Wo nimmt man Katheterurin ab?

pummelfee

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chirurgie
Hy ich möchte einmal wissen wo ihr den Katheter-Urin fürs Untersuchungsröhrchen abnehmt?

Wird dieser direkt am Ablassventil abgenommen
oder doch an der Membran (an der Steckverbindung)
mit einer Einmalspritze und Kanüle abgenommen? :eek1::nurse:

Und ist es besser den Urin erst abzulassen wenn der Katheterbeutel voll ist
(wg aufsteigenden Keimen) oder mehrmals am Tag ?

Welche Erfahrung habt ihr damit?

 
Kommt auf die Untersuchung an...
Wenn es um Keime geht, brauche ich den Urin am besten aus der Blase des Patienten direkt. Weil die Keime die ich dort nachweisen kann auch wirklich IM Patienten und nicht im Katheter sind!
Beim Thema Sammelurin brauch ich aber keinen sterilen urin.
Zurück zum Keim.
Es kann durchaus sinnvoll sein zur Bestimmung von Keimen einen einmalkatheter zu benutzen. Dabei, Katheter rein, etwas Urin ablassen, Röhrchen voll machen, Katheter raus. Natürlich Morgens.
Beim Dauerkatheter währe aber die Invasive Massnahme nicht zu rechtfertigen. Ob die aussage dann aber in bezug auf die Keime noch brauchbar ist darf mehr als bezweifelt werden. (Daschner, hygiene Papst aus Freiburg)
Toztdem zur durchführung: Früh am Morgen, Urin beutel leeren, drauf achten das auch der schlauch sowenig wie möglich resturin enthält. Katheterschlauch danach so verlegen das ein teil des schlauches mit seiner höchsten stelle oberhalb (wenige cm) der Bauchdecke ist. (solltest du im brast vergessen nach, so ner halben stunde, nach dem Patienten zu sehen kann der wenigstens noch Pipi machen und platzt nich gleich. KEINESFALLS darf der Katheter abgeklemmt oder der Beutel über Bauchdecken Niveau angehoben werden!) Spätestens bei der Übergabe solltest du erwähnen das da noch....
Ne natürlich nicht!!!
So nach der besagten halben Stunde musste mal nachsehen ob Urin da ist. Du brauchst ca. 10ml. Wenn du so 10cm Urin im schlauch sehen kannst, mit einer einmalspritze, Kanüle (nach desinfektion der Membran) Pipi abziehen. (ich find dann Handschuhe auch nicht falsch und so...) Pipi in Röhrchen (nicht in die Fingen spritzen! Unfallgefahr) und ab ins Labor. Danach musste dich von deinen Kollegen anpipi machen lassen, weil es so lange gedauert hat. Mach Dir nix draus... War richtig so! :nurse:

Ach so: Heutige Katheterbeutel besitzen angeblich ein Rüchschlagventil und einen Bakterienfilter. Würd ich mich aber nicht drauf verlassen. Um aber eine Brauchbare Bilanzierung durchführen zu können ist das einmal ablassen am tag sinnig.
 
Nur aus der Membran abnehmen, sonst haste die ganzen keime aus dem Beutel noch im Status. Desinfizieren nicht vergessen.

Für Sammelurin sollte man dann aber auch nen neuen beutel benutzen, wenn du in nem 3 Wochen alten Auffangsystem Urin sammelst, kannst du dir ja denken was (ggf) bei rum kommt :)
 
Also ich lass den Urin erst ab, wenn er etwa halb voll ist, das ist auch gar kein Problem, da ja Beutel und Dauerkatheter und Beutel ein geschlossenes System bilden, in welchem ständig Urin fließt und Keime so kaum aufsteigen können. Das Risiko einer Infektion ist eher direkt am Übergang Dauerkatheter-Harnröhre zu sehen, da deren Schleimhaut durch den länger liegenden Dauerkatheter austrocknet und sich so eher Keime ansammeln können, die dann in die Blase aufsteigen können, zumal der Sphinkter bei Dauerkatheterismus auch keinen ausreichenden Schutz bildet.

Zur Ehrenrettung: Bei mobilen Patienten mache ich den Beutel natürlich öfter leer bzw. versuche ihn dann schnellstmöglich zu entfernen *g*

Zum Thema Probenentnahme kann ich mich Maniac nur anschließen.

LG Crusoe
 
danke schön für eure antworten wollte mir nur nochmal von anderen Einrichtungen die Sichtweise anhören denn wie gesagt es dauert ein paar sek. länger den Urin nicht am Ablassventil abzunehmen und andere " ältere" sr. schauen dich nur von der Seite an.

Auch das mit der Billanzierung sehe ich genauso denn was ist mit den Patienten die den beutel erst in 4 tagen voll haben ?
Wir machen mind. 3-5 mal am tag die Ausfuhrkontrolle und dies wird auch dokumentiert und bei der Übergabe bzw. Visite angesprochen ( wenn zu wenig Urin
)
:knockin:

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur aus der Membran abnehmen, sonst haste die ganzen keime aus dem Beutel noch im Status. Desinfizieren nicht vergessen.

Für Sammelurin sollte man dann aber auch nen neuen beutel benutzen, wenn du in nem 3 Wochen alten Auffangsystem Urin sammelst, kannst du dir ja denken was (ggf) bei rum kommt :)

:)sehe ich auch so !
 
. stundenurinmesskammer -> beutel jede stunde
. Beutel leeren um 12.00 und 00.00

(ausser das dingens ist fast am platzen... dann natürlich früher..) :knockin:
 
also, ich mach das immer so:
katheter für einige zeit abklemmen, membran desinfizieren und den urin mit einer kanüle abziehen!und fertig!!!
 
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.... den abgeklemmten Katheter vergessen. Nachts schweissgebadet aufstehen. in die Firma rennen und sich erleichtert freuen das ein Kollege den abgeklemmten Katheter gesehen hat. Am nächsten Tag ein nettes Gespräch mit den Vorgesetzten...:streit: Na - kommunikation trägt zur Teamarbeit immer bei:mrgreen:
Lass die Klemme von dem Ding!!!!!!!! es sei denn Du machst ein Schild an das Bett: Vorsicht - Patient könnte platzen!
 
Tschuldigung Susi08!
Aber wie es besser geht hab ich oben geschrieben... Zudem: wer nichts vergisst, hat auch nix gedacht!
Die Klemme ist nachher im Bett mit den Folgen für den Patienten. Der Schlauch hat durch die Klemme ein Loch, mit den Folgen für die Reinigungskraft oder den Kollegen.
Auf intensivstation erwarte ich als z.B. Nierentransplantierter frischoperierter Patienten eine Verantwortungsvolle Pflege. Aufgrund meiner neuen Niere bekomme ich heftig Infusionen... da ne Klemme zusetzen.... Ne! ist nicht mehr einfach "ups - eh - tschuldigung" das ist für mich schon gefährliche Pflege. Mein konstruktiver Vorschlag steht wie gesagt oben!
Aber ich weiss auch: "hab ich so gelernt, mach ich so weiter..." mach es bitte anders... sag Dir "hab ich so gelernt... wie mach ich es noch besser!" Dann kommen wir weiter in der Pflege...!
 
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klar sollte man die klemme auch wieder öffnen, is schon klar!!!:up:
spricht da jemand aus erfahrung?

hast ja recht!
 
Au Hacke - erwischt...:cry:
Ne - ehrlich bis zur ruptur kams noch nicht! Aber - konnten diese Tränen lügen?:eek1:
Ganz ehrlich!
Ich hatte ne glaube ich gute Schule erwicht!! Da war oberstes Gebot "vertraue keinem Patienten, keinem Kollegen, und am wenigsten Dir selbst!":gruebel:
find ich heute noch richtig!


Ps: und herzlich willkomen!!!
 
gute einstellung!:rocken:
ich hab es bis jetzt immer so gemacht, finde deine begründung aber auch einleuchtend und werde beim nächsten mal daran denken!dafür bin ich ja hier...

würde mir wünschen, dass mehr pflegekräfte deine einstellung hätten!
 
hallo,

möchte hier meinen ersten beitrag leisten,auch wenn das thema schon etwas eingeschlafen ist.


in der hoffnung nichts überlesen zu haben,möchte ich darauf verweisen,daß
das kanülieren der entnahmemembran am konnektor des geschlossenen
urinableitungssystems unter umständen nicht korrekt ist.

welche umstände wären das?

ich kann nicht behaupten alle systeme zu kennen.
es sind jedoch einige und diese hatten alle den gleichen membranaufbau.

diese membran wird durch zwei fest aufeinander gepresste gummilippen
generiert und kann durch zentralen druck via spritzenkonus konnektiert
werden.
nach diskonnektion verschließt sich die membran wieder.

das hantieren mit "scharfen waffen" ist dadurch überflüssig und das all-
gemeine verletzungsrisiko wieder um einen faktor reduziert.

wie bekomme ich heraus ob mein system solch eine membran hat?

im nächsten dienst auf die rückseite der verpackung des systems
schauen und die symbole und grafiken decoden.
und wenn dem so ist,wie von mir beschrieben--mitarbeiterinformation
bis zum abwinken.

schönen tag noch
 
Hatte jetzt ein System, da musste ich mit der Kanüle ca. 3 cm tief einstechen. So lang ist kein Konus. Es scheint also auch noch andere Systeme zu geben.

Elisabeth
 
diese membran wird durch zwei fest aufeinander gepresste gummilippen
generiert und kann durch zentralen druck via spritzenkonus konnektiert
werden.
nach diskonnektion verschließt sich die membran wieder.

Kannst du bitte Mal ein Bild so Eines Systems zeigen?
Kann mir das gerade nicht so wirklich vorstellen. Die Membran wird durch Druck konnektiert?

Ich bin leider erst in 13 tagen wieder auf der Arbeit und kann dir dann ein Foto machen, von einem System, was du nicht meinen kannst :)
 
Aaah, ich verstehe, Danke :)

OK, hab ich noch nie gesehen... kenne 3 Systeme wo es nicht so ist *gg*
 
hallo,

das pdf von Elisabeth erspart mir jede weitere erklärung-danke an dich
Elisabeth.
wie schon geschrieben habe ich bei den verschiedensten systemen diese
konnektionsvariante vorgefunden und kann mir fast nicht vorstellen,daß
diese nicht allgemeiner standard ist.

komme gerade vom nachtdienst und pack mich erstmal hin.

schönen tag noch
 
Hab gerade nach unserem Produkt bei Google geschaut: Stundenurinmeßgerät UnoMeter Safeti - pfm AG . Nach diesen Angaben müßte ich auch mit einer Spritze ohne Nadel hantieren können. Ich überlege nun gerade ob ich ein rotes oder ein grünes Feld vor mir hatte, Rot würde Kombistopfen bedeuten.

Interessant- man lernt nie aus.

Elisabeth