Was belastet euch am meisten?
Hallo Brüder und Schwestern.
Gibt ja heute nix, was es nicht gibt, also auch ein Krankenschwester-Forum.
Da ich, wie zu lesen ist, auch ein wenig die Umwelt schreibend belästige möchte ich von euch gerne wissen, was euch an eurer Arbeit am meisten belastet, falls das der Fall ist.
Ist also so was, wie eine private, nichtrepräsentative Umfrage.
Die Pflege kann ja bekanntermaßen schon mal ein wenig stressig sein, also was ist es, dass euch wirklich auf den Senkel geht?
Wäre nett, wenn ihr mir das in knapper Form, na ja, wer gerade Druck hat und sich ein bisschen abreagieren will, gerne auch länger, mitteilen könntet.
Habe letztens eine Sendung dazu im Fernsehen gesehen (schon paar Wochen her) und da war es der Geruch von Exkrementen, der die PflegerInnen am meisten belastete.
Ist das so?
Was wäre noch im Angebot:
Das Mitleid
Mobbing
Dauerklingler
Tod
Angehörige
Die Ärzteschaft
Der Zeitdruck
Der Wunsch mehr von dem umsetzen zu können, was man eigentlich umsetzen möchte
Aua Rücken
Infektionsrisiko
Die Angst vor Fehlern
Zu wenige KollegInnen in der Schicht
Und sonst natürlich, was euch noch so einfällt.
Da es unhöflich ist, um etwas zu bitten, ohne sich vorher vorzustellen, ich aber so einigermaßen anonym bleiben will (wer weiß, was ich noch schreibe) ein paar Angaben zu mir, die ohnehin nur die lesen sollen, die wollen.
Also, ich bin auch in der Pflege tätig, Bereich Springer an einer Uniklinik in einer mittelgroßen Stadt.
Springer heißt, wenn jemand krank ist, klingelt mein Handy und es heißt: „Pferdchen, kannst Du heute zu ‘ner Spätschicht antraben?“ Ich bin jung (naja) und brauch das Geld und so trabe ich.
Heißt, ich kenne inzwischen viele Stationen, die ganz paar wenigen, in denen Pflege manchmal noch bezahltes Kaffeetrinken ist, die überwiegenden, die wirklich viel zu tun haben und dann gibt es da noch die Leckerchen, einige Hardcore-Stationen.
In meinem Fall ist sind das einige Innere, die mit Entzug (Distra und so), manche orthopädische, die Notaufnahme und fast immer über der Schmerzgrenze, die Geriatrie.
Was sind so meine Eindrücke? Erst mal, ich stehe eigentlich so ideologisch dem alternativmedizinischen Bereich nahe. Dort ist das Bild von Ärzten meist nicht so prickelnd.
Hier konnte ich meine Vorurteile korrigieren. Klar, es gibt Idioten (wo nicht?), aber die meisten ÄrtzInnen, vor allem die jungen, sind wirklich, nett, teamfähig und so weiter, jedenfalls in meiner Wahrnehmung.
Meine KollegInnen, dasselbe Bild, die meisten sind klasse, mit einigen wenigen Ausnahmen.
Die Arbeit macht dann Spaß, wenn das Team nett ist und dann kann man auch die heftigen Stationen überleben, ist aber oft saumäßig anstrengend, unterbesetzt, das Thema kennt wohl fast jede(r) von euch. Meistens ist das der Fall, dass die harten Stationen auch recht gute Teams haben, vielleicht schweißt die Not zusammen. Als Springer komme ich natürlich auch nicht in das eventuell vorhandene Gezecke auf den Stationen, ich bin dann morgen schon wieder woanders.
Nach und nach kommt man natürlich immer wieder zu den Stationen, aber als Springer ist man – wenn man keine Pfeife ist – in der Regel beliebt, man hilft ja und bringt ein wenig frischen Wind und Abwechslung.
So, genug geschrieben, erstmal, bis denne,
Pferdchen