Was essen Kinder im Krankenhaus?

Lotti Karotti

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Hallo zusammen,

wir hatten gestern auf Station, mal wieder das Thema - Ernährung im Kleinkindalter -
Da kam die Frage auf "Wie handhaben das andere Häuser?"

Also dachte ich mir, der einfachste Weg ist euch zu fragen.​

Wie ist die allg. Ernährung von Kinder´n im Krankenhaus ???

- gibt es einen extra Essenplan für Kinder ? wenn ja, wie viele Menüs stehen zur Auswahl ?
- bekommen Kleinkinder Fruchtzwerge, Milchschnitte ... zu essen?
- gibt es bei euch Standards was den Kostaufbau betrifft? (z.B. bei Gastroenteritis)
- habt ihr ein Tablettsystem?​

Wir :nurse:sind gespannt auf eure Antworten.​

MfG Lotti Karotti​
 
hallo :)

bei uns im haus ist es so, dass alle kinderstationen das schöpfsystem haben. d.h. wir bekommen das essen in metall"kanistern" (keine ahnung wie die dinger heißen) und die kinder können sich ihr menü selbst zusammenstellen. das läuft dann so ab, dass die kinder (meist in begleitung ihrer eltern) zur ausgabe kommen, sich ein tablett nehmen und dann suchen sie sich aus was sie möchten und wir schöpfen es ihnen auf den teller.

bei uns gibt es meisten 3 verschiedene fleischgerichte mit 3-4 verschiedenen beilagen (auch gemüse) und eine vegetarische variante. außerdem gibt es jeden tag suppe (manchmal auch 2 verschiedene) und salat. und nachspeise gibt es bei uns auch. die ist immer ganz verschieden, mal ein stück kuchen, kompott oder auch schokopudding. obst gibt es natürlich auch immer, sowie fruchtzwerge und joghurt.

bei gastroenteritis sind die kinder bei uns meistens (also eigentlilch immer) isoliert, da sie dann nicht aus dem zimmer dürfen, schlagen wir ihnen dann etwas vor bzw zählen ihnen nur die dinge auf, die sie auch haben dürften. aber dass es schnitzel gibt sagen wir ihnen dann natürlich nicht ;)
so viel ich weiß gibt es beim kostaufbau keinen standard bei uns. das richtet sich ganz individuell nach dem kind.

lg angie
 
Hallo zusammen,:wavey:

bei uns im Haus gibt es neben den drei Standartmenüs (Vollkost-, leichte Vollkost-, und vegetarische Kost) noch das Kindermenü von der Kinderspeisekarte, welche sich zwei mal im jahr (saisonbedingt) ändert.

Die Kinder können zwischen den drei Tagesmenüs und dem Kindermenü wählen.

Bei Kostaufbau, wie z.B. Gastroenteritispatienten, gibt es dementsprechnde Diätkost - in diesem Fall wäre es ballaststoffarme/pektinreiche Kost. Aber bei anderen Krankheitsbildern wird die dementsprechende Kost gereicht.

Die Kinder werden bei uns jeden Morgen von einer Menüassistentin aufgesucht und nach den Wünschen gefragt, welche es am nächsten Tag gibt. Die Begleitpersonen geben dann ebenfalls ihre Wünsche ab. Klappt eigentlich alles ganz gut.

MfG Oliwaes
 
Guten Abend!

Unsere Kinderklinik wird mit dem Essen des angrenzenden Klinikums für Erwachsene versorgt.
Als freie Kostwahl gibt es bei uns 4 verschiedene Menüs zur Auswahl, das gleiche Essen, wie halt für die "Großen" auch. Diätessen etc. wird von uns bestellt.

Nachdem immer wieder der Ruf nach "Kinderessen" laut wurde, kann man bei uns jetzt aber auch zwischen, ich glaub täglich 3, wechselnden Lieblingsessen wählen. Z.B. Fischstäbchen, Pizza, Pfannkuchen, Spaghetti, Schnitzel usw.

Für zwischendurch steht unseren Patienten auch mal ein Fruchtzwerg, Pudding, Banane, Toastbrot mit Nutella zu Verfügung. Es gab auch mal Milchschnitte, aber ob das noch immer so ist - weiß ich nicht!

Servus, Stupsi
 
Hallo,

unser Haus bietet einen eigenen Kinderspeiseplan.
Es wird geschöpft und es kommen manchmal abenteuerliche Kompositionen heraus, aber ich muss es nicht essen.
Joghurt in Kindgerechter Form wird angeboten und auch Obst oder Pudding.

Kostaufbau nach Enteritis je nach Alter des Kindes mit Tee und Zwieback bis zu leichtverdaulichen Lebensmitteln.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo!

Bei uns gibt es auch eine extra Kinderkarte. Die wechselt glaub ich alle 3 Wochen. Einmal gibt's Pfannkuchen mit Hackfleischfüllung, Fischstäbchen, Pizzastücke und halt versch. Sachen, die Kinder gerne essen. Es gibt auch die Möglichkeit aus den "Erwachsenenplänen" zu wählen. Z.B. für leichte Kost und sowas.
Die Kinder können sich dann morgens beim Durchgehen aussuchen, was sie am nächsten Tag essen möchten.

VG Johanna
 
naja.. würdest du einem kind mit gastroenteritis ein schnitzel zu essen geben?


hmm öhm woher soll ich das wissen :gruebel: ausserdem hast Du meine Frage damit nicht beantwortet - nur weil ich unwissend bin heißt das nicht das ich dumm sei ;)

ich mein dann dürfte es ja garnix bekommen ... was hat das mit dem Schnitzel zu tun
 
nur weil ich unwissend bin heißt das nicht das ich dumm sei ;)
das hab ich weder behauptet noch gedacht..

trotzdem sorry, hab nicht gesehn, dass du erst im april mit der ausbildung beginnst..

also bei gastroenteritis sollte man fettarme nahrung geben, deshalb auch kein schnitzel anbieten. in den ersten tagen, bzw. je nachdem wie stark durchfall und erbrechen sind, gibt man zb weißbrot, tee, klare suppe, kartoffelpürree (nur mit wasser zubereitet), reis mit saft usw., also nichts was den darm belastet. danach (also nach besserung) kann man schrittweise andere lebensmittel wieder einführen, zb mal ein stark mit wasser verdünnter kakao und so.. alles klar?
 
bei gastroenteritis ... schlagen wir ihnen dann etwas vor bzw zählen ihnen nur die dinge auf, die sie auch haben dürften. aber dass es schnitzel gibt sagen wir ihnen dann natürlich nicht ;)

darf ich fragen warum kein Schnitzel?

naja.. würdest du einem kind mit gastroenteritis ein schnitzel zu essen geben?

Ich denke, deine Frage war beantwortet. Es sei denn, du willst etwas mehr zum Kostaufbau wissen. Deine Frage müsste dann aber anders formuliert sein.

Elisabeth
 
also bei gastroenteritis sollte man fettarme nahrung geben, deshalb auch kein schnitzel anbieten. in den ersten tagen, bzw. je nachdem wie stark durchfall und erbrechen sind, gibt man zb weißbrot, tee, klare suppe, kartoffelpürree (nur mit wasser zubereitet), reis mit saft usw., also nichts was den darm belastet. danach (also nach besserung) kann man schrittweise andere lebensmittel wieder einführen, zb mal ein stark mit wasser verdünnter kakao und so.. alles klar?

Diesen Kostaufbau bei GE kenne ich so auch noch von meiner Ausbildung und den ersten paar Berufsjahren, in den letzten Jahren hat sich da allerdings einiges geändert: die neueste Meinung ist, dass der Kostaufbau sehr zügig und mit ganz normalem (gewohntem) Essen gemacht wird. Oder anders gesagt: das Kind darf trotz GE alles essen worauf es Lust hat.
So wurde es sowohl in meiner alten als auch in meiner neuen Klinik gehandhabt. Der Darm soll etwas zu tun haben, so heisst es.
Früher haben wir bei Säuglingen z.B. auch ein Schema gehabt (erst Reisschleim pur, dann 2/3, 1/2, 3/4 mit Milch verdünnt, evtl. auch noch Heilnahrung etc...), das ist jetzt hinfällig. Es wird weiterhin die gewohnte Säuglingsmilch gefüttert- oder gestillte Kinder eben weiter gestillt.
Ich muss sagen dass ich wenn ich diese beiden Vorgehensweise vergleiche keinen Unterschied in der Genesungsdauer feststellen kann. Manche brauchen länger mit der GE, manche sind schnell wieder fit - damals wie heute. Und für die Kinder ist es bei weitem angenehmer sofort wieder ihr normales Essen essen zu dürfen.

Allgemein: Bei uns gibt es auch ein Topf-/Schöpfsystem, das finde ich für eine Kinderklinik auch optimal. Jeder kann sich selbst seine Beilagen und die Menge zusammenstellen. Ausserdem haben wir für Zwischenmahlzeiten Obst, Joghurt (ja, auch Fruchtzwerge - sehr praktisch für Medikamente!).
Da wir viele Typ-1-Diabetiker haben gibt es bei uns auch einen Extra-Kühlschrank mit Diätjoghurts - ich persönlich finde es zwar nicht so gut die Diabetiker von Anfang an so auf diese Diätprodukte zu trimmen, für die Praxis ist es aber enorm praktisch den Kindern für genau eine KHE einfach einen Diätjoghurt in die Hand drücken zu können (vor allem wenn 5 Diabetiker für die Zwischenmahlzeit schlangestehen ;)).
Und Süßigkeiten (Schokoriegel, Gummibärchen....) sowie Salzbrezeln und Butterkekse gibts bei uns auch - aber auch wieder nur für die Diabetiker, als Hypoglycämie-Bekämpfung.
An Getränken gibt es Wasser, 2 Arten von Säften und Diätlimonade, von denen die Diabetiker pro Tag maximal eine Flasche haben dürfen.
 
Ich muss sagen dass ich wenn ich diese beiden Vorgehensweise vergleiche keinen Unterschied in der Genesungsdauer feststellen kann. Manche brauchen länger mit der GE, manche sind schnell wieder fit - damals wie heute. Und für die Kinder ist es bei weitem angenehmer sofort wieder ihr normales Essen essen zu dürfen.

Hierzu muss ich sagen, dass ich da auf unserer Station eher da Gegenteil beobachte!

Soll heißen, die Kinder, deren Stuhlgang (nach Schonkost) zunehmend fester wird wurden teilweise "frühzeitig" wieder durch Vollkost ernährt. Das führte dazu, dass die Stühle deutlich und zunehmend dünner wurden.

Gleiche Beobachtung bei Säuglingen! Dort wo nach 3-4 physiologischen Stühlen die Schonkost abgesetzt worden ist, konnte/kann man sehr häufig beobachten, dass die Stühle zügig wieder dünner werden (manchmal sogar vom Frühdienst auf den Spätdienst).

Allgemein: Bei uns gibt es auch ein Topf-/Schöpfsystem, das finde ich für eine Kinderklinik auch optimal. Jeder kann sich selbst seine Beilagen und die Menge zusammenstellen.

Diese Möglichkeit ist sicherlich für Kinder sehr angenehm! Nur leider nicht auf jeder Station anwendbar. Infektionsstationen sollten diese Möglichkeit der Essensausgabe wohl eher nicht wählen.

...für die Praxis ist es aber enorm praktisch den Kindern für genau eine KHE einfach einen Diätjoghurt in die Hand drücken zu können (vor allem wenn 5 Diabetiker für die Zwischenmahlzeit schlangestehen ;)).

Dies hört sich ein wenig danach an, dass Erklärungen und Anleitungen auf eurer Station nicht so sehr im Vordergrund stehen! :emba:

MfG Oliwaes
 
Zum Nahrungsaufbau: interessant wie unterschiedlich da die Beobachtungen sind. Ich war am Anfang auch extrem skeptisch, wurde mir doch in der Ausbildung und auch lange danach noch die Schonkost und der vorsichtige Nahrungsaufbau eingetrichtert. Und dann sollte das alles plötzlich ganz anders sein? Ich hab mir das nicht ausgedacht, aber ich erlebe diese Art von schnellem Nahrungsaufbau jetzt schon in der zweiten Klinik... In meiner alten Klinik war die gastroenterologische Oberärztin sogar eine absolute Verfechterin davon!
Wie handhabt ihr das mit vollgestillten Säuglingen? Die müssten doch eigentlich eine Ausnahme bilden und trotz GE weiterhin gestillt werden dürfen/sollen?

Zum Schöpfysytem: Infektiöse Patienten inkl. deren Eltern dürfen bei uns natürlich auch nicht in die Küche. In so einem Fall fragen wir im Zimmer nach den Essenswünschen und der ungefähren Menge, und richten und bringen es dann. Auch die anderen Patienten bzw. Eltern dürfen sich nicht einfach selbst an den Töpfen bedienen, das macht immer eine Pflegekraft.

Zu den Diätjoghurts: *lach* das habe ich wohl ein bisschen zu salopp formuliert ;) Ich finde dieses Fixieren auf Diätprodukte ja auch nicht so gut und wenn es nach mir ginge würden sie die auch nicht bekommen, sondern müssten jedesmal den normalen Joghurt abwiegen und umrechnen (wie sie es übrigens auch mit fast allen anderen Lebensmitteln bei uns tun müssen).
Trotzdem sind sie in der Praxis zugegebenermassen eine enorme Erleichterung, vor allem wenn man wie gesagt 5 auf einmal zu versorgen hat ;)
Jeder (neue) Diabetiker bekommt natürlich trotzdem eine ausführliche Anleitung und Ernährungsberatung, teils durch die Pflege, teils durch Diät- und Diabetesberatung. Wir haben einen sehr starken Schwerpunkt auf insulinabhängigen Diabetes, es sind ca. 600 Kinder und Jugendliche bei uns angebunden.
 

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