Zuwendungsintensive Methoden funktionieren nach meiner Erfahrung auch ganz ohne ideologischen Überbau und kostenintensive Ausbildung.
Was wirklich nötig ist: störungsfreier Raum + Zeit, eigene Ruhe + Gelassenheit, keine Scheu vor Berührung. So kann eine ganz unspezifische, aber langsam durchgeführte Fußmassage zu großer Entspannung führen. Ganz nebenbei während der Grundpflege die Körperlotion nicht eben "husch, husch draufschmieren", sondern "mit Hingabe" verteilen und einreiben, kann eine enorme Wirkung haben.
Das sind jetzt nur Beispiele, mir ist schon klar, dass sich TT/ Reiki/ Rhythmische Einreibung/ Yoga/ etc. davon unterscheiden. Aber die Vielzahl der Methoden zeigt, dass es in dem Bereich kein alleinseligmachendes Verfahren gibt und das eine so gut wie das andere ist, so auch die Methode ganz ohne Spezialausbildung.
Kurz: Pflegt langsamer und sorgfältig, dann ist allen geholfen.* Statt Pflegetätigkeiten immer hektischer oder gar nicht mehr durchzuführen, um eigentlich Selbstverständliches dann an "Spezialisten" zu delegieren, das kann es doch nicht sein.
Das Selbstverständnis der Pflege, überall in den "Leitbildern" mit schönsten Worten ausgeführt, können wir nur umsetzen, indem wir es täglich praktisch anwenden, oft leider gegen Widerstände auch aus den eigenen Reihen. Deshalb sollte die Zeit dann eher in ein berufspolitisches Engagement statt in eine fragwürdige Fortbildung investiert werden.
*Um auch hier gleich evtl. Kritik zuvorzukommen: Mir ist bewusst, dass manche Pflegetätigkeiten schnell durchgeführt werden müssen.