Vollzeit-Studium Pflegewissenschaft und 75%-Arbeitsstelle

Fijona

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06.11.2007
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59
Ort
Gelsenkirchen
Beruf
Altenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Mobile Pflege, VZ Studium Pflegewissenschaft
Funktion
PDL, Praxisanleiter
Hallo liebe Kollegen/innen

ich beginne im September diesen Jahres mein VZ Pflegewissenschaftsstudium an der Ev. FH Bochum.

Kennt jemand die FH und kann mir jemand sagen ob auch er/sie diese Art von Studium absolviert hat, also Vollzeit Studiert und 75% Teilzeit gearbeitet? Wie habt ihr das unter einem Hut gebracht.
Ist die Freizeit (inkl. Schlaf ;-) ) damit völlig weg.

Mein Arbeitgeber kommt mir was die Vorlesungen angeht entgegen, was ansich schonmal sehr gut ist.
Kann ich das Studium in der Regelzeit von 6 Semestern schaffen?


Schonmal Danke für die Antwort/en

LG Fijona
 
Ich war zwar an einer anderen evangelischen Hochschule, aber ich war mit Vollzeitstudium und 50% Arbeitszeit schon mehr als ausgelastet.

Ein Vollzeitstudium ist von der workload her auf eine 40-Stunden-Woche ausgelegt; Du planst also de facto eine 175% Beschäftigung oder eine 70-Stunden-Woche. Es soll Leute geben, die so etwas hinkriegen. Ich gehöre definitiv nicht dazu.
 
Hallo Fijona!

Ich studiere diesen Studiengang in Bochum und kann Dir gerne Rede und Antwort stehen.

Also zunächst einmal sind 75% sehr sportlich. Die meisten bei uns arbeiten max. 50%. Da sollte man aber auch schon sehr diszipliniert sein, wenn man das Studium in 6 Semestern schaffen möchte. Ist aber machbar. Es spricht aber auch nichts dagegen, zur Not noch ein oder zwei Semester dran zu hängen, wenn Du tatsächlich 75% arbeiten musst. Die Hauptstudientage liegen zur Zeit bei Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Kannst Du Dir die Tage halbwegs freischaufeln?

Liebe Grüße
Tavora
 
Meinst du den "Bachelorstudiengang Pflege" ? Ein "Studium Pflegewissenschaft" kann ich in Bochum nicht finden und hätte mich auch überrascht bzw. gefreut. Die rein pflegewissenschaftlichen Studiengänge kann man in D ja leider an einer Hand abzählen, weshalb ich sie aber auch alle im Blick habe.

Zu deiner Frage:
75% sind unmöglich.

Ich erlaube mir den Luxus eines Studentenkredits und gar nicht arbeiten. Damit bin ich auch ausgelastet, weil ich mich so voll aufs Studium konzentriere und meine Noten entsprechend über dem Matrikeldurchschnitt liegen.

Die meisten arbeiten nebenbei tatsächlich 50 aber auch 60 % und ****en voll ab. Jeder hat halt seine eigenen Verpflichtungen und Lebensstandards. Es gibt auch einige die eine 50 % Stelle haben, aber wärend der Semesterferien ihre 100 bis 120 % arbeiten und ihre Überstunden wärend der Vorlesungszeit wieder abbauen.
Grundsätzlich rate ich dringend davon ab nebenbei zu arbeiten!

Zum Thema Stipendium kann ich dir ne Menge erzählen. Schreib mich einfach an.
Das Wichtigste erstmal: Für ein Stipendium für die ersten zwei Semester musst du dich in der Regel lange vor Beginn des Studiums (unabhängig von einer Zusage!) bewerben. Das nennt sich meistens "Stipendium auf Probe".
 
Ich erlaube mir den Luxus eines Studentenkredits und gar nicht arbeiten. Damit bin ich auch ausgelastet, weil ich mich so voll aufs Studium konzentriere und meine Noten entsprechend über dem Matrikeldurchschnitt liegen.

Die meisten arbeiten nebenbei tatsächlich 50 aber auch 60 % und ****en voll ab. Jeder hat halt seine eigenen Verpflichtungen und Lebensstandards. Es gibt auch einige die eine 50 % Stelle haben, aber wärend der Semesterferien ihre 100 bis 120 % arbeiten und ihre Überstunden wärend der Vorlesungszeit wieder abbauen.

...

Grundsätzlich rate ich dringend davon ab nebenbei zu arbeiten!

Hmmm... das mit dem grundsätzlich nebenbei arbeiten würde ich gerne widersprechen. Nicht wenige Hochschulen z.B. legen Wert darauf, das auch Dinge direkt aus der Praxis in den Seminaren etc. besprochen werden. Je nach Studiengang (z.B. Pflegepädagogik/- Management) kann ein wenig Praxis nebenher sicherlich nicht schaden.

Allerdings sehe ich meine Aussage je nach Wohnort und Arbeitgeber, sowie Hochschule abhängig.

Mein Studiengang ab Herbst z.B. wird mir nur eine 30%-Stelle ermöglichen, bei 50% hätte ich keinen Tag in der Woche frei. Ich könnte zwar wie beschrieben, in den Semesterferien mehr arbeiten, aber ich bezweifle das dies organisatorisch wirklich immer so klappt. Zumal Semesterferien keine wirklichen Ferien sind, auch in der Zeit müssen Sachen fürs Studium erledigt werden.
 
das mit dem grundsätzlich nebenbei arbeiten würde ich gerne widersprechen. Nicht wenige Hochschulen z.B. legen Wert darauf, das auch Dinge direkt aus der Praxis in den Seminaren etc. besprochen werden. Je nach Studiengang (z.B. Pflegepädagogik/- Management) kann ein wenig Praxis nebenher sicherlich nicht schaden.

Genauso ist es. Für den Lerneffekt wäre es sinnvoll. Aber praktisch drückt es mehr auf die Leistungen, als das es was hilft. Vollzeitstudium heißt nicht ohne Grund Vollzeitstudium.
Meine Leitung hier nervt mich auch ständig damit, ich solle mir doch n Job suchen. Pustekuchen! Dafür hab ich hervorragende Leistungen, obwohl es hier viel talentiertere Leute gibt, die nur eben mit ihrem Job nebenbei noch hantieren müssen.

Mein Studium funktioniert auch wunderbar ohne Praxis, auch wenn mir meine Leitung hin und wieder was anderes vorgauckeln will. Bisher habe ich alle Prüfungs- und Studienleistungen welche mit der Praxis verknüpft werden sollten auch bestanden.

Unter uns:
Wie gesagt, glaub ich sehr daran, dass der Lerneffekt ein ganz anderer wäre, wenn ich nebenbei auch wieder in der Praxis wäre. Die Verknüpfung und Reflexion ist einfach eine andere. Aber der gleichzeitige Leistungseinbruch, Stress und Privatlebenentzug ist mir das einfach nicht wert.

Und Pflege ist nicht einfahc mal so nebenbei gemacht. Das nimmt man mit nach Hause. Muß Abschalten lernen und "Ausgleich" schaffen, der auch wieder Zeit kostet.

Meine Kommilitonen teilen übrigens meine Meinung, auch wenn sie aus verschiedensten Gründen dazu "gezwungen" sind zu arbeiten.
 
Ein wenig Praxis nebenher kann man auch durch Praktika machen. Die Möglichkeit dazu besteht ja fast nur, wenn man nicht nebenher arbeitet (oder vielleicht noch auf 400-Euro-Basis).

Bei den meisten Studiengängen besteht aber die Möglichkeit, über die Regelstudienzeit hinaus zu verlängern und die Workload entsprechend zu verteilen. Da sich ja nicht jeder den Verzicht aufs Gehalt leisten kann (für Bafög und Stipendien gibt es Altersbeschränkungen), ist das vielleicht für einige eine Alternative.
 
Eine Kommilitonin von mir, die ebenfalls nicht arbeitet, macht nebenbei auch hin und wieder mal Praktika in der Vorlesungsfreien Zeit.

Ich dagegen bin massiv ausgelastet, auch in der vorlesungsfreien Zeit und zwar mit Studieninhalten. ;)

Das ist das Schöne am Studieren. Man kann seine eigenen Schwerpunkte setzen.
 
Kennt jemand die FH und kann mir jemand sagen ob auch er/sie diese Art von Studium absolviert hat, also Vollzeit Studiert und 75% Teilzeit gearbeitet? Wie habt ihr das unter einem Hut gebracht.
Ist die Freizeit (inkl. Schlaf ;-) ) damit völlig weg.

Wie auch andere bereits angemerkt haben, planst Du eine durchschnittliche wöchentliche Auslastung von 40 Std. Studium und ca. 30 Std. Arbeit ...
Um im Kontext zu den Präsenzveranstaltungen überhaupt auf diese Stundenzahl zu kommen müsstest Du wohl schon jedes WE arbeiten- hier wäre die Frage, ob das rechtlich überhaupt geht. Alternativ hast Du ein Arbeitszeitkonto und arbeitest in den Vorlseungsfreien Zeit etwas mehr. Vorlesungsfrei heisst allerdings nicht "Ferien"- in diese Zeiträume fallen Prüfungen, Praktika und andere zu erbringende Studienleistungen.

Ich habe zu meinem Vollzeitmaster 25 % gearbeitet ...damit war ich vollkommen ausgelastet. Wie MoonKid bereits erwähnt hat, möchte man es ja auch mit entsprechenden Noten machen ....und nicht "irgendwie durchkommen" :wink1:

Regelzeit und ein sehr guter Abschluss bedeuten schon viel Aufwand- ich denke, Du solltest als Arbeitsauslastung eher 25-50 % (maximal!) anpeilen. Auch damit hast Du so gut wie keine Freizeit mehr...bei 75% kannst Du dann tatsächlich auch das schlafen "abhaken". Ich denke nicht, dass dieses Pensum, welches Du Dir vorgenommen hast, auf Dauer gesund ist!

Kann ich das Studium in der Regelzeit von 6 Semestern schaffen?

Das hängt davon ab, wieviel Du in Arbeit und Studium investierst, welchen Anspruch Du an die Noten hast und ob Du Wert auf Deine Gesundheit legst...
Ein Semester ist auf einem Workload von 900 Stunden berechnet.
 
Danke für eure Antworten, die FH habe ich kennengelernt und bin bis jetzt zufrieden.
Was die Arbeitszeit angeht so arbeite ich jeden freien Tag wo keine Vorlesungen sind oder diese nur am Morgen sind, ich arbeite nur SD! Jeden Monat 1 WE frei.

Ja der Studiengang heisst Pflege weil du dich selbst entscheiden kannst in welche Richtung du dich entwickeln willst, etweder Management oder Wissenschaft.
 
Die Workload des Studiums beschränkt sich aber nicht nur auf die Vorlesungen. Die sind das Wenigste. Vorbereitung, Präsentationen, Arbeit für Leistungsnachweise - pass auf, was Du Dir da aufbürdest!

Fang ruhig erstmal so an (ist jetzt eh zu knapp, um noch was zu ändern) und entscheide bei Bedarf, ob Du die Arbeitszeit reduzieren oder das Studium verlängern willst.
 
Seit dem 1. Oktober studiere ich Pflegepädagogik und bin Freiberuflerin zu 100 %. Allerdings arbeite ich derzeit nicht mehr, da mir das gerade am Anfang zu stressig geworden ist. Die zusätzliche Aufarbeitung der Module aus den Vorlesungen/Seminaren, die anstehenden drei Hausarbeiten und vier Präsentationen sowie die Klausur wird eine Herausforderung für mich sein. Die Finanzierung der nächsten 7 Semester stellt darüber hinaus auch eine Herausforderung dar. Mein Problem: Ich falle so ziemlich aus allen Rastern jeglicher finanzieller Unterstützung aus und eine Festanstellung ist ebenso nur ein Tropfen auf den heißen Stein und wäre mir ehrlichgesagt zu viel. Die Freiberuflichkeit ermöglicht mir mehr Flexibilität, wenn die Auftragslage stimmt. Der Nachtteil daran: Es kann passieren, dass ich keinen Auftrag in der Nähe meines Wohnortes finde und zudem auch die Auftraggeber mich nicht nehmen, da ich nur vier Tage die Woche kann. Der Vorteil widerum ist der: Ich bin maximal flexibel und kann selbst entscheiden, ob ich arbeite oder eher nicht.
 
Oh je, das mit dem "aus allen Rastern fallen" kenne ich gut. Und ich weiss nur zu gut, wie stressig es ist, wenn man sich Sorgen machen muss, ob man genügend Dienste zum einfachen Leben zusammenbekommt. Kein Bafög, kein Stipendium usw - dafür abhängig von frei zu vergebenen Diensten in der Klinik.
Die für mich beste Lösung war daher -> duales Studium in einer anderen Stadt für den Bachelor und nun eine berufsbegleitende Studienvariante im Masterstudium + Teilzeitarbeit (ohne diese Sorgen, woher das Geld kommt, weil ich einfach fest angestellt bin). Man muss sich stark organisieren und einschränken...und Prioritäten setzen. 3 Hausarbeiten sind natürlich viel, aber machbar...ich würde versuchen, eine to-do-Liste zu erstellen: wann muss ich was abgeben/halten/schreiben. Und ich würde möglichst wenig parallel machen - also nicht an 3 Hausarbeiten parallel schreiben. Schau, was thematisch ähnlich ist, Präsentationen fand ich wesentlicher schneller bewältigbar als Hausarbeiten. Vielleicht kannst Du eine Hausarbeit und jeweils eine Präsentation parallel bearbeiten?
 

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