Wundversorgung bei Kleinkindern

dorfnase

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hallo, ich habe eine Frage: Wie läuft bei euch in der chirurgischen Ambulanz eine Wundversorgung bei Kleinkindern statt? Bei uns artet es jedesmal zu einem richtigen Drama aus, weil z.B. 4 Leute das Kleinkind bändigen müssen und das Kind wohl ein Trauma für den Rest seines Lebens bekommt, z.B. die Versorgung einer Kinnplatzwunde mit einer Wundnaht! Auch für die Eltern ist es meist nicht einfach, weil sie nach diesem Gewaltakt oft richtig geschockt sind! Bekommt das Kleinkind in anderen Kliniken evtl. eine Kurznarkose (Anästhesie) bei der Wundversorgung?
 
Hallo dorfnase!

Ich glaube nicht, dass Kleinkinder bei der Versorgung einer Platzwunde
gleich ein Trauma erleben.
Mein Sohn hatte sich als Kleinkind 2x innerhalb kürzester Zeit auf die Lippe gebissen, wobei es einmal richtig durch war. Er musste jedesmal genäht werden und hat natürlich nach dem Vorfall heftig gebrüllt.
Bei der ersten Wundversorgung ging der Arzt und die diensthabende Schwester sehr gezielt und sicher vor. Mein Sohn bekam eine schmerzstillende Injektion und als die Schmerzen weg waren, wurde er ruhig und ließ die zwei Stiche machen.

Bei der zweiten Wundversorgung an der Lippe hatten wir einen sehr unsicheren Assi. Der beschloß, dass mein Sohn sich erstmal beruhigen soll, bevor er Hand an ihn lege. Haha, das konnte dauern.:schraube: Nach einer halben Stunde Brüllattacke wurde ich ungehalten und bat den Arzt jetzt endlich die WV vorzunehmen und meinem Sohn die Lokalanästhesie zu geben, damit er endlich genäht werden kann und wir wieder heim können.

Diese Vorgehen fand ich viel schrecklicher und grausamer:down: als das gezielte, sichere Auftreten beim ersten Mal. Auch, wenn wir ihn damals sehr stark festhalten mussten.

Inzwischen ist dieser Sohn 20 Jahre und findet die ganze Sache von damals lustig und ist stolz auf seine Narben. Er hat definitiv kein Trauma erlitten und keinen bleibenden Schaden davongetragen.:)

LG opjutti
 
Ich meine mich an Kurznarkosen mit Midazolam zu erinnern, je nach Dauer und Schwierigkeitsgrad der Wundbehandlung.
 
unsere Tochter hatte mit je 2,5 und 3 Jahren eine Blasen OP.Sämtliche Verbandswechsel und Drainage/DK-ziehen hat sie cool mitgemacht,ohne irgenwelches Geschrei oder ohne Angst zu zeigen.Beim Blutabnehmen hat sie zugeguckt.Wir haben immer in Ruhe erklärt,was wie wann passiert.
Eine Blasenspiegelung wurde ohne Narkose vorgenommen,da war sie 2J und ich musste rausgehen,weil ich schwanger war. Im nachhinein hätte man dies wohl von meinem Gefühl her in Narkose machen sollen.Natürlich hatte sie Angst-hielt aber still durch gutes zureden.
Jahre später erklärt(heute ist sie 16J) sie mir,daß sie Krankenhäuser,Krankenhausgerüche,Ärzte aus tiefstem Herzen HASST,die damalige Klinik wecke Angstgefühle, sie lässt sich von keinem Arzt untersuchen,selbst Ärztinnen zeigt sie sich sehr wiederstrebend nackt.
Ich denke,lieber ein paar beruhigende Tropfen,als das 3-4 Leute ein panisches Kind festhalten.
 
Bei uns gibts meistens Dormicum nasal. Das wirkt sehr schnell und reicht meistens völlig aus-und es gibt keinen " Nadelpieks...."
 
Bei uns gibt es Lachgassedierungen! Kann man aber auch nur ab einen bestimmten Alter nutzen. Ansonsten sind unsere Pädiater sehr darauf bedacht, dass Kinder in solchen Situationen mit Dolantin/Dormicum sediert werden. Manchmal (aber dann auch nur bei ganz besonderen Dingen) kommt auch Ketamin zum Einsatz!
 

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