Psychische Probleme in der Ausbildung

bine1107

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Hallo!
ich hab ein ganz großes problem. ich hab dieses jahr im april meine ausbildung als krankenschwester endlich angefangen. seit fast zwei jahren hatte ich psychische probleme, die mit der zeit immer schlmmer geworden sind. ich hab mich total auf die ausbildung gefreut habe aber mit großer mühe grade mal den ersten schulblock überstanden und konnte dann einfach nicht mehr und bin in ne klinik gegagen. in der klinik ich hab eine soziale phobie, borderline und ne posttraumatische belastungsstörung (oder psychose, glaub da sind die sich auch nicht einig...) jetzt mache ich seit juli eine therapie und die ist im oktober vorbei. ich wollte die ausbildung als krankeschwester unbedingt machen aber ich weiß nicht ob ich das schaffe. was meint ihr? hat vielleicht jemand erfahrung damit?
 
Hallo bine1107,

mache erstmal deine Therapie in Ruhe fertig. Da es auch noch keine klare Aussage zu deiner Diagnose gibt, würde ich an deiner Stelle viel kleinschrittiger vorgehen. Eine Prognose zu nennen wäre auch fachlich gesehen in einem Forum nicht in Ordnung.

Würde genau dies mit deinem Therapeuten besprechen. Wie sinnvoll es wäre diese Ausbildung weiterzumachen. Denn in erster Linie ist deine Gesundheit wichtiger. Schaue selber genau hin, ob es deiner Gesundheit dann zuträglich ist. Du tust Dir selber keinen Gefallen es zu ignorieren. Die Leute die Dir eventuell abraten es zu machen, wollen Dich gewiss nicht damit kränken.

Liebe Grüße und viel Kraft bei der Therapie.

Liebe Grüße Brady
 
hallo... ich würde mich einfach fragen ob ich im krankenhaus eine gefahr für mich und/oder die patienten darstelle. falls das bei dir nicht der fall sein sollte mach deine ausbildung wenn du freude daran hast.

aber in jedem fall solltes du darüber mit deinem therapeuten sprechen. er kennt dich wohl in dieser hinsicht am besten und wird dir helfen können.
 
ich würde mich einfach fragen ob ich im krankenhaus eine gefahr für mich und/oder die patienten darstelle. falls das bei dir nicht der fall sein sollt
Hallo latinita,

ehrlich gesagt, das machst Du dir sehr einfach. Ich glaube, Du weisst nicht so genau wo Du drüber schreibst. Wenn jemand in solcher Krise steckt, da braucht es mehr .....Es ist ein Prozess...nicht mal eben eine Entscheidungsfrage.

Gruß Brady
 
Natürlich ist es viel mehr, als nur diese eine Frage. aber ich denke, sie ist sehr wichtig in diesem Kontext. Mir zum Beispiel hilft die Ausbildung sehr, sie ist eine zweite Therapie für mich.

Ich denke, die Diagnosen sind erstmal zweitrangig. Denn eine Diagnose beurteilt dich nicht in arbeitsfähig oder -unfähig.
Wichtig ist, dass dir die Arbeit Spaß macht und dir mehr Kraft gibt als sie dir nimmt. Das findest du aber erst heraus, wenn du in der Praxis warst.
Mir fiel der Schulblock auch unheimlich schwer, die Praxis aber viel weniger....

Probier es aus, stürz dich nochmal rein in die Ausbildung und du wirst sehen, ob es gut geht.


Alles Gute!
 
danke für eure antworten. ich hab mir auch überlegt es einfach zu probieren, wenn es aber nicht geht, dann weiß ich echt nicht was ich machen soll. das ist doch mein traumjob...
 
Ich denke, die Diagnosen sind erstmal zweitrangig. Denn eine Diagnose beurteilt dich nicht in arbeitsfähig oder -unfähig.
Hallo Julius,

Diagnosen sind nicht zweitrangig, sagen zwar nicht individuell was über den Menschen aus, aber geben schon Aufschluss wie die Behandlung/Therapie sein sollte. Sie geben auch Aufschluss, ob jemand geeignet ist für den jeweiligen Beruf. Nehmen wir mal einfach den Dachdecker mit Epilepsie.

Es bedeutet, wie sieht die Weiterbehandlung aus, was für eine Erkrankung es ist mit welchen Auswirkungen, Welche Vorsorgemaßnahmen sollten angeregt, geplant und festgemacht werden. In welchem Beruf sollte man besser damit nicht arbeiten, usw...Compliance?

Was bedeutet sie für mein weiteres Leben? Umgang überhaupt mit der Erkrankung.....vielleicht ein ganzes Leben lang?

Man kann gesundgeschrieben sein, aber man kann eben nicht immer so einfach wieder sein "normales Leben" aufnehmen. Vielleicht ist es bei Dir so gewesen.

Du kannst nur für Dich sprechen, aber nicht für andere!!! Das solltest Du nicht vergessen.

Sich einfach in was hineinstürzen kann für andere sehr schädlich sein. Zumal man dann Hoffnungen eventuell weckt, die nicht erfüllt werden können.

Ich spreche aus Erfahrung, denn ich bin Fachkrankenschwester für Psychiatrie, arbeite seit über 25 jahren in der Psychiatrie-Psychotherapie und kenne genau diese Problematik. Viele junge Menschen die ihren Berufswunsch aufgeben mussten.

Also bitte nicht so leichtfertig damit umgehen.

Gruß Brady
 
Dass man es nicht so allgemein schreiben kann, wie ich es getan habe, stimmt. Aber ein bisschen Wahrheit ist eben doch dran.
Dein Beispiel mit dem Dachdecker ist die eine Sache, aber es gibt auch genug Menschen, die trotz psychischer Erkrankung arbeiten. Die Menschen, die du auf Arbeit zu sehen bekommst, sind wahrscheinlich fast alle so krank, dass sie ihren Beruf eben aufgeben mussten. Aber das sind ja nunmal nicht alle.
Geeignet oder nicht, sagt die Diagnose nicht aus. Es kommt auf die Medikamenteneinstellung an, ob der Dachdecker arbeiten kann. Vielleicht arbeitet er eben mehr im Büro als auf dem Dach...
 
Es kommt auf die Medikamenteneinstellung an, ob der Dachdecker arbeiten kann. Vielleicht arbeitet er eben mehr im Büro als auf dem Dach...
Hallo Julius,

das ist jetzt nicht dein Ernst? Dann sollte er direkt Bürokaufmann werden.
Berufe die generell für einen Menschen mit Epilepsie nicht in Frage kommen sind:

-Dachdecker
-Elektriker
-Pilot
-Feuerwehrmann
-Polizist
-Soldat
-Taucher

(Aussnahme sind Berufschauffeure bei über 5 Jahre ohne Medikamente anfallsfrei)

Gruß Brady
 
(hallo... ich würde mich einfach fragen ob ich im krankenhaus eine gefahr für mich und/oder die patienten darstelle)


ich denke schon dass das entscheidend ist und dass man sich diese frage stellen muss!!!!

der patient ist nunmal am allerwichtigsten und wenn ich diesen aufgrund einer psychischen erkranken evtl gefährde bin ich für den beruf nicht geeignet..
ich habe es selber gesehen bei einer mitschülerin...
 
(hallo... ich würde mich einfach fragen ob ich im krankenhaus eine gefahr für mich und/oder die patienten darstelle)
Hallo latinita,

wenn Du in einer Krise so eine Frage exakt mit "Ja" oder "Nein" beantworten kannst....bist Du wohl ein Phänomen. Es ist eben diese Frage die einen dann quält...Kann ich es? Kann ich es nicht?...Zweifel nagen .....Das alles braucht Zeit und ist im Prozess der Therapie zu bearbeiten. Schmerzhaft zu erkennen....oder auch wieder seine Stärke zu finden....

Würde Dir auch raten nicht von einem Fall zu sprechen, wo Du nicht an der Therapie beteiligt warst. Von aussen zu urteilen oder zu bewerten ist sehr einfach........zudem auch unprofessionell. Zumal ich auch denke, dass Du keine Erfahrung in dem Bereich Psychiatrie-Psychotherapie hast.

Gruß Brady
 
lieber brady....
ich habe da sehr viel erfahrungen mit.... und ich urteile hier auch nicht einfach so... ich habe lediglich meine meine meinung geäußert.:wavey:
 
Hallo latinita,

wenn du soviel Erfahrung damit hast.

Hättest du nicht diese Meinung vertreten. Es gehört nunmal zum dem Erkrankungsbild bzw. der Krise dazu, dass man keine Entscheidungen in dieser Situation treffen kann. Viele können das im "Gesunden" schon sehr schwer.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo bine,
ich kann deinen Gemütszustand sehr gut nachempfinden. Ich bin Kinderkrankenschwester und habe die letzten 12 Jahre als Lehrkraft gearbeitet. Mit dem neuen Krankenpflegegesetz 2004 habe ich auch Abteilungen der Erwachsenenpflege mit übernommen. Ich habe die Arbeit mit den Schülern auf der Station immer sehr genossen. Mein erster Gang durch die Klinik für Innere Medizin endete für mich in Tränen. Ich war entsetzt, was in unserem Krankenhaus los ist. Dazu kamen Beschwerden unserer Schüler über die Ausbildungssituation. Das habe ich nicht verkraftet und bin depressiv geworden. Nach einem 3/4 Krankheit und ambulanter Therapie habe ich mich entschlossen, die Arbeit am Krankenbett aufzugeben. Die Entscheidung liegt 1/2 Jahr zurück und ich habe es nicht bereut. Trotzdem ist der Beruf für mich immer noch eine Berufung, nur sind meine Ansprüche an die Pflege andere, als es die Praxis hergibt - und bevor ich immer wieder einbreche, weil ich allein "die Welt nicht verändern" kann, war die Entscheidung für mich elementar, um dauerhaft gesund zu bleiben.
Vielleicht hilft es dir, wenn du noch mal genau analysierst, was genau an dem Beruf dein TRaumberuf ausmacht. Es wäre möglich, dass es Dinge sind, die sich auch in einem anderen Beruf des Gesundheitswesens wiederfinden, dass du dich nicht dieser doch sehr stressbehafteten Ausbildung stellen musst. Emotionale Stresssituationen gibt es auch in der Praxis zu Hauf. Ich habe Schülerinnen erlebt, die während der Ausbildung erkrankten, meist aus der praktischen Situation heraus. Die meisten konnten die Ausbildung beenden und haben auch einen Einsatzort gefunden, wo sie sich wohl fühlen z.B. in der Arbeit mit Behinderten.
Also, wenn dein Seelenzustand es zulässt, versuche es zu überdenken. Leider ist man in solchen Situationen nur noch verunsichert und dreht sich im Kreis. Dein Therapeut kann dich darin sicher unterstützen. Vielleicht findest du im KH auch eine "Mitstreiterin" mit der du dich darüber unterhalten kannst oder eine Gesprächsgruppe.
Ich wünsche dir gute Genesung und dass du einen Weg gehst. Bei meiner Entscheidung hat mir folgender Spruch geholfen: Die Schwierigkeit besteht nicht darin, irgendwo anzukommen, sondern zur richtigen Zeit die Richtung zu wechseln.
Viele Grüße
armeritterin
 

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