Smalltalk mit Patienten lernen, wie?

lenaj

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Frage steht schon im Titel. Denn damit habe ich die größten Probleme . Ich kriege das einfach nicht hin mit Patienten einfach so locker zu reden . Ich kann ja schlecht , überspitzt gesagt, in ein Patientenzimmer gehen , dem Patienten das Essen ect ... bringen ohne dabei etwas zu sagen . Ich kann aber auch nicht da rein gehen und quasi so etwas von mir geben :" Ach wie war den ihre Pneumoektomie? Tut's noch weh?"
 
Hallöle,

na ja, du solltest vielleicht nicht gerade so danach fragen, aber grundsätzlich ist es ja für den Patienten ein wichtiges Thema und man erlebt es nicht jeden Tag. Einen Patienten zu fragen wie er einen außergewöhnlichen Eingriff an seinem Körper erlebt hat ist doch eigentlich schon ein sehr positiver Ansatz und nach etwaigen vorhandenen Schmerzen fragen kommt oft gut an, da diese ja auch ggf. nicht alltäglich sind und sehr belastend für den Patienten.
Manchmal kann man sich auch noch so sehr bemühen und der Patient will einfach mal kein Gespräch oder Smalltalk.


Gruß
Dennis
 
Ich kann aber auch nicht da rein gehen und quasi so etwas von mir geben :" Ach wie war den ihre Pneumoektomie? Tut's noch weh?"

Hallo lenaj,
Du könntest z. B. fragen: "Wie geht es Ihnen heute?" Oft sind Patienten froh, dass das gefragt wird, weil sie von selbst nicht sagen wollen bzw. sich nicht trauen zu sagen, dass sie Schmerzen haben oder schlecht liegen.
Bist Du denn in der Ausbildung oder Praktikantin? Auch wenn es ganz banal klingt, auch über das Wetter lässt sich oft gut ein Gespräch beginnen. Pass doch mal bei Kollegen auf, was die sagen, wenn sie in ein Zimmer gehen.
 
Hallo an alle,
ich mag dafür nun keinen neues Thema aufmachen, weil ich finde, dass es hier auch reinpasst:
Wie viele Zeit hat mensch denn überhaupt für Small Talk? Die Frage brennt mir schon auf der Seele seit ich weiß, dass ich die Ausbildung beginnen darf. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Skaface,
in Minuten kann Dir das keiner angeben, mal hast Du mehr Zeit, mal weniger, je nach Arbeitsaufwand.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man meist am Wochenende mehr Zeit hat
und ich nehm mir dann auch die Zeit beim Abendrundgang, wenn ich absehen kann,
es bleibt einigermaßen ruhig. Aber es kommt immer seltener vor, dass man mal 5 Minuten
bei einem Patienten bleiben kann und mit ihm da wirklich reden kann. Einen kurzen Small-Talk
leg ich z. B. immer bei meinen Rundgängen zu Schichtbeginn ein. Auch die Körperpflege ist
immer gut dafür (nicht: "ich wasch jetzt Ihren rechten Arm, ich wasch jetzt Ihr Gesicht...").
Aber die Länge hängt wie gesagt immer vom Arbeitsaufwand ab.
 
Genau in Minuten brauchte ich es auch nicht, aber jetzt hab ich ja ne ungefähre Ahnung davon, wies so aussieht.
In meinem Vorstellungsgespräch gings nämlich auch darum, dass jeder Patient individuelle Bedürfnisse hat und darum immer ausführliche Gespräche geführt werden sollen, nur kam da bei mir natürlich schnell die Frage auf, ob da überhaupt Zeit für ist. Aber nun weiß ich ja bescheid.
Danke für die schnelle Antwort.
 
Also wenns nach mir ginge, würd ich mir dazu so viel Zeit nehmen wie Schwester Stefanie :D
Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass kaum Zeit bleibt, ich habe es aber so gemacht, dass ich neben Trinken anreichen und zwischendurch mich einfach mal zu den Patienten gesetzt und mich mit ihnen unterhalten hab..
Ich finde, die Zeit ist nur leider kaum vorhanden
 
Die Pflege-Personal-Regelung veranschlagte drei Minuten pro Patient und Tag - und die wurde zwei Jahre nach ihrer Einführung 1993 abgeschafft, weil Personal nach dieser Berechnung zu teuer gekommen wäre...:cry:
 
Hallo,
ich habs in meinem Praktikum im Krankenhaus bemerkt, dass man kaum Zeit hatte sich mit dem Patienten zu unterhalten und wenn ich mal dazu kam, wurde ich auch schon wieder gerufen.
Aber im Praktikum im Altenheim fand ich , dass ich da eigentlich ganz schön viel Zeit hatte sich mit den Bewohnern zu unterhalten, konnte richtig lange und ausführliche Unterhaltungen führen!:)


lg
 
Gaaaaaaanz locker bleiben!

Also als ich angefangen hab war ich auch sehr angespannt,allerdings bin ich Privat ein sehr lockerer Mensch und hab das dann im Krankenhaus mit rein gebracht.

Alle Schwestern haben immer gesagt das man mit Patienten nicht reden kann wie mit den Mitarbeitern hier,ja hallo?
Sind das keine Menschen?
Sind wir diejenigen die Operiert werden und Angst haben weil wir schwer Krank sind?
Nein oder?

Ich kann dir sagen das ich mich gegen alle Ratschläge gestellt habe und hinterher total beliebt war obwohl ich Jahrespraktikantin war.
Ich bin einfach so wie ich es mit allen Leuten tue,ins Zimmer gegangen, und hab ganz einfach gerdet.
Klar gibts unterschiede,wenn ich da jetzt eine 60Jährige Frau sitzen hab die eher über ihre chanel Sachen reden will dann bin ich auhc höflicher und diskreter als wenn ich jetzt ein 4 Bett Zimmer voller Fitter Männer Mitte 40 hab wo ich gerne mal rein gehe und sage:
Na Männers,wat geht ab?

Ich hab immer jeden mit respekt behandelt und hab nie den Menschen weh getan aber ich hab gemerkt das wenn ich eher witzchen reisse als mitleid zu zeigen hilft das den Menschen mehr als wenn ich sage Guten Morgen,hatten sie gestern Stuhlgang gehabt?

Locker flockig dann haben die Patienten vertrauen und sind auch entspannter.:)
 
Und vorallem kommt man so besser an die Menschen ran.

Ich hab gemerkt das ich einfach damals mehr Zeit hatte für die Patienten als die Exam.
Wenn die also reinkamen und schnell alles runter rasselten blieb ich da und half denen noch.
Und dabei kommt man halt auf Themen.
Ich hab auch immer alles abgefragt wie es sein musste aber halt auf eine andere art die mir als erfolgreicher erschien.

Ich werd nie vergessen wie eine 6 Wochen Praktikantin bei uns auf der Station war und wir beide dann bei 2 Männern in einem Zimmer rektal Fieber messen mussten.
Sie hat gezittert wie Espenlaub und ging ins Zimmer:
Äh,ähm darf ich sie bitten sich untenrum frei zu machen,ich müsste bei ihnen rektal die Temperatur messen!
Ich stand noch in der Einheit vorm Zimmer weil ich mir gerad die Hände gewaschen hab und musste mir total das lachen verkneiffen.
Der Patient meinte niemals nicht von einem kleinen Mädchen und schrie quer durchs Zimmer.

Ich ging rein,Tür hinter mir zu,licht an,Temp Gerät raus geholt und mit erheiterter Miene an die Patienten gerichtet sagend:
So Jungs,Buchse runter,und es wird keinem was passieren,dauert 1 min und für uns ist es auch nicht dufte!
Die haben gelacht,das kann man sich nicht vorstellen.
Seitdem war ich Schwester Rektal in dem Zimmer:)
 
Zeit für ein kurzes Gespräch hat man eigentlich fast immer! Und wenns nur ganz kurz ist. Wichtig ist dass man erst auf eine Wellenlänge kommt. Gerade mit Patienten die länger da sind ist es wichtig eine Beziehung aufzubauen, so entstehen Smalltalks später ohne Anstrengung. Da dient am Anfang einfach eine Frage wo der Patient herkommt, ob er zufrieden mit allem ist oder einfach ein Lob für Kleidung, Frisur oder sonstiges. Das kombiniert mit einem Lachen schafft sofort eine lockere Atmosphäre und das vergessen die Patienten nicht, für den Rest ihres Aufenthalts.
 
Auch immer gut: wenn Patienten Fotos auf dem Nachttisch stehen haben, z.B. von den Enkeln/ Kindern, oder selbstgemalte Bilder :-) Da kann man auch sehr gut anknüpfen.
 
Eigentlich kann man aus allem was machen.

Am einfachsten ist es wenn eine neu aufnahme kommt und du sie abholst,da kommt man schon da in ein Gespräch rein wenn du fragst warum sie kommen,wie sie heissen,wer die angehörigen sind,alles natürlich auf eine lockere art und weise die den Patienten auch zeigt das du nett bist und das sie keine Angst haben brauchen.

Das schafft schon mal eine Grundlage für den weiteren Aufenthalt.

Wenn du das schaffst dann macht dir der Smalltalk während der GKW auch nichts mehr aus:) das war nämlihc immer das was ich so komisch fand.
Aber lebst du dich auf der Station und im Team ein dann klappts auch mit den Patienten:)
 
Auch immer gut: wenn Patienten Fotos auf dem Nachttisch stehen haben, z.B. von den Enkeln/ Kindern, oder selbstgemalte Bilder :-) Da kann man auch sehr gut anknüpfen.

Richtig, das ist echt was die Patienten auch meist sehr freut. Ich war selbst mal 6 Tage stationär nach einer HNO-OP und mir gings wirklich hundeelend, da ich die Narkose vom Kreislauf gar nicht gepackt habe. Hatte auch ein Bild von meiner Freundin und mir auf dem Nachttisch, als eine Schwester am 3. Tag sagte dass wir ja so ein hübsches Paar wären und wie lang wir zusammen wären, war das der erste Moment in dem ich gelächelt hab. Das hat mir damals wahnsinnig viel gegeben.
 
Den lockeren Small Talk mag ich fast am liebsten im Umgang mit den Patienten. Man lernt sie kennen, wenn man ein paar Sprüche los lässt, dann denk ich, sind die Patienten gleich viel besser gelaunt und von ihrer Krankheit einmal kurz abgelenkt.
Es reicht ja schon, wenn du beim Essen abtragen hereinkommst und deinen Satz aufsagst wie "Hallo, darf ich ihr Tablett mit nehmen? Hat es ihnen geschmeckt?"
Dabei gibt es Möglichkeiten, eine kurze Unterhaltung zu führen. Übers Wetter, Essgewohnheiten, über das, was die Pat. gerade im TV gucken, aktuelle Ereignisse in Sport (vor allem, wenn die Männer beim Abendessen Fussball schauen, die können sich immer so künstlich aufregen), Politik u. ä. Meistens sind die Patienten ziemlich witzig und verstehen Spaß.
Außerdem ist das eine gute Gelegenheit, die Patienten zu beobachten. Sind sie aufgebracht, nervös, eher schüchtern usw.

Als ich selber mal in nem anderen KH lag, kam eine Schülerin rein, nahm mein Tablett mit, ohne etwas zu sagen (höchstens Hallo) und ging wieder hinaus. Super, danke fürs Gespräch!
Wenigstens zu fragen, ob es geschmeckt hat, ist doch das Mindeste!
 
Richtig, das ist echt was die Patienten auch meist sehr freut. Ich war selbst mal 6 Tage stationär nach einer HNO-OP und mir gings wirklich hundeelend, da ich die Narkose vom Kreislauf gar nicht gepackt habe. Hatte auch ein Bild von meiner Freundin und mir auf dem Nachttisch, als eine Schwester am 3. Tag sagte dass wir ja so ein hübsches Paar wären und wie lang wir zusammen wären, war das der erste Moment in dem ich gelächelt hab. Das hat mir damals wahnsinnig viel gegeben.

das mache ich auch oft..
oder wenn die so Postkarten da stehen / hängen haben frag ich immer, wer denn da grade is und so
 

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