Zeitungsartikel der Schüler

herrbenni

Newbie
Registriert
29.06.2008
Beiträge
6
Ort
Herne
Beruf
Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Funktion
Mentor
Hi zusammen!
Wir haben uns vor einiger Zeit einem Projekt gewidmet, wo wir einen Zeitungsartikel über unsern Beruf erstellt haben.

Mich würde mal interessieren, wie ihr ihn findet

Gruß Benni

„Entdeckungsreise Mensch“

-Erfahrungsbericht eines Gesundheits- und Krankenpflegeschülers-


Ich bin ein Krankenpflegeschüler, der seit einem Jahr an der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger macht.
Genau an dieser Stelle frage ich mich, was mich dazu bewogen hat, diese Ausbildung anzufangen.
Ist es vielleicht das frühe Aufstehen, um 6 Uhr da zu sein, egal ob es sonn- oder feiertags ist?
Oder ist es das Interesse an verschiedenen Krankheitsbildern, bei denen ich manchmal weglaufen möchte oder doch auch manchmal gebannt davor stehen bleibe?
Wahrscheinlich ist es aber der Mensch, den ich kennen lerne, dem ich helfen darf und der mir das Gefühl auslöst, etwas Gutes zu tun.
Zur Zeit kann ich leider nicht mit „guten Taten glänzen“, da ich mich in einer der mehrwöchigen Schulblöcke befinde.
Und auch hier stellt sich mir die Frage, bin ich dem Ganzen gewachsen? In diesen drei Ausbildungsjahren findet eine Art „ Entdeckungsreise Mensch“ statt.
In den Theoriestunden erforschen wir unter anderem Herz, Hirn und Harnwege, Pflegetechniken von A-Z und umgekehrt.
Die Ausbildung in den vier Lernbereichen Natur-, Pflege-, Rechts- und Sozialwissenschaften sollen mir im Krankenhaus helfen, ein guter Krankenpfleger zu sein.
Nachdem ich in diesem Block eine Lernzielkontrolle geschrieben habe, werde ich mich wieder zurück ins Krankernhaus begeben.
Dort arbeite ich jedes Mal in anderen Fachbereichen.
Wenn ich zum Beispiel an meinen Einsatz auf der chirurgischen Station denke, denke ich an die Patienten, die von mir betreut und begleitet werden.
Diese fachgerechte und angemessene Pflege lerne ich durch „Mentoren“ kennen, die meine Lehrer für den praktischen Einsatz sind.
Mein Ziel ist es, Erfahrungen zu sammeln und diese mit Wissen zu koppeln, sodass ich in der Lage bin, Gesundheit zu fördern, zu erhalten und Leiden zu lindern.
Wenn ich an meinen Stationsalltag denke, denke ich aber auch an die schönen und traurigen Momente, an den Spaß, den ich manchmal mit den Patienten habe.
Sie bringen mich zum Lachen und ich bin zufrieden, wenn ich weiß, dass ich sie für einen Augenblick heiter stimmen konnte.
Denn auch die traurigen Momente sind Teil meiner Arbeit.
Ich frage mich, ob ich stark genug bin den Menschen leiden zu sehen, ob mich diese Momente vielleicht zu sehr bewegen?
Da ich bestimmte Eigenschaften habe, kann ich mit diesen Situationen umgehen.
Ich bin teamfähig und dennoch selbstständig. Ich kann Nähe und Distanz wahren, trotzdem neutral genug sein. Ich bringe Empathie und Hilfsbereitschaft mit, bin eine vertrauensvolle Person, die dem Patienten Ruhe vermittelt und ihn aufheitern kann.
Aber nun stellt sich mir die Frage, wie viel Nähe ist Distanz und wie viel Distanz muss ich wahren, um Nähe zu erreichen?

Zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich, dass ich die Fragen, die ich mir gestellt habe und weiterhin stellen werde, mit Sicherheit positiv beantworten kann, sodass ich am Ende meiner Ausbildung bzw. am Anfang meines Berufes mit viel Ehrgeiz, Ausdauer und Disziplin ein guter Gesundheits- und Krankenpfleger bin.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen, liebe Leser, einen Einblick meines Ausbildungsalltags geben, der vielleicht das Interesse des ein oder anderen geweckt hat.
Weitere Informationen finden sie unter www.evk-kps.de - Die Seite der Krankenpflegeschule des Ev. K. Herne | Castrop-Rauxel
 
spitzen klasse...
 
hallo herrbenni,
der Artikel ist gut geschrieben aber trotzdem fehlt mir da etwas. Verstehe mich nicht falsch aber ist es wirklich so wie beschrieben?
Wie oft stehen Schüler als volle Kraft mit auf dem Plan,
Wie oft fehlt Zeit für eine angemessene Anleitung,
Wie oft gehen Schüler frustriert nach Hause, weil vor lauter Stress, das was man theoretisch lernt, kaum noch umzusetzen ist
wie gern möchte man sich mal mit einem Patienten oder einem Krankheitsbild näher beschäftigen aber die Zeit fehlt.....

Diese Fragen haben sich mir aufgedrängt und ich finde keine Antwort.
silverlady
 
Verstehe mich nicht falsch aber ist es wirklich so wie beschrieben?
Wird wohl so sein, herrschen nicht überall so katastrophale Zustände!

Das ein Schüler eine ex. PK ersetzt ist immernoch die Ausnahme (im Großen betrachtet)
 
Hallo!
Nur mal interessehalber, für was für eine Zeitung hast du den Artikel geschrieben? Eine ganz "normal" Tageszeitung oder eine Pflegezeitschrift oder so?
Ich finde ihn auch gut, allerdings finde ich als Einblick in den "Ausbildungsalltag" wie du geschieben hast, könntest du noch mehr über den Ablauf des praktischen Dienstes schreiben (nur so als Anregung)

Lg:emba:
 
Hi zusammen,

vielen Dank erstmal für die positiven Meinungen :).
Ich muss dazu sagen, das ich den Artikel nicht alleine geschrieben habe, wir waren insgesammt 5 Personen die damit beschäftigt waren.

zu:
Wie oft stehen Schüler als volle Kraft mit auf dem Plan,
Wie oft fehlt Zeit für eine angemessene Anleitung,
Wie oft gehen Schüler frustriert nach Hause, weil vor lauter Stress, das was man theoretisch lernt, kaum noch umzusetzen ist
wie gern möchte man sich mal mit einem Patienten oder einem Krankheitsbild näher beschäftigen aber die Zeit fehlt.....
Negatives konnten wir leider nicht in dem Artikel verfassen, da dieser von der Schulleitung erst abgenommen werden musste, von daher würde ein Artikel mit "negativen" Erlebnissen sicher nicht gut ankommen.

Wir haben den Artikel erst vor kurzen an unsere örtlichen Wochen- und Tageszeitungen gesendet und ein veröffentlichungs Termin wurde uns noch nicht mitgeteilt.

Es war eigentlich geplant, dass der Einblick in unsere Ausbildung mit leichter Ironie und etwas Nachdenklichkeit bestückt wird. Und das, was ihr oben gelesen habt ist halt das ergebniss des ganzen.
 

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