Wer hat schon Erfahrung mit Auszubildenden zur IPK?

Susi_Sonnenschein

Bereichsmoderatorin
Teammitglied
Registriert
20.10.2004
Beiträge
2.078
Ort
Bayern
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Intensiv
Funktion
Praxisanleiterin
Hallo,
ich hätte mal eine Frage: Gibt es bei euch schon die ersten Azubis zur IPK? Könnt ihr mir da von Erfahrungen berichten? Bei uns sollen sie eingeführt werden, wir sehen das ganze aber sehr skeptisch. Kann man in 3 Jahren die Grundausbildung UND die Intensivpflege schaffen? Wie sehen bei euch die ersten Einsätze der Azubis aus? Welche Vorkenntnisse bringen sie mit?
 
Gibts denn dazu schon irgendwelche gesetzlichen bzw verordnungsmässigen Vorgaben?
 
So wie die OTA's eben auch.

Wird eine spannende Sache...
 
Für alle Unwissenden : Wofür steht IPK?
Danke
 
Aber heisst die neue 3-jährige Ausbildung im Intensiv-/Anästhesiebereich nicht: ATA = AnästhesiologischeTechnischeAssistenz?

Oder gibt es in diesem Bereich 2 Ausbildungsrichtungen? IPK nur für Intensiv und ATA nur für die Anästhesie?

Wer weiss genaueres?

IPK ist bei uns im OP die Instrumentierende Pflegekraft.

LG opjutti
 
ATAs gibts bei uns im Haus schon jetzt dieses Jahr, und IPKs (Intensivpflegekräfte) sollen zum nächsten Jahr eingeführt werden. Soweit ich weiß, ist das wohl noch nicht gesetzlich geregelt, deshalb würde mich ja interessieren, wie an anderen Häusern die Ausbildung einführt wird/wurde. Bei uns ist noch nicht mehr bekannt, ich weiß auch noch nicht, wie das umgesetzt werden soll auf Station.
 
Hi,

kann mittlerweile jemand eine Rückmeldung zu der neuen IPK-Ausbildung und den Azubis geben? Die Ausbildung wird ja mittlerweile im Großraum Stuttgart und München angeboten!

H.N.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

wir bilden seit ca. 6 Jahren IPK aus und haben sehr positive Erfahrungen machen können.
Bisher haben wir drei ausgebildet. Davon zwei übernommen und eine die wir auch gerne übernommen hätten hat sich anderweitig orientiert. (leider hat sie sich für eine größere Klinik entschieden)

Grundsächlich muss man sich bewusst machen wer auf Intensiv arbeitet und wen ich mit wem vergleichen will.
1. Fachkrankenpfleger / Fachkrankenschwester : Ausgebildete Pflegekraft 3 Jährige Ausbildung plus Berufserfahrung auf der Intensivstation dann eine zwei jährige berufsbegleitende Weiterbildung.
2. Gesundheits und Krankenpfleger / Krankenschwester: 3 Jährige Berufsausbildung Schwerpunkt Normalstation und Pflegeheime in der Regel ohne Vorkenntnisse
3. IPK: 3 jährige Berufsausbildung Schwerpunkt Intensivpflege und Intensivmedizin in der Regel ohne Berufserfahrung

Ein/e Fachkrankenpfleger/ schwester ist selbstverständlich nicht mit den Kompetenzen Gesundheits und Krankenpfleger / Krankenschwester bzw. eine Intensivpflegekraft IPK zu vergleichen. Bei der Frage der Kompetenzen und der Sinnhaftigkeit der IPK Ausbildung muss ich den Vergleich mit der Gesundheits und Krankenpflege Ausbildung durchführen. Und da muss ich sagen, dass ich die Infragestellung einer 3 jährigen Ausbildung die sich im Schwerpunkt auf der Intensivstation abspielt nicht verstehe.
Aktuell gibt es viele Diskussionen darüber die IPK zu Assistenten zu degradieren.
Eine Pflegekraft die frisch vom Generalistik Examen kommt wird nach kurzer Einarbeitung als vollwertige Pflegekraft geführt und jemanden der von Intensivpflegekräften ausgebildet worden ist, soll dem gegenüber schlechter gestellt werden. Dass kann ich nicht nachvollziehen.

Die IPK´ler, die wir Ausgebildet haben, sind hoch motiviert, haben ein besseres Pflegeverständnis (weil wir sie über drei Jahre intensiv begleiten durften und nicht nur ein paar Wochen im Pflegeeinsatz) sind Fachlich auf einem höheren Niveau im vergleich zum frisch examiniertem Gesundheits und Krankenpfleger / Krankenschwester und ich bin über unsere Kollegen dankbar, die sich entschieden haben nach ihrer mittlerweile guten Ausbildung bei uns zu bleiben.
 
Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das mehr an praktischer Erfahrung auf der Intensiv in diesem Bereich als von Vorteil erweist. Alles andere wäre recht verwunderlich.

Welchen Abschluss haben die IPKs? Was ist die genaue Berufsbezeichnung? Wie sieht es mit der Anerkennung außerhalb des Krankenhauses, der Stadt, der EU aus? Welche Möglichkeiten haben sie, wenn sie - warum auch immer - eines Tages nicht mehr im Intensivbereich arbeiten möchten?
 
Berufspolitisch halte ich hiervon nichts. Das ständige schaffen von neuen Berufsbildern zum schmalen Preis (Die werden sicherlich nicht P9 eingruppiert oder?), halte ich für falsch. Hier geht es darum schnell Personal zu generieren, anstatt eine attraktive Basis für das Personal zu generieren. Sinnvoller wäre das schaffen von attraktiven Rahmenverbindungen, dann klappt es von alleine mit dem Personal... So löst man jedenfalls auf lange Sicht keine Probleme.
Und es mir persönlich ein Rätsel wie man sich auf so eine Ausbildung einlassen kann. Der Wisch ist meines Wissens nirgends anerkannt.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H. und Tryit
Und was ist der Sinn der Sache?
SCHNELL Personal generieren... Solche Ansätze sind zum k.....n. Macht ja durchaus Sinn vor einer FWB erst Mal zwei Jahre Berufserfahrung zu sammeln, wird hier alles zugunsten "Hauptsache schnell irgendwie Personal" verworfen. Super Sache und Herzliches Beileid an alle die sich auf so einen Schwachsinn einlassen.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Der Klinikverbund Südwest hat diese IPK Ausbildung vor einigen Jahren ziemlich gehypt. Inzwischen findet man auf der Homepage hierzu keine Infos mehr, war wohl doch nicht so das gelbe vom Ei, wer hätte das gedacht...

 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
SCHNELL Personal generieren... Solche Ansätze sind zum k.....n. Macht ja durchaus Sinn vor einer FWB erst Mal zwei Jahre Berufserfahrung zu sammeln, wird hier alles zugunsten "Hauptsache schnell irgendwie Personal" verworfen.
Na ja, vor gut 20 Jahren hat man aus den gleichen Gründen die OTA-Ausbildung aus der Taufe gehoben. Und bei denen scheint es ja ganz gut zu funktionieren.

Ich verstehe aber viel zu wenig von der Intensivpflege, um beurteilen zu können, inwiefern solche Schnelldurchläufe in diesem Bereich durchführbar sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Klinikverbund Südwest hat diese IPK Ausbildung vor einigen Jahren ziemlich gehypt. Inzwischen findet man auf der Homepage hierzu keine Infos mehr, war wohl doch nicht so das gelbe vom Ei, wer hätte das gedacht...
???

Dein Link führt zu einer Stellungnahme zu der von mir verlinkten vierjährigen Ausbildung in Saarbrücken und wurde verfasst, bevor sie an den Start ging. Es handelt sich also mitnichten um einen Erfahrungsbericht. Und mit der Ausbildung vom Klinikverbund Südwest hat der Text auch nichts zu tun.
 
Hallo Claudia und FLORA.BLEIBT,
Berufspolitisch gebe ich euch teilweise recht. Deshalb, da der Beweggrund für diese Ausbildung auch für mich der falsche war. Personalengpässe mit günstigen, vermeintlichen Seiteneinsteigern zu kompensieren. (Entschuldigt den gedanklichen Ausflug im vornhinein) Der Beweggrund ist der gleiche wie er sich in der Generierung ausländischer Pflegekräfte zeigt. Politisch bleibt die Unfähigkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Einheimische mit oder ohne Migrationshintergrund dazu veranlassen in die Pflege zu gehen. Kleine Exkursion am Rande ;-).

Aber zurück zum Thema.
Meine und die Erfahrungen der Kollegen die ich dazu befragt habe, sind ähnlich. Auch wenn der Beweggrund bei der IPK Ausbildung der falsche war, so zeigt hier das Ergebnis, dass Mitarbeiter generiert werden können die eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege nicht angetreten hätten.
Und die Qualität der Kompetenzen ist, für einen Berufsanfänger nach seiner Ausbildung der auf eine Intensiv geht (oder besser bleibt) höher als bei dem mit einer Generalistikausbildung.
Wie ich in meinem vorhergehenden Beitrag geschrieben habe, ist es für mich in keinster Weise verständlich oder nachvollziehbar, dass der Mitarbeiter mit IPK Ausbildung schlechter gestellt werden soll als ein Mitarbeiter der Generalistik.
Hier werden auf dem Rücken der IPK´ler politische Kämpfe ausgetragen, bei denen es nicht um Qualität geht.

Zu der Frage von dir FLORA.BLEIBT,
Und es mir persönlich ein Rätsel wie man sich auf so eine Ausbildung einlassen kann. Der Wisch ist meines Wissens nirgends anerkannt.

Die Voraussetzungen und Versprechungen die den IPK´lern gemacht wurden, sind typisch Politik gewesen. Es wurde mit hoher Qualifizierung, sicheren Arbeitsplätzen und die Anerkennung sei nur eine Formsache, geworben. Da konnte man schon schwach werden. Die Realität sieht aber anders aus. Aber auch hier nur auf der politischen Seite, es wird nicht um Kompetenzen gerungen, sondern darum das die Politik die IPK´ler wollte und die vermeidlichen Fachgremien nicht. Daher geht es meiner Meinung um Macht in der Diskussion, denn zumindest bei uns ist klar, ein IPK´ler hat sich aufgrund seiner erworbenen Kompetenzen mindestens das gleiche Geld und die gleiche Position wie eine Generalistik Pflegekraft verdient.

Ein kleiner Rückblick:
Als ich 1998 meine Weiterbildung zum Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin machte, gab es auch schon ein politisches Machtgerangel, dass dazu führte, dass es fraglich war ob meine Weiterbildung (obwohl ich im medizinisch lastigen Großhadern die Theorie und die fachspezifische Hospitationen absolvieren durfte) so anerkannt werden würde, weil die Ausbildungskriterien zum Zeitpunkt meiner Weiterbildung noch ungeklärt waren.
Ich hatte Glück und darf mich auch heute noch Fachpfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin nennen, und nicht "nur" Anästhesiepfleger. Oder im blödesten Fall " Weiterbildung für die Katz" weil die Politik / und Pflegevertreter Mist bauen.
Auch ich war damals also "rätselhaft" FLORA.BLEIBT :-)
 
Ich sehe solche Ausbildungsgänge als völlig falsch an, das ist die absolut falsche Entwicklung, da muss man sich mit Händen und Füßen dagegen wehren. Auf der einen Seite reden wir von Akademisierung, Professionalisierung und sonst was und dann kommen solche Ausbildungsgänge rum??? Wo bleibt der Aufschrei, das ist doch für jede Fachpflegekraft ein Schlag ins Gesicht.
 

Ähnliche Themen