ZVK Filter und Laufgeschwindigkeiten zum Offenhalten

Jessi76

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05.03.2006
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Hi alle miteinander,

bei uns gibt es verschiedene Meinungen zum Infusionsmanagement, ich habe jetzt schon von diversen erfahrenen Fachleuten die unterschiedlichsten Meinungen gehört zu:

- Filter im Infusionssystem: zum einen hörte ich an jeden Schenkel(distal, medial, proximal) gehört ein Filter, egal ob da Ernährung läuft oder Perfusoren, zum anderen erzählte mir jemand es braucht nur ein Filter an dem Ernährungsschenkel zu sein.

- bei herzinsuffizienten Patienten sollten wir nach Möglichkeit eine negative Billanz fahren, da aber am ZVK jeder Schenkel offengehalten werden muß, muß ja auch permanent eine gewisse Flüssigkeitsmenge darüber laufen. Unnötiges Kochsalz möchte ich nicht anhängen um Einfuhr zu sparen. Ein Kollege sagte mir es müßten 10 ml die Stunde mindestens an einem Schenkel laufen, damit er offen bleibt. Eine andere Meinung war, es reicht auch, wenn ich einen Perfusor der auf 2 ml/std an einem Schenkel alleine laufen lasse, da müsste ich keine NaCL dazu hängen, und der Schenkel würde dann trotzdem nicht zu gehen.
Wenn ich an jeden Schenkel NaCl hänge und auf 10 laufen lasse habe ich auf 24 Stunden gerechnet sehr viel evtl. unnötiges Wasser i.v. gegeben, der Patient hat aber eine Trinkmengenbegrenzung und durstet dafür umso mehr, da er umso weniger trinken sollte , je mehr ich i.v. gebe....
:hicks: Wie läuft das bei Euch?
 
Hallo!

Also wir befahren nicht alle 3 Schenkel 24 Std. lang;
nur einen mit langsamlaufender Infusion per Tropfenzähler (z.B. 500ml, 1000ml NaCl 0,9% oder mehr - je nachdem wieviel Flüssigkeit der Patient am Tag soll/darf), die anderen werden mind. einmal am Tag mit 10ml NaCl 0,9% durchgespült (ausserdem achte ich darauf, dass ich jedes mal einen anderen Schenkel benutze - wenn ich eine neue Splg. anschliesse z.B.)
Der Erfahrung nach reicht das eigentlich aus. Andere Stationen im Haus spülen die Schenkel noch tgl. mit Heparin-Lsg., bei uns wurde das aber abgeschafft, weil nicht erwiesen ist ob das mehr bringt als ohne Heparin-Lsg. (gibt wohl auch Studien darüber).
Ausserdem gibt es Stationen, die wirklich akribisch darauf achten, dass 24 Std./d was läuft, bei uns dürfen die Pat. aber auch mal für ein paar Std. ganz abgestöpselt werden. Hab´ da auch noch nie Probleme mit erlebt...


Sr. Schnecke:)
 
Es hört sich logisch an, dass der Schenkel offen bleiben sollte, wenn er mit NaCl gespült ist, auch ohne Heparin. Das kenne ich auch von Portpatienten, die üder den Port ernährt werden.Ernährung läuft bis zu 16 Stunden über Nacht, morgens wird abgehängt, mit 20 ml Kochsalz gespült, die nächste Nahrung 8 Stunden später wieder angehangen usw.. Und eigentlich sollte der ZVK-Schenkel auch offenbleiben, wenn der Port offenbleibt, oder?
Jessi.
 
Wir schauen schon das alle Schenkel möglichst besetzt sind. Ich denke auf der Intensivstation ist das nicht al zu schwer, da ja doch meistens mehrere Medikamente bzw. Infusionen laufen. Auch sollte man sich bei der ZVK-Anlage schon überlegen wieviele Schenkel sinnvoll sind. Ich muss bei nem wachen, kreislaufstabilen Patienten keinen fünf-Lumen ZVK haben.

Die Anwendung von Filtern ist ja sowieso umschritten und deren wirksamkeit fraglich. Wir haben einen Filter am Schenkel mit der parenteralen Ernährung und sonst gar nicht. In anderen Häusern gibt es gar keine Filter.
 
Schließe mich dem an - aber bei uns gilt auch die Regel: wenn ein Schenkel über 24 h nicht befah´ren wurde - sollte er nicht mehr benutzt werden(wegen Bak. - Einschwemmung usw)
das kann man durch aspirieren und durchspülen - bzw durch benutzen des Schenkels für Kurzinfusionen vermeiden. Alerdings bleibt die Gefahr der Bakterieneinschwemmung wenn häufig an - und abgestöpselt wird......:down:

Leider wird häufig bei Pat. die nur paenteral ernährt werden müssen (also ein stabiler Pat.) ein 3lumen Katheter gelegt - also 2 Lumen zuviel - und dann steht man immer da....aber das ist den Ärzten manchmal nicht bgereifich zu machen:besserwisser:
 
ZVKs werden auch bei uns, nurnoch mit NaCl geblockt.

Gibt auch schon diverse Threads hier im Forum dazu...
 
Also bei uns schließen wir auch nur an dem Schenkel einen Filter an, über den auch die parenterale Ernährung läuft. Die meisten unserer Patienten bekommen 3-lumige ZVKs gelegt, außer postoperative Überwachungspatienten, die dann bereits mit einem 1-lumigen aus dem OP kommen. Sollte es mal vorkommen, das ein Schenkel nicht benutzt wird beim 3-lumigen, verschließen wir den per "Heparinschloss".
 
Bei uns bekommen die meisten Pat. auch nen 3 lumigen. Machen aber auch nur an einem Schenkel nen Filter. Das ist i.d.R. der distale. Wir versuchen aber die anderen zwei auch so gut es geht offen zu halten. Kommt vor das an einem halt die Katecholamine laufen und am anderen lassen wir z.Bsp. über 12h irgend ne Fettlösung laufen. Wenn die dann aber durch ist, wird mit 10ml NaCl 0,9% durchgespült. Das gleiche gilt bei uns übrigens auch bei den Katecholaminen. Wenn die irgendwann nicht mehr benötig werden, wird der Schenkel gespült. Wurde von einigen auch schon vergessen, naja der Schenkel war dann nicht mehr zu gebrauchen...

LG

(Man ich bin heut echt in Schreiblaune...:gruebel:)
 
gut so, ich werde das Thema jetzt nochmal auf Station aufgreifen, ob wir dann nicht auch mal abstöpseln sollen, mit Kochsalz oder auch dann eben mit Heparin oder wie auch immer...!
Leider habe ich auch festgestellt, dass ich bzgl. des Infusonsregimes von verschiedenen Kollegen vershiedene Antworten bekomme, manche halten es mit allem genauer, andere denken,
das ist so schon gut, haben wir schon immer so gemacht....:knockin:!
Ich persönlich finde einheitliche Srtandards besser.

Und ich habe oft festgestellt, dass der Arzt im vorraus schon mal lieber ein Lumen mehr am ZVK hat, da es ja irgendwann sein könnte, dass man z.B. beim internistischen Patienten noch mit Katecholaminen reingehen müsste, oder dass doch mal sediert und beatmet werden müsste...und dann müsste man ja umseldingern, und dann macht er doch von vornherein lieber ein Lumen mehr.
Aber dann soll halt eben nicht soviel gespült werden, dass die Billanz nicht zu positiv wird!
 
Liebe Kollegen,
generell gilt: die Indikation für einen Mehrlumenkatheter ist täglich neu zu stellen. Wenn ich einen Dreilumigen ZVK lege, dann sollte dort auch etwas laufen. Habe ich keine ausreichende angeordnete Medikation, dann brauche ich auch keinen Dreilumigen mehr.
Aus hygienischen Gründen werden Filter vom RKI nicht empfohlen. Generell sollte man für möglichst geschlossene Systeme sorgen! Das Durchspülen kann mit NaCl geschehen, Abstöpseln ist sicher aus hygienischen Gründen umstritten und äußerst fraglich.
Zur Frage der notwendigen Durchlaufmenge: ein arterielles System wird kontinuierlich mit 3 ml/h gespült, das halte ich durchaus für eine angemessene Menge, um den ZVK offen zu halten ohne den Patienten mit zu viel Flüssigkeit zu belasten.

liebe Grüße

Uli
 
bei uns werden immer alle schenkel befahren, gegebenfalls mit nacl auf 2 ml/h.
Wenn wir patienten mit mehrlumenkathetern auf station verlegen, werden die seitenlumen verschlossen und dann auch nicht mehr benutzt.
 
Bei uns werden auch immer alle Schenkel befahren. Mit mindestens 5ml NaCl /h. Wir stöpseln aus hygienischen Gründen auch nicht ab. Wir besprechen meistens mit unseren Ärzten wieviele Lumen wir brauchen. Im Zweifelsfall muss später umgeseldingert werden, wenn plötzlich mehr Lumen gebraucht werden. Einfach präventiv 'nen fünflumigen ZVK legen halte ich nicht für sehr sinnvoll.

Filter schließen wir nur am Ernährungsschenkel an.
 
Schenkel die wir nciht brauchen spülen wir mit NACL und stöpseln dann mit einem CLC2000 ab.
 
Hallo Elisabeth,

das gibt es von verschiedenen Firmen z.B. Interlink oder auch von BD ein nettes System.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Sam,

ich meine das Q-syte-System von BD, schau mal hier:
Deutschland

Liebe Grüsse
Narde