Wie "schnell" werden Patienten tracheotomiert?

Giana

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09.03.2004
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208
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Bad Oldesloe
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Gesundheits- und Krankenpflegerin
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Altenpflege
Funktion
Stellv. Wohnbereichsleitung
Hallo....


ich habe mal eine Frage! Wenn Patienten lange beatmet werden, bekommen sie doch irgendwann ein Tracheostoma,und werden weiter darüber beatmet, oder? Nach welcher Zeit wird dieses erfolgen?

LG Giana
 
Hallo!
Bei uns wird das Patientenindividuell entschieden.Meistens entscheidet sich dies schon in der ersten Woche wenn man davon ausgehen kann das die Beatmungszeit von dauer sein kannund wenn ein Tracheostoma die Pflege erleichtert.Wir mussten auch schon Nachts bei großen operativen Eingriffen direkt einen Tracheostoma anlegen,wenn man von einer langen Nachbeatmungszeit ausgehen kann.
LG Regina
 
Tja, ... das ist bei uns auch ganz unterschiedlich.
Kommt auf den Patienten und den erwarteten Verlauf an.
Wenn man mit langer Beatmungszeit rechnen, relativ schnell. Auch bei schwierigem Weaning wird dann tracheotomiert. Und selbstverständlich bei einer kompletten Recurensparese.
Eine genaue Tageszahl wird keiner sagen können. Kommt immer auf den Patient, seine Erkrankungen und seine Prognose an.
 
Hallo Giana,

bei uns wird relativ schnell tracheotomiert, beispielsweise bei Patienten mit schwerem Schädel- Hirn- Trauma....wenn es also absehbar ist, daß längere Zeit Beatmung notwendig ist und wenn es der Hirndruck zuläßt.
Um mal ne Zahl zu nennen: nach 3-4 Tagen.

Vorteil: man benötigt dann weniger Narkotika, bessere Mundpflege möglich, Patient kann sich mit Sprechaufsatz besser verständlich machen, kann essen und trinken, Gefahr einer pulmonalen Infektion ist niedriger....e.t.c.
Macht Ihr Eure Tracheotomien auf Station?

Katy
 
Moin,
in unserer Abteilung wird in der Regel frühzeitig, ca. nach 3-4 Tage, tracheotomiert; meistens werden Punktionstracheostomas angelegt.
Gruß
 
Hallo bei uns kann das mit der DTT schon mal bis zu 14 Tagen dauern. Find ich persönlich nicht gut. Im ehemaligen Huas haben sie max. 6 Tage gewartet.

Gruß Tinag.
 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen: haengt von der jeweiligen Situation des Patienten ab.

Aber so als ganz grobe Regel kenne ich die 7-Tage-Frist: Wird von Anfang an erwartet, dass die Beatmungszeit > 7 Tage ist, wird relativ fruehzeitig ein Tracheostoma gesetzt. Wenn die wahrscheinliche Zeit mit Tubus evtl. unter 1 Woche liegt, wird oft erstmal abgewartet und ein Tracheostoma ist nicht zwingend noetig.
Ist aber wie gesagt nur als ganz grober Anhaltspunkt zu verstehen.
 
Also ich bin jetzt keine Intensivschwester, ich arbeite im OP. Und da ist es so, das wir beispielsweise nach langen Tumor- OP's im Anschluss gleich mit tracheotomieren.Resultiert aber wahrscheinlich daher, das besonders in der MKG der Rachen der Patienten zuschschwillt.
 
Hallo ,
@ Mobitz :up:
Dem läßt sich nichts mehr hinzuzufügen.
LG Ernie
 
also bei uns auch das gleiche, wenn es absehbar ist wird aber auch zügig tracheotomiert, wir machen eine Punktions-dilatations-Tracheotomie
sonst auch so 4-7 tage, meist wird den Patienten die "chance" einer Extubation gegenben , was teilweise sehr fragwürdig ist wie ich finde.
 
In unserem Hause werden Polytraumen oft schon am ersten Tag tracheotomiert. Die Internisten sind etwas zögerlicher, aber nach spätestens einer Woche ist jeder tracheotomiert.
 

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