Patienten COVID-positiv - wann kann ich Meldung erwarten?

Southpaw

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06.01.2017
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Hallo liebe Community,

auf meiner Station bricht wiederholt Corona unter den Patientinnen und Patienten aus.

Meine Pat. A aus dem Frühdienst, erhielt im Spätdienst das positive Ergebnis. Dies wurde nur gesehen, weil die Fachkraft mal in die Laborergebnisse reingeschaut hat. Durch hohes Arbeitsaufkommen also viel zu spät. Das Labor rief nicht auf Station an.

Ich erfuhr erst am nächsten Tag in meiner Übergabe zur Nachtschicht davon. Nicht offiziell, nur als beiläufige Anekdote. Da waren also dreieinhalb Schichten dazwischen ohne Info an mich.

Gleich darauf mein nächster Patient positiv (Rachenspültest gestern, Ergebnis heute). Ergebnis war in der früh da. Praktikant schrieb mir nach Dienstschluss privat. Weitere vier Stunden später dann der Anruf von der Leitung, aber erst, weil ich wegen Pat. A eine verärgerte Mail schrieb.

Die Leitungen geben den MAs nicht Bescheid. Sie stellen stattdessen eine Schichtliste an die Personalabteilung aus, die wiederum eine Liste an die Betriebsmedizin ausstellt, welche dann wieder nach zeitlicher Verzögerung (wenn überhaupt!) die Mitarbeiter nach ihrem Kontakt befragt. Extreme zeitliche Verzögerung!

Ich stehe jetzt als einzige Person auf einem kleinen Post-it-Zettel, dass mich die Leitung direkt anruft, weil ich eine pflegebedürftige, gefährdete Angehörige zuhause betreue.

Aber jetzt mal ehrlich - ist das ein Witz?

Geimpfte MA müssen sich zweimal wöchentlich pooltesten. Ungeimpfte täglich. Die Ergebnisse sind online hinter Kennwort einsehbar, allerdings sehr lückenhaft.

Was kann ich bezüglich Info-Schnelligkeit erwarten? Was bezüglich Arbeitssicherheit? Beide Patienten stark pflegebedürftig, ohne Maskenakzeptanz. Ich mit meiner FFP2-Maske und Dreifachimpfung darf dann irgendwann mal nebenher vom Positivstatus meiner Patienten erfahren?

Entschuldigt die Textwand. Bin einfach etwas wütend und dem Pflexit wieder näher.
 
Wir machen die Schnelltests auf Station und schauen bei den PCR-Tests auch selbst im Dokumentationssystem nach. Müsste das Labor bei der derzeitigen Menge an getesteten Patient:innen den Stationen per Telefon Bescheid geben, kämen sie zu nichts anderem mehr.

Welche Regelungen gibt es bei Euch für Kontaktpersonen unter den Mitarbeiter:innen? Bei uns gilt für Geimpfte nur: bei Symptomfreiheit weiter arbeiten mit Maske (tun wir sowieso immer) und Selbsttest nach - ich glaube - drei und acht Tagen. Nagel mich nicht auf das genaue Datum fest.

Die Testergebnisse meiner Kolleg:innen kann ich nicht einsehen - die gehen mich auch nichts an - aber wer positiv getestet ist, bleibt natürlich zu Hause, daher gehe ich davon aus, dass die anwesenden Kolleg:innen negativ getestet sind.
 
Wir machen die Schnelltests auf Station und schauen bei den PCR-Tests auch selbst im Dokumentationssystem nach. Müsste das Labor bei der derzeitigen Menge an getesteten Patient:innen den Stationen per Telefon Bescheid geben, kämen sie zu nichts anderem mehr.
Ich meine ja nicht bei allen Getesteten, sondern nur bei denen mit positivem Ergebnis. Wären bei uns zwei Anrufe innerhalb von zwei Tagen gewesen. Wir haben ein Labor im Haus.
Andere dringliche Befunde bekamen wir vom Labor bislang auch über Fax. Nur zu Cov19 nichts.
 
Laborergebnisse werden schon lange nicht mehr telefonisch mitgeteilt. Sondern nur über das Interne System.
Äußerst selten, dass mal ein Anruf wegen einem komplett außergewöhnlichem Wert kommt.
Und positive Covid-Tests sind mittlerweile nicht mehr außergewöhnlich. Unkooperative Patienten auch nicht.

Da wir alle auf Arbeit jeden 2. Arbeitstag uns testen müssen bzw immer dann, wenn wir länger wie 3 Tage nicht im Haus waren, ist die Gefahr einer Ansteckung überschaubar.
Wenn wir mitbekommen, dass es einige unerwartete positive Ergebnisse gab, bzw es im Dienst besondere Vorkommnisse gab, können wir auch im Labor einen PCR-Schnelltest machen lassen.
 
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Eigentlich sollte jede Kontaktperson zeitnah informiert werden! Warum? Damit sie sich zeitnah testen lassen kann. Schreib eine CIRS Meldung informiere den Betriebsrat und die Hygienebeauftragten und auch das am die können dann überlegen, wie sie das strukturiert machen! Solltest du dich in der Arbeitszeit angesteckt haben ist das wie ein Arbeitunfal, also zum Durchgangsarzt und es bescheinigen lassen!
Das hat mir der Lungenfacharzt gesagt und inzwischen machen es alle Kollegen so!
 
Bei uns läuft es folgendermaßen ab:
- Bei positiven PCR informiert das Labor uns telefonisch sofort
- wir füllen eine im Intranet verfügbare Blankoliste aus, die alle Kontaktpersonen enthält. Diese Liste wird an PDL, GF, Betriebsarzt und MAV gefaxt und dann von der STL verwahrt
- alle MA die Kontakt hatten, müssen sich an diesem Tag, sowie in den darauf folgenden 7 Tagen zusätzlich 3x PCR testen
- positiv getestete MA haben entsprechend Dienstanweisung sofort den Dienst zu beenden und begeben sich umgehend in Quarantäne
 
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Obwohl wir eine recht große Klinik sind und derzeit um die 60 Cov-Pat. betreuen, schafft es das Labor unsere Stationen zeitnah telefonisch zu informieren! Zudem rufen wir Hygienefachkräfte die betroffenen Stationen/Abteilungen an und geben gleih entsprechende Hinweise, Infors und Richtlinien zum Thema rüber...
Das bei Symtomfreiheit weitergearbeitet werden darf gilt m. W. nicht bei VOC (z.B. Omikron)!
 
Also unser Haus hat sich da noch nie mit Ruhm bekleckert! Zweimal war ich Kontaktperson, zweimal war es Freitag nach 16 Uhr als ich davon erfuhr und deshalb sollte ich mich Montags testen lassen und natürlich das Wochenende arbeiten...
Ohne mich! Habe selbst das Gesundheitsamt angerufen und beim ersten Mal, als der erste Test negativ war, bin ich danach alle 2 Tage zum Test, aber weiter arbeiten gegangen.
Beim zweiten Mal war ich leider positiv, da die FFP 2 Masken knapp waren und ich mit MNS zu einem Notfall in die Endoskopie musste. Das der Patient auf unserer Station getestet wurde war meiner Hartnäckigkeit zu verdanken, denn unsere Ärztin behauptete steif und fest ALLE! Patienten werden in der Nothilfe abgestrichen.
Seitdem teste ich mich wenn ich das will auf der Theresienwiese im Testzentrum. Da wurde ich angerufen, mein Test ist positiv und ich musste in Quarantäne und durfte erst wieder zur Arbeit, als ich 48 Stunden symptomfrei war. Seitdem gehe ich da hin und viele meiner Kollegen auch!
Auch geboostert wurde ich dort, ohne Drama und lange Wartezeit im Oktober! Da ich in einem Krankenhaus arbeite reicht ein Brief von der Personalabteilung oder eine rote Corona APP und man kann da hin zum Testen oder die, die einen positiven Schnelltest haben wenn sie den mitnehmen auch...
Meine Stationsleitung hat Mal einen Brief an die Verantwortlichen geschrieben und vorgeschlagen, wie man das auch flexibel handhaben kann. Da hieß es, man kann jederzeit in die Notaufnahme... Aber leider sind die ja oft viel zu beschäftigt und dann geht es anders schneller!
 
Müsst Ihr jedes Mal ins Testzentrum? Die regelmäßigen Schnelltest für Geimpfte sind bei uns Selbsttests. Nur die wenigen noch Ungeimpften benötigen Tests von offiziellen Testzentren.
 
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Müssen muss ich nicht, aber da das Testzentrum auf meinem Heimweg liegt und es mehr als einmal bei anderen vorkam, dass die falsch positiv waren mache ich es lieber gleich gescheit und gehe da hin. Schnelltests macht man in der Nase und mit Blutverdünner und Neigung zu Nasenbluten lieber nicht!
 

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