Pflegeplanung mit Patienten erstellen

thetolkin

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18.05.2009
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Moin Moin :-)
Also ich brauch mal ein paar Meinungen bezüglich eines anstehenden "Problem" bei uns auf Station
Ich arbeite in der Kinder und Jugendpsychiatrie . Macht super viel spaß nur wird es etwas erschwert das 3 verschiedene Berufsgruppen zusammenarbeiten. Diplom Pädagogen , Gesundheits und Krankenpfleger ( zu welchen ich auch zähle) und Erzieher. Stationsleitung hat ein neues Konzept vorgestellt in dem explizit hervorgeht mit jeden Patienten im Rahmen der Bezugspflege die Pflegeplanung komplett mit den Patienten zu machen. Dies bedeutet das der Patient komplette übersicht über die Maßnahmen und das Setting erfährt.
Kann sein das es auf pädagogischer sicht sowas Sinn macht , aber mir als teilweise psychiatrieerfahrener Mitarbeiter sträuben sich die Nackenhaare wenn ich daran denke. Allein bei vielen Krankheitsbildern ist es , wie ich finde sehr oft kontraindiziert sowas zu machen


 
Kannst du da Beispiele für aufführen?

Elisabeth
 
aber sicher doch
also Bsp
Patient mit Persönlichkeitsstörung DD Borderlinestörung eine Pflegeplanung erstellen und einblicke in die Maßnahmen der Behandlung einblick zu geben ist doch eher sehr zweifelhaft.
Patienten mit Halluzinationen oder paranoiden Gedankengang brauch man wohl auch nicht zu sagen das dies nicht angebracht ist.

Meine frage zielt eher darauf ob es generell sinnvoll ist die Pflegeplanung mit den Patienten zusammen zu erstellen. Das Konzept von der Stationsleitung bezieht sich darauf mit den Patienten alle Punke dieser Planung zu besprechen pflegerische maßnahmen komplett offen zu legen und ggfs evaluieren nach einiger zeit

Borderline Störung sind ja zum teil Punkte oftmals aufgeführt wie

- Trauma
- fehlendes familiäres coping
- selbstverletzendes verhalten
- persönlichkeitsstörung mit einhergehender manipulativen verhaltens
usw ... um mal grob ein paar zu nennen

Wir haben diverse Unterstützungssysteme und Zielsetzungsbögen die wir mit den Patienten besprechen .. also wozu pflegeplanung ?!

bei welchen Krankheitsbildern ist es vertretbar sowas zu machen eben


 
Warum soll der Pat. nicht erfahren, wie die Pflege sich in das Therapiekonzept mit einbringt? Ich verstehe es glaub ich immer noch nicht so richtig.
Den Klienten wird das Therapieprozedere nahe gebracht und erklärt durch die Therapeuten, Pädagogen usw.- richtig? Und ihr als Pflege habt da auch euren Part zu erfüllen und diesen Part soll der Pat. nicht unbedingt kennen?
Hab ich es jetzt richtig verstanden?

Elisabeth
 
Der Versuch ist doch nicht strafbar?????
Weshalb sollte denn nicht "die Karten auf den Tisch" gelegt werden?

Eventuell ist die Idee nicht bei allen gut, aber eine Testphase sollte zumindest die individuelle Planung nicht ausschließen.

Ist denn überhaupt genug Personal zur Verfügung?
 
Hallo thetolkien

Ich finde gerade in der Psychiatrie Transparenz ganz wichtig, wie will man denn mit Patienten arbeiten wenn sie die Zusammenhänge zwischen ihrem Therapieplan und ihrer Erkrankung nicht kennen, woher sollen sie denn ohne Psychoedukation wissen welches ihre Symptome sind, (wann z.B. soll ein Borderliner seinen Notfallkoffer aufmachen/ oder Hilfe suchen ((Skillskette)) wenn sie ihre Erkrankung und die dazugehörenden Symptome nicht kennen.
Nur so kann man meiner Meinung nach gewährleisen kongruent zu sein und Vertrauen auzubauen.Je früher ein unbelastetet ,ehrliches Verhältnis zu den Professionellen Helfern besteht desto besser ist doch sicher die Prognose.
 
Ich bin auch der Meinung, dass die Pflegeplanung zusammen mit dem Patienten gemacht werden sollte. Dies schafft eine vertrauensvollere Zusammenarbeit. Uns wovor will man den Patienen schützen? Das sie krank sind wissen sie und was sie haben wissen sie auch.
Eine Pflegeplanung muss mit dem Patienten gemacht werden und nicht über ihn.
 
Im Sinne von Empowerment und Recovery ist es unabdingbar eine Pflegeplanung mit dem Patienten zu erstellen. Und wenn man sie ihm richtig erklärt wird wohl kaum ein Borderliner ein Problem damit haben
 

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