Unterschied zwischen den 3 Studiengängen?

Hallo,

das KrPflG ist bereits 2008 durch des Pflegeweiterentwicklungsgesetz dahin gehend geändert worden, dass die Berufsausbildung (incl. Prüfung mit Berufszulasung!) komplett an einer Hochschule stattfinden kann.
Das jahrelange geplante - und von der Landespolitik forcierte- Projekt in NRW des Gesundheitscampus ist damit also möglich gemacht worden.

Die seit etwa 5 Jahren bestehenden flächendeckenden Kooperationen werden so also erstmalig um eine reine Hochschulausbildung ergänzt.

Ich verfolge das Thema schon seit ca. 3 Jahren, da auch ich gespannt bin auf etwaige Veränderungen.

Ich glaube, dass sich in den nächsten 10-15 Jahren neue Aufgabenverteilungen und Berufsbilder entwickeln werden:

  • Die Modellprojekte für die integrierende und generalistische Ausbildung sind 2008 evaluiert worden. Die neue Regierung hat die Zusammenführung der drei Berufsausbildungen zu einem neuen in Ihrem Koalitionsvertrag.
  • Im Rahmen des seit Jahren in Entwicklung stehenden Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR), welcher die Berufsausbildungen in der EU anhand der Möglichkeit der Zuordnung an verschiedenen Kompetenzstufen "misst", muss eine Kompatibilität innerhalb der EU erreicht werden. In diesem Zuge sind mit dem neuen KrPflG von 2004 auch solche Dinge wie Pflegeforschung mit auf den Lehrplan geraten. Das Manko: man kann die Messlatte nicht auf EU Niveau hängen, während wir die einzigen sind, welche noch kein Abitur als einzige Zugangsvoraussetzung fordern!
  • Wenn also bestimmte Kompetenzstufen (die eben Problemlösungsfähigkeiten in komplexen Situationen anhand wiss. Erkenntnisse und eine interdisziplinäre Entscheidungsfindung beinhalten), dann könnte es tatsächlich so kommen, das die GuKP eben der Bachelor ist und es daneben noch eine 2 bis 3 -Jährige Schulische Ausbildung gibt. Diese dann halt für Nicht -Abiturienten, so wie es in der Schweiz die 3- Jährige Ausbioldung zur FAGE gibt.
  • Hieraus wird sich ergeben, in welcher Konstellation man zukünftig arbeten wird...also wieviele Personen mit welcher Qualifikation in Zukunft "am Bett" stehen.
Was mir aufgefallen ist:
Ähnlich fing es 1998 mit einigen Modellprojekten in NRW an....man hat schon mal ein neues Curriculum getestet; man hat in Deutschland "so grob" über ein neues Pflegegesetz diskutiert und 1996 auch einige Fhs gegründet (deren Studieninhalte damals schon kompatibel waren mit den Inhalten der Landesrichtlinien von NRW und den Anforderungen des neuen KrpflG).
Nun, diese Projekte wurden für gut befunden, die Studierenden kamen auf den Markt, die Eckpunkte des Gesetzes wurden immer "konkreter".

Ich denke einfach, dass viele "Marschrichtungen" sich schon lange im Vorfeld abzeichnen, bevor diese schwarz auf weiss in ein Gesetz einmünden.

Dass nun NRW Millionen investiert um eine neue Hochschule "aus dem Boden zu stampfen", dass in Anlehnung an dieses Vorhaben mal "eben schnell" einige Öffnungsklauseln gesetzlich verasbchiedet wurden, dass immer mehr Hochschulen bestimmt Programme einstellen und sich auf die Kooperationen mit Praxiseinrichtungen konzentrieren (um eben die Pflegekräfte direkt mit auszubilden), sind in meinen Augen schon Signale.

Parallel dazu gibt es EU geförderte Projekte an Hochschulen zur Vereinfachung der Anrechnung von bisherigen Leistungen auf ein Studium. Es gab schon Stimmen in der EU, welche überlegt haben, die Zugangsvoraussetzungen zur Pflegeausbildung EU-weit auf 12 Jahre Schulbildung anzuheben.

Mann kann einfach nicht mehr Deutschland als separates Land sehen, sondern muss es vor dem Kontext der EU betrachten.
Einige Dinge werden angeglichen werden....dazu gehört halt auch Bildung (Stichwort: Bologna).

Dass sich die nächsten 50 Jahre nichts ändert halte ich für eine sehr gewagte Aussage
:smoking:
 
doch es wird sich sicher etwas ändern, nur wird es besser oder "verschlimmbessert"? Darüber werden wir uns in 10 Jahren eine bessere Meinung bilden können.

Fakt ist, derzeit gehen wir wieder weg von der Bezugspflege zur Funktionspflege - das kann ja wohl nicht Sinn und Zweck der Weiterentwicklung sein, vermute ich mal.

Aber wir kommen vom Thema ab, das ja lautet worin unterscheiden sich die Studiengänge.
 

Ähnliche Themen