Viele Probleme mit Mitarbeiterin und Stationsleitung - Kündigen oder bleiben?

hel09

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Hallo zusammen,

ich arbeite seit ca. einem Jahr als Stationssekretärin in einem Krankenhaus. Mir macht meine Arbeit eigentlich viel Spaß, aber es gibt zwei Dingen, die mich mittlerweile extrem belasten, 1. meine Arbeitskollegin, die auch als Sekretärin arbeitet und 2. unsere neue SL. Meine Kollegin und ich haben zur selben Zeit angefangen, sie arbeitet auf der Nebenstation, aber eigentlich ist es fast wie eine große Station. Ich komme leider überhaupt nicht mit ihr klar, sie macht mir viele Probleme, sie mischt sich immer in meine Arbeit ein, tut hinter meinen Rücken bei Problemen, die eigentlich nur sie hat immer von einem "wir" sprechen, ohne es vorher mit mir abzuklären und erzählt gerne gewisse Situationen anders als sie eigentlich waren, nur um mich schlecht darzustellen. Sie ist auch sonst sehr laut und gleich auf 180. Sie mischt sich auch bei den anderen immer ein und will immer und überall mittendrin sein. Sie ist auch sehr offen und geht auf jeden zu, sehr kontaktfreudig. ich habe gleich gemerkt, dass das mit uns nicht funktionieren wird und habe mich von Anfang an distanziert. Ich bin vom Typ her ( leider?) das komplette Gegenteil, bin eher ruhig und etwas schüchtern und bin nicht sehr offen. Mit meinen anderen Mitarbeitern und den Assistenzärzten komme ich super klar, arbeite sehr gerne und habe bis heute nie Probleme mit denen gehabt. Jetzt haben wir seit fast 2 Monaten eine neue SL und sie lässt sich leider sehr von meiner Mitarbeiterin beeinflussen, alles was meiner Mitarbeiterin an mir nicht passt, erzählt Sie der SL und die SL kommt dann immer auf mich zu und will das ich die Sache x und y ändere. Seit neustem will sie auch, dass ich fast eine Stunde früher Pause mache ( wir haben 30 Min) weil ich in einer Zeit Pause mache, wo Patientenaufnahmen kommen und Essen verteilt wird. Ich finde diese Argumente sehr schwach, da wir Patienten zu jeder Zeit aufnehmen, auch zu der Zeit, wo sie möchte, dass ich Pause machen und mit dem Essen verteilen habe ich nix am Hut, ich helfe nur aus, wenn sie Hilfe brauchen und auch da frage ich oft nach. Meine Kollegin allerdings, hilft immer beim Essen verteilen, sie möchte das so machen. Wenn ich in der Pause bin, leite ich das Telefon auf sie um und das ist für sie natürlich mehr Stress und das will sie nicht. Ich habe am Anfang einfach ok gesagt, weil ich kein Ärger wollte, aber ich stecke seit fast einem Jahr immer sehr viel weg und ich will das nicht mehr. Die SL ist auch viel kühler zu mir als zu ihr, obwohl Sie nicht mal einen Tag mit mir gearbeitet hat, sie will lieber auf der Nebenstation arbeiten, da gefällt es ihr besser. Ich arbeite auch 1x Woche im PCR-Abstrichzimmer und auch da setzt sie sich nicht für mich ein, wenn die PDL will, dass ich mehrere Tage unten arbeite, die andere sei ja da. Das regt mich tierisch auf, ich wurde nicht eigestellt, die ganze Zeit diese Abstriche zu machen, ich bin an diesen Tagen komplett aus dem Stationsalltag weg und das macht mir das Arbeiten am nächsten Tag echt schwierig. Ich hab jetzt nur wenige Situationen geschildert, es sind eigentlich viel mehr und mir geht langsam echt die Kraft aus und ich gehe momentan echt nicht mehr gerne zur Arbeit. Ich bin echt zwiegespalten, ob ich bleiben soll oder gehen soll. Eigentlich will ich jetzt nicht gehen, mir wurde Bildungsurlaub für meine Fortbildung im Herbst genehmigt und mir macht das Arbeiten viel Spaß und ich mag den Rest meiner Kollegen und die Stationsärzte sehr und ich gebe mir viel Mühe auf der Arbeit und habe von beiden Seiten immer nur positives Feedback bekommen. Mit unserer (richtig tollen)Stellvertretung kann ich nicht sprechen, der ist leider bald weg und ich hab da überhaupt keinen Ansprechpartner mehr.

Es tut mir Leid für den langen Text, ich weiss aber echt nicht weiter, vielleicht hat hier jemand einen Rat für mich?
 
Wie lange arbeitest du schon da? Also ich habe Mal den Satz gesagt: Ich kann mit jedem arbeiten, aber nicht jeder mit mir. Kann jemand nicht mit mir arbeiten ist das sein Problem,nicht meins.
Geh nicht auf alles ein, was sie sagt und will, je mehr du auf sie mehr eingehst, je mehr wird sie einfordern.
Mein Tipp: Zieh dein Ding durch, so wie du es möchtest und wenn sie dir zu sehr auf den Pelz rückt, setze ihr Grenzen. Das kann man auch, wenn man eher introvertiert ist. Einmal eine Ansage und die immer wortwörtlich wiederholen nie sich auf Diskussionen einlassen!
Wenn du immer nachgibst wird es nicht besser und egal wo du arbeitest, schwierige Kollegen gibt es überall und Chefs, die man nicht mag oder schätzt.
Wenn sie nicht will, dass du das Telefon umstellt, mache es nicht, aber gehe auch nicht Fan, wenn es läutet. Ist die SL eine Marionette? Ich würde ihr sagen, dass ich das selbst mit ihr klären will.
 
Im Gegensatz zu aquarius denke ich, dass hier ein moderiertes Konfliktgespräch mit allen Beteiligten angebracht wäre. Ich würde mich an Deiner Stelle an die MAV (oder den Betriebsrat oder was auch immer davon ihr habt) wenden und um ihre Unterstützung beim Gespräch bitten.

Deine Kollegin und Du, ihr seid vom Charakter her unterschiedlich. Ihr müsst einander nicht lieben, aber miteinander arbeiten können. Du hast Dich von der Kollegin von Beginn an distanziert und damit auch von Deiner Seite die Zusammenarbeit erschwert. Ihr werdet dies meiner Ansicht nach besser lösen können, wenn eine neutrale Person Euch durch ein Gespräch führt. Die Stationsleitung scheint in Deinen Augen nicht dazu geeignet zu sein - deshalb müsstet Ihr möglicherweise sogar die Pflegedienstleitung ins Boot holen,

Du wirst allerdings nicht erreichen können, dass alles nach Deinen Wünschen läuft. Es existieren betriebliche Notwendigkeiten, denen Du Dich ebenso wie die Stationsleitung beugen musst. Du kannst Dir Deine Tätigkeiten und Einsatzorte nicht nach Wunsch aussuchen. Wenn Du im Abstrichzimmer gebraucht wirst, kann man Dich dort einteilen; wenn Essen verteilen oder ähnliche unterstützende Tätigkeiten zu Deiner Stellenbeschreibung gehören, greift ein "damit hab ich nichts am Hut" nicht. Und wenn es für den Stationsablauf sinnvoller ist, in Stoßzeiten das Telefon zu besetzen, dürfte eine entsprechend angepasste Pausenzeit zumutbar sein.
 
Vielen Dank für die Antworten!
Ich gehe meistens sehr selten auf die Dinge ein und diskutiere auch nicht lange mit ihr wenn ich ehrlich bin. Ich gehe dann einfach weg, einfach damit nicht noch mehr schlechte Atmosphäre entsteht. Ich glaube es regt sie halt auch auf, dass ich mit allen klarkomme, nur nicht mit ihr, das merken auch meine anderen Mitarbeiter. Das nicht nur sie an unserer schlechten Beziehung schuld ist weiß ich, mein distanziertes Verhalten von Anfang an war/ist nicht in Ordnung.

Mir ist schon bewusst, dass nicht alles nach meinen Wünschen laufen kann. Es läuft auch nicht alles, so wie ich es will und das ist auch ok so, gehört dazu. Allerdings stört mich das Verhalten der SL extrem. Nur weil die andere eine bestimmte Meinung von mir hat, muss sie nicht alles glauben, vor allem wenn sie noch nicht mit mir richtig gearbeitet hat. Ich mache seit genau einem Jahr zur fast selben Uhrzeit Pause und es hat sich noch nie jemand beschwert und meine alte SL war bei solchen Sachen sehr streng, sie hat uns auch immer darauf hingewiesen bei Personalmangel mitzuhelfen, was ich auch immer mache. Es ist ja nicht so das diese Aufgaben in meiner Stellenbeschreibung standen, würde sie ja sonst jederzeit machen. Wenn die andere sich dafür entscheidet trotzdem andere Sachen zu machen, dann ist das ehrlich gesagt nicht mein Problem und mich dafür zu "bestrafen" finde ich nicht in Ordnung. Ich mache auch einige Dinge, die sie nie macht, mache daraus allerdings kein Problem, spreche das nicht mal an.

Zu der Pausenzeit nochmal: die meisten Patienten kommen entweder vor meiner Pause oder nach 13 Uhr. Ich gehe auch nicht sofort zum Patienten, sonders lasse sie erstmal auf Station ankommen und wenn sie einen Eingriff/OP hinter sich haben, dann lasse ich sie erstmal sowieso in Ruhe, müssen sich ja erstmal ausruhen. Sowas wüsste sie aber auch, wenn sie wenigsten ein paar Mal mit mir gearbeitet hätte.

Ich könnte natürlich zur PDL gehen, habe allerdings die Angst, dass dann alles nur schlimmer wird. Unsere PDL wurde jetzt auch komplett neu besetzt und die müssen sich jetzt erstmal mit den ganzen Kündigungen auf unseren Stationen und im Rest des Hauses kümmern. Mein Problem erscheint dann selbst mir recht banal verglichen damit. Wir haben auch einen Betriebsrat, eine Mitarbeiterin von mir ist da auch drin, weiß aber nicht, ob die da was machen können, habe mir schon mal überlegt mit ihr zu reden, mir fehlt allerdings ein bisschen das Vertrauen zu ihr alles zu erzählen.

Überlege mehr und mehr zu kündigen und eine neue Arbeit zu suchen, sage mir jedoch immer wieder, dass ich mich nicht unterkriegen lassen soll und auch mal Konter geben soll und meine Meinung sagen soll, SL hin oder her. Würde es auch blöd finden genau jetzt zu gehen, da ich nächstes Jahr im Herbst sowieso nach Fortbildungsende eine neue Stelle suchen würde. Wenn ich jetzt eine neue Arbeitsstelle anfange, dann würde ich da auch nur ein Jahr bleiben. Macht sich glaub ich nicht so toll im Lebenslauf.
 
Wenn Du nicht mit jemandem redest, wird sich nichts ändern. Bitte den Betriebsrat um einen Termin, schildere das Problem aus Deiner Sicht und bitte um ein moderierendes Gespräch.
 
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Du kannst das Gespräch mit ihr suchen und wenn das nicht klappt, würde ich mit Betriebsrat machen. Wenn du gleich mit Betriebsrat als Moderator daher tanzt wird es eine schwere Zukunft. Hinterher sagt sie, dass Sie von gar nichts wusste und der Betriebsrat wird sich erstmal seinen Teil denken.

Meine ganz ehrliche Meinung? Ich würde gar nicht lange rum machen und mir was neues suchen. Hätte gar kein bock mit jemanden zu arbeiten der nicht auf meiner Wellenlänge ist. Hätte auch absolut keine Lust darauf mit Betriebsrat sowas zu klären.
Stellen gibt es genug, wenn du aber nach 4 oder 5 Wechsel ständig solche Probleme hast solltest dir Gedanken machen.


Wie sagt man so schön. Die Pflege wär' 'n geiler Job, ohne Kollegen. Drum bin ich Nachtwache. Beste leben.
 
Versuch bitte nicht ihre Gedanken zu lesen, ihr seid total verschieden. Gehe eher in dich und überlege, wie du weiter strategisch vorgehst. Bleiben oder gehen ist eins, aber solche Kollegen gibt es leider überall und irgendwann ist dein Lebenslauf einen Meter lang.
Bei euch haben mehrere gekündigt? Sowas stresst auch die die da bleiben... Gibt es triftige Gründe für die Kündigungen? Dann wäre vielleicht auch da Handlungsbedarf...
Was in deiner Stelle Beschreibung steht musst du machen, steht Hilfe bei der Essensausgabe und - Bestellung musst du das machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erfahrungsgemäß wird nichts für bessere kollegiale Bedingungen getan. Es bleibt immer nur Versetzung oder Kündigung.Wenn die Führungskraft rational gesehen nichts mit Führung zu tun hat, dann kann man nur kündigen. Diese Leute sind meist so perfide gestrickt,da kommt man nicht dagegen an. Es ist traurig, dass man keinen Fokus auf Personalauswahl hat und einmal drin, bekommt man diese Leute nur schwer raus. Allgemeine ist der professionelle Umgang im Pflegebereich sehr niedrig und wird deshalb auch nicht wirklich ernst genommen.
 
Wie oft willst du noch deinen gleichen Post einstellen? Das kannst bitte unterlassen!
 
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