Warum feuchtet Tee die Mundschleimhaut nur unzureichend an?

  • Ersteller Ersteller matze2720
  • Erstellt am Erstellt am
M

matze2720

Gast
Hallo erstmal, befinde mich zwar noch in der ausbildung, aber bei einigen sachen würde meine kursbegleiterin große augen machen. sie ist nämlich ein großer fan von basaler stimulation. mundpflege mit tee? ganz schlecht, trocknet nämlich die schleimhaut aus. würde bei ihr sofort minus- punkte geben. mundpflege mit klemme auch unbeliebt bei ihr. man könnte ja den zahnschmelz irreversibel schädigen:knockin:. bei unserem pat.klientel ist das wohl das geringste problem, wenn sie dann überhaupt noch zähne haben.wir führen die mundpflege dennoch meist mit der klemme und nem tupfer durch, getränkt in stillem wasser und bepanthenlösung. bei tracheotomierten pat. versuch ich ihnen die zahnbürste oder die klemme in die hand zu geben und diese zu führen, damit hätten wir den aspekt derprophylaxe der degenrativen habituation auch ein wenig berücksichtigt.:)
hatte heut zum ersten mal diese absaugzahnbürsten in der hand. mal sehen wie die sich in der praxis bewähren und ob nicht wieder irgendjemand diese aus kostengründen absetzen will.
schönen abend noch.
 
mundpflege mit tee? ganz schlecht, trocknet nämlich die schleimhaut aus.


Wieso trocknet Tee die Schleimhäute aus?
Wie kommt das?

Kamille trocknet aus, das weiß ich, aber Tee generell? das musst du mir erklären :)
 
Hypoosmolare Lösung? Wegspülen/ verdünnen der schützenden Speichelschicht?

Beim Selbstversuch sind wir zu ähnlichen Ergebnissen gekommen und setzen deshalb Tees nur als orale Stimulation ein- nicht zur Mundpflege.

Hat jemand von euch zuhause im Bad auf der Konsole eine Teekanne stehen?

Bepanthelösung- warum?

Sollte man bei der Mundpflege nicht individuell vorgehen? Was will ich erreichen? Was ist notwendig?

Primäre Pflegeprobleme Mundhöhle:
keine Mundbewegungen --> mangelnde Bewegung des Speichels= keine Spülfunktion = schlechte Reinigungsfunktion, Bildung von Zahnbelag,
keine Zungenbewegung --> abgestorbene Schleimhautzellen werden nicht abgetragen= Zungenbelag
fehlender Schluckreflex --> Speichel läuft aus Mund bzw. in Trachea
zuwenig Speichel --> siehe Speichelfunktionen (U.a. mangelnde Remineralisierung der Zahnsubstanz)
zuviel Speichel infolge Entzündungen, Fremdkörper im Mund

Folgeprobleme: mangelnde Reinigungsfunktion --> Erhöhung der patholog. Keimbesiedlung --> durch "Aspiration" von Speichel = Pneumoniegefahr steigt

Ressourcen: ?

Ziele: Erhaltung der physiologischen Mundflora, Schleimhautzustandes, Zähne

Maßnahmen: je nach Problem.

Elisabeth
 
Hypoosmolare Lösung? Wegspülen/ verdünnen der schützenden Speichelschicht?

Tee ist hyperosmolar?
Ist das so, oder war das eine Vermutung?

Das verdünnen der Speichelschicht macht man bei JEDER Mundpflege, wenn man denn die Schleimhäute behandelt.

(Ich pers. nehme eh kein Tee, hab mich nur gefragt wieso Tee austrocknen sollte)
 
Isoton wäre 0,9%. Ist der Tee vielleicht hypoosmolar und wird von der Oberfläche sofort aufgesogen? Oder ist er hyperosmolar und zieht Feuchtigkeit aus dem Gewebe?

Wodurch entsteht die Osmolarität?

Elisabeth
 
Isoton wäre 0,9%. Ist der Tee vielleicht hypoosmolar und wird von der Oberfläche sofort aufgesogen? Oder ist er hyperosmolar und zieht Feuchtigkeit aus dem Gewebe?
Isoton - Wikipedia

Tee = Hyperosmolar?
Ich weiß es nicht. Habe auch keine Lust irgendwelche Rechungen anzustrengen. Dazu müsste ich jetzt zuviel lesen.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, das Tee diesbezüglich so arg mehr austrocknen würde als Leitungswasser. Ich überlasse es dir dies zu beweisen...
 
Wie kommst du immer auf hyperosmolar? Tee enthält keinerlei Salze.

Bei unseren Selbstversuchen kam übrigens Sprudel am besten weg. Unsere Sprudel haben einen geringen Salzanteil.

Elisabeth
 
Wie kommst du immer auf hyperosmolar? Tee enthält keinerlei Salze.
Ist mir erst jetzt aufgefallen, du sagtest ja "hypo" ...

Wieso soll denn jetzt hypoosmolare Lösung die Schleimhäute austrocknen?
Du verwirrst mich...
 
Wird vom Gewebe aufgenommen- Feuchtigkeit ist also weg aus der Mundhöhle.

Elisabeth
 
OK, das könnte man so sagen, wenn 1. der Speichel nicht wäre und 2. der Tee nicht aus Leitungswasser, sondern aus destilliertem Wasser hergestellt würde.
 
Eine Flüssigkeit muss nicht gleich gänzlich ohne jegliche Salze sein um als hypoton zu gelten.

Verfolgen wir die Speichelproblematik weiter. Der vorhandene Speichel wird verdünnt.


Elisabeth

PS Kann man den Thread eventuell teilen- hier gehts ja nicht mehr um die Mundhygiene sondern um: warum feuchtet Tee nur unzureichend an?
 
Moin Elisabeth,

dein Wunsch ist mir natürlich Befehl.

Eine Frage wo ist der Unterschied zwischen dem Blubberwasser und dem Tee?

Sonnige Grüsse
Narde
 
Zu ersteinmal möchte ich anmerken, dass der neue Threadtitel verkehrt ist.
hier wurde die Theorie aufgestellt, dass Tee die Schleimhäute austrocknet, nicht nur unzureichend befeuchtet...

Eine Flüssigkeit muss nicht gleich gänzlich ohne jegliche Salze sein um als hypoton zu gelten.

Richtig, zB Speichel ist hypoosmolar, wie ich eben ergoogeld habe. Leitungswasser auch.
Die genauen Abgrenzungen konnte ich leider nicht allgemeingültig herausfinden.
Ich gehe also weiter von der groben Schätzung aus, dass Leitungswasser im Mund nicht vollständig resorbiert wird und die Schleimhäute austrocknen. Diese extreme Auslegung, kann ich leider wirklich nicht nachvollziehen.
 
Vielleicht sollte zu der Problematik mal ein Chemiker o.ä. befragt werden - ich glaube ansonsten kann die Diskussion nicht endgültig geklärt werden... Wer kennt einen und kann ihn/sie fragen?
 
*überleg*
Versuchsanordnung: Probanden spülen den Mund mit Tee aus. Der Tee hat eine 10 min Ziehzeit hinter sich. Es wurden Kamillen-, Salbei-, Pfefferminz- und Schwarzer Tee verwendet.

Mögliche Fehler in der Versuchsanordnung: Es wird nach dem Spülen nicht nur Tee sondern auch Speichel mit ausgespuckt.

Wir hatten ein ähnliches Problem schon mal beim zähen Speichel und der Anwendung von Cola zum Spülen. Dort wurde die Eiweißketten mutmaßlich aufgebrochen und der Speichel verdünnt.

Was ist Speichel und warum kann er nicht durch Wasser ersetzt werden?

Mundflüssigkeit- in der Hauptsache von den großen, paarig angeordneten Kopfspeicheldrüsen Glandula parotis, Glandula submandibularis und Glandula sublingualis, sowie von vielen Tausend kleinen Speicheldrüsen gebildetes Sekret in der Mundhöhle mit vielfältigen Funktionen. Die M. setzt sich zusammen aus dem Gesamtspeichel und abgeschilferten Epithelresten, Leukozyten, Speise- und Getränkeresten, sowie geringen Mengen Sulkusflüssigkeit und Bronchialsekret.
....
Speichel -Absonderung der Speicheldrüsen; besteht zu ~ 99,5% aus Wasser, mit einem von der Menge (Fließrate) abhängigen durchschnittlichen pH-Wert von 6,7 (Schwankung zwischen 6,2 und 7,6).
Aufgaben u.a.:
Beschichtung der Mundhöhle und der Zähne:
eine äußerst nützlich Speichelfunktion, durch welche viele Fremdstoffe sich nicht an den Zähnen und der Mundhöhle festsetzen und so leichter verschluckt werden können. Dieser Schutzfilm - als das Pellicle bezeichnet - schützt auch die Zähne vor Säuren und freiliegende Zahnhälse vor Schmerzempfindungen.
...
Pellicle- sog. "erworbenes Schmelzoberhäutchen". Ca. 1µ starkes Häutchen aus organischen Bestandteilen auf der Zahnkrone ("erworben" deshalb, weil es zu dem während des Zahnbildungsprozesses bestehendem primären Schmelzoberhäutchen keine Verbindung hat). Sie stellt eine gewissen Schutzfunktion für den Zahn ("vom Speichel gebildeter Bioschutzfilm") dar. So ist die P. ein Schutz vor Säureangriffen auf den Zahn und ein Reservoir für speichelbedingte Reparaturfunktionen. Durch zu starkes Zähneputzen oder Zufuhr von Säuren (vornehmlich aus der Nahrung) wird dieses Häutchen rasch zerstört. Bei einer Produktion von zuwenig Speichel (Xerostomie) bildet sich nur eine unvollständige P..
...
Der Speichelfilm ist außerordentlich dünn und wird in der Literatur auf normalen Mundflächen, die nicht mit anderen Flächen im Kontakt stehen, mit 36 - 50 Fermi (fm) angegeben. Mindeststärken von 10 fm sind nötig, um ein Gefühl des "trockenen Mundes" zu vermeiden.
zahnrztliche Behandlungen - Main-Frame

Fazit: Es geht wahrscheinlich gar nicht um die Osmolarität der Substanzen. Das Problem scheint in der Zertsörung des Speichelfilms begründet.

Elisabeth
 
Fazit: Es geht wahrscheinlich gar nicht um die Osmolarität der Substanzen. Das Problem scheint in der Zertsörung des Speichelfilms begründet.
Das Fazit des Fazits: Tee, im Allgemeinen, hat keine hervorstechenden Eigenschaften, die, im Vergleich mit Leitungswasser und/oder Mineralwasser, die Schleimhäute übermäßig austrocknen.
 
Sehe ich nach reiflichem Überlegen genauso. *fg* Manchmal ist es gar nicht so umständlich wie man vermutet.

Welche Aussagen sind zu treffen für die Pflege?
Man kann den Mund nicht anfeuchten mit diversen Tees oder Wasser.

Elisabeth
 

Ähnliche Themen