Tipps für Gespräche mit Patienten

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sandyrosita

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Huhu,

ich habe gerade meinen 1. Stationseinsatz. Bin seit Montag dabei und habe schon oft gesagt bekommen, dass ich mit den Patienten mehr reden soll und nicht nur sagen, was ich gerade mache. Ich hab nur ünerhaupt keinen Plan was ich mit den Reden soll. Ich finde es komisch, mit einem Patienten beim Waschen oder so über Familie oder so zu reden. Wie macht ihr das? Habt ihr da vielleicht ein paar Tipps?

Liebe Grüße Sandra
 
Hi Sandra,

das klingt jetzt vielleicht blöd, aber ich finde, das Wetter ist immer wieder ein gutes "Gesprächsthema". Gerade jetzt, wo es so heiss ist kommt man doch recht schnell ins Gespräch - gerade beim Waschen :mryellow:

Du musst ja nichts Privates von dir erzählen, aber beginne doch einfach mal ein Gespräch auf den Pat. bezogen, z.B. ob er heute noch Besuch bekommt, ob er Kinder/Enkel hat, was ihn überhaupt ins KH gebracht hat usw. Natürlich sollte man auch nicht zu neugierig sein bzw. den Pat. nicht zu Nahe treten. Man muss eben lernen abzuwägen, was jetzt gerade gut kommt und was nicht.
Ich finde es immer recht einfach, mit jemanden ins Gespräch zu kommen, wenn man daran auch wirklich interessiert ist. Außerdem reden die Pat. oft schon von sich aus und erzählen gern :wink1: Gerade bei älteren Menschen beobachtet man es immer wieder, dass die gern der jungen Schwester was von "früher" erzählen *g*

Versuch einfach mehr aus dir heraus zu gehen und dann klappt die Kommunikation bald schon ganz von allein!
 
Hi,
ich arbeite In der stationären Pflege,da wohnen die Patienten ja schon einige Zeit(bis zu Jahren) und kennen das Pflegepersonal auch gut.Also eine Vertrauensbasis besteht.

Ich persönlich erzähle auch gerne etwas von mir das finden die Personen auch sehr interessant,weil es auch eine Abwechslung zu dem Alltagstrott ist,meistens nach 1 Woche sprechen die Bewohner einen in dieser Hinsicht an und fragen dann nach und ich finde das es ihnen den Aufenthalt im Pflegeeim dann etwas erträglicher macht.

Ich würde auch nicht zufrieden sein wenn mein Tag aus
aufstehen ,waschen ,anziehen ,Mahlzeiten zu sich nehmen, zwischendurch mal an der Gymnastikgruppe teilnehmen,wieder Essen,auch mal frensehen ,ausziehen ,ins Bett legen und schlafen bestehen würde!!

Ihr etwa..........:down: :dudu: :x
 
Hallo sandyrosita,

das gute Patientengespräch gehört meines Erachtens so zum Schwierigsten, was man sich vorstellen kann. Ein gutes Gespräch kann durchaus stattfinden, auch wenn es nebenher beim Waschen stattfindet z.B. Das Patientengespräch ist ein wichtiger Anteil der Pflege! Im Grunde geht es darum auf die Gefühls- und Stimmungslage des Patienten einzugehen. Also: um einen Anfangsfaden zu haben, kann man z.B. danach fragen, wie die Nacht verbracht wurde, wie sich der Patient fühlt, ob er gut geschlafen hat, ob er Schmerzen hat. Man kann auch fragen, ob Besuch erwartet wird und wer kommt. Meist ergibt sich dann aus dem Gespräch heraus das weitere Vorgehen. Wenn man versucht sich in den Patienten hinein zu versetzen kommen da schon von selbst die Ideen.

Wichtig ist nur, das man unbedingt wertende Äußerungen vermeidet, das man nicht versucht den anderen zu verbessern oder den moralischen Zeigefinger zu erheben oder versucht den Patienten zurechtzuweisen. Man redet nicht dazwischen und vor allen Dingen man breitet dort nicht seine eigenen Sorgen aus. Das geht nur im absoluten Ausnahmefall! Auch Duzen ist nicht erlaubt, es sei denn, es ist ein persönlicher Bekannter oder Verwandter. Schon gar nicht die Anrede Oma oder Opa bzw. irgendwelche Verniedlichungsformen dessen. Sowas kommt offenbar auch vor. Ich selbst habe das zwar noch nicht gehört, - doch einmal, war eine Ausländerung aus Litauen, die das gemacht hatte, die sagte immer Omchen, schrecklich.
Hilfreich ist eine ruhige aber frische klare Ansprache und eine sehr gute Portion Gelassenheit, gepaart mit positiver Ausstrahlung und Mitgefühl.
Zusatz: Ältere Menschen sind zwar oft schwerhörig, das braucht aber kein Grund zu sein gleich alle
"anzubrüllen" ;-).

Das alles muß gelernt werden und dauert seine Zeit. Von Mal zu Mal wird man besser. Bleib geduldig mit Dir selbst und überdenke hinterher Dein Verhalten. Mit der Sicherheit im Beruf wird auch das Patientengespräch qualitativer und wirksamer, denn es hat auch entscheidend was mit der Lebenserfahrung zu tun. Sehr hilfreich ist die Methode (die eigentlich keine ist, sondern eine menschliche Haltung in der Kommunikation darstellt), der

Integrativen Validation.
Klick mal hier, aber erst zu Ende lesen.
Es wird Dir helfen!
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Hier herunterladen falls nicht vorhanden.

Die IVA ist in erster Linie ein Hilfsmittel im Umgang mit alten und dementen Menschen im Altenpflegeheim. Das ist aber eben nur zum Teil richtig. Die Integrative Validation sollte als Grundkurs pflichtgemäß jede Schwester und jeder Pfleger absolviert haben, denn im Krankenhaus sind sehr viele ältere Menschen und damit auch Demente zu pflegen, wenngleich ein Krankenhaus natürlich kein Altenpflegeheim ist. Leider ist das in der Ausbildung nicht vorgesehen, soweit ich weiß. Dennoch ist es sehr nützlich und hilfreich darüber Bescheid zu wissen. Aber auch für jüngere und geistig gesunde ist die IVA als grundsätzliche, aber dem Alter entsprechend zugeschnittene Methode geeignet. Ich habe diesen Grundkurs, üblicherweise nach Nicole Richard, absolviert. Die Seminarleiterin sagte uns: jeden Tag einen Menschen validiert und Du hast eine gute Tat getan. Sie hatte unbedingt recht!
Also diese Kommunikationsform hilft auch enorm im täglichen Miteinander im Alltag, auch auf der Station im Krankenhaus und im Wohnbereich des Altenpflegeheims. Dabei muß sie natürlich auf die jeweilige Gruppe zugeschnitten sein. Ich beziehe mich dabei auf den zweiten, dritten und besonders auf den vierten Absatz in den Ausführungen über IVA hinter dem Link, welche eben auch auf normale gesunde Menschen anwendbar sind. Um Übung zu bekommen sollte sie bei jeder Gelegenheit angewendet werden. Das geht dann so in Fleisch und Blut über, das man es selbst nicht mehr bemerkt und so zur eigenen Haltung wird. Das ist unbedingt erwünscht.

Ich hoffe ich konnte Dich weiterbringen.

Herzlichen Gruß
vom
Unitarier
 
Hallo Sandyrosita,

das mit den Patientengesprächen wird mit der Zeit. Du bist ja erst seit Montag auf Station, du musst dich ja erst mal eingewöhnen :wink:
War mir am Anfang auch nicht immer sicher, was ich so reden soll...ich glaub das kennt jeder der an seine Anfänge zurück denkt (bin ja auch noch im Unterkurs aber schon seit Oktober 06 dabei)

Bei Patienten die ich überhaupt nicht kenne, rede ich auch erst mal über das Befinden des Patienten, wie er denn geschlafen hat, wie es z.B. mit den Schmerzen ist, ob er Besuch bekommen hat, Wetter usw...
wenn ich die Patientin schon mal kenne frage ich beim Waschen z.B. wie sie/er sich am liebsten daheim gewaschen hat Waschbecken, Badewanne, Dusche; ob sie sich regelmäßig eincremen, ob sie bestimmte Pflegemittel bevorzugen usw. So bekomme ich dann meistens einen guten Einblick was der Patient dann so bei der Körperpflege bevorzugt, und man redet mit dem Patienten.
Ist später für Infosammlungen wichtig!

Es ist aber immer darauf zu achten, dass man den Pat. nicht zu nahe tritt.
Man kann ja auch mal was über sich selbst erzählen.

Ich denke das entwickelt sich mit der Zeit...bei mir ist das bestimmt auch noch lange nicht ausgereift. Aber das wird noch! Du wirst es bald merken, das es von Tag zu Tag besser wird! Sei geduldig mit dir selbst, vieles kann man eben nicht von heute auf morgen.

Hab weiterhin viel Spaß auf Station!

Lg, Hope :-)
 
Hallo sandyrosita,

nun hast du schon ziemlich viele Antworten in ziemlich kurzer Zeit erhalten, das ist doch was! Hab da auch noch was zu erzählen:

Ich möchte ein Beispiel aufgreifen, das ich gerade sehr intensiv auf Station erlebe:

Stell dir vor, da ist ein Patient, knapp 60 Jahre jung, im Kopf absolut beweglich, nur körperlich nicht, postoperativ eine Sepsis, die ein Multiorganversagen incl. Beatmungspflichtigkeit und in der Folge eine Criticall Illness Neuropathie ausgelöst hat, mit der er vor 6 (!) Monaten bei uns in der neurologischen Reha aufschlug. Nun ist er dialysepflichtig, hat ein Ileostoma, eine große postoperative Wundheilungsstörung, mehrere Dekubiti, eine Fistel mit unbekanntem Ursprung und MRSA dazu. Mit dieser Krankengeschichte verbringt er inzwischen 11 (!) Monate in verschiedenen Krankenhäusern und ist verständlicherweise hospitalisiert. Das nur zur Einstimmung, ich komme noch zum Thema.

Dieser Patient liegt in meiner Bezugspflegegruppe, er macht immer mal wieder Ausflüge wegen diverser Komplikationen ins nahe gelegene Akuthaus, und fällt sein Name, stöhnen viele Kollegen schon: Nicht der schon wieder! Wann wird der denn endlich entlassen! Ich kann den nicht mehr sehen.

Am Anfang der Ausbildung kannst du solche Gedanken vielleicht nicht gleich nachvollziehen. Das konnte ich damals auch nicht. Ich erzähle das auch nur deshalb so genau, weil es für mich ein Paradebeispiel dafür ist, woran Gespräche - Kommunikation zwischen Pflege und Patienten sowie Angehörigen - scheitern.
Denn durch die Hospitalisierung war er über Monate hinweg wirklich sehr, sehr schwierig, klingelte tags und nachts sehr engmaschig, verlangte scheinbar Dinge, die er selber hätte erledigen können, wir waren genervt, er hatte verständlicherweise Angst und Langeweile und Überdruss von diesen verd... Klinikaufenthalten, ihm durchaus bewussten Komplikationen, usw. ...

Das eigentliche Problem ist aber, dass er selber hin und her gerissen ist zwischen dem Wunsch, endlich wieder zu Hause zu sein (da die Ehefrau aktiv mitpflegt und er gute Fortschritte macht, liegt das trotz aller Probleme durchaus im Bereich des Möglichen), dort wieder "Normalität" zu leben und der Angst vor eben genau der Situation, zu Hause vielleicht doch nicht den Anforderungen, die der Alltag an ihn und seine Frau (die inzwischen ebenso hospitalisiert ist) stellt, gewachsen zu sein, denn - wie bereits geschildert - holen ihn immer wieder kritische Komplikationen ein.

So, nun zu deiner Frage:
Was rede ich mit einem Patienten?

Für Kurzzeitpatienten mit guter Prognose ist das Spektrum groß. Sie fühlen sich nur vorübergehend aus ihrer Alltagssituation und ihrem normalen Leben "verbannt" und können das meist sehr gut aus eigener Kraft ausgleichen. Hier kann man alles aufgreifen, was der Moment so anbietet. Ist fast so, als würdest du ihn beim Einkaufen im Supermarkt zufällig treffen, - na gut, nur fast, ... jedenfalls kann man gut anknüpfen und es ist deswegen so relativ leicht ins Gespräch zu kommen, weil eben das Gefälle nicht so groß ist.

Für Langzeitpatienten bzw. Altenheimbewohner oder solche mit miserabler Prognose stellt sich die Situation schon anders dar. Hier muss man sich klar darüber sein, dass diese Menschen aus ihrem normalen Alltag mit allem, was ihnen lieb und wichtig war und ist, buchstäblich herausgerissen worden sind. Das ist ein echter Einbruch, ausgeprägte Belastungssituation und kann die ganze Kaskade einer klassischen Trauerreaktion auslösen.

Hole ihn da ab, wo er im Leben gerade steht.
Das kann besonders bei älteren Patienten unter Umständen etwas einfacher sein, wenn man selber schon verschiedene Lebenssituationen und -alter durchlebt hat. Muss aber nicht sein, aber "Oma" u.ä. ist absolut obsolet. Indiskutabel.

Sieh ihn dir an und reagiere auf offensichtliche mimische und gestische Signale.
Ist er noch neugierig, oder ängstlich, macht er "zu" oder sucht er Kontakt?

Frag die Patienten, was sie als Beruf u/o Hobby machen bzw. gemacht haben.
Das ist eine meiner Erfahrung nach eine sehr gute Möglichkeit, schnell und zuverlässig an ihm wichtige Interessenbereiche heran zu kommen. Hast du da was konkretes, lässt sich ein Strauß von Themen anschließen, die du unter Umständen bis Dienstende mit ihm genussvoll behandeln könntest.

Reagiere spontan auf Radio- oder Fernsehsendungen, die er verfolgt. Eigentlich ist alles als Anknüpfungspunkt geeignet, es will nur erkannt und aufgegriffen werden.

Und jetzt kommt es:

Diese Gespräche, auf die der Patient mehr oder weniger angewiesen ist, unddie dir zur Zeit noch Kopfschmerzen bereiten, sind für den Patienten im Krankenhaus ein geistiger Ausflug in seine Normalität. Wenn auch sein Leben zur Zeit im Krankenhaus stattfindet, so kannst du ihm doch helfen, wenigstens mit den Gedanken am normalen Leben teilzunehmen und ihn spüren zu lassen, dass er als ganze Person und nicht nur als ein Kranker unter vielen wahrgenommen wird.

Ich fürchte, ich habe dich jetzt zugequatscht, aber du hast ja gefragt ...

Jetzt bin ich auch schon fertig und doch ein bisschen gespannt, ob dir das weiterhilft oder nicht,

liebe Grüße von

Berthild

PS: Natürlich hast du seine dringendsten Fragen nach dem Stationsablauf und alles, was für den Krankenhausalltag so wissen muss, vorher beantwortet ...
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Jetzt hab ich so einen kleinen Anstoss, den ich versuchen kann umzusetzten. Gefragt habe ich weil ich diese Woche jeden Tag zu hören bekommen habe, ich wäre zurückhaltend und müsste auf alle Fälle mehr mit den Patienten reden. Zudem kam noch dazu, dass mir die ganze Woche über wirklich auf die Finger geguckt wurde. Und dazu kam noch, dass die zwei aus meiner Klasse, mit denen ich auf Station bin, schon vieles können, weil sie 1-2 Jahre schon Praktikum in dem Krankenhaus gemacht haben. War also sehr verunsichert diese Woche. Ich hoffe das legt sich.

Vielen Dank für eure Antworten.

Liebe Grüße Sandra
 
Hi nochmal :P...

Sandyrosita das ging mir genauso. Ich kann dich sehr gut verstehen!
Ich z.B. hatte nie ein Praktikum im KH gemacht. Nur ein 1-wöchiges Praktika im Seniorenheim vor guten 5 Jahren. Also hatte ich null Erfahrungen.

Bei mir war auch eine auf Station die durch die FOS schon ein 8-wöchiges Praktika hinter sich hatte. Natürlich war sie besser als ich, weil sie vieles eben konnte durch das Praktika.

Ich war am Anfang auch total verunsichert und hab mich teilweise sogar echt erniedrigt gefühlt, weil viele Schwestern immer meinten mir "nette" Dinge an den Kopf zu werfen...:x
"warum kann die das und du nicht?!" "Wie??? Du hast noch nie einen Dk geleert? Und BZ messen kannst du auch nicht???!!!" "Wieso ist die dann fitter als du?!":x usw......

Das hat mich schon sehr gekrängt, aber mehr als mein Bestes geben konnte ich nicht.
Heute nach 7 Monaten sind wir auf dem gleichen Stand. Ich hab vieles schnell aufholen können.

Du kannst die beiden sehr schnell aufholen. Schließlich lernst du von Tag zu Tag etwas neues und wenn es noch so wenig ist, aber du hast etwas gelernt.

Setz dich nicht unter Druck, dann macht die Arbeit nämlich keinen Spaß mehr, wenn man nur mit dem Gedanken "ich muss alles richtig machen" "und ich muss viel mehr können" arbeitet.

Das wird bestimmt, bei mir ist es auch geworden, wie auch bei vielen anderen.
Denk daran du bist erst am Anfang, aller Anfang ist schwer!

Ich drück' dir die Daumen!
Kopf hoch und Viel Spaß weiterhin,

Liebe Grüße
Hope :P
 
Huhu,

ich habe gerade meinen 1. Stationseinsatz. Bin seit Montag dabei und habe schon oft gesagt bekommen, dass ich mit den Patienten mehr reden soll und nicht nur sagen, was ich gerade mache. Ich hab nur ünerhaupt keinen Plan was ich mit den Reden soll. Ich finde es komisch, mit einem Patienten beim Waschen oder so über Familie oder so zu reden. Wie macht ihr das? Habt ihr da vielleicht ein paar Tipps?

Liebe Grüße Sandra


*gg*

es gibt immer was zum reden. beim waschen über das wetter, was man am nachmittag zuvor gemacht hat, pflegeprodukte, die schule (da reden vor allem die alten leute sehr gerne drüber *grins*)...
bei essen anreichen o.ä. kann man darüber reden was man gerne kocht/isst, was es früher so gab bei den grosseltern usw (ok, da habe ich einen vorteil weil ich schon älter bin und ein kind habe und von daher auch oft und gerne koche).
zudem kann man über das wetter reden, die leute von früher erzählen lassen, ich erzähle bei älteren damen oft von meiner tochter....

irgendwas gibt es immer. ich finde nix schlimmes dran auch kleine dinge aus meinem privatleben zu erzählen und das gefällt den patienten oft gut. so kommt dann eines zum anderen idR.
 
Wetter (oder anderes belangloses Thema hier einsetzen) ist häufig bestimmt ein ganz gutes Thema... aber ganz bestimmt nicht immer!
Gespräche gehören immer mit zur Pflege. Das sollte man sich deutlich machen, bevor man mit Patienten oder Angehörigen spricht.
Ein kleiner Plausch ist sicher nett. Aber was ist, wenn der Patient Todesangst hat? Oder die Ehefrau sich Sorgen macht, weil sie nicht weiß, wie sie in Zukunft ihren neuerdings pflegebedürftigen Gatten zu Hause versorgen soll.
Oder du aber über schwerwiegende Probleme redest, der Patient aber lieber Small Talk betreiben möchte, um sich von seinen aktuellen Problemen abzulenken.
Ich möchte dir keine Angst vor Gesprächen machen, sondern dich darauf hinweisen, dass man als Pflegekraft ein Gespür entwickeln sollte, was gerade angebracht ist. Das kann man sicherlich nicht von Anfang an sondern erlernt das erst im Laufe der Zeit.
Einfacher wirds aber, wenn man sich zwei Grundsätze zu Herzen nimmt:
1. Zuhören (was sagt der Patient wirklich?)
2. Den Patienten ernst nehmen (auch wenns manchmal schwer fällt ;-) )
Und keine Angst davor haben, sich auchmal schwierige Dinge anzuhören oder ins Fettnäpfchen zu treten (das ist uns allen unter garantie schon passiert).
Viel Spaß und Erfolg wünscht
Philipp Tessin
 
hallo!

wichtig is, dass du interesse am patienten zeigst. zum beispiel wenn er ne narbe irgendwo hat, kannst du ihn fragen, wo die herkommt. hab ich schon selber ausprobiert. der pat. hat mir dann darauf ne spannende geschichte vom krieg erzählt. wir haben uns ewig unterhalten und ich habe total vergessen, dass ich ja noch was anderes zu tun habe *g*

lg bettina
 
Hi,

einfach drauf loslegen, egal, was es ist, find ich am besten. Und wenn nicht viel zurückkommt, oder wenn man auf Anhieb sieht, das der Pat. nicht an einem Gespräch interessiert ist sollte man sich halt auf das nötigste konzentrieren!
Steffi
 
Hallo ,
ich glaube auch , für den Gesprächseinstieg bei einem mir neuen Patienten gilt für mich eigentlich nicht krampfhaft ein Thema zu suchen , sondern möglichst interessiert an seiner Situation zu sein und dabei authentisch rüber zu kommen.
Generell stellt man sich mit Namen und Funktion vor. Ich erkundige mich nach dem Befinden , erläutere meine näheren Absichten und in der Regel ergeben sich dabei immer irgendwelche Möglichkeiten das Gespräch fortzusetzen...
Manchmal hilft es , wenn ich zunächst über mich spreche...So hat der Pat nicht das Gefühl nur er müßte geben...

Und wenn ein Patient partout nicht reden mag , daß gibt es ja nun mal auch , daß er jemandem , der ihm fremd ist , nicht gleich sein innerstes ausschüttet...
muß man auch akzeptieren...Das kann man aber auch herausfinden...
In der Regel wächst ein Vertauensverhältnis und so auch eine Gesprächsbasis je länger die Pflege dauert...

LG Ernie
 
Hallo,

danke für die vielen Antworten, da hab ich ja richtig etwas los getreten. Ich freue mich schon auf die neue Woche und mit euren Tipps los zu gehen.

Liebe Grüße Sandra
 
Also mir fiel es am Anfang auch immer schwer mit den Patienten zu reden. Mit der Zeit ging es dann aber besser. Ichhatte auch erst Themen wie "Was haben sie denn für eine Krankheit", "wie fülen sie sich", "haben sie Schmerzen", was machen sie beruflich", bei älteren Patienten was sie früher gemacht haben, ob sie Kinder haben, was sich so alles seit früher entwickelt hat, wie lange ich schon dabei bin, Wetter, was noch für Untersuchungen gemacht werden, ob sie sich wohl fühlen, Probleme und Sorgen manchmal anhören, trösten, ...
Ich habe keine Probleme mit den Patienten über diese Sachen zu reden. Man muss nur darauf achten und klein anfangen und sie nicht als erstes über ihre berufliche Situation fragen sondern sich so langsam rantasten, damit sie sich nicht in ihrer Privatsphäre verletzt fühlen.
LG mandy
 
Liebe Sandyrosita.

Du wirst einmal eine wunderbare Pflegerin.
Denn wenn du nach so kurzer Zeit schon nachfragst,
zeigt du doch, das du interressiert bist.
Du nimmst Kritik an und hinterfragst sie, das ist super.
Ich wünsche dir für dich und deine Zukunft alles Liebe.

 
Ich bin ja schon viele Jahre im Beruf aber mir fällt neuerdings auf, dass ich zuviel "Empowerment" anbiete: schauen sie mal was sie schon alles können... und jetzt versuchen wir mal dies und jetzt mal jenes. In der Reflexion der Situation habe ich oft den Eindruck, ich hätte bessser spiegeln sollen: habe ich sie richtig verstanden... sie meinten... . Oder das einfache Zuhören und bestätigen als Ausdruck von Empathie scheint mir auch oft abzugehen.

Es hat sich in den Jahren so entwickelt. Vielleicht ist es mein Schutzmechanismus. Für den Pat. ist wahrscheinlich nicht das Optimalste aber ich habe kommunizieren nicht gelernt sondern mein Bauchgefühl walten lassen: was würde ICH gerne hören wollen. Aber ICH bin nicht der Patient.

Ergo: Kommunikation ist nicht immer so leicht wie es erscheinen mag. Wenige Worte können ganz viel bewirken: positiv wie negativ. Es wäre gut, wenn in der Ausbildung mehr Kommunikation angeboten würde.

Elisabeth
 
Huhu,

ich habe gerade meinen 1. Stationseinsatz. Bin seit Montag dabei und habe schon oft gesagt bekommen, dass ich mit den Patienten mehr reden soll und nicht nur sagen, was ich gerade mache. Ich hab nur ünerhaupt keinen Plan was ich mit den Reden soll. Ich finde es komisch, mit einem Patienten beim Waschen oder so über Familie oder so zu reden. Wie macht ihr das? Habt ihr da vielleicht ein paar Tipps?

Liebe Grüße Sandra

wenn du besuch gesehen hast frag ob das der mann oder die kinder oder was weiß ich war....
frag nach beruf oder sonst was
oder erzähl das du in der ausbildung bist dann fangen die auch an zu fragen
und vor allem vergiss nicht die patienten zu fragen ob das angenehm ist wassertemperatur oder sonst was übergeh das nicht während du sprichst is am anfang komisch aber du gewöhnst dich dran.......
 

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