Warum wird die Berufsentscheidung im Nachhinein von Pflegenden als Fehlentscheidung gewertet?

dieflocke

Newbie
Registriert
15.04.2009
Beiträge
4
Beruf
Gesundheits-u. Kranekenpflegeschülerin kurz vor dem Examen
Akt. Einsatzbereich
Thoraxchirurgie u. Pneumologie
Funktion
Schüler
Hallo!
Im Pflegeunterricht beschäftigen wir uns im Moment mit dem Thema Forschungsprozessen.
Da mich das o.g. Thema sehr interessiert und ich immer wieder Kolleginnen treffe, die mir die Ausbildung abgeraten haben oder selbst sagen, sie würden heute nicht mehr Krankenschwester werden wollen, hab ich mir gedacht ich werd mich mal umhören.:gruebel:

Vielleicht könnt Ihr mir sage:
Warum sind so viele Pflegende mit ihrem JOb so unzufrieden?
Worin liegt die Ursache?
Was sind Eure Gründe, dass Ihr sagt, wir würden diesen Beruf nicht noch einmal erlenen wollen?

Ich würde mich freuen viele Antworten zu bekommen um dann in dieser Forschungsarbeit auch herausfinden zu können, was in der Pflege geändert werden muss, damit alle wieder glücklich und zufrieden sind.:mrgreen:

Schon vorab vielen Dank!!!
 
http://www.krankenschwester.de/forum/talk-talk-talk/21829-frust-mal-butter-fische.html
http://www.krankenschwester.de/forum/pressebereich/19107-altenpflege-bitterkeit-zorn.html
http://www.krankenschwester.de/forum/diskussionen-berufspolitik/14952-will-pflege-eigentlich.html

Kurz und knapp:
- Schlechte Vergütung, im Verhältnis auf die geleistete Arbeit.
- Personalabbau, statt Aufbau
- Pflegeuneigene Tätigkeiten dominieren den Arbeitstag
- Die steigenden, überzogenen Vorstellungen der Pat


(Jaaaa, das wusste man alles vorher, ich weiß!)
 
Ganz ehrlich ich bin einer der wenigen die sagt:

"Ich würde immer wieder Krankenschwester lernen und den Beruf ausüben!"

Einer meiner Töchter hegt auch diesen Wunsch einmal Krankenschwester zu werden. Ich werde Ihr den Wunsch nicht ausreden. Was sie dann letzendlich wirklich macht steht wo anders.

So mit kann ich Dir Deine Fragen auch nicht beantworten:mrgreen:
 
Meine Kinder haben nicht den Wunsch in die Pflege zu gehen und ich bin dankbar dafür. Zwei Schwiegersöhne arbeiten in der Pflege und die Ehefrauen leiden genug darunter:
- Personalabbau, statt Aufbau
- Pflegeuneigene Tätigkeiten dominieren den Arbeitstag
- Die steigenden, überzogenen Vorstellungen der Pat
- und die nicht eindeutigen Aussagen zur Aufgabe von Pflegekräften durch die Verwaltung und PDL (Morgen- und Abendgebet stimmen selten überein)
- der Zwang zur ständigen Verfügbarkeit bezüglich des Dienstplanes
usw..

Pflege ist kein Beruf, den man bis zur Rente ausüben kann/ soll. Man ist gut bedient, wenn man diese Erkenntnis bereits in gesunden Tagen wahrnimmt und entsprechend plant.

Elisabeth
 
Ich bin zwar noch in der Ausbildung und glücklich diese zu machen aber ich muss sagen das es Momente gab wo ich kurz vor dem Verzweifeln war ich meine über Weihnachten zu arbeiten und um 4.00Uhr aufstehen während die anderen schlafen oder einfach für alles verantwortlich zu sein wir sind ja eigendlich alles wir putzten, wir pflegen, wir beraten, wir machen den schreibkram..... es ist einfach zu viel und wenn dann auchnoch zu wenig Personal da ist dann kommt man sowieso nicht hienterher alles zu machen, ich finde es einfach zu viel was wir machen müssen, und dann braucht man sich nicht wundern das wir manchmal so patzig sind wir sind eben auch nur Menschen...und es wundert mich auch nicht das immer weniger die Ausbildung machen
 
und dann braucht man sich nicht wundern das wir manchmal so patzig sind wir sind eben auch nur Menschen...

Kurze off Topic Frage:
Was hat Dein Job damit zu tun das Du "patzig" zu anderen (Kollegen, Patienten...) bist?:gruebel:
Ich habe gelernt selbst im größten Stress immer freundlich zu sein zu den Patienten/Kollegen.
 
und dann braucht man sich nicht wundern das wir manchmal so patzig sind wir sind eben auch nur Menschen...

Erst einmal Danke für eure Antworten! Vieles was ihr geschrieben habt ist verständlich und auch ich als noch Schülerin habe vieles davon schon selbst erfahren.
Auch ich denke manchmal, warum hast du eigendlich diese Ausbildung angefange und dennoch käme für mich kein anderer in Frage, denn ich mach es immer noch super gerne. (Wäre auch schlimm wenn nicht :))
Klar gibt es Tage, da ist man fix und fertig und dann kommt der Chef noch um die Ecke mit Dingen, die sind einfach unmöglich.:eek1:

Und trotzdem, ist das dann ein grund Patzig zu sein? Im grunde genommen können die Patienten nämlich nichts dafür, dass wir generft und teils überarbeitet sind. Klar es gibt immer Pat. die gehen einem ganz schön auf den Keks aber auch er ist krank und hat ein anrecht auf freundlichkeit.

Trotzdem noch die Frage, warum habt Ihr denn damals den Beruf erwählt, oder tut dies immer noch? Ihr ward doch sicher auch mal überzeugt, dass dies der Berufs für's leben ist, und schließlich sind die heutigen Zustände nicht von Gestern, sondern bestehen schon seit einiger Zeit??:gruebel:
 
Ihr ward doch sicher auch mal überzeugt, dass dies der Berufs für's leben ist:gruebel:

Hallo Flocke,

vielleicht haben auch viele Berufseinsteiger überzogene Erwartungen,siehe Beitrag von Schwesterannika. Sie ist unzufrieden mit den Rahmenbedingungen (Feiertagarbeit, Frühdienstbeginn 6:00 Uhr,...), obwohl die auch vor Ausbildungsbeginn bekannt gewesen sein könnten/sollten.

Und sich einen "Beruf für's Leben" suchen zu wollen, kann auch enttäuschend sein, weil bestimmt keiner perfekt ist.

Für mich ist Gesundheits- und Krankenpflegerin nie ein "Beruf für's Leben" gewesen. Ich habe mich querbeet ohne Praktika in der Pflege beworben. Hätte bei RWE (dort hatte ich auch eine Zusage) die Ausbildung nicht im August 2007, sondern wie im Krankenhaus schon im April 2007, dann wäre ich jetzt wohl Industriekauffrau.
Ich bin sehr glücklich über meine Berufswahl und möchte in der Pflege bleiben. Auf die Gefahr hin,dass es sich dämlich anhört... ich wäre auch als Verkäuferin in einer Drogerie glücklich.

Was ich sagen wollte: Pflege ist für mich ein Beruf, den ich gerne mache - keine Berufung. Im Gegensatz zu vielen meiner Kurskollegen habe ich mich bis jetzt noch nicht ausgelaugt oder ähnliches gefühlt. Aber wir stehen ja auch noch am Anfang.

Grüße
 
Hallöle Flocke!

Spontan fallen mir mind. ein Dutzend Gründe ein, warum man unzufrieden sein kann als Pflegekraft. Die Wichtigsten wurden ja auch schon genannt: unsoziale Arbeitszeiten, permanenter Personalmangel, Arbeitsverdichtung, geringer Verdienst, wachsende Anspruchshaltung von Patienten usw.!
Aber ich glaube, jeder Mensch hinterfragt irgendwann in seinem Arbeitsleben mal seine Entscheidung für den eigenen Job. Zumindest in meinem Freundeskreis (außer mir "Krankenschwester- frei") gibt es hin und wieder die "wieso hab ich mich bloß für diesen Job entschieden"- Diskussion, besonders natürlich an schlechten Tagen. Denn die wenigsten Menschen haben nunmal einen "Traumjob".
Natürlich hat die Unzufriedenheit zum einen etwas damit zu tun, aus welchen Gründen man sich ausgerechnet für den Pflegeberuf entschieden hat. Je illusorischer man die Ausbildung begonnen hat, umso schneller kommt Frust über die Realität auf. Zum anderen kommt dazu noch das (Achtung: subjektive Meinung!) merkwürdige Selbstbild einiger Pflegekräfte bzw. Fremdbild der Umwelt hinzu: anders als von vielen behauptet bzw. vermutet ist auch Krankenpfleger/ -schwester "nur" ein Beruf! Ich mache meinen Job nicht aus reiner Nächstenliebe, sondern weil ich damit mein Geld verdiene! Und mit dieser Einstellung bin ich bis jetzt gut und und nur in normalen Grenzen gefrustet durch mein Arbeitsleben gekommen:mrgreen:
 
Trotzdem noch die Frage, warum habt Ihr denn damals den Beruf erwählt, oder tut dies immer noch? Ihr ward doch sicher auch mal überzeugt, dass dies der Berufs für's leben ist, und schließlich sind die heutigen Zustände nicht von Gestern, sondern bestehen schon seit einiger Zeit??:gruebel:

Tja....schon als kleine Mädchen hab ich mein Kinderzimmer zu einem großen Bettensaal umfunktioniert mit Teddys und Puppen mit Verbänden und sogar Infusionen *lach* hab einfach alte Glasbabyflaschen eine Schnur dran gemacht und mit einer Sicherheitsnadel am Arm fixiert:mrgreen:
Der Wunsch war schon früh da und blieb auch. Ich kann es Dir gar nicht so genau erklären warum ich den Wunsch hatte...er war einfach da und ich machte die Ausbildung zur Krankenschwester. Mich hat keiner davon abgebracht, kein Wenn und Aber brachte mich davon weg es nicht zu lernen.
Ich habe es nicht bereut:nurse:
Ich habe meinen Traumberuf wahr gemacht und werd ihn auch -wenn nichts gravierendes dazwischen kommt- bis zur Rente ausüben.
Hätte ich nach der Elternzeit keinen Job als Schwester mehr bekommen, hätte ich was anderes gemacht aber glücklich wäre ich nicht dabei gewesen. Ich hättes akzeptiert aber das wärs auch schon gewesen.
In allen Berufen gibt es Positives wie Negatives, was überwiegt liegt an der Person selbst.:emba:
 
Hallöchen !

Auch ich habe damals voller Eifer meine Ausbildung gemacht und auch die ersten Jahre gern gearbeitet...naja , gern arbeite ich ja auch heute noch , allerdings sind es die Rahmbedingungen , die mich sehr stören ! Wir haben keine geregelten Wochenenden mehr(können auch mal drei am Stück sein...sehr freundlich für das Familienleben und das soziale Umfeld ) , an freien Tage klingelt immer das Telafon , ob man nicht doch arbeiten kann , ist man glücklich auf der Station angekommen , kann es durchaus passieren , dass man auf einer anderen Station aushelfen muss , oder man mehrere Tage woanders arbeitet . Der Verdienst entspricht nicht der Verantwortung , die man übernimmt . Der Wechseldienst fällt mit zunehmenden Alter schwerer , grade die Nachtdienste...
Hätte ich heute nochmal die Wahl , ich würde sicher wieder einen Job im sozialen Bereich wählen , allerdings mit geregelten Arbeitszeiten und verlässlichen freien Tagen...
schöne Grüsse:knockin::knockin:
 
Ich denke auch das die Rahmenbedingungen einem die Arbeit vermiesen:streit:.
Städiges einspringen. ein Dienstplan der einen jeden Monat um 10Jahre altern lässt, ständige Notbesetzung in jeder Schicht, das Gefühl den Kinder und Eltern nicht gerecht zu werden... und und und

Bin heute nach dem Frei zur Spätschicht, die erste Frage war "Kannst du nächste Woche 2 Nächte übernehmen und kannst du am Montag deinen Dienst tauschen?" Und das ist nicht das erste mal das ich diesen Monat einspring und tausch.:emba:

Blende ich diese Rahmenbedingungen aus bin eigentlich voll zufrieden mit meiner Berufswahl und gerne :nurse:.

Was mich so nebenbei auch nervt ist mein akademisiertet Familien-und Bekanntenkreis, denn ich bin immer "nur" die Kinderkrankenschwester.
 
Was mich so nebenbei auch nervt ist mein akademisiertet Familien-und Bekanntenkreis, denn ich bin immer "nur" die Kinderkrankenschwester.

Eigendlich ist es schade, dass so viel Unzufriedenheit herscht, bedingt durch die Ramenbedingungen.

Eure Mails haben mir schon sehr weitergehoflen, und nun ist es auch besser zu verstehen, warum viele, die in der Pflege arbeiten, heute diesen Beruf nicht mehr erlernen würden.

Auch ich selbst habe mitlerweile genügend erfahren, was diese Ramenbedingungen, die ihr alle nennt, für das Privat- u. Berfusleben bedeutet. Selbst in mienem Kurs in der Ausbildung sagen viele schon, "Also ich bleib nicht Krankenschwester. Immer nur den Hintern abputzen und Wochneende arbeiten, da hab ich kein bock drauf".:cry:

Es ist schade, dass sich so ein schöner Beruf in diese Richtung hin bewegt. Das ist negativ für die Pflegenden aber auch für die Gesellschaft. Und wenn sich an diesen Ramenbedingen nicht bald was ändert, dann sehe ich die Zukunft für die Pflege auch ziemlich schwarz.:gruebel:

Liebe Emilia888, dass alle sagen "nur Krankenschwester", hören ich u. meine Schwester ebenfalls oft genug. Doch was es wirklich heißt, diese Ausbildung hinter sich gebracht zu haben und wie viel Verantwortung auf einem liegt, das will keiner sehen.:nurse:
Leider habt ihr Kinderkrankenschwestern auch noch immer zu hören, ihr seid ja nur für die Kleine da, aber letztendlich habt ihr ja auch genauso viel Verantwortung wenn nicht sogar manchmal noch mehr.:)

Aber jetzt schon mal ein ganz dickes DANKESCHÖN für eure Beiträge.

Liebe Grüße Eure Flocke
 
Also nochmals zurück zu den patztig ich erfahre immer mehr das Kollegen so gestresst sind und überarbeitet das sie es an Patienten auslassen ob bewusst oder unbewusst es ist traurig aber wahr es kann mir niemand sagen das er immer so mit Patienten umgeht wie er umgehen sollte ich habe eine Menge Praktikas gemacht und war in meine Ausbildung auf einer Menge Stationen und das liegt einfach in der Natur des Menschen wenn er nichtmehrkann dann kann er nichtmehr, keiner kann mir erzählen das er immer die Ruhe bewahrt und nie gestresst oder überarbeitet ist und alles toll ist und immer die Ruhe bewahren kann....wenn dann möchte ich auch in das KH...das ist doch klar wie kann man denn erwarten nach 13 Tage am Stück immer noch 100% zu geben das geht einfach nicht da kann mir jeder erzählen was er will, irgendwann hat man eben keine Kraft mehr.
Ich liebe auch mein Beruf trotzdem werde ich auf keinen Fall bis zur Rente in der Pflege bleiben...ENDE
 
@ Schwesterannika:

Bitte verwende in deinen Beiträgen eine angemessene Interpunktion.
Absätze wären auch nicht schlecht.

Deine Texte sind verdammt anstrengend zu lesen.
 
Ehrlich gesagt, überlege ich manchmal ob ich nicht lieber Pflegehelfer werden hätte sollen. Mir macht die Arbeit mit Pat. Spaß, aber es ist das ganze Drumherum, was für mich nervenaufreibend ist und mich an meiner Berufsentscheidung zweifeln lässt.

Ich denke, als Schüler hat man nur minimalen Einblick, mit was man sich später herumärgern muss. Z.B. ist bei uns schon an der Tagesordnung, dass der OP-Plan 3x umgeändert wird, OPs abgesetzt, neue angesetzt - obwohl die Pat. noch nicht aufgeklärt wurden oder bei der Anästhesie waren. Oft soll man sich dann noch bei nicht-deutschsprechenden Pat. einen Dolmetscher auf die Schnelle aus den Fingern saugen.
Dass wieder mal 20 Aufnahmen geplant sind, obwohl nur 5 Pat. entlassen werden.
Dass 15x am Tag die Medis geändert werden und nachdem man auf allen Stationen herumtelefoniert hat und ein seltenes Medikament aufgetrieben hat, wird es dann doch nicht mehr benötigt.
Usw... Es sind die organisatorischen Missstände, die mich zum verzweifeln bringen. Die Zeit beim Pat. ist sowieso schon knapp bemessen, da braucht man solche zeitaufwendigen Dinge wirklich nicht.
Kommt dann noch ein Turnusarzt daher und beschwert sich, warum die Kaffeekanne leer ist, ist es auch mit meiner Geduld zu Ende und er kann schauen, dass er Meter gewinnt :knockin:.
Aber an Pat., die nun wirklich nichts dafür können, darf man seinen Grant nicht auslassen, das geht wirklich nicht.

Kaum hat man es geschafft, nach monatelangem Reden und Aufzeigen von solchen Missständen etwas zu verbessern, verschlechtern sich 10 andere. Dass so etwas ziemlich demotiviert und ein Burn-Out gefördert wird, ist klar.

Ich finde es schade, dass so etwas die Berufsentscheidung vermiesen kann, denn die eigentlichen Tätigkeiten (egal ob jetzt Einlagen oder Verbände wechseln) mache ich sehr gerne.

Gruß,
Lin
 
Hallo Flocke

Also ich finde meine Entscheidung Krankenpfleger zu werden richtig weil ich wie viele andere Kollegen mit Leib und Seele an dem Beruf hänge.

Ich liebe es Menschen zu helfen und ihnen in schwierigen Lebensphasen beizustehen.

Durch die Erfahrungen die ich in dem Beruf mache, nutze ich um mein eigenes Leben besser zu gestalten.

Natürlich ist Geld, Freizeit, Freude, Hobbys wichtig, aber ich möchte auch einen Beruf ausüben in dem ich Spaß habe und gefordert bin.

Es gibt oft Tage wo man froh ist endlich nach Hause zu können aber gerade an solchen Tagen habe ich für mich das gefühl genau am richtigen ort zu sein, Warum? Weil ich Totmüde ins Bett falle und Weiß ich hab alles Richtig gemacht.
 
Also , ganz ehrlich , wenn ich am Abend totmüde in`s Bett falle , dann weiss ich , dass irgendetwas zu kurz gekommen ist....nämlich meine Familie:cry:Es kann nicht sein , dass ich vom Frühdienst komme und so erledigt bin , dass ich für nichts anderes mehr aufnahmefähig bin...zum Glück sind solche Dienste selten ! Es darf nicht sein , dass mein Job derart in mein Privatleben "überschattet"... Ich bin ja nicht nur :nurse:, sondern auch Mutter , Freundin , Tochter und Hundefrauchen...und ICH bin ich auch noch! Das mein Job unseren Lebensunterhalt sichert , ok , aber muss es wirklich sein , dass Mama das dritte WE hintereinander arbeiten geht und wieder nicht beim Wettkampf gucken kann ?? Ist es wirklich förderlich für die Zufriedenheit der Mitarbeiter , wenn wieder ein privater Termin abgesagt werden muss, weil man einspringen muss ?? Nein , zufrieden macht das nicht !!!Wie ich schon an früherer Stelle sagte , ich mache meinen Job gern , mit den Rahmenbedingungen habe ich aber zunehmend Probleme:cry:

:knockin::knockin:
 
Die Aussage bezüglich des geringen Einblickes der Schüler stimmt. Oft sehen wir nicht, wie voll ihr den Kopf habt.

Nur hab ich zuletzt die Erfahrung gemacht, dass das Personal auch auf Stationen mit einem "sehr geringem Stressfaktor" unzufrieden mit ihrem Beruf ist:

Einer meiner letzten Einsätze war auf einer Schwangeren- und Wöchnerinnen-Station. Wie oben gesagt, erlaube ich mir sonst kein Urteil über die Aufgabenauslastung des Pflegepersonals, aber wenn es möglich ist, nachmittags 90 Minuten "Pause" außerhalb der regulären Pause nach dem Essenausteilen zu machen, dann kann der Frust nicht auf die Überlastung zurückzuführen sein.

Woran lag es dann?

Das Personal hat sich laufend über ihre Patientinnen aufgeregt und wenn man sich nicht über die Patientinnen auslassen konnte, dann waren es die Ärzte, das Personal aus dem Kreißsaal oder Kinderzimmer, wir Schüler...
Sie haben immer einen Grund gefunden. Ich konnte mir das erst nicht erklären.

Von den Pflegerinnen der Station habe ich mehr als ein Mal gesagt bekommen, dass sie diesen Beruf nicht nochmal wählen würden.
Auf meine Nachfrage hin erzählte eine Pflegerin , dass sie auch genausogut Hotelfachfrau hätte werden können. Die Patientinnen würden sie nur als Servicepersonal sehen, niemand hätte Respekt vor ihrer Arbeit. Andauernd geht die Klingel, weil die (mobile) Patientin vergessen hat, sich Zucker für den Tee aus dem Frühstückszimmer mitzunehmen.
Ergo: Die Pflegerin fühlte sich wie ein Zimmerservice.
 
@ mutters-kind

Das mit dem Totmüde ins Bett falle und Weiß ich hab alles Richtig gemacht meinte ich nicht ganz in dem Sinne dass ich kein Privatleben habe.

Allerdings denke ich auch das der Umstand dass ich seit 21 Jahren Dauersingle bin zu einer deutlich anderen Denkweise beiträgt. So Springe ich gerne ein wenn Personal gebraucht wird und entlaste somit die Kollegen die Familie haben.

Ich brauche das für mich um mich wohl zu fühlen, auch wenn das in vielen Augen sehr komisch aussieht.:knockin:


Und zu Lin's Thema des geringen Einblickes eines Schülers:emba::

Die Probleme die du Aufgelistet hast kenne ich allzugut, weil ich mich damit als Schüler genauso rumschlagen muss wie die fertigen Examinierten.

Es kommt aber sicherlich darauf an wie die einzelnen Schüler auf den Stationen integriert werden/ sind.

So kann ich als Schüler solche Dinge erst erkennen wenn ich sehr gut in der Station integriert bin, weil ich erst dann von den Examinierten das Vertrauen bekomme das ich mich auch um solche Probleme kümmern kann.

Als Beispiel: In unserem Krankenhaus ist es kein Problem einen Schüler die Verantwortung für eine halbe Station 3-8 Zimmer ca. bis 12 Pat. zu geben.

MFG Keen
 

Ähnliche Themen