Übungen an den Schülern?

Peacemaker

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Exam. Gesundheits- und Krankenpfleger
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Neurologie
Hallo zusammen ich bin es mal wieder,

ich habe mich die letzten Tage viel mit dem Beruf beschäftigt - Dokumentationen geschaut, Artikel gelesen usw - und dabei ist mir aufgefallen das im Theorieunterricht viele "Übungen" von Azubis an Azubis ausprobiert werden. Unter anderem Blut abnehmen oder Magensonden über den Nasengang legen. Da wollte ich mal fragen, ob das nur überspitzt dargestellt wird oder ob man wirklich mit sowas rechnen muss. Ich meine manche Dinge sind ja nicht ganz ungefährlich denke ich mir.
Habe in der Suchfunktion leider nichts dazu gefunden (außer das man sich untereinander wohl mal waschen tut).

LG :)
 
Wir haben so einen Quatsch damals nicht gemacht.
 
Hallo

Bei uns wurde weder gespritzt noch Magensonden gelegt. Jeweils mit der Begründung, dass das Risiko zu groß sei, dass was passiert. Vor allem bein Legen von Magensonden (Vagusreiz und dadurch Bradycardie).
Wir haben uns "nur" gegenseitig gefüttert und die Zähne geputzt.
 
Hallo,

Das wird von Schule zu Schule unterschiedlich sein.
In meiner Ausbildung wurde auch einiges aneinander ausprobiert. Einfach weil man sich dann auch besser in den Patient versetzen kann oder um es einfach vorher zu lernen und nicht am Patient "übt".
Beispielsweise gegenseitig Zähne putzen, einfach probiren dann weiß man wie das Gefühl für den Patient ist. Braucht man nicht mehr viel theoretisch zu überlegen.

Lagerungen kann man auch sehr gut aneinander üben. Entweder so oder direkt am Patient.
Klar macht es Sinn das vorher theoretisch zu besprechen, aber nur weil man das theoretisch gehört hat und n Bild gesehen hat kann man noch nicht lagern.
Fand ich sehr sinnvoll.
Es wird keiner verletzt oder was, es macht Spaß und man lernt was.
Bringt auch n bisschen frischen Wind in die ganze Theorie.
Und gefährlich ist das auch nicht.

Es ist unterschiedlich was aneinander geübt wird.
Aber was wichtig ist. Du MUSST nichts machen. Siehe es eher als Angebot.
Wir hatten auch die Möglichkeit gegenseitig Blut abzunehmen unter Aufsicht einer Ärztin die unterrichtet hat.
Aber das war 100% freiwillig. Wer das nicht wollte hat es einfach nicht gemacht.
Ich habe mich für eine Freundin zur Verfügung gestellt, das sie an mir üben durfte. Ich hatte es vorher schon mit einer Freundin aus meinem Kurs in der Praxis geübt (unter Aufsicht von Kollegen ^^)


Also musst keine Angst haben das du irgendwas tun musst was dir unangenehm ist oder wovor du vielleicht Angst hast.
Dann sagst du eben das du das nicht möchtest und gut ist.
Keiner wird dich zu etwas zwingen.

Wie gesgat, sieh es eher als LernAngebot das du nutzen kannst.
Und vieles ist eben auch wirklich harmlos und macht eher Spaß
 
Na Angst davor habe ich auch nicht. Wollte nur wissen, ob das der Realität entspricht. Wenns hilft immer her damit.^^

Danke für eure Antworten :)
 
... Beispielsweise gegenseitig Zähne putzen, einfach probiren dann weiß man wie das Gefühl für den Patient ist. ...
Ist siche rnur falsch formuliert. Es muss heißen: man weiß, wie man sich selbst dabei fühlt und kann ev. erahnen, wie es dem Pat. geht.

Elisabeth
 
Bestimmt,zumal Krankenpflegeschüler in der Regel ihre Beißerchen(noch) nicht unter fließendem Wasser abspülen können :mrgreen:.
 
@ZNA Öse: :lol1:

Wir haben uns gegenseitig Essen angereicht, Kinästhetik geübt und auf freiwilliger Basis Blut abgenommen. Für die meisten Sachen musste die Puppe herhalten.
 
Also wir mussten uns damals gegenseitig die Beine waschen ^^ natürlich durften wir die Jeans anlassen und mussten nur hochkrempeln. Das war eigentlich mehr dazu gedacht, dass man mal weiss, wie es sich anfühlt, wenn man von jemandem angefasst wird. Dann mussten wir uns gegenseitig die Zähne putzen, Essen eingeben, Blutabnehmen (freiwillig, hat aber jeder machen wollen), subcutan NaCl spritzen und natürlich so Sachen wie Transfer, lagern im Bett usw. Ich persönlich fand das aber alles nicht schlimm, da es nie Zwang war. Wenn man nicht mitmachen wollte, wars halt so. Aber es haben immer alle mitgemacht, weils auch sehr lustig dann zuging und es immer Stunden voller Lachkrämpfe und Spaß waren.
Ich kenne aber auch welche, bei denen in der Schule wurden Magensonden gelegt, Ganzkörperwaschung nur in Unterwäsche, Toilettengang in Begleitung. Naja, ob sowas wirklich sein muss ist fraglich.....
 
Bin jetzt im 2. Kurs und wir haben auch die Übungen mit Anfassen (um "den Menschen zu erspüren", O-Ton), sich gegenseitig in Badesachen waschen, Lagern und Kinästhetik gemacht. Bis letztes Jahr stand zwar noch Blut abnehmen auf dem Plan, allerdings wurde das vom letzten Kurs dann heftigst kritisiert, weil alle wohl blaue Flecken hatten.

Dabei war allerdings die freiwillige Basis oberstes Gebot. Wer nicht wollte, musste auch nicht.

Ich kenne aber auch welche, bei denen in der Schule wurden Magensonden gelegt, Ganzkörperwaschung nur in Unterwäsche, Toilettengang in Begleitung. Naja, ob sowas wirklich sein muss ist fraglich.....

...Ernsthaft? o.O
 

Jo, ernsthaft. Die haben das zwar nicht gewollt, aber hatten nicht wirklich eine andere Chance (als Schüler traut man sich meistens nicht dagegen zu gehen wenn Lehrer das sagen). Aber wie gesagt, in meiner Schule wars Gott sei Dank nicht so.
 
Magensonden in Schulen als Versuchskaninchen zu legen finde ich schon etwas gefährlich. Wenn man einen Vagusreiz dadurch auslöst, jemand Bradykard wird, haste nen Notfall mit nem Schüler.

Ich habe abgelehnt
 
Wir haben uns gegenseitig Essen angereicht. Und AES an uns geübt, ebenso Kineästhetics.

Toll war der Ausflug im Rollstuhl:
eine Gruppe von 4-5 Personen und ein Rollstuhl. Und dann quer durch die Stadt. Schauen wie Menschen reagieren, wie es ist so "hilflos" zu sein. Das war toll und beeindruckend :D
Mich hat eine Verkäuferin so zugebaut, dass ich nicht mehr alleine aus dem Gang rauskam: ich wollte nach Büchern schauen und hinter mir stand auf einmal ein Karton, rechter und linker Gang waren zu schmal für mich...
Und da saß ich nun und hoffte auf Hilfe. Es kam keine, also rief ich um Hilfe - der Blick der Verkäuferin war toll, als mich ihre Chefin nach 10 Minuten endlich erlöste^^

Was auch gut war, waren die Übungen mit Blindheit und Taubheit ^^
Blind geführt werden oder nichts mehr zu hören zeigt einem was einem Angst macht, wenn man es nicht mehr kann.

Im ersten Block mussten wir uns gegenseitig auf Steckbecken setzen xD
Das war recht amüsant ^^
Natürlich mit Hosen an.

Auch toll war die Übung mit den VAC-Pumpen: wir durften sie uns gegenseitig ankleben und schauen ob wir sich dicht bekommen^^

Oder der Wundtag: wir haben an Früchten Wundversorgung geübt xD
Ne halbe Mango mit einer Nekrose zu versorgen macht Spass *kicher*

Oder Stoma-Platten anpassen und kleben^^
Ich bin ein WE mit einer angeklebten Platte rumgelaufen um zu schauen wie das ist. Einige andere haben damit angefangen, aber nach ein paar Stunden aufgehört. Was ich nun weis: es ist Mist, wenn der Beutel auf Hosenbundniveau sitzt oder der Gurt vom Auto draufdrückt :D
Und: ich bin gegen diese tollen nicht allergieauslösenden Platten allergisch xD

Was wir nicht, aber die Kurse vor uns durften war, sich gegenseitig Magensonden zu legen - Glück gehabt^^
Die haben sich gegeseitig in der Mensa mit Suppe durch die Sonde gefüttert xD

Bei eine Freund von mir ist es üblich gegenseitig Braunülen legen zu üben. Ebenso Blutabnehmen.
Wir haben in meinem Ausbildungshaus ein Blutentnahmeteam. Also lernen wir das nicht bzw. nur in Ausnahmefällen...
Mir hat das gegenseitige Blutzucker stixen schon gereicht -.-"
Mein Partner hat den Lanzette zu tief eingestellt: das war kein Zwicken, dass war mehr als nur ein Pieps... (Diese Einstellung ist so, dass man durch eine sehr dicke Hornhautschicht durchkommt..)

Alles in allem waren die Übungen toll, jedoch muss es im Kurs passen.
Wenn man "Fühl-" oder "Erfahrungserlebnisse" macht bzw. erfahren soll, dann stört kindisches Gekicher oder aggressive-ablehnende Haltung ungemein...
 
Also wir haben uns gegenseitig gewaschen, gelagert, Zähne geputzt und Haare gewaschen. Zum Themenbereich Ernähren haben wir uns gegenseitig das Essen anegreicht, sowohl in Stückchenform als auch passiertes/breiiges. Magensonden legen war bei uns freiwillig. Da wurde niemand zu gewungen, aber wer das natürlich gerne ausprobieren wollte und auch einen freiwilligen Mitschüler/in gefunden hat, der durfte das machen. Blutdruck, Puls und Temp. unter dem Arm messen war dann aber wieder Pflicht :D
Ich sag mal so, die einfachen und ungefährlichen Sachen sind schon verpflichtend, wobei ich behaupte, wenn das jemand partout nicht wollen würde, dann müsste er/sie es nicht mitmachen. Aber viele sachen sind echt spannend, z.B. wenn man im Bett auf einmal von unten nach oben "transportiert" wird, oder wenn man auf einmal mit 135° gelagert wird :) So sachen wie Magensonden und s.c. spritzen muss jeder für sich selbst vereinbaren und entscheiden können ;) Bei den Magensonden hab ich mir zB eine ganz dünne legen lassen, das kitzelt dann mehr als alles andere :D Ist aber denk ich auch mal abhängig davon, wie sehr du deinem/deiner Mitschüler/in vertraust ;)
 
Ich frag mich manchmal, wie der Mediziner so ausgebildet werden kann. Die gynäkologische Untersuchung übt man an der Freundin? Für die Auskultation muss der Schauspieler herhalten? Gibt es die Koloskopie erst am Kommulitonen?

Ich kann net verstehen, dass man heutzutage solche Übungen braucht um z.B. empathisch reagieren zu können? Können alle, die net vorher geübt haben, net richtig waschen und lagern?

Selbsterfahrung- gut und schön- aber nur da, wo sie auch Sinn macht und net unter Zwang. Selbsterfahrung aber net, um mal zu spüren, wie der Pat. sich so fühlt. Man kann net wissen, wie der Pat. sich fühlt. Man sollte aber in der Lage sein, zu beobachten, wie er sich fühlt. Wenn ich da nur nach meinen eigenen Wahrnehmungen suche, werde ich der Sache mit der Empathie kaum gerecht werden.

Elisabeth
 
Wir haben uns auch gegenseitig in Badesachen gewaschen, Essen angereicht, ASE´s gemacht und Blut abgenommen.
Das mit dem Magensonde durch die Nase legen, kenn ich von ner Freundin, die haben das in der Schule gemacht, was ich nicht gerade toll fand. Sie hatte sich auch geweigert dies zu tun.
 
Geht es bei solchen Übungen ausschließlich um Selbsterfahrung? Oder nicht großteils auch darum, die Technik zu erlernen? Mir muss kein Kollege Blut abnehmen, um mir zu zeigen, wie sich das anfühlt - das Vergnügen hatte ich nämlich schon.

Lagerungstechniken und Transfers etc. "übt" man meiner Meinung nach besser zuerst an Gesunden - ich kann einen Patienten nicht aus Jux und Dollerei verschiedene Lagerungen in einem Rutsch ausprobieren.
 
Von Auskultationen oder Abhören am Kommilitionen hab ich schon gehört (getrennt nach Geschlechtern, natürlich).

Nicht-invasive Techniken am Gesunden zu üben finde ich legitim. Natürlich auf freiwilliger Basis.

Ich hab auch mein Stethoskop auf einen Shunt gelegt, einfach nur, ums mal zu hören, ohne Indikation. Die Patientin hat's nicht gestört - jedenfalls hat sie nichts Gegenteiliges behauptet.
 

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