Hallo!
Heute war meine zweite Schicht in der zentralen Notaufnahme und es sind schon einige Eindrücke geblieben.
Morgens stellte sich ein Patient (44) mit Thoraxschmerzen vor, Z.n. Bypass-OP.
Er gab an, Schmerzen in Mitte des Sternums zu haben (Sternotomie) und wollte seine Drähte davon entfernt haben. Das war ein längeres hin und her, denn laut Chirurg werden solche Eingriffe grundsätzlich nicht in unserem Haus durchgeführt, er möge doch bitte in die Klinik gehen, wo er die OP bzw. Sternotomie bekommen hat.
Mit dieser Klinik war der Patient aber sichtlich unzufrieden und weigerte sich, "nochmal einen Fuß in diese Klinik zu setzen."
Der Chirurg stellte ihn vor die Wahl: "Entweder er ginge in besagte Klinik (oder suche sich eine mit Abt. Herzchirurgie), oder er müsse mit den sternalen Schmerzen leben."
Der Patient war ziemlich verärgert darüber und bestand darauf, bei uns operiert zu werden.
Das ganze ging dann hin und her, bis der Oberarzt kam und genau dasselbe sagte, was der Chirurg schon sagte.
Der Patient war aber nach wie vor nicht einverstanden und verließ das Behandlungszimmer mit den Worten: "Wenn ihr mir die Drähte nicht rausholt, dann hole ich sie eben selber raus!"
Der Patient ist laut meiner Kollegin in unserem Hause bekannt, leider u.a.dafür dass er tatsächlich gerne selbst Hand anlegt, z.B. hat er sich selbst die Fäden nach Appendektomie gezogen und einmal selbst eine etwa 8cm lange Schnittwunde mit Nähgarn zugenäht, die natürlich alles andere als steril war und dementsprechend aufgrund einer Infektion neu saniert werden musste.
Ich frage mich jetzt, da der Patient laut Kollegin durchaus ernst zu nehmen ist mit seiner "Drohung", was passiert wenn er sich tatsächlich das Sternum selbst aufschneidet und "macht"?
Fällt das dann unter Selbstgefährdung/Selbstverletzung?
Wie geht man klinisch mit solchen Patienten um, die damit drohen, selbst Hand anzulegen, bzw. es sogar tun?
Man stelle sich vor er schneidet seine (recht große) Sternotomie-Narbe nochmal auf, das ist doch ziemlich gefährlich?
Bei dem Patienten ist übrigens keine psychische Krankheit o.ä. bekannt.
Liebe Grüße
Karolin
Heute war meine zweite Schicht in der zentralen Notaufnahme und es sind schon einige Eindrücke geblieben.
Morgens stellte sich ein Patient (44) mit Thoraxschmerzen vor, Z.n. Bypass-OP.
Er gab an, Schmerzen in Mitte des Sternums zu haben (Sternotomie) und wollte seine Drähte davon entfernt haben. Das war ein längeres hin und her, denn laut Chirurg werden solche Eingriffe grundsätzlich nicht in unserem Haus durchgeführt, er möge doch bitte in die Klinik gehen, wo er die OP bzw. Sternotomie bekommen hat.
Mit dieser Klinik war der Patient aber sichtlich unzufrieden und weigerte sich, "nochmal einen Fuß in diese Klinik zu setzen."
Der Chirurg stellte ihn vor die Wahl: "Entweder er ginge in besagte Klinik (oder suche sich eine mit Abt. Herzchirurgie), oder er müsse mit den sternalen Schmerzen leben."
Der Patient war ziemlich verärgert darüber und bestand darauf, bei uns operiert zu werden.
Das ganze ging dann hin und her, bis der Oberarzt kam und genau dasselbe sagte, was der Chirurg schon sagte.
Der Patient war aber nach wie vor nicht einverstanden und verließ das Behandlungszimmer mit den Worten: "Wenn ihr mir die Drähte nicht rausholt, dann hole ich sie eben selber raus!"
Der Patient ist laut meiner Kollegin in unserem Hause bekannt, leider u.a.dafür dass er tatsächlich gerne selbst Hand anlegt, z.B. hat er sich selbst die Fäden nach Appendektomie gezogen und einmal selbst eine etwa 8cm lange Schnittwunde mit Nähgarn zugenäht, die natürlich alles andere als steril war und dementsprechend aufgrund einer Infektion neu saniert werden musste.
Ich frage mich jetzt, da der Patient laut Kollegin durchaus ernst zu nehmen ist mit seiner "Drohung", was passiert wenn er sich tatsächlich das Sternum selbst aufschneidet und "macht"?
Fällt das dann unter Selbstgefährdung/Selbstverletzung?
Wie geht man klinisch mit solchen Patienten um, die damit drohen, selbst Hand anzulegen, bzw. es sogar tun?
Man stelle sich vor er schneidet seine (recht große) Sternotomie-Narbe nochmal auf, das ist doch ziemlich gefährlich?
Bei dem Patienten ist übrigens keine psychische Krankheit o.ä. bekannt.
Liebe Grüße
Karolin