Probleme in der Ausbildung

Marieeva

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24.08.2020
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19
Beruf
Ausbildung Krankenpflege
Hallo allerseits,

Ich mache zurzeit eine Ausbildung zur Krankenpflegerin und bin gerade anfang 2. Lehrjahr.
Ich habe zurzeit folgendes Problem und zwar befinde ich mich momentan auf einer Station wo ich mich kaum zurecht finde, weil ich immer wieder Fehler mache und Fragen über Themen gestellt bekomme die ich in der Schule nicht behandelt habe .
Das Problem ist aber, wenn ich sage das ich diese Fragen nicht beantworten kann, weil ich das noch nicht in der Schule hatte, kommt als Antwort immer "komm da kann man sich denken" oder "Viele Sachen musst du in der Praxis lernen", aber wie soll ich mir die Antwort auf diese Fragen er denken, wenn ich nicht mal die Grundlagen in der Schule hatte oder mir das einer erklärt hat?
Ich habe in der Schule keine Problem meine Noten sind gut und in den vorherigen Praxiseinsätzen hat man mich auch gut bewertet, aber jetzt habe ich Angst das ich voll die schlechte Bewertung bekomme.
Als wäre das nicht genug werde ich von einigen Schwestern schief angeguckt und habe das Gefühl ich sei hier unerwünscht.
Die Fehler die mache resultieren meiner Meinung nach aus meiner Unsicherheit und Angst vor Fehlern, die aufgrund der Teamchemie entstehen.
Habt ihr Tipps wie ich mich verbessern kann?
Und was hält ihr von der Aussage " dass kann man sich denken" oder " Viele fachliche Sachen lernt in der Praxis"
Kann man wegen einer schlechten Bewertung gekündigt werden " dieser Einsatz dauerte 2 Monate an"

PS: Ich hatte in diesen 2 Monaten nur 5 mal die Möglichkeit mit einer Praxisanleiterin mit zu laufen

Wie soll ich da etwas lernen, wenn die Pfleger mir selber fast nichts beibringen
 
Willkommen in der Realität. Diese beim Namen zu nennen ist allerdings nicht erwünscht in diesem Forum.
 
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Du hast 11% deines Einsatzes Praxisanleitung gehabt.
Das ist mehr, als die neuen Pff/Pfm gesetzlich erhalten.

Ansonsten: Papier schwärzen.

Oh, by the way: willkommen in der Erwachsenenbildung, mit guten Noten alleine ist nichts erreicht. Niemand wird Rücksicht auf gute Schulleistungen nehmen. Es kommt nur auf das Kreuz bei "bestanden" an.
 
Deine Anleitung scheint offenbar suboptimal zu laufen. Allerdings hören wir hier nur Deine Seite. Wären die genannten Aussprüche tatsächlich wörtliche Rede und die einzige Form der Anleitung, die Du erhältst, wäre das Mist. Will man Dich jedoch dazu anregen, durch eigenes Denken oder Herleiten selbst auf die Lösung zu kommen, fände ich das gut. Du lernst besser, wenn Du die grundlegenden Zusammenhänge begreifst, anstatt alle Einzelheiten vorgekaut zu bekommen.

Im zweiten Jahr ist die Probezeit jedenfalls schon lange vorbei und Du kannst nicht mehr wegen schlechter Leistungen gekündigt werden, da brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen.
 
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Es ist normal, dass man Einsätze in spezifischen Fachbereichen hat, bevor das Thema in der Schule behandelt wurde. Ich war z.B. am Ende des 1. Ausbildungsjahres auf Neo-IMC. Die Pflege von Neugeborenen/Kindern hatten wir aber erst viel später in der Schule.
Ich hab mir die wichtigsten Sachen dann halt selbst zu hause angelesen.

Ansonsten sehe ich das wie Claudia. Wenn man "gezwungen" ist, sich Antworten selbst herzuleiten, versteht und behält man sie besser.
 
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Oder wie sieht es denn später mal aus, wenn Du in eine Spezialabteilung wechseln willst? - Ich hab vor 20 Jahren hier in Frankreich in der Dialyse angefangen, da fängt echt jeder bei Null an und auch mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung waren das für mich komplett böhmische Dörfer, ausser Blutdruckmessen konnte ich so ungefähr gar nichts von "früher" her anwenden...Da muss man schon selbst in die Puschen kommen. Üb das lieber jetzt in der Ausbildung, als später im Berufsleben rum zu eiern, weil Du das "in der Schule ja nie hattest"...
 
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Ich hab vor 20 Jahren hier in Frankreich in der Dialyse angefangen, da fängt echt jeder bei Null an
Da gebe ich dir absolut recht.
Wird mir auf ITS nicht anders gehen.

@Marieeva: ich fange nach der Ausbildung auf einer ITS an. Klar hatte ich meinen ITS-Einsatz, wo ich ein bisschen in den Bereich reinschnuppern konnte, aber mehr eben auch nicht. In der Schule hatten wir fast nichts ITS-Relevantes.

Normalerweise gibt es für Berufanfänger an dieser Klinik einen fünftägigen Theorie-"Crashkurs" in Sachen Intensivpflege. Da ich aber nicht zu dem Zeitpunkt dort anfange, werde ich den nicht mitmachen können.
Zitat der PDL beim Vorstellungsgespräch: "Sie müssen sich bewusst sein, dass das Lernen jetzt erst anfängt und Sie sich zu Hause selbst in die Materie werden einlesen müssen, gerade wenn Sie den Kurs verpassen!"
 
Dem kann ich mich nur anschließen ...
es gibt immer wieder Situationen, die neu sind, oder die bekannt sein sollten, und man Zusammenhänge vergessen hat.
Diese liest man dann eben zu Hause nach... das tu ich heute (nach 33 Berufsjahren) noch, wenn ich was nicht (mehr) weiß.

Ich wundere mich immer wieder, wie träge manche sind in der Beschaffung von Informationen... es war noch nie einfacher als heute, an Infos ran zu kommen. Wir mussten damals noch Bücher wälzen, die wir evtl, nicht hatten und uns dann erst mal überlegen, wie wir an die Bücher überhaupt heran kommen.....
 
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Den meisten Dialysekram hab ich mir damals im Internet zusammengesucht.
 
Fehler machen gehört dazu, so ist das nunmal wenn man lernt. Leider vergessen einige in ihrer Erfahrung, woher diese kommt und dass auch sie mal an deinem Punkt waren ;) Nimm die Kritik ernst, aber nimm sie dir nicht zu sehr zu Herzen, gerade wenn sie unsachlich ist.

Im Endeffekt kannst du nur besser werden, aber du bist halt auch die einzige die das zu 100% in der Hand hat. :)
 
Wie kann ich denn meine Verknüpfung von theoretischen Wissen und praktischen Wissen verbessern
 
Naja, die Verknüpfung von Theorie und Praxis geschieht ja quasi täglich, wenn du in der Praxis etwas siehst, was du theoretisch schon weißt....
wenn du also in der Praxis etwas siehst, (Symptome eines Patienten zB Kaltschweißigkeit) und du damit nichts anfangen kannst, dann lohnt es sich, dieses Symptom nachzulesen und dann kommst du auf Ursachen wie zB Schock, Unterzuckerung, Herzinfarkt etc.... unter Einbeziehung weiterer Symptome kann man dann die ein oder andere Ursache ausschließen...

Wenn du dann das nächste Mal einen Pat siehst, der kaltschweißig ist, wirst du dann die richtigen Maßnahmen einleiten können....

Also zur Verknüpfung von Theorie und Praxis lohnt sich Lesen, Fragen und Beobachten unter Einbeziehung der eigenen logischen Denkfähigkeit...
 
Ich kann mich allen anderen nur anschließen.
Ich bin in knapp 3 Wochen fertig mit der Ausbildung und ich kann aus Erfahrung sagen, dass du viel Eigenstudium betreiben kannst. Bei uns wurde da auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Eigenstudium verlangt wird.
Mein dritter Einsatz war auf der Chirurgie, dort haben wir im Unterricht nichtmal ansatzweise prä- und postoperative Pflege, oder Krankheitsbilder durchgenommen.
Uns wurden auch oft Fragen gestellt, sowohl von Ärzten und Pflegekräften, wie "was würdest du bei diesem Pat. nach dieser und jener OP tun/nicht tun?" Ziel war das wir mal nachdenken und schlussfolgern können. Oftmals ist es echt so, dass man durch nachdenken drauf kommt. Das hatte auch nichts mit bloßstellen oder ähnlichem zu tun, die Schwestern wollten uns einfach "hinschubsen". :wink:
Ich weiß natürlich nicht wie genau es bei dir ist, aber ich wollte nur aufzeigen das es nicht zwangsläufig negativ gemeint sein muss.

Bestes Beispiel war in meinem OP-Einsatz.
Im OP gab es eine super liebe Anästhesistin, die hat vor einer OP gesagt ich soll mal bei ihr bleiben und sie zeigt mir wie das abläuft wenn sie die Narkose einleitet. (Ich war im 2 Lehrjahr und sowas lernen wir im Unterricht ja nicht)
Sie hat den Pat. intubiert, lagekontrolle durchgeführt und mich gefragt "auch wenn ich den Tubus richtig in die Trachea einführe kann es sein das der Pat. nicht richtig beatmet wird. Kannst du mir sagen warum?"
Ich habe überlegt und überlegt und dann kams mir: "der rechte Hauptbronchus zieht ziemlich gerade nach unten, vllt kann der Tubus da rein rutschen wenn man zu tief geht?" Sie klopfte mir auf die Schulter "hey respekt!"
Solche Dinge bauen einen als Schüler dann schon ziemlich auf, vorallem wenn man merkt es hat ja doch alles Hand und Fuß.

Trotz allem würde ich an deiner Stelle immer wieder Anleitungen einfordern oder immer wieder Fragen ob dir jemand dies oder jenes Zeigen kann. Ich kenn das, dass kann ziemlich frusten wenn man auf Station mitläuft und einfach nix beigebracht bekommt.
 
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Trotz allem würde ich an deiner Stelle immer wieder Anleitungen einfordern oder immer wieder Fragen ob dir jemand dies oder jenes Zeigen kann. Ich kenn das, dass kann ziemlich frusten wenn man auf Station mitläuft und einfach nix beigebracht bekommt.

Es muss auch nicht immer böse Absicht sein, wenn man mal übersehen wird. Deswegen immer nachfragen, die meisten wollen einem nix böses :)
 
Es muss auch nicht immer böse Absicht sein, wenn man mal übersehen wird. Deswegen immer nachfragen, die meisten wollen einem nix böses :-)

Ich bin kein PA, nur GuK und gebe gerne mein Wissen weiter, auch ungefragt.
Allerdings: wenn ich den Eindruck habe, es besteht kein Interesse, es wird nie mal eine Frage gestellt, der Gesichtsausdruck ist gelangweilt, dann nehme ich mich bis auf 0 zurück.
 

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