Warum wollen viele "nur" ins Krankenhaus nach der Examinierung?

espoir

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Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Krankenhaus
Hallo an Euch,

durch meinen geöffneten Thread: Bewerbung nach der Examinierung,

ist mir noch eine weitere Fragestellung aufgetaucht:

Viele die ich kenne und wie ich auch hier lese, wollen unbedingt nach der Examinierung im Krankenhaus arbeiten.
Versteht mich nicht falsch, ich respektiere Eure Einstellung und Meinung, nur ist mir nicht ganz klar wieso es "nur" das KH an 1. stelle sein muss ?

Gerade an dem Beruf der Gesundheits und Krankenpflegerin hat mich gereizt , dass wir nach der Examinierung so viele Einsatzmöglichkeiten haben.
Für mich ist jetzt schon im 1. Lehrjahr bewusst, dass ich wenn irgendwie möglich nicht ins KH möchte, sondern in einen ambulanten Dienst.
Für mich das daran auschlaggebende ist, dass ich unterwegs bin, nicht nur die "kargen" Zimmer sehe, sondern die Leute in ihrem privaten Umfeld, wo sie auch nochmal ganz andere Menschen sind als im KH, sprich offener, heimischer eben. Auch dass mir die Leute nicht bei jedem Handeln und tun auf die Finger schauen, manche Angehörigen natürlich, aber die Zeit bis zur nächsten Einsatzstelle, uih toll kann ich etwas von der Welt sehen, niemand beobachtet mich explizit, ausser vielleicht mein PDA...

Okay das ist meine Meinung, mich würde Eure Meinung dazu interessieren, warum "muss" es unbedingt KH nach der Ausbildung sein, was spricht für Euch konkret für einen ambulanten Dienst oder ein Altenheim, Wohnheim für Behinderte etc.

Viele Grüße :wavey:
 
Was für ne Frage!?

Du fragst dich wirklich warum soviele nach der Ausbildung ins Krankenhaus wollen?- Nicht falsch verstehen :-)....

Ich habe dies anhand des ambulanten Pflegedienstes erläutert.
Sicherlich gibt es noch mehr Einsatzmöglichkeiten.

Ich kenne einige die sind in Arztpraxen, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten ...tätig.

1) wirtschaftlich Bediengunen

- eine Menge Pflegedienste sind in privater Hand= und was wollen private Unternehmen!? möglichst viele Gewinne!
Dies wird noch weiter verstärkt durch die harte Konkurenz auf dem Markt.

- Demnach sind die Löhne sehr niedrig
- Pflegedienste sparen an gewissen Arbeitsmaterialien
- schlechtere Arbeitsmaterialien

Im Krankenhaus sind die wirtschaftlcihen Bediengungen oftmals viel besser

- bessere Gehälter
- bessere Arbeitsmaterialien
- größere Arbeitsplatzsicherheit

2) Hygienische Arbeitsbediengungen/ Verhaltnisse

- Aufgrund des extremen finanziellen Drucks - sind nicht alle nötigen Arbeitsgeräte da.( Handschuhe, Waschzeug, Desinfektionsmittel...)

- dann sehe ich ja was für Menschen von zu Hause kommen.
Ich will keinen ambulanten Pflegedienst schlecht machen- aber teilweise sind diese Leute in einem richtig schlechten Zustand.
Dann kommen gewisse Leute mit total süffigen Waschlappen/ Handtüchern/ Sachen. Was ich am besten finde- die gute Kernseife*g*.
Da lobe ich doch das Duschbad aus dem Krankenhaus ;-)!

- Ich habe es schon öfters erlebt das Patienten mit irgendwelchen Infektionskrankheiten nach Hause geschickt werden.
( Bsp. MRSA- wie will man sich zu Hause schützen?! fehlende finanzen für Kittel, Schutzhandschuhe...)
Ausserdem kommen ne Menge älterer Menschen mit diversen Keimen (Mrsa, Chlostridien, Norovirus....) ins Krankenhaus. Wenn man solche Leute dann pflegt und ggf, keine Handschuhe nutzt= wer weiss was man sich alles einfängt.

3) felhlende Weiterbildungsmöglichkeiten/ Einsatzmöglichkeiten

- durch finazielle Engpässe sind net soviele Weiterbildungen möglich.
- zudem sind die Erfahrungswerte sehr gering.
Im Krankenhaus hat man nen breiteres Ausgabenfeld ,als im ambulanten Pflegedienst. ( fehende medinzinische Pflege ( Infusionen, Visiten ausarbeiten...)

- ausserdem heisst es ja " Gesundheits und Krankenpfleger".
Da will ich schon ganz gerne ab und zu mit jungen Leuten zusammenarbeiten
(Patientenmäßig) . Sonst hätte ich auch Altenpfleger werden könnnen

- für mich wäre dieses eingeengte Aufgabenfeld nichts
- an nem großen Krankenhaus hat man weitesgehend alle Einsatzmöglichkeiten.

4) erhöhte körperliche Belastung

- ich finde die körperliche Belastung ist extrem höher....
( Bsp. - ich hatte in meinem Praktikum damals nen 95 kg Mann den ich jeden Tag alleine in die Wanne setzen musste . Er konnte nicht großartig mitmachen.
Das Bad war sehr eng. Er hatte zwar nen Lift- aber trotzdem. Wenn man das mehrere Jahre machen muss....dann hat man bald nen Wirbelsäulenschaden.

Im Krankenhaus kann man bei solchen Leuten wenigstens wen als als Hilfe holen.


Dies sind einige Gründe ,allerdingsist nur meine Meinung.
Das sehen andere sicherlich net ganz so....

Bin gespannt was ihr dazu sagt.....

mfg Stefan

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,

also, ich kann dir nur sagen: das kommt doch mal stark auf den Pflegedienst an. Ich kenne auch Krankenhäuser, die in privater Hand sind, wo mies gezahlt wird, Patienten vernachlässigt werden.

In meinem Pflegedienst werden die Patienten meiner Meinung nach besser versorgt als in manchen Krankenhäusern. Es wird sich doch mehr Zeit genommen, die Patienten werden nicht so abgefertigt, auch, weil man sie einfach besser kennt.

Du hast das Beispielt mit der Kernseife angesprochen. Meine Großmutter wäscht sich seit 80 Jahren jeden Tag mit Kernseife. Ich finde, das darf sie auch ruhig weiter machen, wenn sie in einem Krankenhaus ist. Nur weil man keine parfümierten Seifen benutzt, ist man noch lange nicht ungepflegt.
Mein Großvater wurde im Krankenhaus jeden Tag geduscht, was er daheim nie gemacht hat und das End vom Lied war, dass seine Haut komplett ausgetrocknet war, aber dem Pflegepersonal war wichtiger, was sie selbst unter Körperpflege verstehen, als auf die Wünsche meines Großvaters eingehen. Und zum Thema Pflege: beim Pflegedienst hat sich mein Großvater nicht wundgelegen, als er nach 3 Wochen aus dem KH kam, hatte er einen faustgroßen Deku Grad 2 am Steiß.

Zum Thema Rückenpflege, also, ich habe bei meinem Patienten einen Lifter für den Transport in den Rolli und in die Wanne, ich hab ein höhenverstellbares Bett und einen höhenverstellbaren Rolli. UND nun habe ich die Zeit, das alles auch zu benutzen, wie oft fehlt einem im Krankenhaus dazu die Zeit ?

Versteh mich nicht falsch, es gibt sicher Pflegedienste, bei denen das nicht so ist, aber Krankenhäuser sind da teilweise auch nicht anders. So zu verallgemeinern finde ich einfach nicht fair.

Jeder Mensch ist halt anders, hat andere Vorstellungen, wie er/sie arbeiten möchte. Den ambulanten Dienst so fertig zu machen, finde ich halt nicht gerechtfertigt.

LG Meg
 
ich habe Stefans Post nicht so verstanden dass er die ambulanten Pflegedienste "fertiggemacht" hätte.
Er hat nur -relativ sachlich- die Nachteile aufgezählt, von denen ich einige sehr gut nachvollziehen kann.
Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist in der heutigen Zeit mit dem Trend zur Privatisierung auch im KH nicht mehr gegeben, alles andere finde ich im grossen und ganzen nachvollziehbar.

Ich habe 17 Jahre im KH gearbeitet, und ca. 6 Monate (neben dem Studium) in einem ambulanten Pflegedienst gejobbt. Das ist sicher keine umfangreiche Erfahrung, hat mir persönlich aber gezeigt warum ich nicht im ambulanten Pflegedienst arbeiten möchte: ich mag es nicht in meinen Privatklamotten in den privaten Bereich "meiner" Patienten einzudringen um sie dort zu versorgen, und dort meistens jeden Handgriff genau beobachtet zu haben. Natürlich habe ich mich -auch in meiner KH-Zeit- soweit als möglich nach den Wünschen der Pat. gerichtet, in der ambulanten Pflege musste ich mich aber häufig schon erklären wenn ich die einzelnen Handgriffe in einer anderen Reihenfolge ausgefürt habe wie meine Kollegen.

Ich stelle nicht das eine über das andere, glaube aber dass es viele Pflegepersonen gibt, die lieber im KH-Stil arbeiten
 
Hallo espoir,

kann gut verstehen, dass dies eine Frage für dich ist.

Für mich persönlich gilt folgende Antwort:
Als frisch Examinierte hatte ich das Bedürfnis, noch mindestens ein - zwei Jahre in einem Stationsteam zu arbeiten, wo ich meine gerade mühsam erlernten Kenntnisse festigen und untermauern wollte.

Der Praxiseinsatz in der ambulanten Pflege hat mir ausnehmend gut gefallen, ich kann deine Reaktion und Einschätzung sehr gut nachvollziehen. Habe mich auch unter anderem bei ambulanten Pflegediensten beworben, dort aber keine Stelle bekommen. Ziel war unmittelbar nach der Ausbildung für mich schon ein KH im weiteren Sinne, gelandet bin ich in einer Fachklinik für neurologische Rehabilitation. Das erste Jahr dort habe ich wie ein viertes Ausbildungsjahr erlebt: So viele Trachealkanülen, PEG`s, schwerstpflegebedürftige Patienten ... war `ne Ochsentour, aber rasend interessant.

Die Austauschmöglichkeiten mit den verschiedenen Fachdisziplinen auf der Station (Ärzte, Physio- , Ergotherapeuten und Logopäden) hat mir sehr geholfen, das Angelernte zusammenwachsen zu lassen und mein Hintergrundwissen zu vertiefen.

Ich denke, dass man in jedem Arbeitsfeld wertvolle Erfahrungen macht und daraus lernt. Aber die o.g. Argumente waren damals für mich ausschlaggebend.

Liebe Grüße von
Berthild
 
So....

1) Erstmal warum ich nur auf den Pflegedienst eingehe.

Ich habe leider nur negative Erfahrungen in 2 ambulanten Pflegediensten gemacht. Vielleicht habe ich einfach nur Pech gehabt. Sicherlich gibt es auch sehr gute Pflegedienste- leider habe ich noch keinen gefunden :-(.
Es gibt gute wie schlechte Krankenhäuser/ bzw. Pflegeheime.
Es war nur leider nen bissl spät- deswegen die Beschränkung auf den Pflegedienst.

Kennt ihr das Buch " Abgezockt und Totgeplegt"?! Das ist nen richtig gutes Buch. Kann euch heute abend mal nen kurzen Eindruck schildern.
In diesem Buch berichtet der Schriftsteller über schreckliche Zustände in diversen Pflegeheimen.
Ich habe allerdings auch schon mal nen nem guten Pflegeheim gejobt.
Gibt halt immer solche und solche... :-)

2) gegenseitige Beschuldigungen.

Ich habe schon diverse schlechte Pflegefälle gesehen, welche von Pflegediensten bzw. Altenheimen versorgt wurden.

Daher vielleicht der negative Ton. Vielleicht kommt es daher das die die gut gepflegt sind net ins Krankenhaus müssen- oder daran das man sich nur die negativen besonderst merkt :weissnix:!?

Ist es net generell so das sich Pflegeheime/ Pflegedienste und Krankenhäuser die Schuld gegenseitig zuschieben?!
Gerade in Zeiten wo ein Dekubitus bzw. eine Zusatzkrankheit ne Menge Geld kostet!? Gerade bei der klagewütigen(leistungsorientierten Gesellschaft heutzitage....

Deswegen gibt es ja die Pflegeüberleitungen....

Na gut...ich muss zur Arbeit. Schaue heute Abend noch mal rein...

mfg Stefan
 
Also ich denke ich hab einen guten vergleich weil ich meine ausbildung in einem sehr großen klinikum gemacht habe und mittlerweile 3 jahre berufserfahrung in 2 verschiedenen altenheimen gesammelt habe.
Man sollte die beiden berufe nicht über einen kamm scheren, denn es ist kaum zu vergleichen beide haben ihr vor und nachteile.
Wenn man zum bsb im krankenhuas nach der examinierung anfängt ist man nach einem jahr immer noch die neue die unerfahrene etc.
Und Im altenheim ist die examinierte kraft schon am tag nach dem bestandenen examen die verantwortliche pflegekraft die schnell lernt alles in griff zu haben.
Klar im krankenhaus hatte ich nie Rückenschmerzen, aber dafür im altenheim so schlimm das zuerst mal in notfalldienst fit gespritzt werden musste.
Aber man lernt aus allem und achtet eben mehr für seine rückenmuskulatur zu tun.
Wichtig ist eben das man auch wirklich spaß daran hat was man tut egal wo es ist. Wenn man sich gar nicht mit dem thema altenpflege auseinandersetzen möchte dann muss man halt seine flügel ausbreiten und dort hingehen wo es noch stellen gibt, ür mich kam das nicht in frage und deswegen will ich mich nicht beklagen das ich jetzt in einem altenheim untergekommen bin, und erhelich bewerbe ich mich auch schon gar nicht mehr in krankenhäusern, ich mag meinen job verdiene so viel im krankenhaus auch, auch bekommt man schneller feste verträge in altenheimen wie in krankenhäusern.
Auf jeden fall habe ich von 30 bewerbungen die ich abgeschickt hatte mehr als 10 Vorstellungsgespräche und konnte mir am schluß aussuchen wohin ich wollte.
Versucht auf jeden fall ein probearbeiten zu machen, denn papier ist geduldig und jeder chef schwärmt für sein unternehmen schaut euch die dienstpläne an wie viele wochennenden die mitarbeiter hintereinander arbeiten müssen und wie die dienste besetzt sind sind es wirklich pfegekräfte oder wird die pflege überwiegend von praktikanten FSJ und zivis durchgeführt, achtet auf haare und fingernägel der bewohner, da kann man schon so einiges aussortieren , und es stimmt es gibt schwarze scharfe aber das buch abgezockt und totgepflegt ist nicht die ultimative pflichtlektüre für berufsanfänger.
 
Was mich an einem Job im KH reizt ist die enge zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und sonstigem Klinikpersonal.
Außerdem lernt man immer wieder viele neue Leute kennen, ich kann mir vorstellen das wenn man Jahrelang die selben Menschen betreut, würde mir zumindest recht schnell recht langweilig werden.
Außerdem denke ich das man in der stationären Pflege mehr lernt als in der ambulanten ... kann aber auch ein vorurteil meinerseits sein, lasse mich auch gern eines besseren Belehren.

Steffi
 
Hallo,

warst du schonmal im ambulanten Dienst arbeiten? Ich ja und es hat mich nicht "befriedigt"!
Die Pat. können durchs wenige verschreiben z.B. Verbandmaterial, nicht optimal versorgt werden.
Dann hat man meisten einen strengen und straffen Zeitplan und man ist bei Wind und Wetter immer auf den Straßen unterwegs.

Aber auch die Bezahlung spielt eine große rolle! Und natürlich auf was man selber lust hat.

Gruß TinaG.
 
Es kann sich doch jeder aussuchen wo er arbeiten möchte.

Ich denke mal, das wenn man Jahrelang den gleichen Menschen betreut- hat man einfach keine Lust mehr ...!? Ich war selber zum Glück noch net in so einer Lage...

mfg Sterfan
 
hast du angst beobachtet zu werden? du schreibst das so oft
 
Gerade an dem Beruf der Gesundheits und Krankenpflegerin hat mich gereizt , dass wir nach der Examinierung so viele Einsatzmöglichkeiten haben.
Für mich ist jetzt schon im 1. Lehrjahr bewusst, dass ich wenn irgendwie möglich nicht ins KH möchte, sondern in einen ambulanten Dienst.
Für mich das daran auschlaggebende ist, dass ich unterwegs bin, nicht nur die "kargen" Zimmer sehe, sondern die Leute in ihrem privaten Umfeld, wo sie auch nochmal ganz andere Menschen sind als im KH, sprich offener, heimischer eben. Auch dass mir die Leute nicht bei jedem Handeln und tun auf die Finger schauen, manche Angehörigen natürlich, aber die Zeit bis zur nächsten Einsatzstelle, uih toll kann ich etwas von der Welt sehen, niemand beobachtet mich explizit, ausser vielleicht mein PDA...

hmm! du bist im 1. lehrjahr und für dich ist jetzt schon klar das du später im amb. pflegedienst arbeiten willst? hattest du denn da schon einen einsatz?

du schreibst du kannst dann etwas von der welt sehen? du fährst doch immer die selben touren, irgendwann ist da nix mehr zu entdecken und schon gar nicht die welt..! und examinierte pflegekräfte werden im kkh nicht beobachtet oder es wird einem nicht auf die finger geschaut, ausser es besteht ein grund exam. pflegekräfte zu beobachten!

ich denke es ist einfach noch zu früh im 1. lehrjahr zu sagen was und wo man arbeiten will!

ich würde gerne mäuschen spielen wenn du später als examinierte pflegekraft in deinem auto sitzt und abgehetzt von einem pat. zum anderen fährst und eventl noch geteilte dienste machen musst, d.h. morgen los und abends los! ob man da noch lust hat ausm fenster zu gucken und neue dinge zu entdecken? ich denke mal... eher nicht! sorry
 
Hallo zusammen,

ich halte es für wichtig, zunächst einmal in einem Krankenhaus Erfahrungen zu sammeln, denn nach dem Examen gibt es noch eine Menge zu lernen. Nach dem Examen hat man noch nicht ausgelernt und viele Dinge die man während der Ausbildung zunächst nur theoretisch kennengelernt auch mal in der Praxis zu erleben. Dabei lernt man Symptome und Krankheitsverläufe abzuzschätzen und zu bewerten, weil man in der Regel erfahrene Kollegen oder die Ärzte fragen kann.
Bis zum Examen arbeiten wir weitesgehend unter Beobachtung von Mentoren oder erfahrenen Kollegen und nach der Prüfung sind wir auf einmal in der Lage verantwortungsvoll eigenständig zu erfassen ob oder wann ich jemand (Arzt?) zu Hilfe rufe:gruebel:. Im Krankenhaus habe ich reltiv schnell jemand zur Hand den ich zur Hilfe holen kann und die Hemmschwelle dies auch zutun ist deutlich kleiner. Tut mir leid, aber meine persönliche Meinung ist, dass man zunächst mal mind. 2 Jahre Beruferfahrung in der klinik sammeln sollte, bevor man in einem Pflegedienst anfängt. Leider ist die derzeitige Stellensituation nicht so, dass man dies fordern könnte.
Liebe Grüße
Tildchen
 
Hallo,

ich bin nach der Ausbildung in den Aussendienst gegangen
u. arbeite nun im Home Care Bereich. Betreue Patienten mit
Stomaversorgung, abl. Inkontinenz u. habe einige Pflegeheime,
denen ich mit Rat & Tat + Material zur Seite stehe.

In einer Uniklinik mache ich noch Wundversorgung u. ebenfalls
Stoma-u. Inkoversorgung.

Ich wusste auch schon wärend der Ausbildung, dass ich in
diesen Bereich möchte. Bin sehr glücklich das es gleich
geklappt hat. Habe kein WE-Dienst, Feiertagdienst, Schichten u.
kann mir meine Zeit selber planen.
Besuche regelm. Seminare, Schulungen etc.

Mit einem ambul. Pflegedienst kann man das nicht vergleichen u.
ich schließe mich den anderen an: versuch mal Praktikum dort zu
machen. Wenn ich die Wahl zw. Klinik u. ambu. Dienst hätte,
würde ich immer die Klinik wählen.

Wünsche dir Viel Erfolg!!!
 
Hallo espoir,
ich bin zwar schon ein "alter Hase", aber für mich stand auch während meines Außeneinsatzes fest, dass die ambulante Pflege genau das richtige für mich war. Es war das Highlight meiner Ausbildung - und ich bin schon über 20 Jahre examiniert. Ich liebte die familiäre Atmosphäre, die Eigenverantwortung und fühlte mich während meines Einsatzes frei wie ein Vogel.
Mein Pflegedienst existiert mittlerweile mehr als 15 Jahre und auch heute finde ich die ambulante Krankenpflege durchaus attraktiv. Ich werde von den Ärzten um Rat gefragt und arbeite partnerschaftlich mit allen Beteiligten zusammen. Und langweilig ist es nie bei uns.Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann die Arbeit im Pflegedienst durchaus sehr interessant sein.

Meine Freundin arbeitet noch immer in dem Krankenhaus, in dem sie auch gelernt hat. Durch Personaleinsparungen, Gehaltskürzungen usw. arbeitet sie sich halbtot und verdient dabei auch noch schlechter als unsere Mitarbeiter.
Es muss jeder für sich selbst überlegen, wo er sein "Plätzchen" findet.
So long
Georgia :knockin:
 
Ich bin nach dem examen von einem kleinen haus in ein haus der maximalvrsorgung gegange und ich habe in den 3 jahren so viel gelernt!!...meiner meinung nach noch nicht genug,ich arbeite jetzt seid 3 jahren in der ambulanten pflege und ich muss sagen,wenn ich morgen wieder wechseln könnte,würde ich es tun,aber nicht weil ich unzufrieden bin ansich,sondern weil es zu einer "routine" wird,man entdeckt eben nichts mehr....und wie ich schon oft erwähnt habe,mich nervt das wetter,hehe:P
 
Also die Arbeit im Altenheim insbesondere der Altenpflegekräfte schätze ich sehr. Obwohl dies ein schöner Beruf sein sollte, indem man den älteren Menschen Zeit und andere Dinge geben sollte, wird man oft (nicht immer) nur benutzt um zu waschen und sich selbst den Rücken kaputt zu arbeiten. Ich selbst musste einsehen, das im Altenheim irgendwo Grenzen sind, die man im Krankenhaus nicht so stark ausgeprägt bemerkt wie im Pflegeheim. Natürlich hat man im Pflegeheim vielleicht mehr Verantwortung und so, aber irgendetwas fehlt. In der Pflege ist jeder Tag anders. Man eiß nie was kommt und das ist meiner Meinung nach im Krankenhaus verstärkter.

Im ambulanten Dienst zu arbeiten ist bestimmt auch schön und gut, doch die Welt dadurch sehen? Naja. Meist hat man dann so viele Patienten zu versorgen und einen Zeitplan einzuhalten, das man von deren Umwelt nicht sehr viel mitbekommt. Zudem ist es so das zumindest in den Diensten die ich kenne eine sehr üble Bezahlung herrscht. Oft erhält man dann einen Grundstundenlohn von 5€/Std. Das ist bestimmt nicht überall so:P
 
ist man denn, wenn man in einer Arztpraxis später arbeitet nicht sowas wie Arzthelfer (nicht falsch verstehen). Also ich mein: sind da die Aufgaben nicht irgendwie gleich?
 
War 15 Jahre im Krankenhaus beschäftigt und dann in den amb.Dienst gewechselt und Mädels(und Jungs) ich habe mich total überfordert und fehl am Platz gefühlt.
Mußte in den ersten Tagen in denen ich alleine fuhr, eine multimorbide 89j. mit fast 90 Kilo und Parkinson syndrom aus dem Pflegerollstuhl zur Toilette mobilisieren. Die Dame hatte eine Hose, Leggins Unterhose und Inkontinenzmaterial an, alles ausziehen und wechseln und wieder anziehen,zurück auf den Rollstuhl.Und das ganze gaaaaanz alleine.
Im KH hätte die Dame ein Flügelhemd an, DK liegen, oder eine Hilfe wäre immer dagewesen zur Mobi.
RR Messung bei einer Klientin im AD: 220/11o, Hausarzt angerufen, der kam dann irgendwann im Laufe des Tages vorbei, keine Medikamente im Haus, Sonntag; Apotheke zu, nächste Apotheke erst in der nächsten Stadt u.s.w
Im KH: Arzt verständigt, Medis gegeben und engmaschig kontrolliert.
Wollte damit nur sagen, dass unsere Ausbildung nicht ausreicht, um mit solchen Situationen umzugehen.
Find nicht schlecht, wenn das eine eigenständige Ausbildung zur Ambulanten Schwester wäre.Unsere Schüler auf der Sozialstation wissen schon ab dem ersten Tag an, was auf sie zukommt.Viel Improvisationstalent, starke Nerven und Muckis wie Schwarzenegger gehören dazu.
Habe mich jetzt nach fast 8 Jahren eingelebt, und kann Klienten aus ihren Kleidern schälen ohne dass mir die Tränen in die Augen steigen. Kann bei Hygienischen Zustände in Haushalten mit sehr vielen krabbelnden Untermietern die Contenance behalten.
Möchte auch jetzt nicht mehr ins KH zurück, Laborzettel ausfüllen, Blutentnahme und den Haemo-fec Briefchen hinterherlaufen. Bei uns steppt der Bär, wäre allerdings in meiner Ausbildung gerne darauf vorbereitet gewesen.
 
UUUps nicht aufgepasst, uralter Eintrag von 2007.:verwirrt::freakjoint:
Aber eigentlich doch noch aktuell; oder nicht???
 

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