Reanimationsrichtlinien von 2005

Meggy

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388
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bei Trier
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freiberufliche Kinderkrankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Familienberatung, Dozentin im Gesundheitswesen
Liebe KollegInnen,

wie sind Eure Erfahrungen mit den neuen Reanimationsrichtlinien?
Habt Ihr sie schon umgesetzt?
Haltet Ihr sie für alle Altersstufen für sinnvoll?

Liebe Grüße,
Meggy
 
Hallo ! :wavey:

Sorry, aber wie sind die neuen Richtlinien...das würde mich interessieren

Liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
zu den neuen richtlinien gehört zb 30:2 rhythmus bei cardio-pulmonaler reanimation, keine pulskontrolle durch laien .... soweit ich das mitgekriegt habe, werden die richtlinien an den meisten krankenhäusern noch nicht berücksichtigt, da noch keine empfehlung ausgesprochen wurde.

zu finden ist eine zusammenfassung der erc richtlinien 2005 hier. gibt glaube ich auch schon einen thread dazu!
 
Ich wüsste halt mal gern, ob jemand schon Säuglinge mit 30:2 reanimiert hat, und wie Euer Eindruck ist, ob sich diese Richtlinie wirklich für kleinere Kinder bewährt.
Ok, es steht drin, dass mehrere professionelle Helfer mit 15:2 reanimieren sollen, mir persönlich ist das auch lieber => aber ich schule Laien in der Säuglingsreanimation, halte mich neuerdings auch an die neuen Empfehlungen, habe aber immer noch kein gutes Gefühl mit der Empfehlung 30:2 für Säuglinge.

Meggy
 
Hallo Meggy,

die Ilcor hat diese Richtlinien nach Test's und Untersuchungen herausgegeben. Ich finde es steht mir als, in dem Fall User, nicht zu diese zu umgehen.
Gerade Ersthelfer finden es sehr gut, dass sie sich nicht mehr soviele unterschiedliche Rhythmen merken müssen.

Wenn du gerne Änderungen hättest, wende dich doch direkt an die ILCOR und bringe deine Anregungen ein.
Ich glaube nicht, dass die Richtlinien nach Lust und Laune geändert wurden.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hi Narde,

ich will die Richtlinen nicht umgehen.

Da ich aber nur noch im Schulungsbereich arbeite und nicht mehr auf der Kinderintensivstation, würden mich einfach Erfahrungsberichte interessieren.

Ich denke, Du hast überwiegend mit Erwachsenen zu tun, für diese kann ich die Richtlinien nachvollziehen.

Bei Kindern (gerade bei Säuglingen im ersten Lebensjahr) haben wir schon bei den alten Richtlinen häufig mehr Beatmung angeboten als in den Richtlinen vorgesehen, da in den meisten Fällen klar war, dass ein Atemwegsproblem Ursache des Notfalls war.
Von verschiedenen Seiten hörte ich: Das macht doch jeder wie er denkt!
Also suche ich jetzt gezielt nach KollegInnen, die schon mal Säuglinge und Kleinkinder exakt nach den neuen Richtlinen reanimiert haben und die diese Situation mit frühreren Reanimationen vergleichen können.

Meggy
 
Hallo Meggy,

ich arbeite nicht nur bei den Erwachsenen, im Rettungsdienst kann ich mir leider die Altersgruppe meiner Patienten nicht aussuchen.
Meine Erfahrungen sind durchwegs positiv, allerdings sind Säuglingsreanimationen doch nicht so häufig wie beim Erwachsenen.
Es ist sehr Gewöhnungbedürftig bis 30 zu zählen.
Auch in Kursen wird es von den Eltern als positiv aufgenommen, dass es nur noch einen Rhythmus gibt.
Wenn du noch etwas wartest, werden sich die Richtlinien wieder geändert haben und diese veraltet sein und sich wieder jeder wundern, wie man unter diesen Bedingungen erfolgreich reanimieren konnte.

Sonnige Grüsse
Narde
 
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Reanimation

Da ich nicht mehr so ganz in der Materie stecke wende ich mich mal an Euch. Wie ist zur Zeit das Verhältnis von Beatmung zur Herzdruckmassage? Es ändert sich ja immer wieder mal etwas.
 
was? bei kindern/säuglingen is es jetzt doch wieder 30:2? sehr interressant.. uns wurde nämlich gesagt das proffessionelle helfer auch alleine 15:2 machen sollen.. hm... :fidee:
 
Steht doch oben in den Links.

Prinzipiell 30:2
 
Also wir hatten gerade vor 4 Wochen eine Einweisung in die neuen Richtlinien... und arbeiten somit auch jetzt danach..da bei uns die meisten Patienten eine kardiologische Erkrankung haben, denke ich, ist das ganze sinnvoll... und die Atemwegs Problematik bezieht sich ja eh wohl eher auf die FG/NG und die fallen ja nicht darunter...
 
Steht doch oben in den Links.

Prinzipiell 30:2

Hallo

möchte hier nochmals kurz meinen Senf dazu geben (obwohl dieses Thema wohl schon lange nicht mehr bearbeitet wurde).
Also mit der Aussage grundsätzlich 30:2 zu reanimieren, bin ich nicht einverstanden.
Nach aktuellen Aussagen der ERC, werden Kinder jeden Alters (die Altersdefinitionen sind weitgehend aufgelöst, es gibt nur mehr Neugeborene -> unmittelbar nach Geburt und Kinder -> bis zu Zeichen der Pubertät) mit einem Kompressions-Venitalations-Verhältnis von 15:2 reanimiert. In Angleichung an den Erwachsenen BLS sollen Laienhelfer immer mit einen Verhältnis von 30:2 reanimieren (zur Vereinfachung). Aber ich denke wir als "Fachpersonal" sollten uns definitiv nicht zu den Laien zählen.

Liebe Grüße

:wink:

 
Dem schließ ich mich an.
Nur bei Neugeborenen ist es wieder anders, sie werden mit einem Verhältnis 3:1 reanimiert.

 
Dem schließ ich mich an.
Nur bei Neugeborenen ist es wieder anders, sie werden mit einem Verhältnis 3:1 reanimiert.

Das gilt vor allem für die ersten 30 Sekunden zur Lungenbelüftung bzw. Entfaltung, vorher sollten ein paar Blähbeatmungen durchgeführt werden.

Wie es nach den ersten 30 Sekunden weitergeht, habe ich in Reanimation 06 nicht gefunden, früher haben wir in so einen Fall je nach Einzelfall entschieden.

LG,
Meggy

Mittlerweile bereitet es mir übringeds kein Problem mehr die Laien in 30:2 zu schulen, da ich gemerkt habe, dass die neuen Empfehlungen für Laien einfacher sind und somit die Hemmschwelle überhaupt Erste Hilfe zu leisten, im Zweifelsfall sinkt.
 
Hallo Meggy,
ich finde auch, dass eine Vereinfachung für Laien eine gute Entscheidung war. Da die Patienten wirklich überwiegend ein kardiologisches Problem haben, auch sinnvoll.
Bei Neugeborenen (wirklich nur unmittelbar nach der Geburt) sieht die Sachlage natürlich anders aus. Diese haben in aller Regel eine Hypoxie und eine darauf resultierende Bradykardie.
Das Ventilations-Kompressionsverhältnis ist 1:3, der Ablauf unterscheidet sich etwas von den restlichen Abläufen der Reanimation. Man beginnt zunächst mit einer "Überdruckbeamtung" für 30 Sekunden, darauf erfolgt eine "Neubeurteilung", ist dabei die HF weiter < 60/min., erfolgt eine Überprüfung der Beatmung (korrekte Handhabung, Atemwege frei, ...) und beginnt mit der kardiopulmonalen Reanimation für weitere 30 Sekunden. Ist die Herzfrequenz weiter < 60/min., werden die erweiterten lebensrettenden Maßnahmen ergriffen (Intubation, Adrenalin, Volumen). Eine Intubation kann natürlich schon früher erwogen werden und eine Beutel-Rachentubus-Beatmung ist auch oft eine Erleichterung. Übrigens eine Gabe von Medikamenten über den Tubus sollte nur mehr gegeben werden, wenn keine andere Möglichkeit vorhanden ist (1. Wahl peripherer Zugang, Nabelvenenkatheter, 2. Wahl intraossäre Nadel, 3. Wahl der Tubus).

viele Grüße

:wink:
(p.s. ist meine Schrift eigentlich zu groß?)

 
et ändert sich andauernd was in der ausbildung hatten wir schon 2richtlinien jetzt schon wieder ne neue was ist dann jetzt richtig??
 
Die von 12.05
Warum gibt es in der Schule "2 Richtlinien"?
Die aktuellste ist halt ... die Aktuelle ^^

(30:2)
 
et ändert sich andauernd was in der ausbildung hatten wir schon 2richtlinien jetzt schon wieder ne neue was ist dann jetzt richtig??

Hallo Bine,

also grundsätzlich wird zwischen Profi (welcher Du durch Deine Ausbildung und Übung bestimmt bist) und Laien unterschieden. Als "Profi" kannst Du Kinder mit 15:2 reanimieren und Neugeborene 3:1 (dazu vielleicht meine Bemerkungen weiter oben). Tust Du dir schwer mit dem Wechseln (wenn Du alleine bist) von Beatmung auf Kompression, dann ist es besser auch bei Kindern mit der 30:2 Reanimation zu beginnen. Das wichtigste ist, Du beginnst die Reanimation (für was für einen Rhythmus Du dich entscheidest, ist im Endeffekt nebensächlich). Aber wenn Du öfters Rea-Trainings gemacht hast, wirst Du merken, dass Du dir immer leichter tuen wirst!

Hoffe Du musst Dein Wissen nicht zu oft in der Praxis anwenden !

Grüße
:wink:
 

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