Pflegeskandal im AWO Altenheim

eiermatz

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Krankenschwester
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ambul.Pflege
Heute in der SZ : Zwei Pfleger sollen Patienten gequält, mißhandelt und sogar mit einer Überdosis Morphium getötet haben.
Was mich an der Geschichte stört, das Ganze soll sich schon 2011 zugetragen haben, und jetzt erst von Kollegen angezeigt? Gibt es wirklich sowas? Ich schaue meinen Kollegen zu, wie die Patienten quälen, sogar töten, ohne einzuschreiten? Bin ziemlich erschüttert über diese Story, will das eigentlich nicht glauben dass so etwas passiert, ohne das jemand eingreift. Könntet ihr euch vorstellen, so etwas zu beobachten, ohne den jenigen darauf anzusprechen, oder falls ich wirklich Angst vor diesem Pfleger habe, wenigstens anonym eine Anzeige bei der Polizei aufzugeben, oder die PDL zu verständigen.
Ich hoffe wirklich, das Ganze ist eine große Mobbingaktion gegen beschuldigte Pfleger, den wenn das ganze wirklich so geschehen ist, ohne dass jemand eingegriffen hat, finde ich das ganze noch monströser, als es schon ist.
 
Solche Dinge kommen vor. In diesem Fall muss man erst mal die Ermittlungen abwarten. Zum Thema Mobbing:


Auf einer Intensivstation auf der ich vor Jahren gearbeitet habe, war eine Kollegin sehr grob zu Patienten. Dies habe ich bei einer Besprechung erwähnt. Woraufhin die Kollegin sofort mit Mobbing- Vorwürfen in den Gegenangriff ging. Ich hatte eine Menge Ärger. Glücklicherweise hat diese Kollegin einige Zeit später einen Patienten im Bett festgebunden und geschlagen dies wurde von mehreren Zeugen gesehen. Was ich damit sagen will ist, dass manchmal Mobbing gar kein Mobbing ist. Man sollte immer untersuchen, ob was an den Vorwürfen dran ist. Ansonsten haben bösartige Menschen eine schöne Möglichkeit weiterzumachen, ohne Konsequenzen zu spüren.
 
Solche Dinge kommen vor. In diesem Fall muss man erst mal die Ermittlungen abwarten. ...
Und genau dieses sollten wir tun. Es gibt bis dato nur Vermutungen. Ein Haftbefehl wurde m.W. noch net ausgestellt obwohl da auch von einem Kapitalverbrechen die Rede ist.

Was mich am meisten erschreckt- auch die öffentlich- rechtlichen und die angeblich seriösen Printmedeine sind sich net zu Schade á la Bildmanier zu berichten. Für Einschaltquoten und Auflagenzahlen scheint alles recht zu sein.

Btw.- wenn es wirklich an dem war, dann gehören auch die vor den Kadi, die die Vorfälle bemerkt haben und net sofort Anzeige erstattet haben. Als Angehöriger würde ich da keine Unterschiede machen und alle MA verklagen.

Elisabeth
 
Und genau dieses sollten wir tun. Es gibt bis dato nur Vermutungen. Ein Haftbefehl wurde m.W. noch net ausgestellt obwohl da auch von einem Kapitalverbrechen die Rede ist.

Einen Haftbefehl würde man nur bei einer Fluchtgefahr ausstellen. Es gilt ja die Unschuldsvermutung.

Was mich am meisten erschreckt- auch die öffentlich- rechtlichen und die angeblich seriösen Printmedeine sind sich net zu Schade á la Bildmanier zu berichten. Für Einschaltquoten und Auflagenzahlen scheint alles recht zu sein.

Es hat eine Pressekonferenz der AWO gegeben. Warum sollte denn die Presse nach einer Pressekonferenz nicht berichten? Und ich finde die Berichte, die ich gesehen habe eigentlich ziemlich zurückhaltend. Ist aber natürlich Ansichtssache.
 
Solche Dinge kommen vor.
Richtig!
Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Z.B. in Wien in den 80er Jahren:Todesengel von Lainz
Oder die Erfahrungen von Markus Breitscheidel Abgezockt und Totgepflegt: Alltag in deutschen Pflegeheimen: Amazon.de: Markus Breitscheidel, Günter Wallraff: Bücher
Vor ca. einem halben Jahr hat der MDK ein Altenheim in unserem Landkreis geschlossen wegen wiederholter Unstimmigkeiten, Patientengefährdung, gefährlicher Pflege...

Meiner Meinung nach gibt es genug schwarze Schafe in der Pflege... :cry:
 
Stimmt. Die Medien wird es freuen. Damit bekommt man auch die Blätter voll. Den Bürger interessiert net, was Pflege leisten kann- den interssieren nur die Horrormeldungen. Und umso mehr man da das Grauen bekommt, um so besser. Und wenn der Fall net genug hergibt, dann dichtet man halt was dazu.

Elisabeth
 
Warum sollte es unter Pflegekräften weniger Kriminelle geben als in anderen Berufsgruppen?
Und wenn sich mal wieder ein Pfarrer an einem Ministranten vergeht, will ich doch auch, dass darüber berichtet wird.
Zu häufig werden solche Fälle ja durch Zufall oder Aussenstehende publik. Insofern scheint es mir schon ein gutes Zeichen zu sein, dass ein Träger selbst reagiert, trotz der unvermeidlich negativen Schlagzeilen.
 
Stimmt. Die Medien wird es freuen. Damit bekommt man auch die Blätter voll. Den Bürger interessiert net, was Pflege leisten kann- den interssieren nur die Horrormeldungen. Und umso mehr man da das Grauen bekommt, um so besser. Und wenn der Fall net genug hergibt, dann dichtet man halt was dazu.


Welche Anhaltspunkte hast Du für den letzten Satz?
 
Die Satz bezog sich net alleine auf diesen Fall. Du kennst sicher den Begriff "Richtigstellung". Die findest regelmäßig und das net nur bei Bild. Und wie bei Bild werden die selbstredend net auf Seite 1 abgedruckt sondern schon weit hinten. Wer will schon gerne öffentlich zugeben, dass er seine Geschichte ein bisschen zu sehr ausgeschmückt hat.

Elisabeth
 
Gibt jetzt wohl ein Urteil, dass eine Richtigstellung auf der gleichen Seite abgedruckt werden muss - aber halt nicht mit Schlagzeile, darf auch ganz klein sein.
 
Heute in der SZ : Zwei Pfleger sollen Patienten gequält, mißhandelt und sogar mit einer Überdosis Morphium getötet haben.
Was mich an der Geschichte stört, das Ganze soll sich schon 2011 zugetragen haben, und jetzt erst von Kollegen angezeigt? Gibt es wirklich sowas? Ich schaue meinen Kollegen zu, wie die Patienten quälen, sogar töten, ohne einzuschreiten? Bin ziemlich erschüttert über diese Story, will das eigentlich nicht glauben dass so etwas passiert, ohne das jemand eingreift. Könntet ihr euch vorstellen, so etwas zu beobachten, ohne den jenigen darauf anzusprechen, oder falls ich wirklich Angst vor diesem Pfleger habe, wenigstens anonym eine Anzeige bei der Polizei aufzugeben, oder die PDL zu verständigen.

PM | Elversberger Pflegechefs ignorierten Alarmrufe

Offenbar scheint es ja so gewesen zu sein, dass die Missstände (oder eher Taten) von den Kollegen bemerkt wurden und auch gemeldet. Daraufhin ist aber nichts geschehen.
Leider deckt sich dieses genau mit meinen Erfahrungen.
Um diesen Thread mal konstruktiv zu nutzen und nicht nur die Vorurteile gegen die schlimme Presse zu pflegen, schlage ich vor, dass wir doch mal durchgehen könnten, was man in so einer Situation machen kann und muss.
Wie ganz konkret kann ich Misstände melden und mich gleichzeitig absichern gegen das Störfeuer aus Vertuschung und nicht glauben wollen und der Täter- Opfer Umkehr und so weiter? Mit welchen Problemen muss ich rechnen?
Vielleicht gibt es ein paar Kollegen, die Erfahrungen in dieser Richtung haben. Ich denke, wenn man mal ganz praktisch Möglichkeiten aufzeigt, wäre dass eine große Hilfe.
 
Ich würde erst mal den Weg über die Heimleitung bzw. PDL wählen, wenn die net reagieren, oder ich weiß schon aus Erfahrung, dass man vermutlich nichts unternehmen wird, wäre auch ein Anzeige beim MDK ein Möglichkeit. Genaue Schilderung des Sachverhaltes aus persönlicher Sicht, aber ohne konkrete Anschuldigungen gegen bestimmte Personen zu erheben (sonst ist es üble Nachrede, falls es doch nicht so ist, es kaum Beweise gibt oder siese Leute in der Lage sind sich rauszureden). Anzeigen beim MDK gehen auch anonym. Alles gut dokumentieren und auch die Anzeige mit Zeitpunk und Inhalt gut aufheben/speichern, damit mit man im Fall der Fälle abgesichert ist und sich nicht den der Mittäterschaft oder des Schweigens schuldig macht und das nachweisen kann.
 
Seit wann ist der MDK für die Verfolgung von Straftaten zuständig? Hier ging es um einen ungeklärten Todesfall mit der Frage: Morphiumüberdosierung. Des weiteren wurde eine Nekrose ohne Betäubung ausgeschnitten. Eine deindeutigere Körperverletzung dürfte es wohl kaum geben.

Elisabeth
 
Kann es sein, dass man sich lieber zurück hält, wenn man was beobachtet aus Angst schlussendlich als Nestbeschmutzer daazu stehen? Dies trifft ja net nur bei strafrechtlich relevanten Situationen zu. Stichwort: Brigitte Heinisch

Elisabeth
 
Seit wann ist der MDK für die Verfolgung von Straftaten zuständig? Hier ging es um einen ungeklärten Todesfall mit der Frage: Morphiumüberdosierung. Des weiteren wurde eine Nekrose ohne Betäubung ausgeschnitten. Eine deindeutigere Körperverletzung dürfte es wohl kaum geben.

Elisabeth
Nee, ich habe auf diese Frage hier geantwortet:
Wie ganz konkret kann ich Misstände melden und mich gleichzeitig absichern gegen das Störfeuer aus Vertuschung und nicht glauben wollen und der Täter- Opfer Umkehr und so weiter?

Und Missstände kann7muss ich beim MDK melden
 

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