärztin, die für den Pat. zuständig war und natürlich das meiste an Kritik abbekam, redete den ganzen Tag kein Wort mit mir, da ich ihnen in den Rücken gefallen bin und dem Stationsarzt gesagt habe, dass sie Mittagessen waren

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Sry, wenn das jetzt etwas ausführlich wurde, aber solche Sachen ärgern mich so sehr.
Gruß,
Lin